Ruta 40
Verfasst: Mittwoch 6. März 2013, 13:08
Hallo Zusammen!
Die längste Straße der Welt.
Länger als die legendäre Route 66.
5.000 km, davon 2.300 km Schotter.
Asphaltiert soll sie werden,
so ein ehrgeiziges Projekt der Regierung.
Und an vielen Abschnitten ist dies auch schon geschehen.
Gleich hinter der Grenze bei Puerto Natales nehm ich die
„Cuarenta“ unter die Räder.
Asphalt zunächst bringt sie mich nach Norden.
Nach dem Abstecher nach El Chalten erlebe ich die
ursprüngliche Ruta 40. 180 Kilometer Schotter liegen vor mir.
Und weil die neue Straße gebaut wird, wird die alte nicht mehr
gepflegt. Wozu auch, das Asphaltband ist ja schon fast fertig.
Streckenweise verläuft die neue Straße nur wenige Meter neben
der Piste – und doch unerreichbar für mich:
ein kleiner Wall aus Sand und Steinen, dahinter ein Graben.
Nicht tief, nicht breit. Dann ein Streifen lockerer Erde, noch ein
kleiner Wall und dann die Straße. Aber der Graben...ich schätze,
dass mein Vorderrad genau hineinpasst. Vergeblich suche ich
nach Fahrspuren, die mir den Weg ebnen.
Eigentlich ist sie soo schwierig nicht zu fahren.
Könnte man auch mit einem Reisesofa, wie FJR oder RT schaffen..
Aber es ist doch ein Unterschied, ob man,
wie in Hechlingen, mit einem dafür gemachten Mopped unterwegs ist,
oder mit dem eigenen, bepackten. Zu schwer ist die Lilane.
Ständig wechselt der Belag. Mal guter, festgefahrener Boden
mit vielen eingewalkten Steinen. Mal lockerer, scharfkantiger Schotter,
gefühlt knöcheltief. Mal Waschbrett. Von Schongang bis Schleudergang.
Meist mit losem Schotter. Kaum eine Möglichkeit, mal stehen zu bleiben,
es sei denn, mitten auf der Straße. Ist zwar bei der Verkehrsdichte kein
Problem, aber ein Platz zum Pause machen und durchatmen ist es nicht.
Also volle Konzentration, immer auf der Suche nach der besten Spur.
Das ist es, was mich schafft.
Stell dich doch endlich auf die Rasten, du hast es doch gelernt, du weißt
doch, dass es einfacher geht! Rede ich mir gut zu.
Ich kann stur sein wie ein Panzer und lass auch noch die Füße hängen. Nö!
Die Füße gehören auf die Rasten! Bis das Lenkerende den Boden berührt!
Na gut, die Steine die mir um die Stiefel fliegen, stören eh..
Na komm schon, krieg jetzt endlich den A.. Hintern hoch, dann geht’s leichter!
Du kannst mich mal!
Ich schaff es nicht mehr, mich zu motivieren.
Zum Glück beginnt kurz darauf der Asphalt
und nur wenig später liege ich im Hotelbett.
Am nächsten Morgen:
die Handgelenke schmerzen,
aber die Schotterpassage ist viel kürzer.
Verspricht die Karte.
Zunächst finde ich nicht aus dem Ort heraus.
Folge dem Schild Ruta 40,
gerate auf eine üble Waschbrettpiste und lande auf
einer Asphaltstraße. Hier war ich doch gestern schon mal,
schon wieder bin ich in Gobernador Gregores.
Frage an der Tankstelle.
Immer geradeaus, sagt sie. Und: todo asfalto!
Das hör ich gern und beschwingt fahr ich los.
Dann: desvio – Umleitung. Und schon steck ich wieder
im knöcheltiefen Schotter. Im Schritt-Tempo schleich
ich vorwärts. Treffe auf eine Gruppe Bauarbeiter:
Wieviel Kilometer? Gibt es Asphalt?
Nur noch 10 Kilometer de ripio beruhigt er. 10 Kilometer,
langsam, schafftst du schon! Hab eh keine andere Wahl
und schleiche weiter. Es werden 2mal 10 Kilometer,
aber dann ist da die neue Trasse. Immer wieder versperrt
mit Sand und Geröll. Aber diesmal führen Fahrspuren
drumherum. Trotzdem: anhalten, zu Fuß erkunden,
Schlammlöchern ausweichen, über lockere Erdhügel
und dann ist es geschafft!
Morgen wechsel ich nach Chile, auf die
Carreterra Austral. Ist zwar auch Schotter,
aber die Straße ist in besserem Zustand.
Hat mir ein Fahrradfahrer gesagt.
Und wenn ein Fahrradfahrer so was sagt,
dann kann man sich darauf verlassen!
Die längste Straße der Welt.
Länger als die legendäre Route 66.
5.000 km, davon 2.300 km Schotter.
Asphaltiert soll sie werden,
so ein ehrgeiziges Projekt der Regierung.
Und an vielen Abschnitten ist dies auch schon geschehen.
Gleich hinter der Grenze bei Puerto Natales nehm ich die
„Cuarenta“ unter die Räder.
Asphalt zunächst bringt sie mich nach Norden.
Nach dem Abstecher nach El Chalten erlebe ich die
ursprüngliche Ruta 40. 180 Kilometer Schotter liegen vor mir.
Und weil die neue Straße gebaut wird, wird die alte nicht mehr
gepflegt. Wozu auch, das Asphaltband ist ja schon fast fertig.
Streckenweise verläuft die neue Straße nur wenige Meter neben
der Piste – und doch unerreichbar für mich:
ein kleiner Wall aus Sand und Steinen, dahinter ein Graben.
Nicht tief, nicht breit. Dann ein Streifen lockerer Erde, noch ein
kleiner Wall und dann die Straße. Aber der Graben...ich schätze,
dass mein Vorderrad genau hineinpasst. Vergeblich suche ich
nach Fahrspuren, die mir den Weg ebnen.
Eigentlich ist sie soo schwierig nicht zu fahren.
Könnte man auch mit einem Reisesofa, wie FJR oder RT schaffen..
Aber es ist doch ein Unterschied, ob man,
wie in Hechlingen, mit einem dafür gemachten Mopped unterwegs ist,
oder mit dem eigenen, bepackten. Zu schwer ist die Lilane.
Ständig wechselt der Belag. Mal guter, festgefahrener Boden
mit vielen eingewalkten Steinen. Mal lockerer, scharfkantiger Schotter,
gefühlt knöcheltief. Mal Waschbrett. Von Schongang bis Schleudergang.
Meist mit losem Schotter. Kaum eine Möglichkeit, mal stehen zu bleiben,
es sei denn, mitten auf der Straße. Ist zwar bei der Verkehrsdichte kein
Problem, aber ein Platz zum Pause machen und durchatmen ist es nicht.
Also volle Konzentration, immer auf der Suche nach der besten Spur.
Das ist es, was mich schafft.
Stell dich doch endlich auf die Rasten, du hast es doch gelernt, du weißt
doch, dass es einfacher geht! Rede ich mir gut zu.
Ich kann stur sein wie ein Panzer und lass auch noch die Füße hängen. Nö!
Die Füße gehören auf die Rasten! Bis das Lenkerende den Boden berührt!
Na gut, die Steine die mir um die Stiefel fliegen, stören eh..
Na komm schon, krieg jetzt endlich den A.. Hintern hoch, dann geht’s leichter!
Du kannst mich mal!
Ich schaff es nicht mehr, mich zu motivieren.
Zum Glück beginnt kurz darauf der Asphalt
und nur wenig später liege ich im Hotelbett.
Am nächsten Morgen:
die Handgelenke schmerzen,
aber die Schotterpassage ist viel kürzer.
Verspricht die Karte.
Zunächst finde ich nicht aus dem Ort heraus.
Folge dem Schild Ruta 40,
gerate auf eine üble Waschbrettpiste und lande auf
einer Asphaltstraße. Hier war ich doch gestern schon mal,
schon wieder bin ich in Gobernador Gregores.
Frage an der Tankstelle.
Immer geradeaus, sagt sie. Und: todo asfalto!
Das hör ich gern und beschwingt fahr ich los.
Dann: desvio – Umleitung. Und schon steck ich wieder
im knöcheltiefen Schotter. Im Schritt-Tempo schleich
ich vorwärts. Treffe auf eine Gruppe Bauarbeiter:
Wieviel Kilometer? Gibt es Asphalt?
Nur noch 10 Kilometer de ripio beruhigt er. 10 Kilometer,
langsam, schafftst du schon! Hab eh keine andere Wahl
und schleiche weiter. Es werden 2mal 10 Kilometer,
aber dann ist da die neue Trasse. Immer wieder versperrt
mit Sand und Geröll. Aber diesmal führen Fahrspuren
drumherum. Trotzdem: anhalten, zu Fuß erkunden,
Schlammlöchern ausweichen, über lockere Erdhügel
und dann ist es geschafft!
Morgen wechsel ich nach Chile, auf die
Carreterra Austral. Ist zwar auch Schotter,
aber die Straße ist in besserem Zustand.
Hat mir ein Fahrradfahrer gesagt.
Und wenn ein Fahrradfahrer so was sagt,
dann kann man sich darauf verlassen!