Rückblick nach einem Jahr

Währende Doris es zum Sonnenuntergang treibt reist unser Klauston der Sonne entgegen, sein Ziel die Mongolei.
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klauston
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Rückblick nach einem Jahr

#1 Ungelesener Beitrag von klauston »

Heute vor einem Jahr bin ich schon einige KM in der Mongolei herumgefahen.
Mein Fuß hat vom Umfaller schon weh getan und ich war schon schön staubig.

Die Zeltplätze waren genial und die Eindrücke unbeschreiblich.

Jetzt ein Jahr danach, wo ich schon wieder mit der Planung für 2015 angefangen habe ( bzw eigentlich der Entschluss zu wenig Planung und einfach drauflos ) , habe ich mal einige Dinge Revue passieren lassen und mir so überlegt, wie ich das mit Abstand sehe.

Da zählt auch die Erfahrung mit einem Reisepartner dazu.
Und in der Zwischenzeit habe ich von wirklich Einigen Reisenden persönlich mitbekommen, wie es denen geht und ging.

Und ich sage Euch, da spielen sich teilweise Tragödien ab, sowas bekommt man nie zu hören oder lesen.
Ernsthaft.

Da scheitern Menschen und ganze langjährige Freundschaften daran.

War ich kurz nach der Reise noch der Meinung, das ich das nur mehr alleine machen würde, so denke ich inzwischen etwas Anders.
Schuld daran sind sicher auch die Berichte von Bekannten, die mich da wohl etwas zum nachdenken bewogen haben.

Wenn ich nun mitbekomme, wie Andere scheitern, dann weiß ich inzwischen, das wir unsere Sache eigentlich mit Abstand betrachtet richtig gemacht haben.
Wir waren 2 grundverschiedenen Menschen mit einem Ziel und haben das gemeinsam bewältigt.

Und wenn ich heute wieder so eine Reise machen würde, ich wüßte ganz klar bei ein paar Menschen schon vorher genau, woran ich bin.
Bei meinem Mitreisendem weiß ich, da ich in der Früh keinen Stress machen muß, weil es einfach dauert.
Egal, werde ich mich, wenn wir doch wieder mal wohin fahren, einfach zusammenpacken und mein Netbook rausnehmen und inzwischen Fotos sortieren, oder meine Gedanken zum Vortag aufschreiben. Und wenn er dann fertig ist mich zusammenpacken und los gehts.
Oder wenn ich mit wem Genauem unterwegs bin den halt auch so nehmen. oder,..... ( nur al so Beispiele )
Wichtig sit, das ich denke, das ich inzwischen eher abschätzen kann mit wem es funktioniert und mit wem nicht.
Und ich denke, die Lösung ist einfach.
Wenn man weiß, man kann es selbst für sich zulassen was kommt und da Kompromisse eingehen, und wenn mana auch weiß, das es das Gegenüber kann, dann geht das.

Und ich bin fast sicher, wenn es mit wem nicht funktioniert, weiß ich das inzwischen auch vorher.
Auch sowas lernt man auf Reisen.

Ich hab auf meiner HP inzwischen ein paar Gedanken dazu geschrieben:

http://www.klausmotorreise.com/erfahrun ... er-gruppe/" onclick="window.open(this.href);return false;
Wer sein Leben so einrichtet, dass er niemals auf die Schnauze fällt, der kann nur auf dem Bauch kriechen.

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GS-Tom
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Re: Rückblick nach einem Jahr

#2 Ungelesener Beitrag von GS-Tom »

Große Aktionen mach ich lieber alleine (zB. Marokko, Albanien). Hab das noch nie bereut und obwohl ich nicht der Kontaktfreudigste bin, hab ich jede Menge Leute kennengelernt. Meine Eindrücke sind so viel intensiver. Mag an meinem Alter liegen aber ich bin zunehmend intoleranter. Mit meinen Jungs (3), mit denen ich so wochenweise unterwegs bin, klappt es gerade so. Gibt Leute, mit denen verstehe ich mich privat oder meinetwegen auch beruflich, von denen ich behaupte, eine größere Tour würde die Beziehung ordentlich belasten. Reisepartner hab ich verschiedentlich schon über Foren gesucht wobei im Vorfeld schon klar wurde, dass es nicht passt. Irgendwie ist es auch eine Herausforderung, die es zu meistern gilt. Als Nächstes steht ein Teil der Panamericana an, mal sehen wie ich das hinkrieg.
Gruss Thomas
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Gigl
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Re: Rückblick nach einem Jahr

#3 Ungelesener Beitrag von Gigl »

Servus Klaus,

mit etwas Abstand, ohne "erste" Emotionen, betrachtet sieht's meist etwas anders aus!
Reisen bildet in jeder Hinsicht und wenn man Wochen oder Monate mit wem unterwegs ist, kann es
zu Spannungen kommen, wenn die lösbar sind ist's gut, wenn nicht ist's eine Erfahrung,
die man nicht mehr machen möchte! ;)
Wie in einer Ehe halt...! :D :mrgreen:
Ich wünsch dir, dass du für 2015 den richtigen Partner findest!

Gruß
Gigl

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2wheeler
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Re: Rückblick nach einem Jahr

#4 Ungelesener Beitrag von 2wheeler »

Für solch lange Reisen wäre mir als Partner, nur Solisten am liebsten.
Morgens zusammen Frühstücken und abends zusammen beim Bier.

Den Tag selber verbringt jeder jach seinem Profiel.

Tagesetappen nie zu langen - den wenn man ein Formtief hat - will man nicht so weit fahren - umgekehrt wer den supertag erwischt will doppelte Strecke fahren - nur leider ist das mit tagestief und tageshoch - immer russisch Roullette . Heute ich morgen du.

Zusammen bedeutet auch Verantwortung tragen ( von beiden für Ihre Partner )

Nur wer sich als Solist - sein ICH abstreift und sich der Gruppe unterordnet - wird mit den Freuden des Lebens belohnt.

just my 2ct
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Tigertrail
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Re: Rückblick nach einem Jahr

#5 Ungelesener Beitrag von Tigertrail »

Hi Klaus

Interessante Gedanken...

Was ich jetzt sage ist meine ganz persönliche Meinung. Ich denke ob und wie man mit anderen Menschen auskommt hat sehr viel mit sich und wie man mit sich im Reinen ist zu tun.
Klar ist es oft schwer, gerade in Extremsituationen, einfach mal leer zu schlucken und zu denken: das geht vorbei. Aber wer das gar nicht kann hat sowieso schon verloren.

Natürlich hat es seinen Reiz alleine unterwegs zu sein... man ist niemandem Rechenschaft schuldig, tut (mehr oder weniger) was man will und kann auch mal 5 gerade sein lassen.
Die "Schattenseite"... ich kann meine Erlebnisse mit niemandem teilen, gerade dann wenn man am stärksten das Bedürfniss danach hätte ist garantiert keiner oder der "Falsche" da.

Ich möchte auch nicht immer im Rudel unterwegs sein und bin eher als "einsamer Wolf" bekannt, aber auf solchen Tripps würde ich mich in Gesellschaft wohler fühlen.
Was aber sicher ist... es muss passen (siehe Micha und Andre). Es muss eine gewisse Sympathie vorhanden sein und gewisse Skills sollten einigermassen übereinstimmen.

Gruss
Pascal
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(Henry Ford)

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klauston
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Re: Rückblick nach einem Jahr

#6 Ungelesener Beitrag von klauston »

Also Beides hat was.

Am Abend mit dem Reisekollegen im Zelt oder in einem Lokal bei einem Bier zu sitzen und den Tag und die Eindrücke nochmal durchzugehen und zu teilen, das hat definitiv was.
Möchte ich auch nicht missen.
Als meine Kupplung im Popo war, da war ich auch froh mentale Unterstützung zu haben. Das macht es leichter.
Wobei ich auch alleine durchbeissen hätte müßen, hilft ja nix.


ABER:
Das Alleine fahren, das hat was meditatives.
Da lernt man so viel von sich selbst, das ist schon phänomenal.
Ich denke, man muß auch Alleine mit sich auskommen um mit seiner näheren Umgebung klar zu kommen.
Was einem da alles durch den Kopf geht, ist schon krass.
Ich bin oft stehengeblieben, um die Gedanken die ich gerade hatte auch niederzuschreiben.
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klauston
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Re: Rückblick nach einem Jahr

#7 Ungelesener Beitrag von klauston »

Gigl hat geschrieben: Ich wünsch dir, dass du für 2015 den richtigen Partner findest!

Gruß
Mal schauen wie es mit dem Wolf seiner Zeiteinteilung geht. :mrgreen: :mrgreen:
Sonst fahr im mal Alleine los :lol:
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GS-Tom
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Re: Rückblick nach einem Jahr

#8 Ungelesener Beitrag von GS-Tom »

Noch was: man mag drüber denken wie man will aber das Internet hat schon seine Vorteile. Man ist zwar alleine unterwegs ist aber nie so ganz alleine. So hab ich in Albanien, wenn mir danach war, meine Familie/Kumpels über WhatsApp mit meinen Eindrücken versorgt. Bei schönen Landschaftsbildern kam das nicht immer gut an.
Gruss
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