Nachdem die Quest-Kati einen glücklichen neuen Besitzer gefunden hatte, meldeten sich bei mir sofort neue Hirnflöhe. Also im Grunde meldeten sich die Flöhe schon eine ganze Weile bevor die Quest den Stall wechselte, aber erst nach dem endgültigen Auszug war wieder etwas Platz in der heimischen Garage
Diesmal orientierten sich die Flöhe stark an Bruce Browns Kultstreifen von 1971 "on any Sunday" und ich wollte ein Moped, daß diesem Feeling möglichst nahe kommen könnte.
Eins auf das man sich mal eben in Jeans draufschwingt zum Brötchen holen. Eins mit dem es auch Spaß macht, mal durch die Stadt zu zirkeln. Eins mit dem man trotzdem auch mal die Schotterpiste entlang brennen kann. Eins das einfach richtig cool und lässig rüber kommt. Ein Moped ohne 150 PS, ohne elektronische Helfer- und Begrenzerlein - so richtig pur aber bitte mit gaaaaaaaanz viel Emotionen und nichts was ich an jeder Ecke sehe.
Meine 1190er Kati ist ein super tolles Motorrad. Perfekt zum Reisen, aber – mein Empfinden - auch recht emotionslos ob ihrer Perfektion, wobei ich das nicht nur auf die Kati beziehen würde, sondern auf eine ganze Reihe heutiger, moderner Mopeds.
Nun trötet seit geraumer Zeit Ducati mit der Scrambler genau in dieses „back to roots“ Horn. Verkauft wird nicht nur das Moped, sondern der gesamte vermeintliche Lifestyle. Emotionen verkaufen konnte und kann Ducati ziemlich gut und erfolgreich. Also habe ich mir die Duc angeschaut, drauf gesessen und die Fantasie etwas schweifen lassen. Das war alles schon ziemlich gut, aber irgendwie war’s das nicht 100 %. Im Ansatz ganz nett, aber alles schon wieder ein bisschen zu glatt.
Mir fehlte dort das Quäntchen Geschichte. Ich hatte immer ein Bild von Mr. ultracool Steve McQueen bei den Enduro Six Days im Kopf oder die typischen Flat Track Rennen in den Staaten.
Also entschied ich mich gegen die Scrambler für die Scrambler - nur nicht die von Ducati, sondern das Eisenschwein von Triumph
Ja, das sollte die Basis sein für das Projekt Scrambler-Tracker. Nur so direkt von der Stange hatte sie noch sehr wenig mit dem zu tun, was mir im Kopf herumspukte.
Die ursprüngliche Scrambler war mir viel zu fett und zu nostalgisch. Bei den klassischen Flat-Tracker mag ich die Heckform nicht. Ich wollte einen Mix aus Scrambler und Tracker. Puristisch aber mit feinen Zutaten und Details.
Die Basis war eine neue Scrambler, die Ihr bisheriges kurzes Leben im Schaufenster des ADAC in Lüneburg fristete. 3 Monate alt, 0 km aber mit einem vernünftigen SSV Rabatt versehen.
Mit den Leuten von Hanse Qustoms in Hamburg fand ich dann auch genau die „durchgeknallten“, die genau so viel Spaß und Motivation bei der Umsetzung meiner Vorstellungen hatten wie ich selbst.
Das Ergebnis ist ein Moped, das für mich persönlich 100 % EMOTION verspricht. Und es ist kein leeres Versprechen – das Teil fährt so wie es ausschaut. Hier ein paar Bilder vom Umbau
Die Basis
Heck kürzen, Auspuff ad acta
Aktion cleanes Heck
Frontend austauschen
voila
so könnte die Sitzbank aussehen
Probefahrt im Rohzustand
und nun im fertigen Lackkleid
ganz abgeschlossen ist der Umbau noch nicht. Es fehlen noch die KINEO Felgen und ein paar Kleinigkeiten, aber im Großen und Ganzen – that’s it.
Scrambler Umbau zum Flat Tracker
Tracker Maske mit Doppelscheinwerfer
Öhlins USD Gabel FG324 Scrambler inkl. neuen Gabelbrücken
Brembo Bremse von der 1050er Tiger vorn
Motogadet Motoscope Tiny analog Instrument
LSL Lenker mit Kellermann BL2000 dark schwarz Lenkerenden-Blinker
LSL Zündschloss Versatz nach rechts
LSL Fussrasten und Bremszylinderschutz
Schwarzer Triumph Bremsflüssigkeitsbehälter
HQ Rundheck-Rahmen in denen die Blinker als auch das Rücklicht/Bremslicht integriert ist.
HQ Custom Sitzbank
HQ Auspuffanlage Tracker Style mit Shark ESD. Krümmer mit Krümmerband gewickelt.
HQ Front und Heckfender
HQ Custom Kennzeichenhalter seitlich
HQ Stage I und II Motortuning
Hinten Federbeine YSS Stereo RZ362-360TRL-22-X, Zugstufe und Federvorspannung einstellbar
Hinterer Bremssattel nach oben versetzt – steht noch aus
Kineo Radsatz mit Grobstollern Mitas - steht noch aus
Wenn Du da an den Mädels vorbeifährst -> 
