Sardinien, 28.04.13 - 14.05.13

Die großen Mittelmeer Inseln
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kuno
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Re: Sardinien, 28.04.13 - 14.05.13

#9 Ungelesener Beitrag von kuno »

9. Tag, Montag, 06.05.13
Villaputzu-Capo Ferrato-Costa Rei-Villasimius-Flumini-Dolinanova-San Nicolo Gerrei-Villasalto-Escalaplano-Perdasdefogu-Jerzu-Tertenia-Quirra-Villaputzu

Heute zieht es mich via Capo Ferrato an die Costa Rei und was soll ich sagen, die Costa Rei Strecke ist einfach wunderbar. Ich interessiere mich streckenweise
kaum mehr fürs Fahren. Stop&Go ist angesagt, kaum ein paar Meter fahren ist schon wieder schauen angesagt. So dauerte es seine Zeit, bis ich über Villasimius
in Flumini bin und ins Landesinnere Richtung Dolinanova abbiege. Das Zwischenstück Flumini – Maracalagonis – Sinnai - Dolinanova ist nichts Besonderes. Was
aber danach kommt, ist Hammer. Schon die Ausfallstrasse aus Dolinanova in Richtung Berge ist, obwohl schnurgerade, sehenswert. Es wird aber für die
nächsten 33 km die letzte Gerade sein. Endloses Geschlängel Richtung Nicolo Gerrei in absoluter Einsamkeit. Während meinem 30minütigem Rast kommt
lediglich eine 3er Gruppe Motorradfahrer durch, ansonsten das grosse Nichts. Also fast nichts, denn grosse dunkle Wolken kommen immer näher und lassen
mich hie und da einen Tropfen spüren. Aber mehr als die Strasse anfeuchten liegt nicht drin. Da die Wolken links von mir sind, biege ich in San Nicolo Gerrei
nach rechts, Richtung Villasalto ab. Über Ballao und Escalaplano fahre ich weiter nach Perdasdefogu, und über die Hochebene nach Jerzu. Hier auf der
Hochebene dominieren Windräder die Landschaft. Für mich haben die grossen Räder schon fast etwas Surrealistisches an sich. Via Tertenia geht es auf der
alten Strasse wieder Richtung Villaputzu.


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Am Capo Ferrato

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Capo Ferrato

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es ist immer noch schön am Capo Ferrato

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es hat mir gefallen…

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…am Capo Ferrato

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Region Villasimius

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bei Villasimius

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Porto sa Ruxi


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Region Porto sa Ruxi

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Die lange Gerade von Dolinanova

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Wildnis zwischen Dolinanova und San Nicolo Gerrei

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Rastplatz

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zwischen Dolina Nova und San Nicolo Gerrei

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nach Villasalto

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zwischen Escalaplano und Perdasdefogu

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kurz vor Perdasdefogu

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Blick auf Perdasdefogu

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Radaranlage Monte Codi

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Windpark zwischen Perdasdefogu und Jerzu

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Hochebene zwischen Perdasdefogu und Jerzu

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Jerzu

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hmmm…..


10. Tag, Dienstag, 07.05.13
Villaputzu – Costa Rei – Villasimius – Quartu Sant‘ Elena – Cagliari – Pula – Carbonia – Iglesias

Der zweite Quartierwechsel steht an.
Ich verabschiede mich nach dem Morgenessen von allen. Guido liegt mit einer Influenza im Bett, steht aber extra auf um mir eine gute Reise zu wünsche. Ich
hab hier wunderbare Menschen kennengelernt….
Und erneut nimmt mich die Costa Rei, auf dem Weg nach Iglesias, gefangen und erneut muss ich immer wieder anhalten um die Schönheit der Gegend aufzusaugen.
Die Strasse welche ab Quartu Sant‘ Elena, kurz vor Cagliari, dem Meer entlang führt hat ihren besonderen Reiz. Beidseitig Doppelspurig geführt, hat man links
Meer, Sand, Bars, Restaurants Palmen, einfach so richtiges Beachlife und rechts den Blick auf die Grossstadt Cagliari. Nach Cagliari versuche ich möglichst nahe
dem Meer entlang zu fahren und gerate so ins grosse Industriegebiet (Raffinerie) von Sarroch. Dies bewegt mich dazu die kleinen Strassen zu verlassen und auf
der grossen SS195 in Richtung Pula zu fahren. Nach Fox E Sali-Monte Agumu zieht es mich aber doch wieder ans Ufer des Mittelmeeres und so gelange ich auf
einer kleinen Strasse direkt ans Meer. Wunderschön ist die kurze Strecke zu „meinem“ Torre. Nach einem kurzen Stopp geht’s jetzt auf der Küstenstrasse über
Chia, Sa Pinetta weiter. Gewaltige Aussichten zeigen sich da, eine richtige Panoramastrasse. Dieser schöne Streckenabschnitt geht leider auch einmal zu Ende
und so geht’s via Santanna Arresi auf der SS195 vorwärts bis nach Sirai um dort rechts in Richtung Iglesias abzubiegen. Etwas ausserhalb finde ich dann auch eine
Unterkunft in einem….Agriturismo. Die Lage ist soso lala, aber innen sieht’s aus wie auf einer Hazienda und gefällt mir sehr.


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nochmals der wundervollen Costa Rei entlang

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Costa Rei

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Nicht Spaghetti sondern Capo Carbonara

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Capo Carbonara

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Schatten am Capo Carbonara

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Verfallene Gebäude am Capo Carbonara

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am Hafen von Villasimius

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Golfo di Carbonara

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Strandpromenade bei Cagliari

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Cagliari, Blick zurück

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und nochmals der Blick zurück

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Raffinerieanlagen bei Sarroch

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ewig brennendes Feuer

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mein Torre

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hier machte ich Rast

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Toller Blick

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Karibik…, nein bei Sa Pinetta

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bei Sa Pinetta

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Einfahrt in den Innenhof

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die Hazienda

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da spürt man nichts mehr vom Industriegebiet
Gruss
Kuno

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kuno
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Re: Sardinien, 28.04.13 - 14.05.13

#10 Ungelesener Beitrag von kuno »

11. Tag, Mittwoch, 08.05.13
2 Stunden Irrfahrt um Iglesias/Carbonia – Fontanamare – Buggeru – Capo Pecora – Arbus – Montevecchio – persönlicher Point of no return – Arbus – Fluminimaggiore – Iglesias

Ich habe wohl schon vorgestern gesehen, dass sich der Hinterreifen langsam verabschiedet. Dass er dann gestern so massiv abgegeben hat…. Linke Seite total
blank, rechts ist der Indikator auch schon massiv angeschliffen. Also ist heute erstmals die Suche nach einem Gommista angesagt. Satte 2 Stunden dauert die
Irrfahrt durch Iglesias und Carbonia, aber entweder wird der Kopf geschüttelt, was von Occasione geschwafelt, auf morgen vertröstet oder die Bude sieht noch
weniger Vertrauenerweckend aus, als der Hinterreifen selber. Nach der ganzen Zeit wird es mir zu bunt und ich mache mich, Reifen hin oder her, in Richtung
Küste auf den Weg. Capo Pecora, Costa Verde und das Capo di Frasca sind die heutigen Ziele. Ich steige via Fontanamare in die Route ein und über Buggeru
geht’s weiter zum Capo Pecora. Wunderschön (ich weiss, dieses Wort habe ich schon mehrmals verwendet…)!! Das Capo Pecora ist für mich einer der
schönsten, einsamsten Flecken der Reise. Verbringe viel Zeit hier am Capo Pecora. Über Arbus und Montevecchio ist nun die Fahrt zur Costa Verde angedacht.
Aber je länger ich fahre desto unsicherer werde ich…. oups, war da nicht soeben ein leichtes Wackeln zu spüren, der Reifen..? Hat er noch Gripp..? Je länger je
mehr bin ich mit den Gedanken beim abbauenden Pneu. Es kommt so weit, dass ich kleinen Kieselsteinen auf der Fahrbahn ausweiche um den Hinter Pneu zu
schonen… was ist wenn….? Ich steigere mich immer mehr in ein tiefes Loch hinein, so dass ich etwa 10 km nach Montevecchio inne halte und mir sagen
musste, dass es so keinen Spass mehr macht. Der Blues hat mich fest in seinem Griff. So drehe ich um und fahre wieder Richtung Unterkunft. Passend zu
meiner Stimmung hab ich natürlich die einzige Oelspur auf der Insel auf meiner Seite, zudem noch einen langsamen stinkenden Bus vor mir und keine sichere
Möglichkeit diesen zu überholen. Es pisst mich so richtig an. An der eigentlich schönen Strecke zwischen Fluminimaggiore und Iglesias kann ich mich nicht
wirklich erfreuen. Schade! So entschliesse ich mich morgen die Zelte in Iglesias frühzeitig abzubrechen, den geplanten Aufenthalt in der Region Bosa
auszulassen und auf direktem Weg nach Sassari zu fahren. Dort gibt es eine Honda-Vertretung welche sicherlich auch Pneus im Angebot hat. Die Region Sassari
wäre eh als Abschluss geplant gewesen, da ich ja noch nach Korsika übersetzen will.


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zwischen Fontanamare und Nebida


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zwischen Fontanamare und Nebida


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die Minen von Masua


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zwischen Masua und Buggeru


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Zwischen Masua und Buggeru

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Buggeru

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Portixeddu

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Das Capo Pecora

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am Capo Pecora

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Capo Pecora

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das Ende der Welt?

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sieht aus wie Sand, ist aber Steinhart

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die Minen von Montevecchio

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Point of no return

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Black Beauty schaut schon in die andere Richtung, will neues Hinterhuf

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immer ich

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die Welt kann trotzdem noch schön sein

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definitiv EOL, End of Life


12. Tag, Donnerstag, 09.05.13
Iglesias – Sassari – la Muddizza

Erste Priorität für Heute: neuer Hinterreifen!
Da die gestrige Suche nach einem Gommista negativ verlief, ist jetzt die grosse Verschiebung angesagt. Auf direktem, möglichst geradem Weg nach Sassari um
mein Black Beauty in die Hände eines dortigen Markenvertreters geben zu können. Bedenken habe ich aber dennoch recht grosse da heute Auffahrt ist und die
Geschäfte evtl. geschlossen sein könnten. So fahre ich in Iglesias weg und komme via Vallermosa und Samassi nach Sanluri wo es auf die grosse S131 geht. Ab
hier hab ich jetzt nur noch Sassari vor Augen
Die Honda Vertretung, Tuttomoto, in Sassari finde ich ohne Probleme und komme dort um 1315h an. Viele Leute verlassen das Geschäft, also nichts da, mit
Auffahrtstag und geschlossen aber….Siesta bis 1600h. Pneu Wechsel für heute? Nessun problema! Mensch bin ich froh und meine Stimmung hebt sich sofort
Die Zeit bis zum Wechsel überbrücke ich mit der Suche nach einer letzten Unterkunft auf Sardinien. Die Region um Castelsaro würde mir noch so passen. Im
Wissen um den kommenden neuen Hinterreifen fahre ich schon wieder viel freier und nehme auch nicht mehr den direkten Weg. Nachdem ich auch ein
abenteuerliches Strässchen gefahren bin und auf die normale Strasse einbiegen will: Baustelle! Zwischen mir und der Hauptstrasse baut sich ein Erdwall auf
und klafft ein Graben in welche Leitungen/Röhren verlegt werden sollen. Ich sitze ganz konsterniert auf dem Motorrad und frage mich ob ich nun alles wieder
zurückfahren muss, als ein Bauarbeiter kommt, mich an- oder auch auslacht. Ich zucke mit den Schultern, deute mit den Händen an ob ich umdrehen muss und
er schüttelt den Kopf. Nun bin ich aber gespannt wie ich über den Wall und den Graben gelangen solle. Er pfeift mit den Fingern, ein weiterer Arbeiter kommt
mit einem kleinen Bagger und schon wird der Graben für mich wieder zugeschüttet!! Wo hat man solches schon erlebt….? Das Feierabendbier der Arbeiter wird
natürlich von mir bezahlt!
Und weiter geht’s auf Unterkunftssuche. Schön soll sie sein und eine wunderschöne finde ich auch. Gepäck abladen, kurz umschauen, wieder in die Klamotten
und zurück nach Sassari. Dort komme ich kurz 1600h an, schildere am Tresen mein Problem, fahre das Motorrad in die Werkstatt, warte 90 Minuten, drücke
230€ ab und fahre als glücklicher Mensch davon. Zurück beim Agriturismo geht’s zuerst mal unter die Dusche und dann auf die Terrasse des Restaurants.
Geniale Aussicht Richtung Valledoria und das Meer. Ich bin auf der Terrasse, geniesse die Aussicht und die einsetzende Abendstimmung als mir unverhofft ein
Glas Weisswein in die Hand gedrückt wird, einfach so, ohne zu bestellen, ich muss ein Glückskind sein!



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ja keine Kurven

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Landwirtschaft an der SS131

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nebst Schafen gibt’s auch Kühe

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die Helfer in der Not

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das Trinkgeld reute mich überhaupt nicht

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Tuttomoto: Nessun problema

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da steht sie nun und wird neu Beschlagen

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Agriturismo Monte Istulargiu

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hinter dem Hügel liegt Castelsardo

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es war ein guter Tag
Gruss
Kuno

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Re: Sardinien, 28.04.13 - 14.05.13

#11 Ungelesener Beitrag von kuno »

13. Tag, Freitag, 10.05.13
la Muddizza – Roccia dell’Elefante – Castelsardo – Porto Torres – Stintino – Capo Falcone – Argentiera – la Corte – Porto Torres – Castelsardo – la Muddizza

Lasse mich nach dem Besuch des in wenigen Minuten ab Unterkunft erreichbaren Roccia dell’Elefante (habe den ganz für mich alleine) in Richtung Porto Torres
treiben. Porto Torres verlasse ich entlang der Industriezone. Erstaunlich wie sich ein schönes Städtchen innerhalb wenigen 100 Metern verändern kann. Bei
Pozzo San Niccola geht’s nun raus gegen Stintino und das Capo Falcone. Wunderschönes Farbenspiel welches das Meer hier vollbringt. Zum Teil kommt da ein
wenig Karibikstimmung auf. Die Meeresfarben reichen von grünlich über dunkelblau bis türkisfarben, alles ist vorhanden. Aber mir hats hier fast zu viele Leute.
Also gegen Argentiera zu, einer verlassenen Bergwerkssiedlung. Die alten Holzgebäude würden jedem Western gut anstehen und es war eine gute Wahl, dies
anzuschauen. Von hier aus ist erneut Porto Torres angesagt und auf demselben Weg wie ich am Vormittag hineinfuhr fahre wieder zurück „nach Hause“



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wie könnte dieser Fels wohl heissen…?

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Roccia dell‘Elefante

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Castelsardo

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hier lässt es sich gut Rasten

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Pischina Salidda

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Wo? Keine Ahnung mehr….

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Stintino Richtung Capo Falcone

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La Pelosa

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Unterwegs nach Argentiera

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Argentiera

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Argentiera

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immer noch Argentiera

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Porto Torres

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Spiaggia di Balai, Porto Torres

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zwischen Porto Torres und Castelsardo

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Torre di Abbacurrente

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müsste sich eigentlich nicht verstecken

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Castelsardo

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Anfahrt zum Agri Monte Istulargiu

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Abendstimmung


14. Tag, Samstag, 11.05.2013
La Muddizza – San Pietro a Mare – Badesi Mare – Isola Rossa – Terme di Casteldoria – Lago di Casteldoria – Aggius – Valle della Luna – La Muddizza

Schon 2 Wochen unterwegs und es gefällt mir immer noch!
Heute ist Mistral angesagt und dem entsprechend lasse ich mich einfach mal treiben.
Am Strand von San Pietro a Mare, bei der „Einmündung“ des/der Coghinas schaue ich erstmals dem bunten Treiben der Kitesurfern zu. Wenn sich die Kiter auf
dem ruhigen Flussbecken genügend aufgewärmt haben, lassen sie sich über den Strand ins aufgewühlte Meer ziehen. Viele tummelten sich hier auf engstem
Raum und es ist mir noch heute ein Rätsel, dass die sich nicht gegenseitig in ihren Leinen verhedderten. Ich schaue dem Spektakel sicherlich 2 Stunden zu.
Ich lasse mich von hier über Valledoria in Richtung Badesi ziehen um vom dortigen Strand einen recht windigen, aber traumhaften Blick auf Isola Rossa zu
erhaschen. Isola Rossa nehme ich in das Treibenlassen auf und dort am Strand la Marinedda esse ich „zVieri“. Die schöne Strecke zwischen Badesi und
Paduledda nehme ich nun in entgegengesetzter Richtung unter die Räder um unterwegs Richtung Viddalba abzubiegen. Von hier aus ist es jetzt nur noch ein
kurzes Stück bis zu den Thermen von Casteldoria. Bei den Thermen halte ich die Hand in das Wasser und muss sie aufgrund des heissen Wassers aber sofort
wieder rausziehen. Bei genauerem Hinschauen sehe ich nun, dass das Wasser trotz den hohen Aussentemperaturen am Dampfen ist, tja selber Schuld wer
trotzdem die Hand reinhält….
Von hier aus trödle ich hoch nach Perfugas und auf der SS626 weiter Richtung Tempio Pausania. Auf dem Navi sehe ich, dass parallel dazu noch die S127
verläuft welche mir schöner erscheint und entschliesse mich, die Strasse zu wechseln. Wie ich nun jedoch auf der S127 fahre, geht’s nicht mehr weit bis es nicht
mehr weiter geht… Also zurück und wieder auf die grosse Strasse.
Vor Tempio Pausania fahre ich links weg auf die SP27, an Aggius vorbei ins Valle della Luna. Sehr empfehlenswerte und landschaftlich beeindruckende Strecke.
Über Viddalba fahre ich wieder nach Valledoria wo ich mich Käse, Fleisch, Brot, Früchten, Wasser und Wein eindecke. Dies, da das Restaurant scheinbar
samstags geschlossen ist. Ich hätte ja noch die Option, z.B. nach Castelsardo essen zu gehen, aber da ich dazu auf das Motorrad angewiesen wäre, lasse ich
diese Option wieder fallen. Ich mag einfach nicht zu einem feinen Essen an einem Glas Wasser nippen, in den Ferien erste recht nicht!
So trinke ich auf meiner kleinen Terrasse zu all den feinen Sachen eine Flasche Cannonau und bin erneut mit mir und der Welt zufrieden.


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Blick vom Agri Monte Istulargiu in Richtung la Muddizza

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durch die offene Tür geht’s in mein Reich

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Innenleben

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in den Agriturismos hatte ich immer genügend Platz im Zimmer

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und immer schöne, saubere und funktionierende Sanitäranlagen

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Agri Monte Istulargiu

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die Unterkunft aus einer anderen Perspektive

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San Pietro a Mare; Einmündung Coghinas

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es war recht windig

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Baden sah man niemanden

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ohne Wind geht da nichts

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und über den Strand ins Meer

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Castelsardo

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Isola Rossa

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Hafen Isola Rossa

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Windgeschützte Mittagspause in der Bucht von la Marinedda

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Bucht von la Marinedda

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lustigerweise nannte sich mein Windschutz „mistral bar“

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zwischen Paduledda und Badesi

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Terme di Casteldoria

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heisses Wasser, nix mit Baden

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Lago di Casteldoria

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zwischen Perfugas und Tempio Pausania

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hier ging‘s dann nicht mehr weiter….

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Aggius

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Aggius, Valle della Luna

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Valle della Luna

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Valle della Luna

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immer noch Valle della Luna

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Heute wird selber gekocht…oder so….
Gruss
Kuno

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Re: Sardinien, 28.04.13 - 14.05.13

#12 Ungelesener Beitrag von kuno »

15. Tag, Sonntag, 12.05.2013
La Muddizza – Valledoria – Badesi – Paduledda – Costa Paradiso – Santa Teresa Gallura und selben Weg zurück

Hab gestern gemerkt, dass ich nicht der Mistralfahrer bin.
Ewiges Gerüttel am Helm, Schräglage auf Geraden, Kurvenfahren nicht leicht gemacht….
Und heute..? Immer noch Mistral! So ist mein heutiges Ziel Santa Teresa Gallura um ein Ticket für die Fähre nach Korsika zu kaufen. Morgen geht’s also weiter
nach Korsika, auf die Nachbarinsel. Hab hier ein französisches Motard-Paar kennengelernt, welches jahrelang auf Korsika unterwegs war. Die haben mir einen
3-4 Tagestripp inklusive Hotelempfehlungen und sonstigen Tipps und Tricks zusammengestellt. Auf Korsika erhoffe ich mir nicht etwa bessere
Strassenverhältnisse als hier auf Sardinien, aber irgendwie ist es für mich Zeit diese Insel zu verlassen.
So nehme ich dieselbe Strecke wie gestern Richtung Paduledda unter die Räder, lasse Isola Rossa links liegen und fahre weiter Richtung sardischem „Nordkap“,
Santa Teresa Gallura.
Unterwegs spricht mich aber der Wegweiser „Costa Paradiso“ an. Da will ich doch gleich schauen, was dort so paradiesisch sein soll. Gefunden habe ich eine
wilde Küstenlandschaft, bizarre Felsformationen, und ein Meer mit Wellen, Schaum und Gischt. Für mich als Binnenländer sind Wellen über 30cm schon gross.
Aber hier, an der Costa Paradiso…unglaublich, unglaublich eindrücklich und vor allem unglaublich laut.
Hier gefällt es mir, und ich wäre nicht überrascht, wenn sich Neptun plötzlich aus den Fluten erheben würde, das Bühnenbild dazu wäre perfekt.
Es ist Mittagszeit und ich fahre in den kleinen Hafen von Santa Teresa Gallura ein, organisiere mir ein Ticket für die morgendliche Nachmittagsfähre rüber nach
Korsika und trudle wieder Richtung Unterkunft.
Den heuteigen Reisebericht will ich eigentlich vorne auf der Terrasse schreiben, aber alle losen Papiere werden weggeweht. Ich fasse dies als Bestätigung auf,
dass ich mich mit der Weiterreise nach Korsika richtig entschieden habe. Schreiben tu ich jetzt innen, alleine mit schöner italienischer Musik, einem Ichnusa vor
und der untergehenden Sonne im Gesicht.
Eine leichte, nein es ist doch eine grössere Schwermut überkommt mich, als ich die bis anhin erlebten Tage Revue passieren lasse. Es war eine wunderbar Zeit
auf Sardinien Doch nun wartet ja Korsika auf mich. Bin gespannt was mich da in den nächsten 3, 4, 5 Tagen erwartet.
Ich schaue übers Meer und bin zufrieden.


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unterwegs zur Costa Paradiso

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Blick hinunter auf die Costa Paradiso

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Costa Paradiso

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ausgewaschene Felsen

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tosendes Meer

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bizarre Formen

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lautes Meer

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Blick auf Isola Rossa

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Blick auf die Buch la Marinedda

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einfach so…

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mein kleiner Freund, immer um mich rum und trotzdem scheu

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hier weht es nicht mehr

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hier lässt es sich gut Schreiben

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dieser Ausblick gefällt mir einfach, darum hier noch einmal die Abendstimmung


Hier nun enden meine Aufzeichnungen.
Bis Anhin schrieb ich aufgrund der schriftlichen Aufzeichnungen und natürlich auch von Erinnerungen. Doch nun bleibt nur noch die Erinnerung, aber die ist eigentlich sehr intensiv und muss ja nur noch Korsika überbrücken…. und Korsika hab ich schnell erzählt….
Wer noch mag, der lese weiter:


16. Tag, Montag, 13.05.2013
La Muddizza – Bulzi – Perfugas – Tempio Pausania – Bassacutena – Santa Teresa Gallura – Bonifacio – Pianotolli Caldarello – Bocca Albitrina – Olmeto –Grosseto – Ajaccio

Heute geht’s also rüber nach Korsika. Bin gespannt wies dort sein wird. Man hört ja auch von dort nur Gutes.
So stelle ich mich frohen Mutes unter die Dusche als mich das Gefühl überkommt, dass mir ein Haar in der Luftröhre klebt. Der dazugehörende Würgereiz stellt
sich ebenfalls umgehend ein. Ich würge also vor mich hin, Luft krieg ich auch nicht mehr wirklich und ein starkes Schwindelgefühl macht sich breit. Bevor ich
unkontrolliert umfalle, gehe ich auf die Knie und würge weiter. Ich krieg das doofe Haar einfach nicht raus. So geht dies dann gefühlte 5 Minuten lang bis sich
der Reiz langsam legt und dafür ein grosses Schlecht sein zurücklässt.
So schnell kann es also gehen, der Wechsel von „glücklich und zufrieden“ zu „ich mag nicht mehr“.
Der Appetit auf das Morgenessen ist mir nun definitiv vergangen. Mit Mühe und Not kriege etwas Fruchtsaft runter. Zum Glück packte ich schon gestern Abend
den Grossteil meines Geraffels und so lasse ich es jetzt einfach ruhig angehen. Nur keine zu schnellen Bewegungen, ich garantiere für nichts….
Ich habe soeben bezahlt, steige aufs Motorrad, mache einen grossen Atemzug und…. setze den Helm auf. Was bin ich froh, dass ich einen Klapphelm habe!
Gerade aus fahren geht recht gut, Kurven fahren…der Magen will sich liebsten nach oben entleeren. Das wird eine tolle Fahrt nach Sante Teresa Gallura. Aber
ich mache einfach schön langsam. Im wahrsten Sinne des Wortes, lasse mich von Autos überholen, damit ich langsamer in die Kurven kann. Nur nicht zu
schnell. Und so habe ich genügend Zeit mir Gedanken über die aktuelle Lage zu machen. Was will ich genau jetzt am liebsten? Nach Hause! Mich in mein Bett
legen und mich pflegen lassen!
Und Korsika? Kann mir wirklich gestohlen bleiben, Basta! Ich versuche mich zwar noch irgendwie zu motivieren, aber es gelingt mir einfach nicht. So werde ich
auf Korsika umgehend nach Ajaccio fahren und mir dort eine Überfahrt zu Frankreichs Festland organisieren.
Mit all diesen Gedankengängen komme ich um 1230h im Hafen an, ohne etwas von der sicherlich schönen Strecke realisiert zu haben. Was mache ich nun bis
1500h, der Abfahrtszeit der Fähre? Unter normalen Umstände ginge ich zum Capo Testa aber ich mag einfach nicht. Ich führe ein tiefes Zwiegespräch mit mir
selber und zwinge mich trotzdem das Capo Testa anzufahren. Auf dem Parkplatz stelle ich das Moto ab, schaue mich um…hmmm… Zu Fuss weiter? Nein, alles
was recht ist, ich habe mein Ziel erreicht, ich war am Capo Testa, zumindest auf dem Parkplatz.
Die kleine Fähre legt pünktlich ab und ich „freue“ mich auf die schaukelnde Überfahrt, dies wird definitiv nicht lustig. Es ist eine raue Fahrt, aber erstaunlicher
Weise bessert sich mein Zustand und ich kann die Einfahrt in den Hafen von Bonifacio richtig geniessen. Dann wird das mit Korsika ja doch noch was!
Aber was ist denn jetzt los? Kaum ein paar Meter auf Korsika gefahren und schon rebelliert der Magen erneut. Trotz allem guten Willen bessert sich an meinem
Zustand gar nichts. Also doch aufs französische Festland. Im Hafen von Ajaccio hole ich mir eine Überfahrt nach Toulon und fahre auf die Fähre. Ich bin nun also
auf dem Schiff nach Toulon und spüre so langsam aber sicher einen kleinen Hunger. Es ist ja schon 1930h und ich hab heute noch nichts gegessen. So gehe ich
zum Bordrestaurant, gönne mit Pommes, Entrecôte und eine kleine Flasche Wein und geniesse die Hafenausfahrt so bei einem feinen Abendessen. Ah ja, mir
geht es wieder besser, ich bin froh. Ich geniesse auf Deck noch den eindrücklichen Sonnenuntergang und gehe müde aber glücklich ins Bett.


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wie hiess diese Kirche doch gleich…

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ah, ja

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Ruhe sanft, auf einer Steinbank…?

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Capo Testa

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mehr sah ich nicht

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12 Motorräder, 10 x BMW, 1 x Honda, 1 x wdTw

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letzter Blick auf Sardinien

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erster Blick auf Korsika

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Bonifacio

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die Einfahrt in den Hafen….

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…ist wirklich spektakulär

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es wird angelegt

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Ajaccio

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Kabine für die Überfahrt Ajaccio - Toulon

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ich mag wieder Essen

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und hatte dabei diese Aussicht

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wunderschöner Sonnenuntergang über dem Mittelmeer

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da gab es ganz viele Fotos
Gruss
Kuno

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Re: Sardinien, 28.04.13 - 14.05.13

#13 Ungelesener Beitrag von kuno »

17. Tag, Dienstag, 14.05.2013
Toulon – Wimmis

Dieser, mein letzter Ferientag, ist sehr schnell erzählt:
Bei schönem Wetter komme ich in Toulon an und mir geht es wieder blendend.
Soll ich hier nun doch noch wie ursprünglich geplant ein paar Tage anhängen…der Küste nach bis nach Monaco? Wäre sicherlich noch schön, oder? Aber nein,
gestern habe ich mir vorgenommen, auf dem schnellsten Weg nach Hause zurück zu fahren und dieser Wunsch klappte bis anhin wunderbar. Auch wenn es mir
nun wieder gut geht, ich bleibe bei meinem gestern gefassten Entscheid. Ich drücke auf dem Navi „nach Hause“ und steige 8 Stunden später glücklich, gesund
und mit ganz vielen tollten Erinnerungen im Gepäck ab dem Motorrad.

So, dies war mein Rückblick auf eine sehr schöne Reise-Zeit im April/Mai `13.
Zurück bleiben sehr intensive Erinnerungen welche durch das Erstellen des Reiseberichtes nochmals hervorgeholt wurden. Ich ertappte mich vielfach dabei,
dass ich plötzlich aufhörte zu schreiben und nur noch meinen Gedanken nachging…


Ein letztes Mal holte mich die Erinnerung kurz vor Weihnachten ein. Da gab es noch Post aus Italien:


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Allen die bis hier her ausgeharrt haben, sag ich vielen Dank fürs Lesen.
Gruss
Kuno

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ryna
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Re: Sardinien, 28.04.13 - 14.05.13

#14 Ungelesener Beitrag von ryna »

Wunderschöner Reisebericht mit sehr vielen Anregungen für den nächsten Insel-Aufenthalt. Danke dafür. :L

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Linus
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Re: Sardinien, 28.04.13 - 14.05.13

#15 Ungelesener Beitrag von Linus »

Das ist wieder so ein Bericht, den ich bestimmt noch 20-30mal lesen MUSS. Eine schöne Reise wunderbar beschrieben, zumal ich die meisten Motive schon selber
bewundern durfte. Es ist toll, wenn man sich treiben lassen kann und vorgefasste Pläne verwerfen kann; wer weiss wofür Deine Schwächephase gut war!

Eine wunderbare Reise: Danke fürs Mitnehmen
Fremde sind Freunde, die wir noch nicht kennenlernen durften

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Savethefreaks
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Re: Sardinien, 28.04.13 - 14.05.13

#16 Ungelesener Beitrag von Savethefreaks »

Toller Bericht, hat mir wirklich sehr gut gefallen!

Besonders angetan hat mich die Paradies-Straße: das sieht wirklich traumhaft schön da aus!!

Nur schade, dass Du die Rückreise so straff durchziehen musstest, aber lieber das, als unterwegs richtig krank zu werden.

Wie waren denn die Temperaturen in der Zeit?
It's hard to be a Rock 'n Roller!

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