Mühlviertel einmal anders
Verfasst: Sonntag 6. Oktober 2013, 18:01
Anfang Juni herrschten fürchterliche Wetterkapriolen.
Es waren Teile von Deutschland und Österreich von einer Hochwasserkatastrophe betroffen, auch Niederösterreich und Oberösterreich, wo das bezaubernde Mühlviertel liegt. Nicht zuletzt deswegen, weil die landschaftlichen Reize, sondern auch viele kleine verschlungene Straßen und Wege locken, ist es immer wieder toll, mit dem Motorrad durch diese Gegend zu streifen.
Auch dieses Jahr haben Kirsten (Buntspecht) und Ingo (Biting Cock) ihren Urlaub im Hotel Dorfwirt in Liebenau gebucht. Rocky, der motorradbegeisterte Wirt, hat auch so manche Überraschungstour parat, die er teilweise auch selbst mit seinen Gästen fährt. Als ich erfahren habe, dass die beiden deutschen Forumsfreunde bei Rocky gebucht haben, fragte ich zaghaft per Mail an, ob sie drei Abende Gigl aushalten. Es kam die Antwort, die ich erhofft hatte und somit hab auch ich für drei Nächte bei Rocky gebucht.
Nach zähen Monaten des Wartens und des nicht enden wollenden Winters wurde es auch heuer Anfang Juni. Ein sehr wasserreicher Anfang Juni, so auch am Sonntag 02.06.2013.
Bei meiner Abfahrt war ein Wetter, wo nicht einmal der Hund raus will, soferne man einen hat. Wir haben keinen Hund, ich aber hin und wieder einen Vogel, was sollte mich also daran hindern, auf Transi zu steigen und ins Mühlviertel zu fahren. Meine zwei Mädels stellten mir/sich die „Sinnfrage“! „Ist der Alte jetzt wahnsinnig, haut sich bei dem Wetter auf den Bock und fährt los“?
Ich gab mir die Antwort: „ wenn Michl‘s Piefke, jetzt mein Piefke nur einige, wenige Fahrstunden von hier entfernt ist, dann fahr ich“!
Durch Teile meiner Hausstrecke, sprich Wienerwald, wo auch der eine oder andere Bach bereits aus seinen Ufern getreten ist, bewegte ich mich gemächlich in Richtung Tullnerfeld.
Ich genoss die Fahrt durch die, von Feldern durchzogene Landschaft, obwohl natürlich, aufgrund der weiten Ebene die Kurvenanzahl überschaubar und dies normalerweise zum Motorradfahren nicht ganz so prickelnd ist.
Die Anzahl der Motorradfahrer an diesem Sonntag war jedenfalls überschaubar, ich war der einzige, von mir zu Hause bis Liebenau im Mühlviertel. Das ist bei „Normalwetter“, vergleichbar mit einem Lottosechser. Vielleicht haben meine Mädels doch irgendwie recht, vielleicht bin ich wahnsinnig, wenn man eine Motorradfahrt bei Regen und kühlem Wetter genießen kann?
Diese Frage lasse ich unbeantwortet, weil es mir wurscht ist, auch, wenn es für andere nicht nachvollziehbar ist, ich hab so Tage!
Von Strecken im Nahbereich der Donau hielt ich mich fern, weil teilweise Straßen, wegen des Hochwassers gesperrt waren. So fuhr ich nördlich der Donau durch Senftenberg und über die „Hochebenen“ des Waldviertels nach Liebenau im Mühlviertel. Da oben war’s zwar teilweise trocken, aber es blies ein starker, kalter Wind. Bei einer Pinkelpause ist mir fast mein kleiner, treuester Beifahrer eingefroren!
In manchen Teilen waren auch hier die Bäche und Flüsse, speziell der Kamp, am Übergehen.
Angekommen bei Rocky, traf ich noch vor dem Zimmerbesuch Kirsten und Ingo. Nach herzlicher Begrüßung und Gepäckablage im Zimmer gab’s das verdiente Begrüßungsbier.
Im Hotel herrschte eine ziemlich familiäre Atmosphäre, da der Großteil der Biker, anlässlich der Wetterlage, ihre Buchungen storniert hat. Ich war, neben einem „Wanderehepaar“ und dem Personal, glaub ich, der einzige Ösi.
Auch am nächsten Tag war die Wettersituation nicht stabil und immer wieder regnete es leicht, darum beschlossen wir, Ingo hatte ja das Auto dabei, mit der Dose nach Cesky Krumlov zu fahren.
Dort erwartete uns eine bereits teilweise über die Ufer gelaufene Moldau und den Ingo nasse Füße. Die Geox sorgen ja normalerweise für ein entspanntes Klima im Schuh. Wenn sie aber älter werden, ich kenn das, und die „Käselöcher“ in der Sohle verschmutzt sind, lassen sie Wasser in‘s Schuhinnere. Das veranlasste uns, also Ingo, ein Schuhgeschäft zu suchen, nicht aber zu finden. Offenbar gibt es dort, wo wir waren nur Souvenierläden. Nachdem wir Krumlov, mit Schirm bewaffnet, durchstreift sind, jeweils eine Torte und Kaffee genossen haben, fuhren wir nach Freistadt unweit Liebenau, um dort tatsächlich fündig zu werden, was trockenes Schuhwerk betrifft. Am Schnäppchenregal fanden Kirsten und Ingo ihr Glück, nämlich je ein paar Ecco um echt gutes Geld.
Den Rest des Urlaubes sollte Ingo somit trockenen Fußes verbracht haben! Wenn es schon nichts über eine Motorradtour zu berichten gibt, dann wenigstens von einer Shoppingtour. Zurück im Hotel huldigten wir der Augenpflege, sprich wir pennten!
Vor und nach dem Abendessen plauderten wir über dies und jenes, haben mit Michl telefoniert und genossen auf diese Weise die Freizeit. Am Dienstag Morgen, fragte uns Rocky, ob wir uns einer, von ihm geführten Tour anschließen wollen. Es war zwar nass, aber es regnete nicht. „OK, wir fahren mit“!
Acht Wahnsinnige mit dem Motorrad auf den geschwungenen, nassen Pfaden des Mühlviertels. Von den Acht, kam der große Prozentsatz aus D, nämlich sechs. Nur Rocky und ich aus Ö.
Drei 12-er GS’n, zwei K 1300S, ein so ein gebücktes Vieh von Motto Guzzi, schaute geil aus, mit geilem Sound, ein 650-ger Burgi und meine kleine 700-derter Transi. Transi wird auch beim Anblick der übermächtigen „MitfahreInnen“ nicht nervous, sie weiß, was sie drauf hat und auch der Bursche auf dem Burgi rollerte tüchtig mit, bis es heftig, besser gesagt heftigst zu schütten begann.
In Königswiesen flüchteten wir in ein Gasthaus, um abzuwarten. Wir warteten, nur es tat sich nicht’s. Die Schleusen, die das Wasser von oben durchließen, blieben offen. Ingo machte seinem Frust etwas Luft, indem er in der Gaststube ein heftiges, fast jugendfreies „Lob“ über die Wetterlage hervorstieß.
Kirsten, Ingo und Burgi zogen es dann vor zurück ins Hotel zu fahren. Wir, Rocky, die K’s, die Guzzi und ich warteten noch, leider vergebens. Auch wir warfen das Handtuch und zogen die warme Gaststube im Hotel, dem Motorradfahren bei diesen widrigen Verhältnissen vor.
Der angebrochene Nachmittag wurde mit netten Gesprächen und bei dem ein oder anderen Bierchen verbracht. So lernt man sich noch besser kennen und schätzen. Die Zeit verging trotz allem viel zu schnell und am nächsten Morgen, nach dem Frühstück verabschiedete ich mich von meinen „lieben Piefkes“ Richtung Heimat. Es war trocken, also beschloss ich, Teile meiner geplanten Runde durch Mühl- und Waldviertel, ohne Stress durchzuziehen.
Das ging eine ganze Weile gut, bis ich vor einer Baustelle stand.
Tja mein technisches Verständnis und meine Fähigkeiten mit dem Navi umzugehen, sind, in Schuldeutsch ausgedrückt „nicht genügend“ (ungenügend)! Jetzt stand ich also vor der Baustelle, es war ein Wochentag, dort wurde gearbeitet, was meinen kurzen Gedanken, einfach durchzufahren, „du hast eh eine Reiseenduro“, doch nicht Realität werden ließ.
So fuhr ich halt links ab, hoffend, dass die Tante oder der Onkel im Navi drinnen (weiss nicht ob auf Steffi oder sonst wen programmiert, ich fahr nach der Linie) Mitleid mit mir hat und mich irgendwann wieder auf den rechten Weg bringen wird. Die Hoffnung wurde nicht Wirklichkeit.
Transi und ich irrten von der violetten Linie vor dem Cockpit getrieben, über die kleinen, kurvigen Landwege durch die Botanik, bis wir letztendlich wieder vor der Baustelle standen. „Sch…. Ding da am Lenker“!
Dann, wie ich so da stehe, quasi, „hier steh ich nun ich armer Tor und bin so klug, als wie zuvor“, hatte ich den Gedanken schlechthin! „Gott hat uns eine Sprache gegeben, eine schwer erlernbare sogar und ein Mundwerk, das ich mir im Leben schon zu oft verbrannt habe! Bei der Verteilung der „großen Klappe“ hab ich ja zweimal, bei der des Gehrin’s nur einmal laut „hier“ gerufen!
Warum nicht fragen? So ganz altmodisch, sch…. auf die Technik,, frag ganz einfach“! Persönlich Kommunizieren nennt man das, was wir durch Mails und Internet schon teilweise fast verlernt haben! Ich fragte und siehe da: „oben durch den Ort bei der Kirche vorbei, parallel zur Baustelle und ich komme wieder auf die Route“! Ich hatte dann die Nase voll und fuhr eben dieser nach, Richtung Osten. Grundsätzlich kenne ich mich dort ja zumindest so aus, dass ich richtungsmäßig weiß, wie und was ich fahren muss, um heim zu kommen, aber natürlich will man immer Neues entdecken und erfahren.
Tja, jahrelang bin ich hinter Michl nachgefahren, der sein Navi im Griff und immer die tollsten Routen parat hatte!
Nun muss ich selber schauen, wie ich am Besten durch die Landschaft komme! In Südtirol ist mir das ganz gut gelungen, „verstellte auch keine Baustelle die violette Linie“…
Jedenfalls bin ich wieder bei Tulln vorbei, wo die Donauauen ein einziger See waren, der knapp mit der Fahrbahn abschloss, und dann wie sonst, durch den Wienerwald nach Hause.
Trotzdem die Tage motorradmäßig nicht das gebracht haben, was wir erhofft hatten, habe ich die Zeit mit Kirsten und Ingo genossen!
Für die Qualität der Bilder entschuldige ich mich gleich jetzt schon. Ich fotografiere für mich als Dokumentation und zur Erinnerung, das war‘s dann!
Gruß
Gigl
Es waren Teile von Deutschland und Österreich von einer Hochwasserkatastrophe betroffen, auch Niederösterreich und Oberösterreich, wo das bezaubernde Mühlviertel liegt. Nicht zuletzt deswegen, weil die landschaftlichen Reize, sondern auch viele kleine verschlungene Straßen und Wege locken, ist es immer wieder toll, mit dem Motorrad durch diese Gegend zu streifen.
Auch dieses Jahr haben Kirsten (Buntspecht) und Ingo (Biting Cock) ihren Urlaub im Hotel Dorfwirt in Liebenau gebucht. Rocky, der motorradbegeisterte Wirt, hat auch so manche Überraschungstour parat, die er teilweise auch selbst mit seinen Gästen fährt. Als ich erfahren habe, dass die beiden deutschen Forumsfreunde bei Rocky gebucht haben, fragte ich zaghaft per Mail an, ob sie drei Abende Gigl aushalten. Es kam die Antwort, die ich erhofft hatte und somit hab auch ich für drei Nächte bei Rocky gebucht.
Nach zähen Monaten des Wartens und des nicht enden wollenden Winters wurde es auch heuer Anfang Juni. Ein sehr wasserreicher Anfang Juni, so auch am Sonntag 02.06.2013.
Bei meiner Abfahrt war ein Wetter, wo nicht einmal der Hund raus will, soferne man einen hat. Wir haben keinen Hund, ich aber hin und wieder einen Vogel, was sollte mich also daran hindern, auf Transi zu steigen und ins Mühlviertel zu fahren. Meine zwei Mädels stellten mir/sich die „Sinnfrage“! „Ist der Alte jetzt wahnsinnig, haut sich bei dem Wetter auf den Bock und fährt los“?
Ich gab mir die Antwort: „ wenn Michl‘s Piefke, jetzt mein Piefke nur einige, wenige Fahrstunden von hier entfernt ist, dann fahr ich“!
Durch Teile meiner Hausstrecke, sprich Wienerwald, wo auch der eine oder andere Bach bereits aus seinen Ufern getreten ist, bewegte ich mich gemächlich in Richtung Tullnerfeld.
Ich genoss die Fahrt durch die, von Feldern durchzogene Landschaft, obwohl natürlich, aufgrund der weiten Ebene die Kurvenanzahl überschaubar und dies normalerweise zum Motorradfahren nicht ganz so prickelnd ist.
Die Anzahl der Motorradfahrer an diesem Sonntag war jedenfalls überschaubar, ich war der einzige, von mir zu Hause bis Liebenau im Mühlviertel. Das ist bei „Normalwetter“, vergleichbar mit einem Lottosechser. Vielleicht haben meine Mädels doch irgendwie recht, vielleicht bin ich wahnsinnig, wenn man eine Motorradfahrt bei Regen und kühlem Wetter genießen kann?
Diese Frage lasse ich unbeantwortet, weil es mir wurscht ist, auch, wenn es für andere nicht nachvollziehbar ist, ich hab so Tage!
Von Strecken im Nahbereich der Donau hielt ich mich fern, weil teilweise Straßen, wegen des Hochwassers gesperrt waren. So fuhr ich nördlich der Donau durch Senftenberg und über die „Hochebenen“ des Waldviertels nach Liebenau im Mühlviertel. Da oben war’s zwar teilweise trocken, aber es blies ein starker, kalter Wind. Bei einer Pinkelpause ist mir fast mein kleiner, treuester Beifahrer eingefroren!
In manchen Teilen waren auch hier die Bäche und Flüsse, speziell der Kamp, am Übergehen.
Angekommen bei Rocky, traf ich noch vor dem Zimmerbesuch Kirsten und Ingo. Nach herzlicher Begrüßung und Gepäckablage im Zimmer gab’s das verdiente Begrüßungsbier.
Im Hotel herrschte eine ziemlich familiäre Atmosphäre, da der Großteil der Biker, anlässlich der Wetterlage, ihre Buchungen storniert hat. Ich war, neben einem „Wanderehepaar“ und dem Personal, glaub ich, der einzige Ösi.
Auch am nächsten Tag war die Wettersituation nicht stabil und immer wieder regnete es leicht, darum beschlossen wir, Ingo hatte ja das Auto dabei, mit der Dose nach Cesky Krumlov zu fahren.
Dort erwartete uns eine bereits teilweise über die Ufer gelaufene Moldau und den Ingo nasse Füße. Die Geox sorgen ja normalerweise für ein entspanntes Klima im Schuh. Wenn sie aber älter werden, ich kenn das, und die „Käselöcher“ in der Sohle verschmutzt sind, lassen sie Wasser in‘s Schuhinnere. Das veranlasste uns, also Ingo, ein Schuhgeschäft zu suchen, nicht aber zu finden. Offenbar gibt es dort, wo wir waren nur Souvenierläden. Nachdem wir Krumlov, mit Schirm bewaffnet, durchstreift sind, jeweils eine Torte und Kaffee genossen haben, fuhren wir nach Freistadt unweit Liebenau, um dort tatsächlich fündig zu werden, was trockenes Schuhwerk betrifft. Am Schnäppchenregal fanden Kirsten und Ingo ihr Glück, nämlich je ein paar Ecco um echt gutes Geld.
Den Rest des Urlaubes sollte Ingo somit trockenen Fußes verbracht haben! Wenn es schon nichts über eine Motorradtour zu berichten gibt, dann wenigstens von einer Shoppingtour. Zurück im Hotel huldigten wir der Augenpflege, sprich wir pennten!
Vor und nach dem Abendessen plauderten wir über dies und jenes, haben mit Michl telefoniert und genossen auf diese Weise die Freizeit. Am Dienstag Morgen, fragte uns Rocky, ob wir uns einer, von ihm geführten Tour anschließen wollen. Es war zwar nass, aber es regnete nicht. „OK, wir fahren mit“!
Acht Wahnsinnige mit dem Motorrad auf den geschwungenen, nassen Pfaden des Mühlviertels. Von den Acht, kam der große Prozentsatz aus D, nämlich sechs. Nur Rocky und ich aus Ö.
Drei 12-er GS’n, zwei K 1300S, ein so ein gebücktes Vieh von Motto Guzzi, schaute geil aus, mit geilem Sound, ein 650-ger Burgi und meine kleine 700-derter Transi. Transi wird auch beim Anblick der übermächtigen „MitfahreInnen“ nicht nervous, sie weiß, was sie drauf hat und auch der Bursche auf dem Burgi rollerte tüchtig mit, bis es heftig, besser gesagt heftigst zu schütten begann.
In Königswiesen flüchteten wir in ein Gasthaus, um abzuwarten. Wir warteten, nur es tat sich nicht’s. Die Schleusen, die das Wasser von oben durchließen, blieben offen. Ingo machte seinem Frust etwas Luft, indem er in der Gaststube ein heftiges, fast jugendfreies „Lob“ über die Wetterlage hervorstieß.
Kirsten, Ingo und Burgi zogen es dann vor zurück ins Hotel zu fahren. Wir, Rocky, die K’s, die Guzzi und ich warteten noch, leider vergebens. Auch wir warfen das Handtuch und zogen die warme Gaststube im Hotel, dem Motorradfahren bei diesen widrigen Verhältnissen vor.
Der angebrochene Nachmittag wurde mit netten Gesprächen und bei dem ein oder anderen Bierchen verbracht. So lernt man sich noch besser kennen und schätzen. Die Zeit verging trotz allem viel zu schnell und am nächsten Morgen, nach dem Frühstück verabschiedete ich mich von meinen „lieben Piefkes“ Richtung Heimat. Es war trocken, also beschloss ich, Teile meiner geplanten Runde durch Mühl- und Waldviertel, ohne Stress durchzuziehen.
Das ging eine ganze Weile gut, bis ich vor einer Baustelle stand.
Tja mein technisches Verständnis und meine Fähigkeiten mit dem Navi umzugehen, sind, in Schuldeutsch ausgedrückt „nicht genügend“ (ungenügend)! Jetzt stand ich also vor der Baustelle, es war ein Wochentag, dort wurde gearbeitet, was meinen kurzen Gedanken, einfach durchzufahren, „du hast eh eine Reiseenduro“, doch nicht Realität werden ließ.
So fuhr ich halt links ab, hoffend, dass die Tante oder der Onkel im Navi drinnen (weiss nicht ob auf Steffi oder sonst wen programmiert, ich fahr nach der Linie) Mitleid mit mir hat und mich irgendwann wieder auf den rechten Weg bringen wird. Die Hoffnung wurde nicht Wirklichkeit.
Transi und ich irrten von der violetten Linie vor dem Cockpit getrieben, über die kleinen, kurvigen Landwege durch die Botanik, bis wir letztendlich wieder vor der Baustelle standen. „Sch…. Ding da am Lenker“!
Dann, wie ich so da stehe, quasi, „hier steh ich nun ich armer Tor und bin so klug, als wie zuvor“, hatte ich den Gedanken schlechthin! „Gott hat uns eine Sprache gegeben, eine schwer erlernbare sogar und ein Mundwerk, das ich mir im Leben schon zu oft verbrannt habe! Bei der Verteilung der „großen Klappe“ hab ich ja zweimal, bei der des Gehrin’s nur einmal laut „hier“ gerufen!
Warum nicht fragen? So ganz altmodisch, sch…. auf die Technik,, frag ganz einfach“! Persönlich Kommunizieren nennt man das, was wir durch Mails und Internet schon teilweise fast verlernt haben! Ich fragte und siehe da: „oben durch den Ort bei der Kirche vorbei, parallel zur Baustelle und ich komme wieder auf die Route“! Ich hatte dann die Nase voll und fuhr eben dieser nach, Richtung Osten. Grundsätzlich kenne ich mich dort ja zumindest so aus, dass ich richtungsmäßig weiß, wie und was ich fahren muss, um heim zu kommen, aber natürlich will man immer Neues entdecken und erfahren.
Tja, jahrelang bin ich hinter Michl nachgefahren, der sein Navi im Griff und immer die tollsten Routen parat hatte!
Nun muss ich selber schauen, wie ich am Besten durch die Landschaft komme! In Südtirol ist mir das ganz gut gelungen, „verstellte auch keine Baustelle die violette Linie“…
Jedenfalls bin ich wieder bei Tulln vorbei, wo die Donauauen ein einziger See waren, der knapp mit der Fahrbahn abschloss, und dann wie sonst, durch den Wienerwald nach Hause.
Trotzdem die Tage motorradmäßig nicht das gebracht haben, was wir erhofft hatten, habe ich die Zeit mit Kirsten und Ingo genossen!
Für die Qualität der Bilder entschuldige ich mich gleich jetzt schon. Ich fotografiere für mich als Dokumentation und zur Erinnerung, das war‘s dann!
Gruß
Gigl