Des netten Mannes kleines Tourentagebuch.

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Hörbi
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Re: mit dem Motorrad in Schleswig-Holstein unterwegs

#9 Ungelesener Beitrag von Hörbi »

Prima
http://www.abentheuer.de/" onclick="window.open(this.href);return false;


https://flipagram.com/f/hUynJkQOUy" onclick="window.open(this.href);return false;

:D :D :D

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netter Mann
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Re: mit dem Motorrad in Schleswig-Holstein unterwegs

#10 Ungelesener Beitrag von netter Mann »

Kreis Herzogtum Lauenburg II

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Schon seit meinem ersten Ausflug im Februar wurmt mich, dass auf meiner mit Nadeln für Ortsnamen gespickten Schleswig-Holstein-Karte im Herzogtum Lauenburg immer noch drei rote Nadeln stecken… also: nicht besucht!

Tags zuvor konnte ich aus verschiedenen Gründen nicht los, dafür aber das hier machen: http://www.youtube.com/watch?v=TopFlAetSIs" onclick="window.open(this.href);return false;

Und nachdem heute die Tochter beim Kindergeburtstag abgegeben ist und es, allen Vorhersagen zum Trotz, immer noch nicht geregnet hat, küsse ich die Liebste, springe in die Lederklamotten und hole das Motorrad doch noch aus der Garage.
Ein paar Stunden habe ich Zeit, der Himmel zeigt alle Töne von grau, die Temperaturen sind mild. Los geht`s!

Der Motor springt unmittelbar an und schnurrt gleichmäßig vor sich hin, ein verzücktes Grinsen schleicht sich unter meinen Helm.
Auf den Dörfern zeigen sich die Sportplätze bunt getupft, die „alten Herren“ absolvieren ihre Fußballspiele.
Ja, es ist Sonntag, so mancher dicke Benz mit umhäkelter Klorolle auf der Hutablage lädt zum Überholen ein. Mach ich doch gerne!

Nach exakt 38km passiere ich einen verwitterten Grenzstein zum Herzogtum Lauenburg, schlagartig verschlechtert sich die Sicht. Der kurze Nieselschauer liegt aber schon bald hinter mir und soll auch der einzige für diesen Tag gewesen sein.

Bald erreiche ich Köthel und mache ein Foto. Beim Umgehen des Ortsschildes kommt dann die Überraschung…

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Köthel, Kreis Herzogtum Lauenburg / Köthel, Kreis Stormarn

Ein Ort, zwei Kreise. Wie es wohl dazu kam?

Das Navi führt mich über kleinere Straßen, oft vorbei an schon herbstlich eingefärbter Landschaft. Eine gewisse Ruhe liegt über dem Land, mit nur 80 Sachen lasse ich mich treiben.

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Ich mag diese Stimmung. Mich erfasst ein wenig Melancholie. Aber dafür ist keine Zeit! Denn schon bald erreiche ich mein nächstes Ortsziel.
Zuhaus auf der Landkarte konnte ich nur ein Schrethstaken entdecken und amüsierte mich über den Namen. Nun weisen Schilder sogar nach Klein bzw. Groß Schrethstaken. Ich nehme das erstkommende und halte für ein Bild.

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Gr. Schrethstaken

Weiter geht es durch wunderschöne Landschaft. Dicht bewachsene Eichenwälder wechseln mit großen, leicht hügeligen Ackerflächen. Teilweise zeigt schon die neue Einsaat einen hellgrünen Schimmer. Hilft alles nix, ich muss nochmal anhalten!

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Als der Motor verstummt, höre ich das typische Rufen der Kraniche. Ein kleiner Schwarm zieht direkt über mich hinweg. Es ist einfach nur schön hier…
Nach einer Weile sich schlängelnder Landstraßen leuchtet das gelbe Schild meines nächsten Ortszieles durch das Grün.

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Horst

Das Dörfchen ist klein, am Ortsausgang komme ich an einer großen Freifläche vorbei. Rechter Hand stehen Pferdeställe. Ich drehe eine langsame Runde über den Platz, er scheint zu einem alten Landgut zu gehören. Ganz hinten entdecke ich eine Waage für Landmaschinen. Die Anzeigetafel leuchtet rot, nur eine rot-weiße Plastikkette hängt vor der Wiegefläche.
Kurzentschlossen umfahre ich den Poller mit der Kette und rolle auf die Anzeige zu. „320kg“ leuchtet es vor mir auf. Gerade will ich anhalten, um das Ganze fotografisch festzuhalten, da gellt weit hinter mir ein Pfiff. Eine Frau aus dem Pferdestall zeigt sich not amused. Na gut.
Ich wende und fahre im Schritttempo auf sie zu. Sofort beginnt sie, auf mich einzuschimpfen. Ich warte die Tirade ab, lächle sie an und sage: „Sie haben vollkommen Recht.“ Das nimmt ihr scheinbar allen Wind aus den Segeln, verdutzt guckt sie mich an. Dann, wortlos, dreht sie sich um und geht. Glück gehabt.

Kurz hinter Horst macht die kleine Straße zwei Knicke, ein stillgelegtes Bahngleis ist zu queren.

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Spurbreite Eisenbahn entspricht Radstand Motorrad

Während ich fotografiere, rauscht ein Auto um die Ecke. Wie gut, dass ich es schon habe kommen hören. Dieser offensichtlich Ortskundige genießt wohl gerade seine "Hausstrecke" und hat einen ordentlichen Zacken drauf. Da möchte ich nicht im Wege stehen…

Wenig später lotst mich das Navi in nördlicher Richtung auf die Bundesstraße 207 nach Mölln. 11km soll es nun geradeaus gehen. Langweilig. Also Gas geben und durch. Unterwegs begegnet mir ein ganzer Konvoi GoPro-bestückter Endurofahrer und noch nie habe ich in so kurzer Zeit so viele Moppeds mit der linken gegrüßt. Das waren sicher mehrere hundert Meter Einhandfahrt.

Bei Mölln verlasse ich die Bundesstraße und schlängele mich nach Ratzeburg durch, mich treibt die Kaffeelust.
Inzwischen ist sogar die Sonne rausgekommen und strahlt durch blaue Wolkenlöcher. Am Bikertreff auf der Schlosswiese ist erstaunlich wenig los. Drei Triumph Tiger und eine Suzi parken in stiller Eintracht beieinander.

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Kurz darauf parkt noch ein Motorradfahrer neben mir, grinst mich an und reicht mir die Hand. Ich kenne ihn nicht, aber wir kommen ins Plaudern. Kennzeichen wie ich, OD. Er: „Und wo kommst Du genau her? ... ach, das is ja ganz bei mir in der Nähe! Deine Maschine hab ich auch schon `n paar Mal gesehen, Du bist ja öfter unterwegs!“
Binnen kürzester Zeit hat mein neuer Bekannter auch noch den Eisverkäufer und einen BMW-Fahrer mit ins Gespräch einbezogen. Ein lustiger Klönschnack über die Wettervorhersage und die Hoffnung auf einen trockenen Oktober, wie leer es doch heute sei und die neueste Moppedcreation der Blauweissen.
Ich staune mal wieder, wie einfach es für andere ist, angeregten SmallTalk zu initiieren. Meine Sache ist das nicht. Aber ich genieße es, zuzuhören und meinen Kaffee zu trinken.

Nach einer Weile das heute leider Unvermeidliche: der Blick auf die Uhr. In eineinhalb Stunden soll ich die Tochter wieder vom Kindergeburtstag abholen. Jetzt aber los.
Nach herzlichem Abschied schwinge ich mich in den Sattel und mache mich auf den Weg. Die B208 zwischen Ratzeburg und Bad Oldesloe macht heute richtig Spaß, recht schnell habe ich keine Autos mehr vor mir. Tolle Landschaft, trockene Straße und herrliches Licht. Weite Kurven laden zum Fliegen ein. Nur noch einmal mache ich einen schnellen Zwischenstopp und schieße das letzte Foto des Tages extra für die Tochter:

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Wie war das noch mit den zwei Höckern? Dromedar? Oder doch Kamel?

Zuhause angekommen wechsele ich schnell die Klamotten und steige in den Wagen. Wenig später habe ich eine völlig vergnügte, überdreht plappernde junge Dame hinten auf der Rückbank sitzen.
Na, dann können wir ja jetzt mit Mama Abendbrot machen.

Wenn das mal kein schöner Nachmittag war!
Herrliche Grüße,
Jens Helge

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netter Mann
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Re: mit dem Motorrad in Schleswig-Holstein unterwegs

#11 Ungelesener Beitrag von netter Mann »

Fahrt zum Trischendamm
________________________________

Moin in die Runde!
Einladung zur sportlichen Moppedtour, Wetter mal vorausgesetzt:
Sonntag, Treff 09:15
Obi-Parkplatz, Norderstedt
Abfahrt 09:30
Plan: kleine Schlängelstraßen im möglichst flotten Stil (ich geb mir Mühe)
Ziel: Friedrichskoog Spitze
dort was futtern (packt Euch was ein!)
sodann 2,2 km Fußmarsch raus ins Meer auf dem Trischendamm (Mütze mitnehmen!)
danach Diskussion im Fahrerlager über weiteren Zielpunkt oder Antritt der Rückreise

Wer ist dabei?
Ich hab Bock auf Spielen und Toben!
Gruß, netter Mann
________________________________

So hatte ich per Mail und im XJ-Forum zur gemeinsamen Fahrt eingeladen. Und je näher der Sonntag rückt, umso schlechter werden die Wetterprognosen.

Also mache ich mich bei Nieselregen und nassen Straßen auf dem Weg zum Treffpunkt. Als ich auf den weiten leeren Parkplatz rolle, ist nur eine kawagrüne Rennmaschine zu sehen. Treffen sich hier heute noch andere?

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Kawasaki ZX9R

Als ich jedoch näherkomme, erkenne ich einen Kollegen aus dem XJ-Forum. Wir begrüßen uns und kommen ins Plaudern, als ein weiteres Motorrad um die Ecke rollt. Nun sind wir zu dritt und werden es auch bleiben. Ein weiterer Freund, der ursprünglich mitkommen wollte, erscheint nicht und ist auch telefonisch nicht zu erreichen. Untypisch für ihn, hoffentlich ist alles in Ordnung…

Um kurz nach halb zehn beschließen wir den Aufbruch. Je weiter wir gen Nordwesten kommen, desto mehr reißt der Himmel auf und wird strahlend blau. Der kräftige Wind jagt schneeweiße Wolken darüber hinweg und bewirft uns auf den Straßen mit Herbstlaubkonfetti. Feinstes Moppedwetter also!

Wir passieren Hinweisschilder auf „Kölln-Reisiek“ und „Bullenkuhlen“, „Horst“ und „Sommerland“. Auch „Grönland“ lassen wir seitab liegen. Dabei sind das alles noch rote Nadeln auf meiner Schleswig-Holstein-Karte mit besonderen Ortsnamen. Aber heute steht keine Schildersuche auf dem Programm und grüne Nadeln für „besucht“ sind nicht geplant. Ich werde wiederkommen.

Kurz hinter der „Blomeschen Wildnis“ überqueren wir die Stör und fahren den dortigen Rastplatz an. Vom Deich aus haben wir einen wunderbaren Blick auf das große Sperrwerk und die Störmündung in die breite Elbe.

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unser Fuhrpark: 1x900 ccm mit 140 PS, 2x600 ccm mit 61 PS

Die Straßen sind überwiegend gut ausgebaut und wir fliegen dahin. Der Wind coloriert einen wahren Nolde-Himmel! Kurz mache ich mir Gedanken, was Eicheln und Kastanien wohl unter unseren Vorderrädern bedeuten würden, denn manch dicker Baum säumt unseren Weg und es wird unübersehbar Herbst!

Wir lassen das AKW Brokdorf mit seiner gewaltigen Kuppel links liegen und folgen dem Verlauf der Elbe. Immer wieder sehen wir große Containerschiffe hinter dem Deich, die sich unwirklich durch die Landschaft schieben.

Schneller als erwartet erreichen wir die Brunsbütteler Fähre über den Nord-Ostsee-Kanal. Einige Autos warten schon, darunter auch zwei liebevoll gepflegte Mercedes Benz mit H(istorisch)-Kennzeichen.
Fahr- und Motorräder haben eine eigene Wartespur. Wir können bis vorn durchrollen und sind die ersten auf der Fähre. Schon nach kurzer Fahrt erreichen wir das andere Ufer.

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bei Überfahrt klappt die Fähre einfach ihre Rampe hoch

Die Straßen werden teilweise kurviger und schlängeln sich durch das Land.
Immer wieder gibt es „Wellenbewegungen“, der Boden unter dem Asphalt scheint über die Jahre streckenweise nachgegeben zu haben. Es macht Spaß, über die kleinen Täler und Hügel zu schießen. Windkraftanlagen recken sich leuchtweiß in den Himmel, überall sehen wir reetgedeckte Bauernhäuser mit prächtigen Gärten.

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Die landwirtschaftlichen Flächen werden größer, in Dithmarschen ist Kohlsaison. Grün- und lilafarbene Kohlfelder säumen die Straßen.

Plötzlich kommt das Ortsschild von Marne in Sicht, und ich werfe alle guten Vorsätze über Bord. Blinker links und rübergezogen bis auf den Radweg. Meine beiden Mitstreiter folgen und wundern sich, als ich aufgeregt den Helm abstreife und nach der Kamera suche. „Was is`n los?“ „Mach bitte mal ein Foto, hier bin ich geboren!“ „Ach so. Na, gib her.”

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Geburtsort des Autors

Wenig später nähern wir uns Friedrichskoog Spitze und fahren geradewegs Richtung Deich. Es gibt einen ausgewiesenen Parkstreifen nur für Motorräder. Bei Ankunft sind wir die einzigen dort.

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Blick vom Deich / Infotafel zum Trischendamm

Ein steter Wind weht von Nordwest, als wir auf dem Deich stehen und über die Nordsee blicken. Wir haben Glück, es ist Flut. Also wird unser Marsch über den Trischendamm keine Wattwanderung.

Die Infotafel berichtet, dass er in den 1930`er Jahren zum Schutz des Deiches angelegt wurde, der seinerzeit von einem Priel unterspült zu werden drohte. 16.000 Tonnen Steine wurden benötigt, um diesen 2,2 km langen Damm ins Meer zu bauen.

Also, machen wir uns auf den Weg!

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Marsch zur Dammspitze / 2,2 km erreicht / hier endet der Weg

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am Ziel / Blick zum Festland

Wir lassen uns vom Wind durchblasen und genießen die Ruhe. Um uns herum ist nichts als Meer. Weiter draußen erkennen wir die Bohrplattform Mittelplate, benannt nach Deutschlands größtem Ölfeld. Die Insel Trischen ist nicht zu erkennen. Berichten zufolge wandert sie in jedem Jahr bis zu dreißig Metern nach Osten. Irgendwann wird sie wohl am Trischendamm ankommen.

Eine verrückte Idee keimt in uns auf: Einmal im Sommer sehr früh morgens bis zur Spitze des Dammes hinausfahren und dann Fotos vom Motorrad im Morgenrot machen. Ein faszinierender Gedanke!
(Aber bekommen wir den Bock da vorne wieder gewendet? Naja, wir werden es im Kopf behalten… Ist vielleicht eher was für`n Pocket Bike.)

Nach einer Weile zieht es uns zurück und wir machen uns auf den Marsch. Die Sonne wärmt uns den Rücken und so allmählich beginnen wir zu schwitzen!
Vorbei geht es an stillen Salzwiesen bis zum Deich. Hier checken wir nochmal kurz, ob man tatsächlich bis an den Trischendamm heranfahren könnte. Ja, ginge!

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Für heute gelüstet es uns aber mehr nach Kaffee und Tee, auch ein Fischbrötchen wird bestellt.
Meine Begleiter verfallen ins Benzingespräch. Ich höre nur noch Buchstaben- und Zahlengruppen und staune, dass sich die beiden ganz offenbar stets über die gleichen Motorräder unterhalten.
Dem habe ich nichts beizutragen, was aber offensichtlich auch nicht stört. Ich lausche und genieße Kaffee und Sonne.

Auf der Rückfahrt geht es wieder durch weite Kohlfelder. Ich habe die Sonne im Rücken, das erschwert das Ablesen meines Navis. Erst kurz vor knapp bemerke ich, dass ich abbiegen soll und gehe in die Bremse. Mein Hinterrad schmiert und fühlt sich sehr eigenartig ein. Also vorsichtig weiter. Das Rutschen hinten wird nicht weniger, und ich vermeide verkrampft jede Schräglage.
Bei der nächsten Bremsung halte ich an und begutachte den Reifen. Kein Öl, kein Nichts. Dafür aber ein völlig verdrecktes Federbein! Wo kommt das denn her?
Dann wird uns klar: Der Wind trägt Staub von den großen Ackerflächen auf die Straßen. Und schon beim feinsten Niesel wird daraus eine unsichtbare Staubschmiere, die die Fahrt zur Rutschpartie werden lässt. Na gut, also kein defektes Motorrad, die Reise geht weiter.
Wenig später verlassen wir die kleineren Straßen und finden wieder blanken Asphalt vor. Noch kurz die Reifen „sauberfahren“ und ab geht`s!

Die Kanalfähre bei Hochdonn bietet uns keine Moppedspur, wir stellen uns brav hinten an.
Während des Wartens erwischt uns ein kräftiger und kurzer Regenschauer. Dicke Tropfen pladdern auf`s Visier. Na gut, zur Ehrenrettung der Wettervorhersage nehmen wir`s gelassen.

Ein Honda-Goldwing-Gespann rollt neben uns, rüstiges Rentnerpärchen auf Ausfahrt. Das Teil ist breiter als ein PKW! „Jedem das Seine“, denke ich mir.

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Auf der anderen Kanalseite sind die Straßen nass, und wir drecken uns die Maschinen noch einmal so richtig ein. Übermorgen ist kalendarischer Herbstanfang! Soll wohl so.

Über Wacken führt uns der Weg in Richtung Heimat, jetzt lacht die Sonne wieder.
Unseren Kawa-Fahrer bringen wir noch bis vor die Haustür. In seiner kleinen Werkstatt bestaune ich einen wunderschönen CafeRacerUmbau im Werden. Im Frühjahr hatte ich das „Projekt“ schon einmal gesehen, damals noch völlig zerlegt und nackt. Jetzt ist schon richtig „Motorrad“ zu erkennen. Die wird schick!

Zu zweit fahren wir weiter, und beim letzten Tankstopp schütteln wir uns die Hände: „Das war `ne schöne Tour, machen wir wieder! Komm gut heim.“

Zuhause angekommen sind Frau und Tochter gar nicht da. Also schäle ich mich aus dem Klamotten, schiebe die Diva in die Abendsonne und hole noch mal schnell den Gartenschlauch um die Ecke…


Film zum Besuch am Trischendamm: http://www.youtube.com/watch?v=ZStk-u4I2p8" onclick="window.open(this.href);return false;
Herrliche Grüße,
Jens Helge

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Re: mit dem Motorrad in Schleswig-Holstein unterwegs

#12 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Das sind keine "großenTouren" aber großartig beschrieben :!:
Es macht Laune zu lesen ind nach ein paar Zeilen fühlt man sich schon fast wie dabei.
Eine Bitte hab ich aber: Stell doch Deine Bilder größer ein - man erkennt einfach mehr.
maxmoto
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Re: mit dem Motorrad in Schleswig-Holstein unterwegs

#13 Ungelesener Beitrag von netter Mann »

maxmoto hat geschrieben:Das sind keine "großenTouren" aber großartig beschrieben :!:
Es macht Laune zu lesen ind nach ein paar Zeilen fühlt man sich schon fast wie dabei.
Eine Bitte hab ich aber: Stell doch Deine Bilder größer ein - man erkennt einfach mehr.
Danke maxmoto für Dein Mitfreuen.
Momentan füge ich "fertige" Berichte ein. Wenn ich dann zu "neuen" komme, werden die Bilder größer sein, okay!?! ;)
Und in Zukunft nehme ich wohl auch die Spiegelreflex mit. Ich habe schon gemerkt, dass die Bildqualität hier im Forum einen deutlich höheren Standard hat.
Ich werde mich bemühen, mich dem zu nähern.
Herrliche Grüße,
Jens Helge

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Re: mit dem Motorrad in Schleswig-Holstein unterwegs

#14 Ungelesener Beitrag von netter Mann »

Morgengrauen

Acht vor sechs, der Wecker drängt sich fiepend in meinen süßen Traum. Ich ertaste den kleinen Nerver, drücke die Snoozetaste und bin sofort wieder weg.

Punkt sechs nervt das Teil schon wieder. Ich setze mich auf. Durch den Rolloschlitz erkenne ich: dunkel.

Gähn!

Eine halbe Stunde später rolle ich die Maschine aus der Garage. Dichter Nebel wabert um die Straßenlaterne. Immerhin sind die Temperaturen heute milde. Ich nehme nochmal die dünnen Handschuhe. Dann Helm auf und los.

Ich rolle durch die stille Dorfstraße bis zur T-Kreuzung. Dann geht es rechts auf die Hauptstraße und am Bäcker vorbei. Hier ist Tempo 30 angesagt.
Raus aus dem Ort zur großen Kreuzung an der Bundesstraße. An der Ampel habe ich rot. Jeden Morgen wieder. Was hab ich bloß getan?

Mit Gebrüll donnert irgend so eine giftgrüne Rennsemmel an mir vorbei. Noch ist Saison. Aber nicht mehr lange. Bald bin ich hier morgens wieder ganz allein mit all den Autos unterwegs.

Mein Weg neigt sich die nächsten ein, zwei Kilometer ganz sacht bergab, schwarz schlängelt sich der Asphalt dahin. Eine Nebeldecke hängt dicht über den großen Ackerflächen und am Horizont beginnt die Dämmerung.

Soll wohl `n schöner Tag werden.

Ich erreiche das Ortsschild der Großstadt und sofort wird der Straßenbelag schlechter. Ist egal, hier bin ich schon so oft gefahren, kenne jedes Schlagloch im Traum.

Der Verkehr wird enger, unten am Kreisel ist schon richtig was los. Ich fädele mich ein und lasse mich mit der Beschleunigung nach außen tragen. Dann kurz geschwenkt, und ich bin schon auf der nächsten Straße.

Plötzlich schiebt sich ein riesiger LKW samt Hänger an mir vorbei, ich habe ihn nicht mal kommen hören. Ungeheuerlich so was! Und mir kaum Platz gelassen. Nach dreimal tief durchatmen bin ich dankbar für meine neongelbe Weste. Ob der mich sonst überhaupt gesehen hätte? Und wie kommt der überhaupt auf die Idee, mich hier zu überholen? Das ist jetzt irgendwie echt erniedrigend!

Ich bin wach!

Wenig später biege ich links ab, jetzt kommen ein paar Kurven zum Abschluss. Die sind immer wieder schön zu fahren.

Weiter vorn leuchtet schon das große weiße U auf blauem Grund.

Ich parke die Maschine unter dem großen Vordach. Auf der anderen Straßenseite hat der Kiosk schon geöffnet, dankbar trete ich ein. Kaffee im Pappbecher, dann wieder rüber und rein in die Bahn. In einer halben Stunde bin ich im Büro.

Aber heute Abend… da wartet schon meine Maschine auf mich!















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Re: mit dem Motorrad in Schleswig-Holstein unterwegs

#15 Ungelesener Beitrag von netter Mann »

die Entdeckung Amerikas

Endlich! Endlich hat er sich entschieden! Schon lange haderte ein Freund mit der Frage, sich doch noch einmal ein Motorrad anzuschaffen. Oder eben nicht.

Nun ist sie da! Pünktlich zum goldenen Oktober begrüßt uns eine niegelanagelneue Honda NC 750 S vor der Wohnungstür.
Uns? Meinen Bruder mit Sozia sowie meine Wenigkeit samt Tochter (ihrerzeit 7 J.) hinten im Kindersitz.

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Honda NC 750 S, einen Kupplungshebel gibt es nicht (!) / Kindersitz für meine Sozia

Ausgiebig wird der Neuzugang bewundert, der stolze Eigentümer von Herzen beglückwünscht.
Man bittet herein, die Sektflöte mit Traubensaftschorle zum Anstoss erhoben! Dann ein kleiner Happen zum zweiten Frühstück, schliesslich sei man über eine Stunde angereist und sicher hungrig. :wink: (Na klar, immer!)

Es wird zum Ritt geblasen. Als das Mäusekino der Honda sein Vorprogramm beendet hat, zeigt der Gesamtkilometerstand sagenhafte 66km!
Heute wollen wir die 100km-Marke knacken, da sind ja noch überall diese winzigen Gumminippel auf den Reifen. So kann das unmöglich bleiben.
Der Klang hingegen kommt herrlich aus dem Keller, das gefällt dem Ohr. Dann mal los, werte Damen und Herren!

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nach und nach klart der Himmel auf
Ich nutze meine ActionCam im Fotomodus. Sie sitzt heute unweit des Ölkühlers links am Rahmen. Mir gefällt diese Perspektive. Auslösen kann ich via Fernbedienung, die oberhalb auf der Verkleidung sitzt.


Man zieht gen See und entdeckt - AMERIKA!
Die Welt ist eben klein...

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Nord- und Südamerika in nachbarschaftlicher Eintracht

Touristisch ist hier alles voll erschlossen, selbst im Oktober möge man bitte pro Person 1,-€ Kurtaxe am Automaten entrichten. Hmpf. :evil: Nö!

Nach Begehung der Küste und Fund einiger schöner Muscheln sowie Sandburgenbau wird die Honda samt Begleitung wieder in Richtung Heimat gelenkt.

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Schnell noch in Laboe Pommes und Fischbrötchen verhaftet und erneut die Kurtaxe gehmpfnöt, dann soll`s für heute genug sein. Die 100km-Marke hat die Honda heute jedenfalls locker geschafft! Und ich selbst tanke am Abend erst nach 276 Tageskilometern voll.

Fazit des heutigen Tages: Kann so weitergehen! :D
Herrliche Grüße,
Jens Helge

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Re: mit dem Motorrad in Schleswig-Holstein unterwegs

#16 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Will jetzt nicht den Schlaumeier spielen, aber hier im Forum hat zumindest der GS Tom auch eine Honda NX 750 XD und der Vienna Wolf hat auf seiner homepage (http://www.bike-on-tour.com" onclick="window.open(this.href);return false;) einen Testbericht, wie er sie in Portugal an der Algarve getestet hat. - falls es Deinen Freund interessiert, was er für ein feines Teil hat.
Sorry, sehe gerade, es ist die Vorgängerin, die NC 700 X.

http://www.bike-on-tour.com/testbericht ... -nc-700-x/" onclick="window.open(this.href);return false;
maxmoto
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