Island Hopping Schottland 2010

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Olli56
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Island Hopping Schottland 2010

#1 Ungelesener Beitrag von Olli56 »

Schottland 2010
The Island –Hopping

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1. Tag Mittwoch, 19. Mai 2010

Endlich geht’s los.
Die Fähre der AG-Ems legt um 8:30 Uhr auf Borkum ab und bringt mich zum Festland , zum Emshafen.
Bei satten 11° Grad (..Hallo, es ist Mitte Mai!!!) und schönem blauen Himmel fahre ich gemütlich nach Yjmuiden,
Mit der Fähre Nr. 2 setze ich über von „Velsen Nord“ nach „Velsen Süd“ und bin
kurz vor 15:00 Uhr am verabredeten Treffpunkt, eine halbe Stunde trifft Andreas „Mutchman“ mit seiner „Black Wing“ auch ein.
Alles gut, keine Probleme, wir fahren zum Essen :“Kibbeling“, die Vorstufe zum „Fish and Chips“.
16:00 Uhr stehen wir beim Check-In der Fähre Nr. 3 und::
„ Please show me your passport“…….und was kein Mensch glaubt:
Mein Personalausweis ist seit 4 Monate abgelaufen!
“No Passport !No ferry! No sailling!!”
Da half auch kein diskutieren, beschimpfen war auch nicht angesagt: Hier war ganz klar ICH der Blödmann.

Aber die junge Dame hat mir dankenswerterweise das Büro im Terminal beschrieben, in dem es die Wegbeschreibung zum Deutschen Konsulat in Amsterdam gibt.
Also da hin, Beschreibung bekommen, „Möchten Sie umbuchen?“ „Ja, gerne!“ „108€, please“
„Why?“ „Tomorrow is no inner cabin available“
OK, das muss man akzeptieren wenn man in die Highlands will.
Lagebesprechung mir Andreas: Was machen?
Da Andreas sich entschlossen hatte die Überfahrt gemeinsam mit mir zu machen musste Plan A her:
Wir suchen uns eine Unterkunft in Amsterdam.
Tolle Idee!
Die Umsetzung hat auch funktioniert, wir haben eine durchaus akzeptable Unterkunft in einem Mobilheim auf dem CP Zeebrugge “ für 20,-€ p.P. gefunden. Das Essen und Trinken war etwas teuerer als normal, aber wir haben gut geschlafen.

Wer von euch Lesern ist schon mal, außer mit dem Fahrrad, quer durch Amsterdam gefahren??
Beachtlich, das selbst Fußgänger wesentlich schneller unterwegs sind als Auto´s und Mopped`s.., von „Fietsen“ ganz zu schweigen.

Wetter: Morgens frisch, ab Mittag warm, kein Regen 360 KM

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2. Tag....Donnerstag, 20. Mai 2010

Um 8:30 Uhr bin ich auf dem Weg zum Generalkonsulat.
Um diese Uhrzeit geht das auch in Amsterdam etwas flotter.
Nach einem kompletten Bodycheck vorm Konsulat sitze ich als Kunde Nr. 5 im Warteraum, nach 20 Minuten durfte ich dann einem Mitarbeiter dann mein Problem erklären: „Ausweiß abgelaufen.“
„Kein Problem, wir rufen in ihrer Heimatgemeinde an“ ( Ich: „Schönen Gruß an Herrn Stagh..er vom Olli“ ), bitte 70€ auf den Tisch legen und Bilder machen lassen für 8,-€ hier im Konsulat.
Eine weitere halbe Stunde später wurde ich wieder aufgerufen („Ich soll Ihnen auch einen schönen Gruß von Herrn Stagh..er bestellen und einen schönen Urlaub , die Bestätigung hat ja super schnell geklappt“).
Ein für ein Jahr gültiger Reisepass wechselte den Besitzer!
Geht doch!!
Also wieder zum Terminal und warten,. 14:00 Uhr Vorplatz, 16:30 Uhr rein in die Fähre.
Verzurren, Kabine beziehen, duschen.
Das Ablegen eines solch großen Schiffes ist für mich ein Hingucker schlechthin, bei einem Sundowner in der „Sky-Bar“ auf dem 11. Deck sind wir bei völlig ruhiger See und einem tollem Sonnenuntergang unterwegs Richtung „Nord“. JAA!
Ca. 120 andere Bikes waren mit auf dem Schiff!!

Wetter: Warm, klar/bewölkt, kein Regen ...... ...40 KM



3. Tag Freitag, 21. Mai 2010

Um 05:30 Uhr werde ich wach.
Und da wir ja eine Außenkabine haben sehe ich rot/blau => schöner Sonnenaufgang!
Und: für mich erstmalig: Diese absolut ruhige See, diese fantastischen Farben beim Sonnenaufgang.
Der Himmel war so klar/blau das ich die Abgasfahne des Schiffes sehen konnte.
Unbeschreiblich.
Da die Fähre ( Hallo: : Ohmen??) einen Maschinenschaden hat verschiebt sich die Ankunftszeit etwas nach hinten.
Und bis dann alle runter sind vom Frachter kann das dann auch mal 11:30 Uhr werden.
Aber dann: Endlich!!!! England!!!!#
Nach einem endlichem Gegurke, alle 4 – 800 Metern ein Roundabout gen Westen , bekommen wir an einer Tanke den Tip: A 7012 + A 7013. „Thanks“
und beim Starten meiner Gülle: Hups, meine Gülle hat kaum Saft auf der Batterie!
Vergessen den Kühlschrank aus zu machen???

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Anschieben habe ich gerade noch so geschafft.
Die Strecke war voll der Hammer, wenig Verkehr, flotte Kurven, ein Genuss über Dumfries,
New Galloway und Ayr nach Ardrossan. zu cruisen.
Im Ferry-Terminal der Fähre Nr. 4 nach Arran musste ich dann feststellen das meine Batterie V Ö L L I G leer ist.
Shit, big shit.
Aber : Es soll ja weiter gehen.
Ganz fix haben wir in Erfahrung gebracht das eventuelle Hilfe auf der Hebrideninsel Arran nicht zu erwarten ist.
OK, ich kaufe ein Ladegerät!! Nachts laden und, da Mutchman und ich die gleiche Fuhre bewegen, könnten die Batterien auch noch unterwegs getauscht werden wenn nötig...das sollte reichen für einen Radius >350 KM .
Da diese tofte Idee um 17:10 generiert wurde, die „Ladegerätgeschäfte“ aber um 17:00 Uhr schließen und am Montag um 09:00 Uhr wieder öffnen war das eine gute Idee.....mehr nicht.
Andreas ist dann los gedüst und hat von einem Motorradtreff noch ein paar andere gute Ideen mitgebracht, aber die vorläufige Lösung sah ganz anders aus:
Eine zufällig vorbeilaufender Ardrossaner bemerkte meine Werkzeuge und fragt:“ Any problems, sir?“
„ Yes, sir, I need a battery charger“. “ Please wait 20 minutes, I´ll fetch one”
Nach 15 Minuten taucht dieser ganz liebe Mensch, zu Fuß natürlich, wieder auf und hält mir ein Ladegerät vor die Nase. Original verpackt für 13:45 Pfd. Ich habe dem Retter 20 Pfd. ( = 25,-€) in die Hand gedrückt, er hat sich 3x bei mir bedankt und gesagt er werde heute Abend ein Bier auf mich trinken.
Im Fährhaus habe ich dann die Batterie geladen, um 20:30 fährt die Spätfähre am Freitag .
Auf der Fähre stellte sich raus: Arran ist ziemlich ausgebucht, .........,>hallo? Arran im Mai???
Der Tip vom Skipper der Fähre, einem Arraner auf die Frage wo die Chance höher ist noch etwas zum Schlafen zu bekommen: „ Go left“. OK, keine Problem, nach 15 KM „ No accomodation“ haben wir dann gedreht und sind gen Norden gedüst. Da es langsam dunkel wurde konnte ich beim Bremsen sehen wie mein Licht dunkler wurde.....und schlafmäßig war A L L E S ausgebucht.
Außer in der Jugendherberge in Lochranza in der ich vor drei Jahren schon war, die hatte noch 2 Betten frei, mittlerweile 22:30 Uhr .
Koffer vom Bock, Bett bezogen, Batterie ans Ladegerät und aus dem Kühlschrank gab es dann ein Bier und aus dem Topcase einen 12 Jahre alten Single Malt.
Und dann war es auch gut, müde, Pulver verschossen.

Wetter: Angenehm warm, sonnig, kein Regen 325 KM


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4. Tag Samstag, 22. Mai 2010

Die Aktivitäten meiner Mitschläfer vermitteln mir: “Aufstehen!“
Die Klamotten sind schnell gepackt, die frisch geladene Batterie wird geschont, ich lass die Gülle per Schwerkraft starten.
Da diese völlig neu renovierte Jugendherberge leider nicht über eine Breakfast – Service verfügt fahren wir 8 KM weiter zum „Corree- Golf – Club“.
Das Frühstück ist gut und wir drehen eine Runde im Uhrzeigersinn um Arran. Eine tolle Insel, bei den Temperaturen erstand der Wunsch Schwimmen zu gehen. Da gerade Niedrigwasser war ergaben Fingerproben in den kleinen Wasserlöchern am Srand auf der Südseite Wassertemperaturen >20°C.
Die „Blackwing“ von Andreas braucht mittlerweile 9 Liter Kraftstoff auf 100 KM...., zwei waidwunde Böcke fern der Heimat..............
Die Runde um Arran war klasse, die Beschreibung von Nord nach Süd als Nordschottland nach Südschottland ist absolut passend. Der Norden ist hoch und wild, der Süden flacher und mehr...smooth (you know?)

Am Fähranleger in Lochranza gibt es noch ein “Fairtrade“ – Eis, ein Rahmeis mit Whisky-Geschmack, hergestellt auf Arran (leider kann man davon Keine mitnehmen)....absolut lecker, genau wie der Kaffe danach..
Um 14:00 Uhr fahren wir auf die Fähre Nr. 5, bei ruhiger See und strahlend blauem Himmel werden wir nach Claonaig geschippert , zur Isle of Kintyre!
Auf einer völlig leeren Straße düsen wir mit schäumender Lebensfreude und gebremster Motorleistung gen Süden, links von uns sehen wir im Seenebel Arran, dazwischen das superblaue Meer.
Die Straße führt uns vom Meeresniveau fast (!!!) senkrecht hoch in den blauen Himmel, dann wieder steil nach unten, mal 180° Kehren, einfach geil.
Auffallend an den B&B´s unterwegs: „No vacancies“.
Irgendwann erreich wir Campbeltown dessen Webcam ich schon lange im Vorfeld der Reise unter Beobachtung hatte:
Alles so wie erhofft, selbst das Wetter!
Die Nachfrage nach Accomodation in der Tourist Information ergab: Alles belegt! Bis rauf nach Tarbert, und das sind 70 KM Küstenlinie.
Schluck... „Wie bitte?, Keine Hotels, nichts?“
Naja, da gab es noch das White-Hart-Hotel das aber nicht in dem Verein mitspielt, die nette Dame hat dann den netten Herren den vorletzten „twin –bedroom“ auf Kintyre vermittelt, das war schon klasse!
Die Wegstrecke beträgt 500 Meter zum Hotel, Formalitäten erledigt, Koffer runter und wieder los.
Wohin?
Da gibt es nur, nein, da kann es nur einen Ort geben:: Mull-of-Kintyre !!!

Gut ausgeschildert, nach 20 KM dann ein Viehgitter, geschlossen.
Davor steht ein älteren Herr. im Rollstuhl , oder anders herum: da stand ein Rollstuhl mit einem älterem, Herrn?? ( schön in der Sonne) „Hello Sir, is it possible to go to Mull of Kintyre?”
“Are you policemen?” Evtl. wegen meiner Neonweste???, „ No, Sir“
Dann kamen Worte einer mir nicht bekannten Sprache und der Ruf nach ???...seiner Frau!
Die auch postwendend auf der Straße stand, wieder eine mir nicht bekannte Sprache nutzte und nach der Tochter rief die uns dann sagte: „Nach der Durchfahrt bitte das Tor wieder schließen, viel Spaß“
Dann gab es ein Stück Schottland vom Allerfeinsten ( Andreas kam mittlerweile gar nicht mehr mit, keine Leistung mehr ) und an einem kleinen Parkplatz vor einer Schranke war das Ende der Straße.
Auf einem Schild stand sinngemäß:

Herzlichen Glückwunsch, das sie es bis hier hin geschafft haben. Das haben nicht Alle geschafft. Versuchen Sie bitte nicht weiter zu fahren, das geht wahrscheinlich in die Hose.
Und bedenken Sie: Im Notfall hilft hier auch kein Handy, hier gibt es keinen Empfang.“

Das hatten wir auch nicht vor und so haben Andreas und ich uns auf den Arsch gesetzt ( das hatten wir ja schon lange nicht!) und haben einen Apfel (!!!!) gegessen. Punktgenau auf dem Stein auf dem Paul das Lied komponiert hat.
Irgendwann fragte Andreas ob ich was hören würde. Nein, ich hörte NICHTS, es war absolut still, leise, ruhig. In Mull of Kintyre.
Mit dem Blick auf Nordirland und weiter über den Atlantik nach Amerika. Einfach nur geil.

Nach diesem Highlight eines schon aufregenden Tages sind wir dann zum Hotel gedüst, haben die Moppeds auf den Hinterhof fahren dürfen und die Karte im Hotel führte mich direkt..jawoll: Chickenbreast + Pommes + Salad, eine gute Wahl!
Dann haben wir noch eine Runde durchs Dorf gedreht, andere Länder, ähnliche Probleme.
Im Hotelpub gab es noch 2 Pint´s ..........war ich froh im Bett zu liegen!

Wetter: Angenehm warm, fast zu warm, kein Regen 190 KM


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5. Tag Sonntag, 23. Mai 2010

09:30
Der junge Mann, der gestern das letzte Guiness kredenzte serviert jetzt das Frühstück, „full“ – logisch....Ein Gutes.
Danach sind wir nach Machrihanish gecruist.
Das war nicht so aufregend, aber das ist der nächste Punkt nach Irland, und dort, auf der anderen Seite, in Irland, stand ich vor 10 Jahren mal mit meinem WoMo und meinem Sohn und hatte mir vorgenommen:“ DA nach Schottland fährst du auch noch hin!“ .....Hat ja jetzt auch geklappt
Also wieder retour nach Campbeltown, tanken!!!!! Andreas Problem verdichtet sich.
Die Strecke von Campbeltown Richtung Tarbert, immer am Meer lang war super. An einem Sandstrand haben wir eine BIFI-Pause eingeschoben, mit der Blackwing ging nicht mehr viel.
Ich bin zum Strand gegangen , bin bei ablaufend Wasser über ein paar Steine ins Wasser gelaufen und habe „Genossen“, Andreas hat den Fehler an der Blackwing gesucht. Aber keinen Fehler gefunden.
Shit, immer noch“ Zwei“, fern der Heimat.
In mir keimte bei diesen Temperaturen das Verlangen Schwimmen zu gehen.

Die nächste Pause machen wir in einem kleinen Yachthafen, der Kaffee war gut und ich fragte Andreas: „ Wann hast du deinen Luftfilter letztes Mal gewechselt?“ .....
Andreas hat ihn, den LuFi, dann aus der Blackwing gezogen, das Teil hatte fertig .
So schwarz von Innen wie sich das für eine „Blackwing“ gehört.
An der nächsten Tanke gab es dann frische Nylons + ne Rolle Coroplast ( Diese Notlösung hat mit 2x Wechseln übrigens bis Vechta gehalten!).
Nach diesem Tausch gab´s dann eine absolut agile Blackwing!
Prima, da meine Karre z. Zt. auch nicht zickt: lass laufen!
Immer schön an der Küste lang, herrlich zu fahren, sind wir am Loch Linnhe hoch gecruist.
Der Küstenort Oban stellt sich als ein sehr belebter Touristenort vor.
Kurz vor dem Fährhafen finden wir gegen 18:00 Uhr eine Lodge, die Inchree-Lodge mit Bar und Restaurant.
Sogar Zimmer sind frei!!!! Wir bekommen einen „ensuited twin-bed room“ ( Zweibett, kein Doppelbett mit Dusche und WC) für 42,-€ ...fürs Zimmer komplett. Ein Haken hatte die Sache: Morgen wird es nur Continental- Breakfast geben, watt ein Sch..ß, der Koch hat frei.
Wir sind trotzdem geblieben . Andreas hat beim Singlemalt versucht das Innenleben seines Luftfilters zu entfernen und den Nylon zu installieren, das klappte in Mangel an Werkzeugs aber nicht. So habe wir die Einsaughutze überspannt, das sollte auch genügen.
Der Himmel zog dicht und ein kalter Wind aus Nord setzte ein.
Wir sind dann rüber zum Restaurant: Eine Stunde Wartezeit bei ca. 80 Sitzplätzen!
Egal, Guiness schmeckt auch ohne Essen!
Nach dem Essen war dann Platz in der Bar, völlig zufrieden gab´s noch ein Pint und einen kleinen Talisker=> Fertig mit schön schreiben.

Wetter: Angenehm warm, fast zu warm, kein Regen 253 KM

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6. Tag Sonntag, 24. Mai 2010

Schon um 09:00 Uhr stehen wir an der Fähre Nr. 6, nach 10 Minuten sind wir auf der anderen Seite und über die A 861 geht es, durch wieder ganz andere Flora fast gen Süd, 60 KM ohne Gegenverkehr zur Fähre Nr. 7, Lochaline – Craignure, also zur Insel Mull.
Noch nie vorher hatte ich einen so netten Ticketverkäufer erlebt, so freundlich und interessiert, der Kaffee am Imbiss gegenüber dagegen war Instant...., kann ja nicht immer alles super sein.
Bei strahlend blauem Himmel war´s kühl, der Nordwind hatte Bestand ( nach Rücksprache mit der Homebase sogar bis nach Deutschland)
Um 11:30 Uhr legt die Fähre ab und um 12:00 Uhr sind wir schon am Duart-Castle, der Burg des Clan MacLean.
Aber nur „am“ weil: Ich habe mir schon genug tote Steine angeschaut und Andreas wollte da auch nicht rein.
Aber die Aussicht von da oben war super!
Die Inseln Lismore und Kerrera waren gut zu erkennen, ein paar Segelboote kreuzten im Sound of Mull, einfach genial.
Die Straßen im Osten und Süden von Mull waren größten Teils super, die Landschaft umwerfend.
Des öfteren sehen wir Ansammlungen mehrere WoMo´s, die zum „Eagle Watching“ da sind, wir haben leider keine Adler gesehen.
Aber der Knaller an diesem Tag war die Westseite von Mull, voll der Hammer.
Der genialste Teil war in der Nähe von Achleck auf ca.300 Meter über NN . Wir schauten auf ein riesiges Tal, alles grün, steile Hänge, das blaue Meer, viele vorgelagerte Inseln, begnadet.
Mittlerweile hatten wir 200 KM abgespult und eigentlich sollte Andreas dringend zur Tanke.
Ich fragte einen „Kollegen“ von mir mit einem Bus voll Touristen wo die nächste Tanke ist.
„Ja, so 40 KM sind das noch.“ „Welche Strecke sollen wir nehmen.: Innen durch oder außen rum“. „Du bist hier im schönsten Teil von Mull., einem der schönsten Gegenden der Welt“. Fragen?
Trotz evtl. Benzinrisiko sind wir außen rum und es war genial.
Es war sehr schwierig zu fahren, der Straßenbauer hat Rauf/Runter/Links/Rechts wahllos kombiniert, aber schön.
Der schottische Winter hatte auch ein paar Lücken in die Straßen gebissen.
Palmen, Rhododendren, dann hoch oben mal wieder in die Schafe...
Ein Highlight war der Sandstrand in „Calgary“, der konnte fast mit dem Borkumer Strand mithalten.
Kurz vor 17:00 Uhr sind wir in Tobermory an der Fähre Nr. 7 und Andreas muss erst mal zur Tanke..
Ich fahre vor zum Anleger , pünktlich zur eigentlichen Ablegezeit und werde höflich auf die Fähre gebeten. „ No, not yet, my friend is at the patrol station, I don´t know how long it will last” “ No problem, the ferry will wait until your friend will arrive!”
So war es dann auch, Andreas rollt auf die Fähre, die Klappe ging runter und los ging`s.
Da der Nordwind noch etwas an Stärke zugelegt hat verbringen wir.....bei blauem Himmel... die Überfahrt nach Kilchoan entweder ganz nahe zum und Andreas auf dem Bike.
Andreas mit geschlossener Jacke und Sturmhaube, eine junge Frau mit ihren Kindern im Rock und T-Shirt! ( Wir denken: hier ist heute Sommer befohlen...)
Kilchoan, uih, hier ist ja gar nichts, 50 Häuser, no Pub, no vacancies!. (Kein Wunder das die junge Frau mit drei Kindern zum Einkaufen jeweils 1 Stunde Fährzeit in Kauf genommen hat!).
Andreas ist es kalt und möchte einen Kaffe trinken.....ich antworte: „Warte, um 18:00 Uhr fällt der Hammer“ heißt in Ollisprache: Du brauchst jetzt keinen Kaffe mehr, denn um 18:00 Uhr ist Ende mit fahren, Feierabend!
Die Fahrt geht weiter durch wunderschöne Gegend entlang der A861, ein Schild: „Accomodation“
Passt, prima.
Helm runter, rein in den Laden, es stinkt pervers nach altem Fett, „accomodation“ war ausgebucht, also „Thank you, bye“. In Ollisprache: Feierabend um 18:00 nicht möglich.
Das hat allerdings Andreas nicht gehört, der hatte sich einen Kaffee bestellt!
Ich saß , wieder behelmt, auf der Gülle, Andreas erschien nicht.....ich hatte per Batterie meine Gülle gezündet, um diese Uhrzeit schon fast leichfertig.. und wartete....
Dann auf ein Mal kam d Andreas aus der Bar, völlig aufgelöst: Ich hatte sein „ Einen Kaffee trinken wir aber trotzdem“, er mein „ Hier stinkt´s, ich hau ab“ nicht gehört.
Ich bin dann auch wieder rein und habe einen Kaffe getrunken
Stress!
Ja, so gut kennen wir uns noch nicht, eine bereinigende Unterhaltung folgt mit dem Ergebnis: Da es kalt ist, nächste Möglichkeit nutzen für accomodation!.. OK, no problem!
Ein Telefonat zum „Backpackers“ in Mailaig besorgte uns zwei freie Betten. Die nächsten Kilometer waren wieder wie aus einem Guss.
Ein kurzer Versuch schon vorher Quartier in Arisaig zu finden scheitert an der 55€ Hürde. Pro Person, wohl gemerkt.
Also ab zum Backpackers in Mailaig „ Of course, no problem!” Koffer ab und in die erste Etage: ...ACHTUNG:::: 2 x 7 Bett Raum, belegt durch Männlein und Weiblein quer durch die Bank ( ich denke ich wäre der Jüngste gewesen), ne, nicht mein /unser Fall. ! „Do you like it?“
Auch hier im Dorf sind keine freien Betten zu finden……aber das West-highland-hotel
hatte noch ein „twin“...für 55€ p.P.
Ganz exclusiv, im mindestens 30 Jahren alten Holzhaus hinterm Hotel....
Das Essen war gut in einem voll besetzten italienischem Restaurant am Hafen in der 1. Etage und einen Absacker gab´s auch noch! In dem Pub haben wir einen Typen kennen gelernt der hier, in Mailaig, seinen Urlaub mit seiner Schwiegermutter verbringt.
Wow.

Wetter: Blauer Himmel, kalter Wind, kein Regen 265 KM


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7. Tag Montag, 25 Mai 2010

Nach einem „full“ fahren wir um 09:00 Uhr zur Fähre .
Alles voll! Ausgebucht!! Der nächste Platz für Motorräder ab 12:30 Uhr, tolle Wurst.
War so, ist so, kein Kommentar.
Aber „Mann“ fährt ja Motorrad!
Wir wählen den anderen Weg nach Skye, sollte für einen mobilen Menschen auch kein Problem sein. Und da Andreas sowieso gerne zum Loch Ness möchte passt das.
Die paar KM neuester Straße zurück war ja kein Problem und die Strecke über Kinlocheil und Gairlochy war affengeil. Tolle Ausblicke auf einen verschneiten Ben Nevis in den Nordflanken... wir unten am Caledonian-Canal , verschwitzt mit Cola und Bifi´s..... das hatte was. Sogar sehr viel!
Über Spean Bridge am Loch Lochy lang nach Invergarry Richtung Invermoriston .entlang des Gestades des Loch Ness. Naja, , wir haben sogar Bilder gemacht wie Andreas und ich auf Steinen, bibernd vor Angst, im Loch Ness stehen!
Nessie haben wir ..leider... nicht gesehen. Aber 100erte von Nessie Shop´s .
Es wurde feucht aus der Luft!!
Regen???
Hallo!! Ich, Olli, bin unterwegs! Das reichte dann auch. Ab Invermoriston sind wir dann wieder West gefahren, durch ein Urstromtal , wenig Verkehr, vom Allerfeinsten.
Am Ende diesen Tales haben wir dann noch einen Kaffee getrunken, an dieser Tanke waren sogar die Zapfsäulen abgeschlossen!!! Aber der Kaffee war gut.
Das Ziel heißt. Plockton.
Das habe ich hier kennen und lieben gelernt: Britain-Travel-Katalog .
Die Anreise war schon ........abenteuerlich. Hätte nicht irgendwo mal wieder ein Schild gestanden hätten wir umgedreht..-...Und dann, erst ein Neubaugebiet... und dann kommst du runter zum Hafen und alles ist so wie auf dem Bild=> eben traumhaft! Mit Palmen im Vorgarten , Alles ohne Kitsch!
Die im Vorfeld ergoogelte Unterkunft hatte einen Vor- und einen Nachteil:
Vorteil: Da war noch was frei!
Nachteil: Ein Dubbelbed- Room.
So, jetzt mal für Alle:
Ein Twin-Bed – Room bedeutet: Ein Raum mit zwei räumlich getrennten Betten.
Ein Double-Bed-Room bedeutet: Ein Bett mit einer am Fußende getackerten Oberdecke ohne irgendetwas ( was wir als zweite Bettdecke akzeptieren könnten) 3m³ Spielwiese....

Freundlich dankend habend wir die Buchung verschoben sind los aber: da war nix frei!
Im Hill-View gab´s dann zwei „Dubbelbed“ und weil es Montag wa r nach Verhandlung zwei... Achtung....Doublebed, vermietet als Twinbed und sage und schreibe für 42,-€.
Wir hatten unsere Einzelzimmer.
Da wären wir auch gerne für zwei Nächte geblieben, die Herberge war ab Dienstag wieder ausgebucht.
Mopped abladen und erst mal fein duschen! Beim Abschließen der Moppeds rauschte ein PKW mit englischem Kennzeichen und beladen mit vier deutschen Mädels auf den Parkplatz.
Sie hatten auch Quartier in unserer Herberge gefunden. Wir bekamen Tips zum Essen und für den Abend.
Wir sind dann runter zum „quay“, jetzt war es nicht mehr so voll wie bei unserer Ankunft. Gut so.
Da ich einen dehydrierten und völlig unterhopften Eindruck auf Andreas machte sind wir dann in´s „Plockton Inn“, der Empfehlung der 4 Mädels.
( Merkwürdig: Im Hotel direkt daneben saß kein Mensch!!!)
Das Guiness gab´s sofort, auf den freien Platz zum Essen haben wir fast eine Stunde gewartet.
Mein Huhn war gut und freie Plätze an der Theke in Sicht!
Irgendwann tauchten dann unsere Nachbarn auf, wir setzten uns zusammen und ich konnte etwas Neues lernen.
Auf dem Regal über der Theke standen ca. 40 verschiedene Whiskysorten. Die probierten die Mädels ganz konsequent von links nach rechts durch und führten Buch über jeden einzelnen Geschmack.
Aha.
Ab 22:30 Uhr gab´s Live-Musik, das Duo konnte noch eine junge Australierin zum Mitspielen überreden...ein toller Abend.
Um 0:00 Uhr sind wir zu sechst heim ins Heim gegangen.

Wetter: Blauer Himmel, zeitweise kalter Wind, kein Regen 237 KM


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8. Tag Dienstag, 26 Mai 2010

Ich wurde vom Vermieter um 08:30 Uhr geweckt weil der zur Arbeit musste.
Aber vorher gab´s „full scottish“. Mit echt gutem Kaffee.
Mit uns saß noch ein älteres Ehepaar am Tisch, Schotten auf Urlaub.
Schotten zu verstehen ist ja schon schwierig, der ältere Herr hatte aber eine Hasenscharte und erzählte uns ganz viele Dinge, z. B. von seinem Urlaub in Frankreich und seiner Zeit beim Militär in Deutschland,nicken und grinsen waren jetzt angesagt.
Ein letzter Versuch beim Vermieter ob wir nicht verlängern könnten: „No, but my cousin“.... Angerufen und hingefahren. Das war etwas weit weg vom Schuss und wir sagten unter Vorbehalt zu.
Bei kaltem Wind und Sonnenschein sind wir zur Brücke nach Skye gefahren ( und hatten vorher noch mal getankt!!).
Die Empfehlung war: „Ihr müsst nach Elgol“, einem kleinen Dorf im Südosten von Skye.
Also hin da!
Die Hinfahrt war gut, der wolkenlose Himmel und die Berge waren super kontrastreich.
Bei einem Foto-Shooting passierte es: Gang drin gelassen, Karre abgewürgt: Elektrik klinisch tot. Trotz frisch geladenem Akku!. Abstellen, Deckel auf und „am Draht“ wackeln war angesagt. Und auf ein mal waren sie wieder da, die Kontrollleuchten! Prima, hinter Andreas her und kurz vor Elgol gab es eine Abfahrt mit angezeigten 25 und gefühlten 40 Grad Gefälle!
Da hier aber nichts halb so aufregend wie erzählt war sind wir bald wieder los, ich habe Andreas noch bei der Auffahrt dieser Anhöhe fotografiert.
Zurück zur Hauptstraße und dann sind wir im Uhrzeigersinn über Dunvegan, Uig und Staffin nach Portree gecruist.
In der Höhe von Kilmaluag hatten wir freie Sicht auf Lewis und die schweren Regenwolken die im Anmarsch waren.
Es war der „Zuesvesiertag“, es war zu kalt um mit Offenem zu fahren. Was der Schönheit von Skye ja keinen Abbruch tat, aber es war einfach nur zu kalt, bei strahlendem Sonnenschein. Skye ist einzuordnen von“smooth“ bis „rough“...beneidenswert.
Nach ein wenig Suchen bekamen wir dann die letzten beiden Einzelzimmer für 35,-€ im springfield-house .Die Tochter des Hauses hat mich dann noch ganz fix mit ihrem Clio zur Apotheke gefahren, ich brauchte dringend „Zovirax“, meine Lippen waren total verbrannt.
Im Garten des Anwesens gab es dann ein Bier und einen Singlemalt aus dem Topcase im strahlendem Sonnenschein. Und dann ein wenig Regen.
Hunger!!11
Andreas fand einen Inder, und meine Huhn „indisch“ war gut, wenn auch nicht reichlich.
Den Absacker gab es unten am Hafen, ich hatte diese „Kneipe“ schon bei der Zimmersuche gesehen. Einen Pub mit vornehmlich einheimischen Besuchern. Doll. Andreas war müde und wollte nach seinem Talisker mal früh ins Bett. Ich bin mit ihm und kurz vor unserer Unterkunft war noch richtig Leben in einem anderem Pub am Weg.
Aber ich hatte auch keinen Bock mehr zu sprechen und so bin ich kurze Zeit später traumlos ins Bett gefallen.
Hatte ich Regengetrommel gehört???

Wetter: Blauer Himmel, zeitweise kalter Wind, etwas Regen 242 KM

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9. Tag Mittwoch, 27 Mai 2010

Ja, es hatte geregnet während der Nacht!
Das Frühstück war gut, “full“, was sonst?
(Warum grüßen Deutsche keine Deutschen im Ausland beim Frühstück zurück??)
Es war kalt und das erste Mal: kein Wind!
Koffer und Tankrucksack befestigt, das Nötigste trocken gewischt, und los geht´s!
Nach 10 KM Fahrt passierte es: Eine Legende zerbricht, das Omen ist zerstört, eine Sage ist widerlegt
Es regnet!!!
Ich, Olli, nach 4000KM auf schottischen Straßen,erlebe „heavy rain“
Nicht das ich nass werde, aber bei den Straßenverhältnissen zwischen „Neu“ und „Patchwork/british“ erfordert das Fahren ganz viel Aufmerksamkeit.
Die Krönung ist der Neuschnee in den Nordflanken der Berge neben uns! (wir schreiben den 27. Mai!!)
Die Straßen Richtung der Fähre Nr. 8 nach Mallaig werden wieder trocken, aber es ist kalt.
Vor der Fähre stehen zwei deutsche Reisebusse, mindestens 5 der Reisenden hatten auch mal eine Güllepumpe und ein Mitreisender erklärte eine Liste der Ersatzteile welche man doch mitnehmen sollte! So im Ausland...
Unser Weg wendet sich ins Glencoe-Tal, wer´s kennt weiß was ich meine, wer´s nicht kennt sollte dringend mal dort hin fahren:
Echt toll! Alles bei blauem Himmel und ca. 10°, teilweise schwerer Beschuss mit Eiskugeln, aber blauem Himmel, diese Tour war weltklasse.
Ich kann es leider mir Worten nicht beschreiben, einfach toll, geil, genial.
Bei einer Kaffepause suchen wir uns eine Bleibe aus, der Navi führt uns auch prima dorthin.
Gelegen an einem Loch....., hier verweilen normalerweise nur Lord´s , Ladies und König´s!
Unsere Bleibe entpuppte sich als booked out, was ich auch nicht bereute, und so sind wir wieder zurück Richtung Aberfoyle Rob-Roy-Hotel .Ankunft 18:30, Zimmer 30,-€ + Abendessen 10,-€, das ist ok.
Und es war jede Menge Volk da, zwischen 65 und 90 Jahren, Party und Live-Musik ( es war wieder interessant zu sehen wie viele Instrumente ein einziger Mensch gleichzeitig spielen kann ) bis 22:30Uhr!
Andreas war der jüngste Gast im Haus!!!
Dann mal ganz früh ins Bett, das hat auch Vorteile!

Wetter: Blauer Himmel, zeitweise kalter Wind, Regen, Hagel, Sonne 319 KM

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10. Tag Freitag, 28. Mai 2010

Full british!
Schon um 09:30 Uhr reisen wir gen Süden, schön über Landstraßen.
Und wenn man so schön durch diese leicht wellige Landschaft cruist vergisst man
schon mal auf´s Navi zu schauen.
Und da die Gegend hier nicht mit Straßen übersät ist, dauert dann so eine Reise etwas länger => wir kamen unserem Ziel nur schleppend näher!
Ab Falkirk sind wir dann für ca. 100 KM auf die Autobahn: es war ekelhaft. Ich habe mich selten auf einer Straße so unwohl gefühlt, heftiger Seitenwind und die Straßenmarkierungen waren eine Qual. Die Abfahrt 44 war die unsere, Gott sei Dank.
Und Ruckzuck standen wir im Stau, im Dreispurigen, in Carlisle. Aber auch die sind mal zu Ende, gegen Ende der City einfach links abbiegen und Süd halten!
Wir waren jetzt im „Lake District“ auf dem Weg zum Ziel.
Wieder änderte die Landschaft ihr Gesicht in „smooth“, aber etwas steiler. Ich habe ein ganzes Weilchen gebraucht einen guten Weg zum Ziel zu finden, aber das war in dieser herrlichen Landschaft bei dem Wetter egal.
Andreas wollte noch Bilder machen und so fuhr ich schon mal vor zum „ CX-GL MCC – Meeting“ also zum Güllepumpentreffen in England. Aber vorher zum Honister-Pass !!
Der Weg zum Treffen war gut beschrieben und unter großem „Hallo“ bin ich vor die Kamera gefahren um das Begrüßungsbild zu machen.

Und da passierte ein Unfall!!!

Zum Hergang:
Ich fuhr vor bis zum markierten Punkt vor dem Begrüßungsbanner und ein Helfer hielt seinen linken Arm vor meine Güllepumpe: „Stop“. OK, ich schaute Richtung Kamera und der Kameramann deutete an: „Etwas vor fahren!“. Kein Problem, ich bin etwas vor gefahren...aber.....über den Fuß von dem Helfer der den linken Arm vor mein Mopped gehalten hatte. Den Fuß hatte ich nicht gesehen und hatte auch nicht damit gerechnet das jemand seinen Fuß vor mein Vorderrad stellt. Der Schmerz war groß, man konnte es hören, die Flüche laut, konnte auch jeder hören. Zum Glück hatte ich noch meinen Helm auf.
Der arme Mann wurde zu einem Stuhl geführt und riss sich die Hose auf. Mopped weg stellen und dann wollte ich zu XXX. Aber da stand Shuggy vor mir: „Mach es nicht, der muss sich erst mal beruhigen“. XXX hat Oberarme wie ich Oberschenkel.
Später habe ich mich dann mit XXX bei einem Pint ausgesprochen. XXX ist Rentner, während seiner Zeit bei der Army hat irgend ein Stein sein linkes Bein zerstört. „Oh Gott, was habe ich getan???.“
Aber dann kam ein anderer britischer Kollege und sagte: You was the last one to drive over this foot“, das wurde mir auch noch mal bestätigt. Die Nachfrage ergab das XXX kurz vor der Amputation des linken Unterschenkel steht......
Um 19:30 bin ich dann nach Rusland zu unserer Unterkunft Crossland-Farm gefahren.
A warm „wellcome“, das Zimmer war gut ( Andreas noch nicht da) und so bin ich dann , nach einem Singlemalt aus dem Topcase und einer Dose Bier in der Linken zu Fuß zum Treffen gelaufen. Frau Wirtin persönlich hat mir einen Plan gezeichnet, quer durch Wiesen und Schafe, über Gatter und Bäche....super gut. Für den Rückweg hatte ich eine LED- Werkstattlampe mitgenommen und auch gebraucht.
Die Party war gut und da ich eine Weste mit dem Aufdruck „CX-GL MCC – Marshall trage werde ich als Marshall auch bevorzugt mit Speisen versorgt. Gut so!
Sechs Deutsche , 2 Holländer, 2 Franzosen, Iren und CX-Treiber von Guernsey waren auf dem Treffen, in Summe so um die 60 Güllepumpen.
Alte Freundschaften wurden gepflegt, Neue besiegelt, kurzum: kurzweilig.
Um 0.30 Uhr bin ich dann durchs schwärzeste aller schwarzen Lake Districts zum Quartier gelaufen. Ein Taxi hat die Wirtin mir nicht angerufen, das sei zu teuer!!! (18,-€)
Aber das Laufen durch die frische Luft war gut und ich habe das Quartier sofort gefunden.
Es soll sogar Deutsche geben die sich mit englischen Schafen unterhalten!!!

Wetter. Trocken, Seitenwind, wolkig, abends 1A 347 KM

Bild



12. Tag Samstag, 28. Mai 2010

Die Wirtin weckt mich mit leisem Klopfen “ Sir, your breakfast is waiting! Tea or coffee?!“ um 8.45 Uhr.
Mann, was ist das leise hier. Selbst die Schafe blöken nur verhalten...
„Full british“ mit wiederum gutem Kaffee.
Leider sieht der Himmel nicht so vielversprechend aus und so warten wir auf dem Treffen erst mal ab: Luftfeuchtigkeit: 100%. ( Du läufst hier durch Wasser, irre).
Um 11:30 , es ist jetzt etwas trockener, fahren wir los, wir wollen zum Wrynose-und Hardknottpass.
Zur Erklärung:
In ganz Großbritannien gibt es nur zwei handvoll Pässe.
Einer ist der Devil´s Elbow in Schottland, den habe ich schon.
Dann der „Snake“ im Pike District, den habe ich auch schon.
Und jetzt hier im Lake District gibt es vier Pässe, die will ich jetzt Passhöhe: 390 Meter.
Zu sehen bei „youtube“: Hardknott-Pass ...und das ist im Trockenen, Bergab!!!
Gelacht? Ja, ich auch.
Wir sind dann schön im Regen da hin gedüdelt, am Anfang der Auffahrt das Schild: 30% Steigung!
Lass kommen! Nach fünf weiteren „S“ ging´s ab nach oben, mein lieber Scholli.
Vor der Auffahrt hat uns ein Autofahrer noch gewarnt: „Vorsichtig, sehr rutschig. Lasst es!“
Zu sehen was uns erwartet konnte man am Besten am Gegenverkehr. Erst kam der
Wrynose-Pass . Dann kam der Hardknott. Mein lieber Schwan, ich habe die Kupplung, die im geschlossenem Ölbad läuft gerochen. Hammerhart, alle 15 - 20 Meter eine 180° Wende, welligem Straßenbelag ohne Seitenstreifen ( soll heißen: Hier kannst du neben dem Straßenbelag wenn du Pech hast kein Grund finden) und dann andere Seite wieder runter!
Das alles very british, bei Regen, und Nebel und einer Wolkenhöhe von ca. 300 Metern.
Anstrengend, sehr anstrengend und bei schweißtreibenden 10°C.
Nach dem „downhill“ haben die Jungs sich eine Zigarettenpause gegönnt und wir haben das Treiben am Hang beobachtet.... Fahrradfahrer kommen wohl überall hoch??
Wir sind dann eingekehrt und haben was gegessen. Welchen Weg zurück? Zur Küste? Über...., nee, nix, den selben weg zurück, eine CX-C hat 12 Liter Treibstoff an Bord, dann ist Ende!
è> Für die Gäste nur das Beste!!
Es bleibt nur ein Weg, dieses mal etwas trockener aber hart. Zwei mal habe ich mich vergallopiert, weil die Straße so bauchig war bin ich vom rechten Weg abgekommen, habe aber zum Glück immer den inneren Fuß benutzt, sonst wäre die Fuhre abgeschmiert.
Geschafft!
Alle fünf übrigens.
Zum Platz zurück, bei trockener Straße und Lücken im Wolkenbild.
Um 17:00 Uhr habe ich meine Gülle erst mal nach Rusland gebracht und schön geduscht.
Ab 19:15 Party mit Erbsen und Pie, einer wahrlich königlichen Geschmacksverirrung. Aber egal, hau wech. Mein Freund Hann hatte mir einige Ersatzteile besorgt und aus Dank habe ich am Feuer eine Flasche „Hunting Master“ auf den Markt geworfen, mir wohl bewusst was passieren könnte.. bzw. was passieren wird.
Gegen 0:00 habe ich unauffällig den Heimweg angetreten.

Wetter: Regen, trocken, kalt, am Abend trocken 133 KM

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13. Tag Sonntag, 29. Mai 2010

08:30Uhr hoch ( boah, ist das leise hier!), um 09:00 Uhr breakfast und ein kleiner Talk mit der Gastfamilie. „Full?” „Yeah, please!”

Um 09:45 Uhr ist Andreas zum Treffen gefahren ( schließlich ist die „Blackwing“ zum schönsten Motorrad von außerhalb Englands gewählt worden!!!) , ich aber wollte Pässe, yeah., heute den Kirkstone!
Ich hatte es zwar im Hinterkopf, aber ..verdrängt: Bank-Holyday!
Der erste und letzte Montag im Mai sind in England gesetzte Feiertage, ich befand mich in einem bevorzugtem Erholungsgebiet und so war auch das Verkehrsaufkommen. Beachtlich auf diesen kleinen Straßen, dann sowieso wenn sich zwei Reisebusse in einer Kurve begegnen.
10 Minuten Motor aus! Aber das ging, ohne Blessuren. Mit den Bussen!!
Die nächste Fähre Nr. 9 ist die übers Windermere und die Fahrt zum Kirkstone-Pass auf 454 Meter hat richtig Spaß gemacht
Die Fahrt über Land führt mich nach Alston und ....hubs..noch ein Pass!
Der Hartside!
Das war richtig toll zum Fahren und Fotografieren. Oben auf der > Höhe standen 30 Motorräder und 1000 Fahrräder. Cool.
Über Hexham ist es jetzt nicht mehr weit zur Fähre Nr. 10 , um 15:00 Uhr sitze ich im Restaurant vor dem Terminal und bestelle „Thai Green Chicken Curry“ und einen Kaffee.
SSUUPPEERR!!!
Ab 15:45 Uhr ist Check In, jetzt so schätze ich über 200 Motorräder, ich mitten in einer Gruppe von 50 Harleys ( kennt jemand den Geräuschpegel wenn 50 Harleys in einer Fähre fahren???) um 19:00 Uhr: England, goodbye! , die Fähre legt ab.
Die Rückreise ist nicht ganz so ruhig, aber ich habe super geschlafen.

Wetter: Sonne, Wolken, Hagel, Kalt 194 KM

Bild

14. Tag Montag, 30. Mai 2010

1 Stunde länger schlafen!
Aber dann: „Dames und Heren, ..., der Run auf das letzte „Full British“ beginnt.
Über ein Stunde sitzen wir entspannt beim Frühstück, sehen die niederländische Küste langsam näher kommen und als die Decks frei gegeben werden montiere ich den Koffer und den Tankrucksack. Man kennt das Spiel, Zeit satt bis die Autos von Bord sind.
Wieder in der Harley-Gruppe langsam von Bord rollen zur Passkontrolle, fast alle Pässe werden kontrolliert.
Nach 800 Metern fahre ich meine nächste Fähre Nr. 11 , Velsen Süd nach Velsen Nord und gemütlich fahre ich die Küstenstraße hoch gen Ijsselmeer. Pünktlich um 12:00 wird der Himmel sehr dunkel und es fängt an zu Nieseln. Und weil es so kalt ist nehme ich die dicken Handschuhe und die Regenhandschuhe noch drüber. Das ist aber Sch...e, so noch nicht ausprobiert und auf der anderen Seite vom Abschlussdeich auch gleich wieder gewechselt zu den mittleren Handschuhen. Denn das Wetter wurde besser und auch ein paar Grade wärmer.
Zur Fähre Nr. 12 war ich pünktlich und es war sehr warm im Emshafen. Aber dort gibt es einen Automaten, da gibt es für 1,50€ das kälteste Heineken-Bier Nordhollands.

Wetter: Sonne, Wolken, kalt, heiß, etwas Regen 290 KM

Gesamtdistanz: 3.175 KM

Bild

Fazit:
Auch diese Reise nach Schottland war absolut wieder eine Reise wert.
Obwohl es für diese Jahreszeit zu kühl war, das aber europaweit, haben wir das Ding fast im Trockenen abgeritten, in Summe drei Stunden Regenfahrt!!
Der kühle und teilweise recht kräftige Nordwind bescherte uns aber blanken, blauen Himmel, in diesem Jahr sogar Ben Nevis ohne Wolken mit Schneefeldern auf der Nordseite.
Die gewählte Route entsprach und übertraf auf Kintyre und Mull absolut meinen Erwartungen.
Isle of Skye, und hier im besonderen Fall, das so hoch gelobte Elgol, wird touristisch etwas hoch bewertet, da hätte es in Schlagdistanz bestimmt schönere Ziele gegeben.

Vor ausgebuchten Fähren, die selbst keine Motorräder mitnehmen!!! oder ausgebuchten Nachtquartieren ist man nie gefeit wenn man nicht im Vorfeld bucht.

Das Vorbuchen hätte hier aber auch nach hinten losgehen können: siehe abgelaufener Pass!
( bzw.: Das ist ja nach hinten los gegangen mit ca. 220,-€)
Im Vorfeld der Tour waren Andreas und ich uns einig: Nicht auf Krampf fahren, hätte es richtig Shitwetter gegeben, wären wir an einem Ort geblieben und hätten Sightseeing mit Bus und Bahn gemacht, anstatt sich 200 KM durch Dauerregen zum nächsten gebuchten und bezahlten B&B zu quälen.
Das Güllepumpentreffen im Lake District war wieder vom Allerfeinsten, die Jungs dort sind gut drauf und veranstalten ein solides Treffen. ( Nur immer so weit weg vom Schuss!)!

Andreas hat den Heimweg nach HF auch locker abgeritten, somit ist Alles in trockenen Tüchern!

Olli proudly present:

http://picasaweb.google.com/Olli1956/Sc ... Hopping04#

Bildermix von Mutchman und mir, zum Ende nicht mehr in der richtigen Reihenfolge.


Die Route:
Bild


Das zum Island-Hopping 2010!

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Re: Island Hopping Schottland 2010

#2 Ungelesener Beitrag von Mimoto »

So,so Rentner über die Füße fahren, so einer bist Du. :D

Das mit den Fotos hat geklappt, einzig das Verlinken von Fotos mit Umlauten (ä,ö,ü,...) funktioniert nicht z.B. "...Fähre...", in dem Fall "ae" eintragen. Die Google Diashow ist davon aber unbeeindruckt d.h. die Fotos kann man sich dort anschauen.

Ja Olli was soll ich schreiben, sagenhaft schöne Tour und bei den Bilder glaube ich das Ihr mit dem Wetter so schlecht garnicht gefahren seit!

Viele Grüße :D
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Re: Island Hopping Schottland 2010

#3 Ungelesener Beitrag von Olli56 »

Tja, Michael!
So schnell kann das gehen mit dem Unfall.
Aber wirklich schmerzfrei musst du bei dem englischen Humor sein.

Ich habe jetzt noch ein Bild mit der gefahrenen Route angehängt.

InselGruß
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Re: Island Hopping Schottland 2010

#4 Ungelesener Beitrag von Balu »

Einfach genial!

Der Sonnenuntergang und die Highland-Rinder sind in meinen Augen ganz tolle Bilder!

Irgendwann fahr ich doch mal dort "rauf"!
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Re: Island Hopping Schottland 2010

#5 Ungelesener Beitrag von dergraf »

hi olli,

ach ja der norden.
der kommt bei uns irgendwie zu kurz, und ist für uns soooo weit weg.
aber dein super bericht und deine wunderschönen bilder wecken sehnsüchte.
vielen dank für die inspirationen.

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Re: Island Hopping Schottland 2010

#6 Ungelesener Beitrag von Mimoto »

dergraf hat geschrieben:hi olli,

ach ja der norden.
der kommt bei uns irgendwie zu kurz, und ist für uns soooo weit weg...
mathias
Ist aber echt wahr, geht mir genauso. Bis da hoch ist so fürchterlich viel uninteressantes dazwischen, zumindest was das Motorradfahren angeht. :?
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Re: Island Hopping Schottland 2010

#7 Ungelesener Beitrag von dergraf »

Mimoto hat geschrieben:

Bis da hoch ist so fürchterlich viel uninteressantes dazwischen, zumindest was das Motorradfahren angeht. :?

oder man macht das so :P
DSCF1770forum.jpg
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Re: Island Hopping Schottland 2010

#8 Ungelesener Beitrag von Balu »

dergraf hat geschrieben:oder man macht das so :P
DSCF1770forum.jpg
Das, oder ein Anhänger, ist natürlich die beste Lösung um weite Anreisen "bequem" zu überbrücken!
Auch die Gepäckfrage ist damit elegant gelöst, sind wir doch, jetzt im gesetzteren Alter, etwas anspruchsvoller geworden :roll:
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