
Schon seit November letzten Jahres steht für mich fest: Im Sommer soll es wieder mit dem Motorrad auf größere Tour gehen. Das grobe Ziel war schnell festgelegt - Route des Grandes Alpes (wieder ´mal)... und links und rechts davon.
Ich möchte Euch gerne an meinen Gedanken zur Vorbereitung auf diese Tour teilhaben lassen.
In diesem „1. Kapitel“ geht es um „Gewicht“...
Die beste aller Ehefrauen wird diesmal nicht dabei sein... Ihre Prioritäten haben sich seit der Anschaffung unseres Pferdes von den 48 PS ihrer alten BMW F 650 zu dem einen PS unseres Andalusiers verschoben. Für´s Zelten ist sie auch nicht mehr zu begeistern. Außerdem wird´s schwierig, eine Betreuung für unsere 2 Katzen und das Pferd zu finden, die uns beide zusammen mit ruhigem Gewissen in einen ca. 2-wöchigen Urlaub fahren ließe.
So war ich also zunächst darauf eingestellt, dass ich auf dieser Tour allein sein werde. Eigentlich schade! Meine Frau Ute und ich harmonieren auf Tour (natürlich nicht nur da) sehr gut. Andererseits habe ich vor, diese Tour auch mal ordentlich zu dokumentieren. Da ist es schon von Vorteil, wenn man nicht über jeden Fotostopp verhandeln muss

Als nach Weihnachten dann meine 3 Kinder (aus erster Ehe) zu Besuch waren, wurde auch über meine Urlaubspläne gesprochen. Eher beiläufig und nicht so ganz ernst gemeint habe ich dabei meinem Sohn Lucas (dem Mittleren der Kinder, 18) vorgeschlagen, mich als Sozius zu begleiten.
Was soll ich sagen: er war sofort begeistert, ich stand im Wort und die Sache war ausgemacht.
Bei der weiteren Vorbereitung auf die Tour habe ich mich zunächst auf die Ausarbeitung der Route konzentriert... Ein Thema für sich, von dem ich - wenn Interesse besteht - gerne ein anderes Mal berichte.
Anfang März diesen Jahres hatte ich mir mit meiner Frau einen schönen Wellness-Tag in einer Sauna gegönnt. Wir schlendern also zwischen zwei Aufgüssen durch die Saunalandschaft und laufen unvermeidlich an einer Waage vorbei. Natürlich fordert mich Ute mit einem fies-provozierenden „Na, Dickerchen?“ auf, mich drauf zu stellen... Dazu muss ich sagen, dass wir bis dahin in unserem Haushalt keine eigene Personenwaage hatten. Mein Gewicht hatte ich bis dahin also nur „geschätzt“...
105,7 kg!!!
Das wich dann doch von meiner Schätzung ab – kein UHU

Erst zu Hause habe ich mir dann auch Gedanken darüber gemacht, dass das Thema „Gewicht“ für die anstehende Tour durchaus von Bedeutung ist. Bisher war ich ja nur Solo unterwegs. Da hat das keine Rolle gespielt...
Der „Packesel“ ist eine BMW R 1100 GS, Baujahr 1999, mit knapp unter 100.000 km auf dem Tacho.
Der Blick in die Papiere verrät:
- Leergewicht: 243 kg
- zulässiges Gesamtgewicht: 450 kg
Die Erkenntnis, dass mehr als die Hälfte der möglichen Zuladung von 207 kg alleine auf mich entfallen (und zwar nackt!!!), war in diesem Moment erschreckend und Panik auslösend.
Erste Handlung: Anruf bei meinem Sohn Lucas. „Was wiegst Du?“ – „67 kg.“
Zweite Handlung: rechnen!
- 105,7kg + 67 kg = 172,7 kg
- Helm und Motorradklamotten: grob geschätzt je 5 kg
- Jesse Luggage Alukoffer: grob geschätzt je 5 kg (leer)
- Kofferträger: nicht drüber nachdenken...
- Zelt, Schlafsäcke, Isomatten...: schon zu viel!
- ...
Ergebnis dieser ersten Überschlagsrechnung: SCHEISSE!!!

Und was jetzt? Meinem Sohn absagen kam nicht in Frage! Auf´s Zelten zu verzichten und zum Übernachten auf Pensionen, Hotels, Chambres d´hotes, Refuge Napoleon oder ähnliches auszuweichen eigentlich auch nicht. Das gehört für mich/uns einfach dazu und ist auch eine Frage des Budgets.
Es bleibt also nur eine Möglichkeit: ICH muss abnehmen!
...und nicht ohne einen gewissen Stolz kann ich inzwischen verkünden:
Die ersten 10 kg sind geschafft!!! Die inzwischen angeschaffte Personenwaage zeigt 95 kg. Ich bin wieder UHU! Mein ehrgeiziges Ziel sind weitere 10 kg.
Drückt mir bitte die Daumen!