Für eine Fischsuppe von Broshniv-Osada nach Tokaij
Verfasst: Donnerstag 10. Februar 2011, 11:02
Liebe Gemeinde,
ich habe mal versucht, und bin lange noch nicht fertig, so einen Reisebericht zu erstellen.
1. Ich wünsche Eure ehrliche Meinung - ist das so Okay, oder stellt ihr Euch was ganz anderes vor
2. Ist es langweilig es zu lesen und sollte ich das eine, oder das andere mehr in den Vordergrund stellen z.B.mehr über das Fahren mit dem Moped an sich, schreiben
3. Sind die Ausschweifungen in Geschichte und Leben der Leute zu "ausschweifend". Hierzu muss noch gesagt werden, dass ich dieses Wissen nicht aus Quellen, wie Internet oder Büchern habe. Das was ich hier zur Geschichte beitrage haben mir die Einwohner selber erzählt. Und denen glaube ich mehr als jedem Geschichtsbuch
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Für eine Fischsuppe von Broshniv-Osada nach Tokaij
Bei dieser Reiseerzählung möchte ich vor Allem von den Eigenarten der jeweiligen Länder erzählen. Auf die Straßenverhältnisse hinweisen und wie die „Rennleitung“ in den einzelnen Ländern so funktioniert.
Der Einführung ist nun genüge getan, also geht es los!
Im März hatte ich mir über das Internet schon meinen Traum ausgesucht: Eine K1300GT sollte es sein.
Vollausstattung, vor allem die Extras für die Langstreckentauglichkeit, sollten mit dabei sein.
In Berlin beim Vertrieb von BMW stand sie, meine Ersehnte. Rot, ein Vorführmodell und natürlich mit dem Touringpacket und Safetypacket ausgerüstet – eben wie es sein sollte.
Man muss sich an so ein schweres Motorrad ja erst gewöhnen. Und meine Beine sind nicht die Längsten. Ich bin wahrscheinlich mit der Körpergröße bei der BMW-Statistik an der untersten Grenze.
Natürlich bin ich bei mir zuhause viel gefahren und habe die Eigenarten der Maschine kennen gelernt.
Aber irgend wann war der Urlaub zu Ende und mein Arbeitsplatz war in der Ukraine. Sonntag Nachmittag also die wichtigsten Sachen in die Seitenkoffer gepackt, noch etwas zu Trinken dazu – und Fertig. Das Wetter war ausgezeichnet, Sonnenschein und nicht zu warm. Auf die Autobahn und ab Richtung Görlitz. In Görlitz über die grüne Grenze nach Polen und weiter über die Landstraße zur Autobahn Berlin – Wrocław (Breslau). Dann weiter auf der Autobahn bis Krakow. In Krakow erst einmal voll getankt und eine ausgiebige Pause gemacht weil es zu regnen anfing. An den Wolken sah ich schon das der Regen nicht ewig dauern kann und eine Rast habe ich mir ja schon verdient. Ab Krakow die Landstraße bis Tarnow. Die Landstraße ist erst vor etwa 5 Jahren neu ausgebaut worden und hat viele überdimensionale Blitzer in den Ortschaften stehen. Davon funktioniert aber nicht Einer. Vor diesen Atrappen braucht man sich nicht fürchten. Viel mehr vor den versteckten Polizeikontrollen, die an „geschindigkeitsgünstigen“ Stellen stehen, wie am Fuße eines Berges, wo man „Schwung“ holen möchte oder, was noch listiger ist, hinter einem grünen Ortseingangsschild, wo man eigentlich mit 90 km/h durch brausen könnte. Ab einem weißem Ortseingangsschild muss man in Polen bei Tag mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h auskommen. Das gilt bis 22:00 Uhr nachts, dann sind 60 Km/h erlaubt. Jetzt kann es aber passieren, das ein Ort an den anderen grenzt. Das folgende Dorf hat ein grünes Ortseingangsschild, aber das weiße Ortseingangsschild wird nicht aufgehoben. Aufgehoben, das heißt das auf der linken Seite der Fahrbahn auch ein weißes Ortsschild steht mit einem diagonalem roten Strich. Das grüne Schild kündigt zwar den kommenden Ort an, hebt aber die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht auf. Und da stehen sie. Nun wird es aber schon langsam dunkel. Die Landstraße, die nun den ganzen Transport von und nach Südost Polen aufnehmen muss und hoffnungslos überlastet ist wird auch für einen Biker zur Qual. Man „kämpft“ sich durch einen Stau, von einem Traktor über Kilometer erzeugt, und kommt nach wenigen Kilometern in den Nächsten. Also kurz vor Rzeszow (sprich Scheschow) sehe ich einen Hinweis zum Hotel Orion. Runter von der Straße. Nach wenigen Metern durch eine neu errichtete Siedlung und schon denkend das ich mich verfahren haben könnte, sehe ich das Schild auf einem neu errichteten Haus: Orion. Mein Stern für diesen Abend. (Link: http://www.motelorion.pl/" onclick="window.open(this.href);return false;)
Hinter dem Haus befindet sich reichlich Parkplatz. Meine Frage nach einem Zimmer wird auch positiv beantwortet und der Preis ist mehr als moderat, da kann ja nichts mehr schiefgehen. Ich gehe in mein Zimmer und könnte, wie Schneewittchen, mal alle acht Betten ausprobieren. Es ist schon nach 22:00 Uhr und von der Rezeption konnte ich noch zwei Biere bekommen. Jetzt ausgiebigen Duschen und es mir gemütlich machen! Fenster auf! Die Nacht ist angenehm still und man hört sogar die Nachtigall singen.
Am nächsten Tag zum Frühstück. Ach, das ist herrlich! Wunderbar geschlafen, frische Luft und die Kellnerin fragt mich als einzigen Gast, wie ich meine Eier denn gern gebraten hätte und was ich so dazu noch wünsche. Der Kaffee ist gut, das Frühstück mehr als reichlich und die Sonne ist schon fleißig am werkeln. Ein schöner Tag!
Nach dem Frühstück geht es über Rzeszow in Richtung ukrainische Grenze. Die Autokolonnen haben auf mich gewartet, so scheint es mir, und ich komme nur gemütlich voran. Aber nach Rzeszow wird es merklich lichter. Klar, dann kommt ja als einzige Stadt nur noch Prszemsyl (Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Przemy%C5%9Bl" onclick="window.open(this.href);return false; ) und dann eigentlich nur noch die Karpaten und dahinter... - In den fünfziger Jahren hatte Polen und die damalige ukrainische Sowjetrepublik, als Teilrepublik der Sowjetunion, extreme Probleme mit Bandera.
Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Stepan_Bandera" onclick="window.open(this.href);return false;
Um den immer wieder aufkommenden Unruhen, die einen seperaten ukrainischen Staat erwirken sollten, Herr zu werden, wurden die Einwohner der Dörfer von diesem Gebiet der Karpaten im ganzem Land verteilt umgesiedelt. Heute noch sind die Dörfer auf der ukrainischen, wie auf der polnischen Seite wenig besiedelt und extrem rückständig.
Aber wir fahren jetzt weiter und wollen noch vorm Mittag in Krakovetz einem ukrainischem Grenzort sein. Link: http://en.wikipedia.org/wiki/Krakovets" onclick="window.open(this.href);return false;
Also die E40 weiter, immer Richtung Osten. Die Sonne direkt im Gesicht und immer in der Hoffnung die nächste Stadt könnte Jaroslaw (http://de.wikipedia.org/wiki/Jaros%C5%82aw" onclick="window.open(this.href);return false;), benannt nach einem polnischem König, sein. Danach kommt nur noch Radymno, wo ich von der E40 abbiegen muss.
Endlich Radymno. An der Abbiegung von der E40 steht eine Tankstelle und da gibt es, wie ich weiß, ein sehr gutes Bigos. Bigos ist eine polnische Spezialität, die ich liebe. Sie besteht in der Hauptsache aus Wurst, Fleisch und Weißkraut das zusammen gebraten wurde. Man isst es warm mit etwas Brot. Ran an die Tanke und erst mal Mittag essen. Als ich und mein Motorrad gesättigt sind, geht es weiter. Das Tanken war zwar nicht so optimal, denke ich, weil in der Ukraine das Benzin noch billiger ist. Aber haben die auch 98er? Also besser: was man hat, das hat man.
Die Grenze ist auf polnischer Seite fast leer. Vor mir ist gerade einmal ein Auto. Mein Gott, heute ist mein Glückstag! Ich habe schon mit dem Auto hier bis zu acht Stunden verbracht....
Der Grenzer will nur noch die Motornummer wissen. Oh Gott, was weiß ich wo die eingestempelt wurde? Grüne Versicherungskarte, der Pass und die Zulassung wird geprüft. Alles muss auf meinem Namen ausgestellt sein. Ansonsten braucht man eine amtlich beglaubigte Erlaubnis vom Besitzer. Aber Alles ist normal, Gepäck habe ich auch nichts besonderes – und weiter, zur ukrainischen Seite. Am Eingang zur ukrainischen Seite steht eine Beamte, die Zettelchen an jeden Einreisenden verteilt. Dieser Zettel ist sehr wichtig. Am Ende aller Kontrollen steht auch ein Beamter der an Hand der Zettel überprüft ob man auch alle notwendigen Posten ordnungsgemäß abgearbeitet hat.
Der ukrainische Grenzer ist froh das er sich mit mir auf russisch unterhalten kann und fragt mich wohin ich denn möchte. Ich weiß das oft Grenzer auch Informationen für die Maffia sammeln, damit dann irgendwelche „bestellten“ Autos auch dem Besteller „geliefert“ werden können. Also sage ich: Ich will in Richtung Krim, der berühmten Ferieninsel. Ja, und wie komme ich zurück? Weil das Motorrad werde ich doch verkaufen wollen? Nein, Nein! Das ist meine Elsa und die bleibt bei mir!
Er lacht, wünscht mir guten Weg – und weiter geht’s. Die Zollkontrolle ist ein Klaks. Was will ich schon schmuggeln... Den Zettel abgeben. Der Schlagbaum (heißt im Russischen und Ukrainischen auch Schlagbaum) geht auf und ich sehe eine betonierte Autobahn vor mir. Das Navi ist zwar anderer Meinung und meint die Straße würde etwa 500 Meter weiter südlich sein, aber soll es ruhig „denken“, wir fahren weiter. Achtung, jetzt kommen Schlaglöcher und Autofahrer die Stolz sind das beste und schnellste Auto zu haben und wo es einer „Beleidigung“ gleichkommt, wenn man die überholt. Die Maschine auf „Komfort“ gestellt, wo die Federung weicher und der Gleichlauf noch besser wird und weiter. Achtung beim Dorf (die Übersetzung ist lustig: Das zweite Ende) Nakonjetzne Druhe sind zur Verkehrsberuhigung einige Hügel quer über die Straße gelegt worden. Die „Berge“ sind so hoch, das sie jeden PKW, der schneller als 50 km/h fährt unweigerlich die Ölwanne aufreißen würde. Danach kommt Nakonjetzne Pershe, das ist das „Erste Ende“.
Viel Wald rechts und links die sich mit Feldern und Wiesen abwechseln, hüglig und abgesehen von den Schlaglöchern eine sehr schöne Strecke. Aber die Schlaglöcher, meist sind sie auf Brücken oder im Schatten großer Bäume entstanden, wo sie durch Schatten und Licht oder Wasser und Sonne durch die Temperaturdifferenzen erst Risse, dann Löcher und schließlich graben ähnliche Formen aufweisen. Das nächste Ziel ist Lviv (russisch: Lvov; deutsch: Lemberg). Lviv ist die größte Stadt der Westukraine und hat etwa 700 000 Einwohner und Straßen die man meiden sollte. Wer Lviv besuchen möchte, und einen Besuch ist sie alle male wert, der sollte am Rande, am Ring um die Stadt, sein Motorrad bei einem der zahlreichen Hotels einstellen und die Stadt per Taxi oder per „Marschrutka“ (ja das kommt aus dem deutschen „Marschrute“ und bezeichnet einen Kleinbus, der seine Rute fährt) in die Stadt fahren. In der Stadt gibt es eine hervorragende Oper, die der Oper in Wien nach empfunden wurde. Die Oper steht im Zentrum an einem sehr langen und begrünen Platz. Hier spürt man das Lemberg einstmals im österreichisch ungarischem Kaiserreich die Hauptstadt von Galizien war. Die Kneipen, das Essen, das Bier und die Mädchen sind zahlreich, vielfältig und von auserlesenem Geschmack. Man kann es leicht einige Tage hier aushalten. Es gibt reichlich Museen, die sehr dem Besucher entgegenkommen. Wo sonst kann man im Waffenmuseum auch mal die Vorderlader berühren ohne das jemand gleich zur „Ordnung“ ruft. Der Kaffee und die vielen schönen gebackenen Kuchen und Törtchen sind für Leckermäulchen schon viele Sünden wert. Aber mich zieht es weiter nach Richtung Strij. Die Karpaten sind für Furwerke und Fahrzeuge schwer zu überwinden.
Teil 1
Der "Rest" kommt noch und Bilder auch. Aber bevor jemand sagt das ist Mist, lass das - teste ich erst mal....
ich habe mal versucht, und bin lange noch nicht fertig, so einen Reisebericht zu erstellen.
1. Ich wünsche Eure ehrliche Meinung - ist das so Okay, oder stellt ihr Euch was ganz anderes vor
2. Ist es langweilig es zu lesen und sollte ich das eine, oder das andere mehr in den Vordergrund stellen z.B.mehr über das Fahren mit dem Moped an sich, schreiben
3. Sind die Ausschweifungen in Geschichte und Leben der Leute zu "ausschweifend". Hierzu muss noch gesagt werden, dass ich dieses Wissen nicht aus Quellen, wie Internet oder Büchern habe. Das was ich hier zur Geschichte beitrage haben mir die Einwohner selber erzählt. Und denen glaube ich mehr als jedem Geschichtsbuch
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Für eine Fischsuppe von Broshniv-Osada nach Tokaij
Bei dieser Reiseerzählung möchte ich vor Allem von den Eigenarten der jeweiligen Länder erzählen. Auf die Straßenverhältnisse hinweisen und wie die „Rennleitung“ in den einzelnen Ländern so funktioniert.
Der Einführung ist nun genüge getan, also geht es los!
Im März hatte ich mir über das Internet schon meinen Traum ausgesucht: Eine K1300GT sollte es sein.
Vollausstattung, vor allem die Extras für die Langstreckentauglichkeit, sollten mit dabei sein.
In Berlin beim Vertrieb von BMW stand sie, meine Ersehnte. Rot, ein Vorführmodell und natürlich mit dem Touringpacket und Safetypacket ausgerüstet – eben wie es sein sollte.
Man muss sich an so ein schweres Motorrad ja erst gewöhnen. Und meine Beine sind nicht die Längsten. Ich bin wahrscheinlich mit der Körpergröße bei der BMW-Statistik an der untersten Grenze.
Natürlich bin ich bei mir zuhause viel gefahren und habe die Eigenarten der Maschine kennen gelernt.
Aber irgend wann war der Urlaub zu Ende und mein Arbeitsplatz war in der Ukraine. Sonntag Nachmittag also die wichtigsten Sachen in die Seitenkoffer gepackt, noch etwas zu Trinken dazu – und Fertig. Das Wetter war ausgezeichnet, Sonnenschein und nicht zu warm. Auf die Autobahn und ab Richtung Görlitz. In Görlitz über die grüne Grenze nach Polen und weiter über die Landstraße zur Autobahn Berlin – Wrocław (Breslau). Dann weiter auf der Autobahn bis Krakow. In Krakow erst einmal voll getankt und eine ausgiebige Pause gemacht weil es zu regnen anfing. An den Wolken sah ich schon das der Regen nicht ewig dauern kann und eine Rast habe ich mir ja schon verdient. Ab Krakow die Landstraße bis Tarnow. Die Landstraße ist erst vor etwa 5 Jahren neu ausgebaut worden und hat viele überdimensionale Blitzer in den Ortschaften stehen. Davon funktioniert aber nicht Einer. Vor diesen Atrappen braucht man sich nicht fürchten. Viel mehr vor den versteckten Polizeikontrollen, die an „geschindigkeitsgünstigen“ Stellen stehen, wie am Fuße eines Berges, wo man „Schwung“ holen möchte oder, was noch listiger ist, hinter einem grünen Ortseingangsschild, wo man eigentlich mit 90 km/h durch brausen könnte. Ab einem weißem Ortseingangsschild muss man in Polen bei Tag mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h auskommen. Das gilt bis 22:00 Uhr nachts, dann sind 60 Km/h erlaubt. Jetzt kann es aber passieren, das ein Ort an den anderen grenzt. Das folgende Dorf hat ein grünes Ortseingangsschild, aber das weiße Ortseingangsschild wird nicht aufgehoben. Aufgehoben, das heißt das auf der linken Seite der Fahrbahn auch ein weißes Ortsschild steht mit einem diagonalem roten Strich. Das grüne Schild kündigt zwar den kommenden Ort an, hebt aber die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht auf. Und da stehen sie. Nun wird es aber schon langsam dunkel. Die Landstraße, die nun den ganzen Transport von und nach Südost Polen aufnehmen muss und hoffnungslos überlastet ist wird auch für einen Biker zur Qual. Man „kämpft“ sich durch einen Stau, von einem Traktor über Kilometer erzeugt, und kommt nach wenigen Kilometern in den Nächsten. Also kurz vor Rzeszow (sprich Scheschow) sehe ich einen Hinweis zum Hotel Orion. Runter von der Straße. Nach wenigen Metern durch eine neu errichtete Siedlung und schon denkend das ich mich verfahren haben könnte, sehe ich das Schild auf einem neu errichteten Haus: Orion. Mein Stern für diesen Abend. (Link: http://www.motelorion.pl/" onclick="window.open(this.href);return false;)
Hinter dem Haus befindet sich reichlich Parkplatz. Meine Frage nach einem Zimmer wird auch positiv beantwortet und der Preis ist mehr als moderat, da kann ja nichts mehr schiefgehen. Ich gehe in mein Zimmer und könnte, wie Schneewittchen, mal alle acht Betten ausprobieren. Es ist schon nach 22:00 Uhr und von der Rezeption konnte ich noch zwei Biere bekommen. Jetzt ausgiebigen Duschen und es mir gemütlich machen! Fenster auf! Die Nacht ist angenehm still und man hört sogar die Nachtigall singen.
Am nächsten Tag zum Frühstück. Ach, das ist herrlich! Wunderbar geschlafen, frische Luft und die Kellnerin fragt mich als einzigen Gast, wie ich meine Eier denn gern gebraten hätte und was ich so dazu noch wünsche. Der Kaffee ist gut, das Frühstück mehr als reichlich und die Sonne ist schon fleißig am werkeln. Ein schöner Tag!
Nach dem Frühstück geht es über Rzeszow in Richtung ukrainische Grenze. Die Autokolonnen haben auf mich gewartet, so scheint es mir, und ich komme nur gemütlich voran. Aber nach Rzeszow wird es merklich lichter. Klar, dann kommt ja als einzige Stadt nur noch Prszemsyl (Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Przemy%C5%9Bl" onclick="window.open(this.href);return false; ) und dann eigentlich nur noch die Karpaten und dahinter... - In den fünfziger Jahren hatte Polen und die damalige ukrainische Sowjetrepublik, als Teilrepublik der Sowjetunion, extreme Probleme mit Bandera.
Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Stepan_Bandera" onclick="window.open(this.href);return false;
Um den immer wieder aufkommenden Unruhen, die einen seperaten ukrainischen Staat erwirken sollten, Herr zu werden, wurden die Einwohner der Dörfer von diesem Gebiet der Karpaten im ganzem Land verteilt umgesiedelt. Heute noch sind die Dörfer auf der ukrainischen, wie auf der polnischen Seite wenig besiedelt und extrem rückständig.
Aber wir fahren jetzt weiter und wollen noch vorm Mittag in Krakovetz einem ukrainischem Grenzort sein. Link: http://en.wikipedia.org/wiki/Krakovets" onclick="window.open(this.href);return false;
Also die E40 weiter, immer Richtung Osten. Die Sonne direkt im Gesicht und immer in der Hoffnung die nächste Stadt könnte Jaroslaw (http://de.wikipedia.org/wiki/Jaros%C5%82aw" onclick="window.open(this.href);return false;), benannt nach einem polnischem König, sein. Danach kommt nur noch Radymno, wo ich von der E40 abbiegen muss.
Endlich Radymno. An der Abbiegung von der E40 steht eine Tankstelle und da gibt es, wie ich weiß, ein sehr gutes Bigos. Bigos ist eine polnische Spezialität, die ich liebe. Sie besteht in der Hauptsache aus Wurst, Fleisch und Weißkraut das zusammen gebraten wurde. Man isst es warm mit etwas Brot. Ran an die Tanke und erst mal Mittag essen. Als ich und mein Motorrad gesättigt sind, geht es weiter. Das Tanken war zwar nicht so optimal, denke ich, weil in der Ukraine das Benzin noch billiger ist. Aber haben die auch 98er? Also besser: was man hat, das hat man.
Die Grenze ist auf polnischer Seite fast leer. Vor mir ist gerade einmal ein Auto. Mein Gott, heute ist mein Glückstag! Ich habe schon mit dem Auto hier bis zu acht Stunden verbracht....
Der Grenzer will nur noch die Motornummer wissen. Oh Gott, was weiß ich wo die eingestempelt wurde? Grüne Versicherungskarte, der Pass und die Zulassung wird geprüft. Alles muss auf meinem Namen ausgestellt sein. Ansonsten braucht man eine amtlich beglaubigte Erlaubnis vom Besitzer. Aber Alles ist normal, Gepäck habe ich auch nichts besonderes – und weiter, zur ukrainischen Seite. Am Eingang zur ukrainischen Seite steht eine Beamte, die Zettelchen an jeden Einreisenden verteilt. Dieser Zettel ist sehr wichtig. Am Ende aller Kontrollen steht auch ein Beamter der an Hand der Zettel überprüft ob man auch alle notwendigen Posten ordnungsgemäß abgearbeitet hat.
Der ukrainische Grenzer ist froh das er sich mit mir auf russisch unterhalten kann und fragt mich wohin ich denn möchte. Ich weiß das oft Grenzer auch Informationen für die Maffia sammeln, damit dann irgendwelche „bestellten“ Autos auch dem Besteller „geliefert“ werden können. Also sage ich: Ich will in Richtung Krim, der berühmten Ferieninsel. Ja, und wie komme ich zurück? Weil das Motorrad werde ich doch verkaufen wollen? Nein, Nein! Das ist meine Elsa und die bleibt bei mir!
Er lacht, wünscht mir guten Weg – und weiter geht’s. Die Zollkontrolle ist ein Klaks. Was will ich schon schmuggeln... Den Zettel abgeben. Der Schlagbaum (heißt im Russischen und Ukrainischen auch Schlagbaum) geht auf und ich sehe eine betonierte Autobahn vor mir. Das Navi ist zwar anderer Meinung und meint die Straße würde etwa 500 Meter weiter südlich sein, aber soll es ruhig „denken“, wir fahren weiter. Achtung, jetzt kommen Schlaglöcher und Autofahrer die Stolz sind das beste und schnellste Auto zu haben und wo es einer „Beleidigung“ gleichkommt, wenn man die überholt. Die Maschine auf „Komfort“ gestellt, wo die Federung weicher und der Gleichlauf noch besser wird und weiter. Achtung beim Dorf (die Übersetzung ist lustig: Das zweite Ende) Nakonjetzne Druhe sind zur Verkehrsberuhigung einige Hügel quer über die Straße gelegt worden. Die „Berge“ sind so hoch, das sie jeden PKW, der schneller als 50 km/h fährt unweigerlich die Ölwanne aufreißen würde. Danach kommt Nakonjetzne Pershe, das ist das „Erste Ende“.
Viel Wald rechts und links die sich mit Feldern und Wiesen abwechseln, hüglig und abgesehen von den Schlaglöchern eine sehr schöne Strecke. Aber die Schlaglöcher, meist sind sie auf Brücken oder im Schatten großer Bäume entstanden, wo sie durch Schatten und Licht oder Wasser und Sonne durch die Temperaturdifferenzen erst Risse, dann Löcher und schließlich graben ähnliche Formen aufweisen. Das nächste Ziel ist Lviv (russisch: Lvov; deutsch: Lemberg). Lviv ist die größte Stadt der Westukraine und hat etwa 700 000 Einwohner und Straßen die man meiden sollte. Wer Lviv besuchen möchte, und einen Besuch ist sie alle male wert, der sollte am Rande, am Ring um die Stadt, sein Motorrad bei einem der zahlreichen Hotels einstellen und die Stadt per Taxi oder per „Marschrutka“ (ja das kommt aus dem deutschen „Marschrute“ und bezeichnet einen Kleinbus, der seine Rute fährt) in die Stadt fahren. In der Stadt gibt es eine hervorragende Oper, die der Oper in Wien nach empfunden wurde. Die Oper steht im Zentrum an einem sehr langen und begrünen Platz. Hier spürt man das Lemberg einstmals im österreichisch ungarischem Kaiserreich die Hauptstadt von Galizien war. Die Kneipen, das Essen, das Bier und die Mädchen sind zahlreich, vielfältig und von auserlesenem Geschmack. Man kann es leicht einige Tage hier aushalten. Es gibt reichlich Museen, die sehr dem Besucher entgegenkommen. Wo sonst kann man im Waffenmuseum auch mal die Vorderlader berühren ohne das jemand gleich zur „Ordnung“ ruft. Der Kaffee und die vielen schönen gebackenen Kuchen und Törtchen sind für Leckermäulchen schon viele Sünden wert. Aber mich zieht es weiter nach Richtung Strij. Die Karpaten sind für Furwerke und Fahrzeuge schwer zu überwinden.
Teil 1
Der "Rest" kommt noch und Bilder auch. Aber bevor jemand sagt das ist Mist, lass das - teste ich erst mal....