So, jetzt will ich auch mal einen kleinen Bericht von meiner Südfrankreichreise 2007 schreiben. Auch wenn einige Passagen übernommen sind, wollte ich nicht den gesamten Fotoreport aus einem anderen Foren rüberkopieren. Ist doch viel spannender alles nochmal aus heutiger Sicht wiederzugeben. Ich hoffe euch gefällt´s.
Los geht’s ...
... und zwar in Düsseldorf am Hbf – ja richtig, ich habe mich entschlossen den Autoreisezug zu nehmen. Zu der Zeit konnte man noch bis Avignon buchen. Ein idealer Ausgangspunkt, denn in Vallon Pont d`Arc wollte ich mich mit ein paar netten V-Stromern treffen, um einige Tage die Chevennen zu durchkreuzen.
Das Abteil habe ich mir mit 3 Personen geteilt, die nichts mit Motorrädern am Hut hatten. Puh, Erleichterung! So brauchte ich mir über die Vorteile von Kardan und ABS keine Gedanken machen, sondern konnte den Erzählungen über den Wahrgheitsgehalt der Nibelungen und den Kastanienanbau in der Provence lauschen. Wer schon mal im Liegewagen unterwegs war, der kennt diese Pritschen. Durchschlafen ist nicht, aber das macht nix. Denn wenn der Zug mit gefühlten 250km/h durch die Nacht ballert ist das wie Musik in meinen Ohren!
Es ist ein unglaublich gutes Gefühl, wenn man sein Moped am nächsten Morgen von diesem Eisenmonster runterfährt und sich startklar macht. Dann schnell raus aus Avignon und über die Landstraßen Richtung Campingplatz gleiten. Bis zum Canyon hatte die Strecke eigentlich nichts außergewöhnliches und ich weiß nicht genau warum; aber diese Etappe bleibt für mich unvergeßlich.
Die Bilder von der Ardeche sind ja überall zahlreich zu finden, deshalb soll es mit dem oben gezeigten genug sein. Kurz vor Mittag treffe ich auf der Route du Gorges die ersten V-Stromer - Ulrich und Miction. Die Jungs werden schon unruhig, wir sind ja schließlich nicht zum Spaß hier! Dann eine herzliche Begrüßung auf dem Campingplatz und los geht es mit der ersten Tour.
Wo waren wir überall, keine Ahnung! Für mich war es unbekanntes Terrain und die Routen waren schon vorbereitet. Tolle Sache, und ganz besonders die Tarnschlucht hat Eindruck gemacht. Hier hat´s mir fast die Spache verschlagen, sowas hatte ich ewig nicht gesehen.
Abends wurde lecker gegrillt, die 5 Tage gingen im Flug vorbei und ich habe mich echt super amüsiert. Gruß auch an Richy und Opi, Gilla und Jörg! Der Abschied ist dann auch nicht leicht gefallen, aber jetzt wo sich der Club auflöste mußte ich mir überlegen in welche Richtung es weiter gehen sollte. Für mich war es der erste große Motorradurlaub in Frankreich und er sollte noch nicht vorbei sein. Die Wetterlage in den Cevennen war nicht gerade super, na ja, der September war fast rum. Mit einer Michelin-Karte von Gilla und Kettenspray von Miction ging es erst mal Richtung Süden
In Orange
Immer noch unsicher wo es denn nun hingehen sollte, fiel mein Blick immer wieder auf diese kleine Stadt an der Küste, dessen Name sich nach Sonnenschein, Palmen und einer Brise Karibik anhörte.
St. Tropez - da mußte ich hin, klar, da gab es keinen Zweifel mehr. Natürlich konnte die Stadt nicht das halten, was ich mir ausmalte, aber diese Region Provence Alpes-Cote D´ Azur hat mich seitdem nicht mehr losgelassen.
Meine direkte Route über die Ausläufer der Alpen mußte ich irgendwann aufgeben – das Wetter! Also ab auf die AB und runter bis Vidauban. Ich war recht froh, als ich dann gegen 18h auf Anhieb einen tollen Campingplatz in La Garde Freinet fand, wo ich mein Zelt aufbaute. Morgen wollte ich dann als erstes das Meer sehen.
Hier war es nun, das Mittelmeer an der Cote D `Azur bei St. Tropez. Super, und das Wetter war schon eine Klasse besser, als in den Chevennen. Erst mal ein wenig zurechtfinden und die nähere Umgebung kennenlernen, bevor ich auf Entdeckungstreise gehe.
La Garde Freinet erwies sich als kleiner Glücksgriff, denn die nähere Umgebung hatte alles was ich brauchte um mich richtig wohl zu fühlen. Keine Touristenströme, nette Strecken und wunderschöne kleine Städtchen mit Charme - La Garde, Collobrieres, Fayence, usw...
Roquesteron i.d. Region Alpes Maritimes
Besonders der Zustand der Straßen war 1a. Ich habe mich hier so dermaßen eingekurvt, da passte einfach alles zusammen.
Im Foret des Maures
Die Ausflüge an den folgenden Tagen haben bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen! Ob der Canyon du Verdon, die Piaonschlucht oder St Auban, ich war einfach restlos begeistert.
Fünf Tage lang bin ich von morgens bis abends Touren gefahren, es war wie im Rausch. Ich wußte, daß ich schon sehr bald wiederkommen werde. Schließlich hatte ich das Motorrad-Paradies gefunden, da war ich mir sicher!
Bei Moulinet
Ich bin immer noch schwer angetan von der Gegend, die Cote D´Azur bietet dem Motorradfahrer eine sehr abwechslungsreiche Landschaft. Die Leute sind gut drauf, das Wetter ist erstklassig und die Autofahrer sind nicht aus der Ruhe zu bringen. Sehr laissez-faire, wie die ganze Lebensart eben. Hier kann man sich wohlfühlen.
Deshalb, à Bientot!
