Tag 2 - Fr., 03.10.2014
Pünktlich um 07.00 Uhr ging der Wecker – wir wollten ja den Sonnenaufgang für Euch einfangen!
Erste Bestandsaufnahme: KEINE Kopfschmerzen. Der Marillen MUSS also gut gewesen sein. Auch der vierte. :-)
Also, nix wie 'naus – frisch... -3°C!

Noch mehr BRRR!!!
Zunächst teilweise noch Wolken- und Nebelschwaden, aber die Umgebung war schon relativ klar auszumachen.
Aber der Sonnenaufgang auf 2.571m Höhe mit Blick auf den Großglockner – DER HAMMER!
Ok, Pflichttermin erledigt – Frühstück und vieeel Kaffee!
Nachdem die Autos erstmal enteist...
...waren und die Sonne draussen...
...ging's weiter. Über das Fuscher Törl (2.428m), Fuscher Lacke (2.262m) über das Hochtor (2.504m) zu dem Riesenparkplatz Richtung Glockner-Haus. Neun Spuren, etwa 250m lang – da willst du im Sommer nicht anstehen!
Also, nicht lange aufhalten – hoch zur Kaiser-Franz-Joseph-Höhe (2.369m).
Ja, Himmel hilf... was haben die da für ein "Alpin-Center" hingestellt?!
Mit zweigeschossigem Parkhaus! Okay, erstmal schauen, ob noch Mankei (Murmeltiere) unterwegs sind... tatsächlich! Weiter hinten erst ein paar einzelne, aber unterhalb des Parkplatzes eine ganze Familie!
Aber dann... die Touris! Eine echt kuriose Erscheinung: lassen sich mit dem Bus hochfahren bis vor's Alpin-Center, steigen aus mit den TOP Super-Multifunktionsklamotten, schweres Schuhwerk, Expeditionsrucksack – gerade, dass noch Eispickel und Steigeisen fehlen – auf einem pottebenen, Fußballplatz-großen, geteerten Parkplatz!
Ein schaurig-schönes Naturschauspiel der etwas anderen Art kann man etwas weiter hinten beobachten: das Abschmelzen des Pasterzen-Gletschers. Mit einer Ausstellung auch gut dokumentiert, wenn man sich die Zeit nehmen möchte.
Andere Option: auch ein Oldtimer-Museum gibt's dort oben! Allerdings nicht herausragend. Also langsam weiter - wir haben noch was vor...
Über Heiligenblut, Oberdrauburg und Kötschach-Mauthen Richtung Arnoldstein. Das klingt nicht weiter spektakulär, aber: wenn man die Straße für sich alleine hat, kein anderes Fahrzeug weit und breit, an einem schönen sonnigen Herbsttag, ist das schon sehr nahe an perfekt!
Nach Arnoldstein über die Grenze nach Italien, Tarvisio, und auf kleinen Landstraßen weiter Richtung Süden zum Lago del Predil. Dort den Abzweig Richtung Osten über den Passo del Predil (1.156m) nicht verpassen, über die slowenische Grenze zur Mangartstraße. Auch so ein Ding, das man als Autofahrer zur Hochsaison besser meidet, weil man sonst den Bikern permanent im Weg steht.
Vorsicht Überraschung! Mitten im Wald steht da ein alter Mann an einer notdürftig zusammengezimmerten "Mautstation", um EUR 5,-- zu kassieren. Ein echter Spaßpreis, wie sich zeigen sollte! Der Spruch, "Straße gut – nix stop!" ließ uns etwas ratlos zurück – war die Straße nun so gut, dass man ohne Stop durchkäme, oder solle man auf keinen Fall stoppen, auch wenn die Straße gut war? Wir hielten's erstmal so, einfach durchzufahren. Denn wirklich breit ist die Straße nicht. Mit europäischen Oldtimern der 60er- und frühen 70er-Jahre kommt man aber gut durch. Um es in aller Deutlichkeit zu sagen: die Straße ist der
HAMMER! Ein Traum zu fahren (wenn frei ist!), landschaftlich herausragend!
Oben mündet sie in eine Ringstraße, auf der es ausreichend Platz zum Parken und Aussicht genießen gibt. Im Oktober.
Grandios: über eine Spalte des Forcella della Lavina (2.055m)...
...der Ausblick Richtung Nordosten zu den Laghi di Fusine!
Zurück kann man nicht anders, als den gleichen Weg nach unten zu nehmen - kein wirklich hartes Los...

Also zurück zum Passo del Predil, runter zum See und dann an dessen Westufer weiter Richtung Sella Nevea (1.190m). Entlang des Lago del Predil (Raibler See) durchquert man ein Sperrwerk aus dem 1. Weltkrieg (
Doku).
Über Chiusaforte, Carnia und Venzone erreichten wir schließlich unser bereits bekanntes Quartier, das
Hotel da Si-Si in Gemona. Löschbier, duschen und dann rüsten für den Aufstieg in die Altstadt, wo uns Mauro, der Wirt des
Ristorante "Frank & Jo'" (bei TripAdvisor) bereits erwartete.