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Praxis-Erfahrungen mit den Reifen MITAS E09 und E10

Verfasst: Mittwoch 2. September 2015, 21:57
von Gavia
Anlässlich unserer Schotter Tour habe ich mir auf meine KTM 690 Enduro vorne den MITAS E10 (etwas feiner) und hinten den MITAS E09 (grob) aufziehen lassen.

MITAS E10 vorne

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MITAS E09 hinten

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Vorne führt der feinere E10 auf Strasse wie im Gelände sehr gut. Hinten ist der E09 meiner Meinung nach für Schotter zu grob, da die Stollen weit auseinander stehen und die Maschine sich in steilem Gelände eher ruppig fuhr. In Matsch oder losem Sand hingegen funktionierte der grobe E09 einwandfrei, da er sich durch alles durch baggerte.

Ich würde als nächsten Hinterreifen nun den E10 wählen, weil der etwas feiner ist und erhoffe mir dadurch, dass er im Schotter weniger rupft und somit "sanfter" läuft. Außerdem hat er an der Außenkante enger beieinander liegende Stollen, davon erhoffe ich mir besseren Kurvengrip auf der Strasse wegen des höheren Positivanteils der Stollen.

Mit dem groben E09 hatte es mich morgens auf Asphalt in einer engen, steilen und etwas feuchten Kehre gelegt. Selbst bei Tempo 30 kracht das ordentlich und fetzt gute Macken in den Helm.

Hier ein Bild meines E09 Hinterreifen nach 2.945 km Strasse und Schotter (50% jeweils).

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Vom Fahrkomfort auf der Strasse kann man nicht meckern. Kaum Abrollgeräusche, ein toller Reifen also. Auf der AB lief er bei 110 kmh absolut ruhig und spurstabil. Vorne wie hinten.

Im Trockenen habe ich den E09 (grob) in Strassenkehren bis auf Kante gefahren (jedenfalls, so weit ich mich getraut habe). An den Blöcken der Kante kann man sehen, wie wenig Gummi in Schräglage noch auf der Strasse aufliegt. Das mag mit ein Grund sein, dass er in extremer Schräglage und Feuchtigkeit weg rutscht - es kann aber auch einfach daran liegen, dass ich etwas zu viel am Hahn gezogen habe.

Wie gesagt, alles meine subjektiven Gedanken, kann stimmen, muss aber nicht.

Vielleicht hilft es euch bei der Wahl des nächsten Enduro-Reifens.

Re: Praxis-Erfahrungen mit den Reifen MITAS E09 und E10

Verfasst: Mittwoch 2. September 2015, 22:54
von pässefahrer
Danke für deine Erfahrungen!
Hast du vielleicht vorher und nachher mal die Profiltiefe gemessen?

Re: Praxis-Erfahrungen mit den Reifen MITAS E09 und E10

Verfasst: Donnerstag 3. September 2015, 13:33
von Gavia
pässefahrer hat geschrieben:Hast du vielleicht vorher und nachher mal die Profiltiefe gemessen?
Leider nicht.

Re: Praxis-Erfahrungen mit den Reifen MITAS E09 und E10

Verfasst: Donnerstag 3. September 2015, 13:34
von Gavia
Aber wenn ich mich recht entsinne, Bernd, fährst Du nicht den MITA E07? Falls ja, könntest Du uns sagen, was der für Dich ausmacht?

Re: Praxis-Erfahrungen mit den Reifen MITAS E09 und E10

Verfasst: Donnerstag 3. September 2015, 13:46
von klauston
Ich hab nur den Vergleich vom E09 Dakar und dem TKC80 sowie dem T63 ( Und dem Heidenau, den lass ich aber mal aussen vor bei der Bewertung )

Also auf Schotter solange es trocken ist geht mal fast alles.
Mich hat das ruppige Fahren nicht gestört, da ich auch wußte ich hab den Grip wenn ich ihn brauche.
Und beim Bremsen ist er da doch mit den Grobstollen auch besser.

Bei mir war es so, das sich der Vorderreifen E09 schneller abfuhr als der Hinterreifen.
Dafür hat hinten der E09 deutlich länger gehalten als der TKC80.

Also meine Kombi war dann TKC80 Vorne, und E09 Hinten.

Der TKC80 hat heuer allgemein weniger gehalten als der Mitas E09.
Das konnte ich sagen, da ich vergleichbare Strecke gefahren bin mit Beiden ( 2013 Mitas, 2015 TKC80 )

Und ich bin auch nicht so überzeugt, ob der TKC80 im Nassen mehr hält als der E09.
Persönlich würde ich beide da Ähnlich einschätzen.

Wer mich von der Performance absolut überzeugt hat das war der T63.
Im Nassen, in der Kurve und auch im Schlamm oder Schnee.
Dafür ist halt die Laufleistung deutlich geringer.

Aber irgendwas ist immer.
Aktuell fahre ich die Kombi E09 Hinten und TKC80 Vorne und bin zufrieden.
Kurvenorgien im Nassen wie bei dem T63 gehen halt nicht.

Re: Praxis-Erfahrungen mit den Reifen MITAS E09 und E10

Verfasst: Donnerstag 3. September 2015, 15:37
von ryna
Armin, an deinem Foto sieht man deutlich, dass der Reifen beim Kurven fahren kaum Aufstandsfläche auf die Fahrbahn bringen kann.
Verliert man nach den ersten Rutschern nicht das Vertrauen in den Pneu?

Re: Praxis-Erfahrungen mit den Reifen MITAS E09, E10 + E07

Verfasst: Donnerstag 3. September 2015, 15:47
von pässefahrer
Gavia hat geschrieben:Aber wenn ich mich recht entsinne, Bernd, fährst Du nicht den MITA E07? Falls ja, könntest Du uns sagen, was der für Dich ausmacht?
Passt zwar nicht zum Titel, kann ich aber trotzdem gerne machen.
Ich habe hier schon mal was dazu geschrieben:
viewtopic.php?f=27&t=3448&start=28" onclick="window.open(this.href);return false;
Daran hat sich eigentlich nichts geändert.
Bild
http://www.mitasreifen.de/enduro/end.htm#E%2007" onclick="window.open(this.href);return false;

Ich habe jetzt den 2. Satz vom Mitas E07 drauf. Der hat jetzt 11000 km drauf.
Der Vorderreifen ist am Ende, der hintere hat noch ca. 4 mm, der Mittelsteg wird jetzt eben. Anfangshöhe 13 mm.

Er läßt sich bis zur Kante in die Kurve legen, die allerletzte Nippelreihe auf der Kante ist noch vorhanden. Mit einem Conti Trail Attack kann man noch mehr Schräglage fahren, ist aber nicht das, wofür ich dieses Motorrad gekauft habe.

Bei Nässe habe ich keine Probleme, bin da kein Schisser, aber auch kein Rennfahrer. Aber mit wenig Gewicht, ordentlich Leistung und keine Traktionskontrolle muß man schon mit Verstand und Gefühl am Kabel ziehen.

Der Grip auf Schotter ist auch mit 4 - 5 mm Restprofil noch einwandfrei. Habe ich erst die Tage auf einem wirklich steilen, frisch und tief geschottertem Waldweg getestet. Kontrolliert runterfahren war schwieriger als hoch.

Erfahrungen im Schlamm o.ä. habe ich bei dem Reifen nicht. Dafür habe ich meine WR 450 mit Michelin AC10.
Bild
http://motorrad.michelin.de/reifen/michelin-ac10#desc" onclick="window.open(this.href);return false;
Den kann man auch auf eine 690 draufmachen.

Re: Praxis-Erfahrungen mit den Reifen MITAS E09 und E10

Verfasst: Donnerstag 3. September 2015, 17:33
von Gavia
ryna hat geschrieben:Verliert man nach den ersten Rutschern nicht das Vertrauen in den Pneu?
Nein, absolut nicht. Ich bin den vorher 10 Tage im Trockenen auch auf der Strasse bin an mein Kurven-Limit gefahren und wenn mal zuviel Zug am Hahn war, dann meldete er das ganz sanft an.

Der eine Rutscher an diesem Morgen war wohl der etwas feuchten Strasse (die man kaum bemerkte) und meiner Unachtsamkeit geschuldet. Ansonsten: Super Reifen. Dennoch werde ich wechseln. Etwas mehr Gummi auf der Strasse gibt zumindest mir ein besseres Gefühl.