Erster Bericht: erledigt. Ahhh stimmt, den schreibe ich gerade.
Ich musste schmunzeln, als ich den Bericht von Lydia und Rainer gelesen hatte, denn wir waren zu genau der gleich Zeit in der gleichen Ecke

Kurzer Zeitsprung zurück.
Seit Monaten stand fest, wir wollen über Christi Himmelfahrt in die Vogesen fahren. Wochen vorher war das Wetter wirklich vielversprechend. Sonnne satt, die Motorräder fristeten zu gunsten der downhill Bikes ein Schattendasein.
Bis ja bis das Wetter schlechter wurde. Üerball war es besser als in den Vogesen angesagt. Zu allem Überfluss war auch noch die Gegend um unseren Campingplatz am "Lac de Logemer" die Hochburg des schlechten Wetters.
Haben wir einen Plan B? Nein, ich will in die Vogesen, denn das Wetter wird gut!
11. Mai die Vorhersage ist doch pasabel. Kann ich mit leben.

Gepackt wurde wie immer ein Tag vorher

Wir hatten den Mittwoch schon frei gehabt, so dass wir gegen Mittag aus Hattingen bei gutem Wetter los fuhren. Wir vereinbarten, bis Bittburg über die Autbahn zu fahren, damit wir auch noch halbwegs rechtzeitig, sprich Mittwoch, ankommen. Die restliche Strecke sollte dann über kleine Strassen erfolgen.
Die Anfahrt war bis Luxemburg unspektakulär. Dort tankten wir den günstigen Sprit.
An der Waschanlage vorbei, dachte ich, "Oh da spritzt jemand gut sein Auto ab." Und wischte mir einen Tropfen weg.
Ha Waschanlage! Der Tropfen kam direkt von Oben. Behielt ich aber für mich.
Die Anfahrt aus Luxemburg nach Xonrupt-Longemer ist relativ langweilig über die Bundesstrassen erfolgt. Nur die Wolken änderten sich ständig und der Wind!
Wir schauten uns an und nickten: Wir schaffen das! Wir schaffen es, das Zelt trocken aufzubauen
In St. Dié-des-Vosges wurden die Wo.. hmm nein der Himmel wurde dunkel, von Wolken konnte keine Rede mehr sein. Am "Super U" tankten wir.
Es kam wie es kommen mußte. Es fing an zu winden, die ersten Blitze zuckten weit entfernt.
Wir schaffen das! Wir schaffen es, das Zelt trocken aufzubauen
Wie sehr wir uns doch irren sollten. (War doch klar. 20 Jahre schleppe ich meine Regenkombis mit mir mit, nur dieses eine Mal nicht)
In Xonrupt angekommen, die Blitze, ich konnte sie nicht mehr zählen, schwirrten um uns herum, den super dunklen Crossbrillen sei dank

In Bruchteilen von Sekunden, oder besser gesagt mit Überlichtgeschwindigtkeit entschieden wir uns das nächstgelegende Lokal aufzusuchen.
Es war 20m und gefühlte 5.000 cbm entfernt. Kurz, wir waren nass!
Wir wurden mitfühlend von der Wirtin empfangen. Und durften uns an den offenen Kamin wärmen.
Bei einem guten Entrecote schauten wir dem blasenwerfenden Regen- und Blitzmarathon zu.
Es nütze nichts. Egal ob Hotel (auf gar keinen Fall gehe ich ins Hotel, wofür hab ich mein Zelt?) oder Zeltplatz, wir mußten die Lücke zwischen 2 Blitzen und dem Wolkenbruch nutzen.
Herrlich, im dunkeln UND im Regen das Zelt aufbauen. Will ich nicht, brauch ich nicht, muss ich nicht noch mal haben. Wie war das mit dem Hotel? Genau! ICH wollte ja nicht ins Hotel.
Der Wetterbericht hatte ja Recht. Mittwoch Abend Regen (der hat doch sonst nie Recht

Tag 2
Strahlender Sonnenschein. Wie auch Lydia schon schrieb, wir hörten die Rennfahrer im Tiefflug vorbei sausen.
Aber erst einmal den Kühlschrank bestückt.

Wir entschieden uns gegen die "route de cretes" und gleichartige Strassen. Wir verschwanden in den Wäldern.
Die Strassen wurden kleiner und vorallem trafen wir keine Tiefflieger mehr.

Hier endete dann auch der Strassenbelag und wandelte sich zum Schotter.

Ich kam mit meiner @ ins Schwitzen. Die DR flog vor mir her, als ob es ihr natürliches Terrain war. Ich blieb ihr mutig auf den Reifen.
Die Wanderer wurden mehr, die Fahrzeuge weniger, so ist das doch richtig schön.
Wir fanden einen kleine Hütte, die zur Einkehr einlud. Hier stärkten wir uns.

Ich hatte mein kleines Mopped mit Blickrichtung

geparkt.
Leider abschüssiger als es aussieht. Und die "kleinen" Steine hüpften vor Freude unter den Reifen her. (Mir schoss es durch den Kopf: Beim MTB Luftdruck runter, mehr Grip aber beim Mopped?)
Egal in welche Richtung ich fahren würde, zurück woher wir kamen oder vorwärts, der Belag war der Gleiche. Ergo der @ vertrauen, und wenn es nicht weitergeht, mehr Gas geben.
So verlief dann unser Donnerstag. Herrlich, dafür sind die Moppeds gebaut. Und ja, ich habe zuviel Gewicht, ähh also meine KTM.
Wie hat es im Video bei Horizonsunlimeted geheißen: "Du wünschtest Dein Motorrad sei noch leichter, noch kleiner aber auf keinen Fall noch größer und noch mehr PS (frei übersetzt)". Wie wahr wie wahr...
Wir hatten viel Freude an dem Tag. Fuhren vieler dieser Wege um dann auf dem Heimweg doch noch auf die "rout de Cretes" zu fahren, um zügig zum Einkaufen zu kommen.
Schon spannend wenn Du aus dem Wald von einer Schotterstrasse ausgespuckt wirst und die Tiefflieger fast vor Staunen vom Gas gehen.
Kurz das obligatorische Schneebild (wann hat es dort mal keinen Schnee?)
