Inspiriert vom Griechenland/Balkan Reisebericht von Angelika, ist unser Urlaub auf Lefkas im Jahr 1991 aus den Tiefen meines kleinen, mit Kalk angereicherten Gehirnes wieder zum Vorschein gekommen, zumindest so einige Erlebnisse!
Diese Schilderung ist jetzt nicht informativ und wahrscheinlich auch für niemanden nützlich, der dort hin möchte, aber ich musste Erlebtes einfach auf Papier bringen!
Wenn man jung ist, ja auch ich war mal so was, wie jung, sucht man nach günstigen Möglichkeiten Urlaub zu machen.
Damals wartete man im Winter sehnsüchtig auf die kiloschweren Reisekataloge der verschiedenen Reiseveranstalter, die ihre Pauschalreisen für den Sommer feil boten!
Eine gewisse Affinität zu Griechenland, war bei uns, also mir und meiner Ehefrau, auch Liebenswerte genannt, die damals auch noch jung, also etwas jünger war, vorhanden!
Griechenland war günstig, Entstressung quasi garantiert und auch wettermäßig halbwegs stabil.
Mit Griechenland konnte man nichts falsch machen, daher über den Griechenlandspezialisten ITAS, Lefkas gefunden und gebucht!
Wenn man mit Griechenland grundsätzlich nicht viel falsch machen konnte, ITAS musste was falsch gemacht haben, denn einige Jahre später war dieser Veranstalter insolvent.
Gut, also Pauschalflugreise gebucht! Wo wir schon beim Flug sind, Flug und ich waren schon damals keine gute Paarung!
Beim Landen, da hatte sich früher der unmögliche Brauch eingebürgert, dass 99% der Passagiere nach der Landung, wie die Affen im Käfig applaudiert haben!
So was von bescheuert, ich applaudiere ja auch nicht, wenn der Taxifahrer oder Buschauffeur mich sicher ans Ziel bringt! OK, wurscht, es war so!
Also irgendwann, ich weiß nicht mehr auf welchem Flugplatz, landeten wir eine knappe Autobusstunde von Lefkas entfernt.
Der Bus brachte uns, applausfrei, gut zum kleinen Hotel Eva Beach, wie der Name schon sagt, direkt am kleinen Kiesstrand von Nidri gelegen.
Bei diesen Begrüßungscocktails konnte man bereits feststellen, welche Typen einem 14 Tage lang immer irgendwo auf den Geist gehen werden!
In diesem Fall war's ein Edelprolet aus Wien, der seine größte Freude hatte, weil das Bier so billig war...“Eine Mezzie“!!!
Von meiner Frau und mir bekam dieser Typ den Namen "Ferdl", wienerische Bezeichnung für Ferdinand, so wie Rudl von Rudolf, Michl von Michael, Poidl von Leopold ........
Ferdl war ein peinlicher Typ, in knapper roter Badehose, knapp am String vorbei, aber doch so irgendwie ordinär!
Auch wenn wir zu Ferdl keinen Kontakt suchten, ließ es sich nicht vermeiden, dass wir ihn gelegentlich am Strand und der Strandbar sahen!
Da wir schon damals nicht die richtigen Strandurlauber, "all inclusive mit 5 Kilo mehr um die Hüften aus dem Urlaub zurück", waren (ich verurteile jetzt all inclusive nicht, es ist nur nicht unsere Sache), auch Animateure im Urlaub brauchen wir nicht, schauten wir uns nach einem fahrbaren Untersatz um!
Junge Leute, die noch viel ins Haus investieren mussten, suchen nach einer günstigen Lösung!
So wurde es ein 50ccm Honda Roller... seeehr günstig von der Tagesmiete her gesehen, vermeintlich auch vom Verbrauch, die Tankuhr stand auf halb voll und das eine ganze Weile!
Mit Badematte und Handtüchern bewappnet machten wir uns mit Määäääääähhhhh,
wenn man so einen fufzig ccm Roller zu zweit fährt, Gas auf Anschlag dreht, ist das Määääääääääääähhhh schon eher ein sehr gequältes, auf den Weg!
Egal wir fuhren neben der Küste entlang, wunderschöne Ausblicke auf das azurblaue Meer genießend, immer weiter von bewohntem Gebiet und Tankstellen weg!
Ich sag noch zur Liebenswerten, der Roller ist sehr sparsam, die Tankur zeigt immer noch halbvoll, ich Trottel, könnte mich heute noch in den Arsch beissen!!!
Mann, die Küste, wie herrlich, auf einmal ging das Määäääääähhhhhhh nurmehr in ein Mmmmmmmmmmmmm, ohne äääääääähhhh über und der Roller blieb stehen, die Benzinuhr immer noch auf halbvoll!
Nichts, nicht das leiseste Glucksen war zu hören und "die griechische Tankuhr", Anzeige halbvoll, streckte mir den Mittelfinger entgegen!
Handy gab's damals nicht, wer reich war hatte ein Autotelefon, mit Hörer zum Abgeben, wie beim städtischen Wählamt! Aber Handy...!!??!!
Was machen, niemand da, weit und breit, ausser meiner sich zerkugelnden Frau, Weiber...! Aber ich musste dann selbst lachen und den Roller bei brütender Hitze, zum Glück ging‘s ein wenig bergab, bis zu einem Hotel schieben!
Die nächste Tankstelle rund 10 KM entfernt, hin und zurück 20, soweit konnte ich rechnen, dass ich das bei der Hitze nicht zu Fuß machen möchte, also den Preis, um den wir wahrscheinlich auch schon einen Leihwagen für den Tag bekommen hätten, akzeptiert!
Derweil ich das Vergnügen hatte mit dem Taxi in die Stadt und retour zu fahren, um Benzin zu holen, genoss die liebenswerte Angetraute den Strand!
Als der Roller wieder aufgetankt war, ging‘s relativ, umwegfrei zum Vermieter zurück, obwohl, warum eigentlich, die Benzinuhr zeigte ja immer noch halbvoll an!
Das Thema Roller war somit erledigt!
Danach folgte die Suche nach dem nächst günstigsten Transportmittel, gesucht und gefunden, einen
Citroen 2CV in hässlichblau, ein geiles Gerät mit Zippverschluss auf der Motorhaube!
Nix da, wir fahren eh langsam...!
Wir machten uns, natürlich mit offenem Dach, klar ist lässig, auf den Weg zu der gewünschten tollen Badebucht!
Die Schotterstraße wurde immer steiler, bergab mit der Ente, aber sowas von kein Problem! Toller Federweg, wir schaukelten uns in die gewünschte Bucht, badeten im klaren ionischen Meer herrlich... Irgendwann will Man(n), Frau natürlich auch wieder zurück!
Die Regenschirmschaltung hatte ich bereits gut im Griff...
Gemächlich, hörbar angestrengt, mühte sich das hässlichblaue Entlein den Berg hinauf, bis uns ein Auto entgegen kam und ich anhalten musste, was noch nicht das Problem darstellte!
Das Problem stellte die Steilheit der Straße dar... Entlein bemühte sich, sehr sogar, kam aber nicht vom Fleck, es hatte einfach nicht die Kraft, dort aus dem Stand den Berg hoch zu fahren! Komisch, jetzt lachte die Angetraute nicht!!!
Bevor ich die Kupplung abbrenne, verkehrt zurück, langsam, gemächlich bis zur nächsten größeren Kehre... In der Mitte der Kehre am flachsten Punkt angehalten, den Regenschirm auf ersten Gang geschoben und dann volle Wäsche, was die 28 PS hergaben, raus aus der Kurve, hoffend, dass nicht wieder ein Auto entgegenkommt und!!!
Es ging gut, zum Glück! Wir fuhren, bei immer noch glühender Hitze mit zurückgerolltem Faltdach,
Mann, wie geil ist das denn, „wir fahren mit dem Auto, über uns der Himmel so blau blau…“, gar nicht geil, rein gar nicht!
Auf einmal machte sich so ein Brennen auf meinen Oberschenkeln bemerkbar, ein Blick auf selbige, veranlasste zur Selbstdiagnose, "Sonnenbrand"!
Dieser Sonnenbrand verunzierte meine Oberschenkeln derart, dass diese in der Mitte einen roten Streifen aufwiesen, eben dort, wo die Sonne durch das aufgerollte Faltdach
ungehindert zuschlagen konnte, darüber und darunter waren die Beine weiss!
„In der Mitte ruhte das Streifenhörnchen“, „ja bin immer ein bissl blöd“!
Den 2CV hatten wir, glaube ich für zwei Tage gemietet, dann aber auch genug vom Herumfahren!
Bei einem Spaziergang am Meer entlang, stach uns etwas ganz Besonderes in die vom Sonnenlicht geblendeten Augen, „Boote zu vermieten“!
Klingt gut, kling sehr gut, ohne Ausbildung, mit null Ahnung, ja, gefragt, keine Problem, meinte der Grieche!
Kurz vor der Abfahrt gibt’s so eine Schnelleinweisung in die Thematik „Boot fahren“!
Wir schlugen zu, mieteten für nächsten Tag so eine Nussschale mit Aussenboarder!
Der Plan war, eine mehr oder weniger nahe liegende Insel zum Baden anzusteuern und auf der
Hinfahrt vorher, die Onassisinsel Skorpios zu umrunden, anlegen durfte man dort ja nicht, absolute Sperrzone!
Gut, nach der kurzen, unausgibigen Einschulung ging’s mit der Nussschale auf See, die geschmiedeten Pläne wurden umgesetzt und wir genossen die „Seefahrt im glatten ionischen Meer“!
bemerkbar! Sollen, wir nicht doch lieber…??? Ja wir sollten aufbrechen, ist vielleicht besser!!!
Na „habe die Ehre“ (wie der Wiener sagt), ausserhalb der Bucht gab es auf einmal Wellen, für unsere Begriffe, wir sind nicht die Mutigsten, schon in einem Ausmaß, wo uns der Arsch auf Grundeis ging!
Auch dieses Mal lachte die Liebenswerte nicht, ich übrigens auch nicht!
Ein Schicksal, wie Robinson Crusoe? Nein nur nicht dran denken!
Gut aufgeteilt, ich hinten, das Steuer, den Gasgriff des Aussenboarders umklammernd, die Liebenswerte vorne, sodass das Boot irgendwie zumindest etwas stabiler war, kamen wir durch das „Auf und Nieder“ des ionischen Meeres heil zurück zum Vermieter!
Das reichte endgültig, ab da genossen wir den Resturlaub in Nidri, ausschließlich liegend am Strand, sitzend in den Tavernen und „sportlich“ per Pedes!
Schön war’s und wenn man sich so zurück erinnert, auch einzigartig!
Und mir fällt gerade auf, wie schnell die Zeit vergangen ist………………………………….
. Die haben bei der Landung nur geklatscht weil sie mal mit Alitalia geflogen sind, oder warum glaubst Du hat der Pabst (Woytila) nach der Landung den Boden geküsst wenn er auf Reisen war 
