Albanien 2013
Verfasst: Donnerstag 30. Mai 2013, 14:46
Hi,
ich will mal versuchen einen Reisebericht über meinen AL-Aufenthalt zusammen zu stellen ...
leider hat das Wetter nicht ganz mitgespielt und so musste ich die eigentlichen "Highlights" auslassen. Im nachhinein gesehen war es sicherlich auch richtig, denn die Schotterpässe sind zum Alleinefahren (zumindest mit meinen Dirt-Road Erfahrungen) sicher ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Auf den Bergstraßen kommt schon mal einige Stunden kein Auto vorbei ... und bei Regen erst recht nicht.
Geplant war eigentlich ein Motorradurlaub gemeinsam mit einem Freund für die letzten beiden Mai-Wochen nach Rumänien. Leider stellte sich dann Anfang März schon heraus das es bei meinem Freund terminlich zu Engpässen kommen wird und ich mich alleine auf Tour begeben werde.
Nach dem langen Winter sehnte ich mich nach etwas Wärme und Sonne, weshalb ich mich dann entschied eher in den Süden zu fahren. Und wenn ich schon alleine unterwegs bin, dann soll es ein Land werden, in welches man sicherlich nicht mehr so schnell kommt, bzw. als Reiseziel für manch Leute nicht unbedingt die erste Wahl ist.
Somit stand relativ schnell fest das es Albanien wird. Ein eher unbekanntes fleckchen Erde mit vielen Bergen, schlechten Straßen und teilweise auch Schotterpassagen. Ideal um „ausnahmsweise“ mal ohne Sozius unterwegs zu sein, und das Möpp mal standesgemäß zu bewegen.
Das Echo im Bekanntenkreis hielt sich in Grenzen, abgesehen von den schlechten Straßen löst das Wort Albanien bei vielen (zu unrecht) Unbehaglichkeit aus, von wegen ungastlich, hoher Kriminalität, oder gar als Organspender zu enden.
Eine grobe Planung war dank Google-Maps schnell zusammengestellt → runter nach Triest, mit der Fähre nach Igoumenitsa, irgendwo bei Leskovik rüber nach Albanien und dann im Osten des Landes über die Berge wieder Richtung Norden → Richtung Heimat.
Man stöbert ein wenig im Internet, liest Reiseberichte und stellt dann relativ schnell fest das AL einiges zu bieten hat, und es doch einer genaueren Planung bedarf.
Alleine wenn man verschiedenes Kartenmaterial untereinander vergleicht, ergeben sich viele Unterschiede, abgesehen von den Straßenarten (Nebenstraße bis Autobahn) gibt es auch viele Straßen „nicht“ oder „vielleicht doch“.
Als Kartenmaterial zur Planung dienten eine F&B 1:200 000, GoogleMaps, Bing und OpenStreetMaps. Wieder und wieder stoße ich bei der Routenplanung auf große Differenzen. Im Endeffekt entscheide ich mich für OpenStreetMaps da ich diese dann auch ins Navi einpflegen kann.
Was könnten die technischen Probleme werden? Natürlich die Reifen …. es gibt lt. Reiseführer in AL mehr als genug Reifenschuster, aber was machst wenn im Reifen mitten am Berg ein nicht flickbares Loch klafft und du nicht weiter kommst? Die XT mit ihren zarten 260kg (ohne Gepäck) auf das Dach eines Mercedes zu schnallen und zum nächsten Reifenschuster zu fahren wird es wohl nicht spielen. Also sollt ich zumindest selbstständig in der Lage sein einen Reifen aus- bzw. wieder ein- zu bauen. Klingt trivial, aber ich hatte noch nie ein Bike mit Kardanantrieb, ABS und TSC, also kann eine Trockenübung sicherlich nicht schaden … frische Reifen wollen sowieso aufgezogen werden. Also eine Garnitur Heidenau K60 Scout bestellt und bis zur Lieferung ein Reifenmontiergestell auf der Basis des GP503 zusammengeschweißt.
Die Demontage der Räder war nicht sonderlich aufregend, jedoch benötigt man schon einiges an Werkzeug welches sicher nicht jeder Reifenschuster der auf Mercedes spezialisiert ist einfach so herumliegen hat. Somit war klar → das Werkzeug muss mit.
Sollte sich jemand fragen warum ich immer von „Mercedes“ rede …. geschätzte 75% der KFZ in AL sind alte Mercedes, gefolgt von VW und ein paar Japanern … und für die finanziell Bessergestellten darf es dann auch ein Land-/Range-Rover oder Porsche Cayenne sein.
AL ist lt. Reiseführer für Camper und Offroad-Fans ein ideales Reiseziel, es gibt viele Schotterpässe, wild Campen ist erlaubt und Selbstversorger können auch in den unzähligen Bächen und Flüssen ihr Abendessen ungestraft angeln.
Nachdem es ja ein Männer-Abenteuer-Urlauben werden soll, muss neben dem Zeug welches ich lt. meiner Frau unbedingt mitnehmen muss, natürlich das Zelt samt Nebengeplänkel, das Werkzeug inkl. kleinem Kompressor und auch das Notebook für Fotos und Videos mit.
Wer will schon lächerliche 260kg über unbefestigte Straßen jagen wenn's auch bei weitem mehr sein kann ?
Die geplante Route durch Albanien:
http://motoplaner.de/#39.50309,20.26272 ... .7712;1&&1
Anreise:
am Samstag um 05:30 Uhr morgens legt die Fähre in Triest ab, 2 Stunden vorher soll man dort sein. Das heißt am Freitag spätestens gegen 21:00 Uhr muss ich abrauschen um halbwegs pünktlich bei der Fähre zu sein …. soweit der Plan (die Worte „Plan“, „Planung“ und „geplant“ werden vermutlich noch öfter auftauchen, verlieren aber mit der Zeit immer mehr an Bedeutung).
Beginnen wir mit der ersten Planänderung, es ist Mittwoch → der Wetterbericht sagt für Fr. auf Sa. schlechtes Wetter an, in der Nacht bei Regen fahren macht nicht wirklich Spaß, also nehm ich mir schon einen Tag vorher Urlaub und werde gemütlich am Fr. vormittags losfahren und eine (halbe) Nacht in Triest verbringen.
Die Entscheidung war die Richtige, denn kurz nach Graz geht es mit dem Regen los, dieser begleitet mich anschliessend bis nach Triest. Nachdem ich mir einen Kaffee in Triest gegönnt habe und endlich den Ablegeplatz der Fähre gefunden hatte (ca. 5km von der auf der Buchungsbestätigung angegebenen „Mole V“ entfernt), noch schnell ein Zimmer gesucht und einen kleinen Stadtbummel gemacht. Der Himmel ist zwar noch schwarz, aber zumindest der Regen hat es aufgegeben.
Triest
Triest von Fähre
Zwischenstop Ancona
Albanische Küste
ich will mal versuchen einen Reisebericht über meinen AL-Aufenthalt zusammen zu stellen ...
leider hat das Wetter nicht ganz mitgespielt und so musste ich die eigentlichen "Highlights" auslassen. Im nachhinein gesehen war es sicherlich auch richtig, denn die Schotterpässe sind zum Alleinefahren (zumindest mit meinen Dirt-Road Erfahrungen) sicher ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Auf den Bergstraßen kommt schon mal einige Stunden kein Auto vorbei ... und bei Regen erst recht nicht.
Geplant war eigentlich ein Motorradurlaub gemeinsam mit einem Freund für die letzten beiden Mai-Wochen nach Rumänien. Leider stellte sich dann Anfang März schon heraus das es bei meinem Freund terminlich zu Engpässen kommen wird und ich mich alleine auf Tour begeben werde.
Nach dem langen Winter sehnte ich mich nach etwas Wärme und Sonne, weshalb ich mich dann entschied eher in den Süden zu fahren. Und wenn ich schon alleine unterwegs bin, dann soll es ein Land werden, in welches man sicherlich nicht mehr so schnell kommt, bzw. als Reiseziel für manch Leute nicht unbedingt die erste Wahl ist.
Somit stand relativ schnell fest das es Albanien wird. Ein eher unbekanntes fleckchen Erde mit vielen Bergen, schlechten Straßen und teilweise auch Schotterpassagen. Ideal um „ausnahmsweise“ mal ohne Sozius unterwegs zu sein, und das Möpp mal standesgemäß zu bewegen.
Das Echo im Bekanntenkreis hielt sich in Grenzen, abgesehen von den schlechten Straßen löst das Wort Albanien bei vielen (zu unrecht) Unbehaglichkeit aus, von wegen ungastlich, hoher Kriminalität, oder gar als Organspender zu enden.
Eine grobe Planung war dank Google-Maps schnell zusammengestellt → runter nach Triest, mit der Fähre nach Igoumenitsa, irgendwo bei Leskovik rüber nach Albanien und dann im Osten des Landes über die Berge wieder Richtung Norden → Richtung Heimat.
Man stöbert ein wenig im Internet, liest Reiseberichte und stellt dann relativ schnell fest das AL einiges zu bieten hat, und es doch einer genaueren Planung bedarf.
Alleine wenn man verschiedenes Kartenmaterial untereinander vergleicht, ergeben sich viele Unterschiede, abgesehen von den Straßenarten (Nebenstraße bis Autobahn) gibt es auch viele Straßen „nicht“ oder „vielleicht doch“.
Als Kartenmaterial zur Planung dienten eine F&B 1:200 000, GoogleMaps, Bing und OpenStreetMaps. Wieder und wieder stoße ich bei der Routenplanung auf große Differenzen. Im Endeffekt entscheide ich mich für OpenStreetMaps da ich diese dann auch ins Navi einpflegen kann.
Was könnten die technischen Probleme werden? Natürlich die Reifen …. es gibt lt. Reiseführer in AL mehr als genug Reifenschuster, aber was machst wenn im Reifen mitten am Berg ein nicht flickbares Loch klafft und du nicht weiter kommst? Die XT mit ihren zarten 260kg (ohne Gepäck) auf das Dach eines Mercedes zu schnallen und zum nächsten Reifenschuster zu fahren wird es wohl nicht spielen. Also sollt ich zumindest selbstständig in der Lage sein einen Reifen aus- bzw. wieder ein- zu bauen. Klingt trivial, aber ich hatte noch nie ein Bike mit Kardanantrieb, ABS und TSC, also kann eine Trockenübung sicherlich nicht schaden … frische Reifen wollen sowieso aufgezogen werden. Also eine Garnitur Heidenau K60 Scout bestellt und bis zur Lieferung ein Reifenmontiergestell auf der Basis des GP503 zusammengeschweißt.
Die Demontage der Räder war nicht sonderlich aufregend, jedoch benötigt man schon einiges an Werkzeug welches sicher nicht jeder Reifenschuster der auf Mercedes spezialisiert ist einfach so herumliegen hat. Somit war klar → das Werkzeug muss mit.
Sollte sich jemand fragen warum ich immer von „Mercedes“ rede …. geschätzte 75% der KFZ in AL sind alte Mercedes, gefolgt von VW und ein paar Japanern … und für die finanziell Bessergestellten darf es dann auch ein Land-/Range-Rover oder Porsche Cayenne sein.
AL ist lt. Reiseführer für Camper und Offroad-Fans ein ideales Reiseziel, es gibt viele Schotterpässe, wild Campen ist erlaubt und Selbstversorger können auch in den unzähligen Bächen und Flüssen ihr Abendessen ungestraft angeln.
Nachdem es ja ein Männer-Abenteuer-Urlauben werden soll, muss neben dem Zeug welches ich lt. meiner Frau unbedingt mitnehmen muss, natürlich das Zelt samt Nebengeplänkel, das Werkzeug inkl. kleinem Kompressor und auch das Notebook für Fotos und Videos mit.
Wer will schon lächerliche 260kg über unbefestigte Straßen jagen wenn's auch bei weitem mehr sein kann ?
Die geplante Route durch Albanien:
http://motoplaner.de/#39.50309,20.26272 ... .7712;1&&1
Anreise:
am Samstag um 05:30 Uhr morgens legt die Fähre in Triest ab, 2 Stunden vorher soll man dort sein. Das heißt am Freitag spätestens gegen 21:00 Uhr muss ich abrauschen um halbwegs pünktlich bei der Fähre zu sein …. soweit der Plan (die Worte „Plan“, „Planung“ und „geplant“ werden vermutlich noch öfter auftauchen, verlieren aber mit der Zeit immer mehr an Bedeutung).
Beginnen wir mit der ersten Planänderung, es ist Mittwoch → der Wetterbericht sagt für Fr. auf Sa. schlechtes Wetter an, in der Nacht bei Regen fahren macht nicht wirklich Spaß, also nehm ich mir schon einen Tag vorher Urlaub und werde gemütlich am Fr. vormittags losfahren und eine (halbe) Nacht in Triest verbringen.
Die Entscheidung war die Richtige, denn kurz nach Graz geht es mit dem Regen los, dieser begleitet mich anschliessend bis nach Triest. Nachdem ich mir einen Kaffee in Triest gegönnt habe und endlich den Ablegeplatz der Fähre gefunden hatte (ca. 5km von der auf der Buchungsbestätigung angegebenen „Mole V“ entfernt), noch schnell ein Zimmer gesucht und einen kleinen Stadtbummel gemacht. Der Himmel ist zwar noch schwarz, aber zumindest der Regen hat es aufgegeben.
Triest
Triest von Fähre
Zwischenstop Ancona
Albanische Küste