Rumänien - MudRun 2015

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networker
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Rumänien - MudRun 2015

#1 Ungelesener Beitrag von networker »

Hallo in die Runde,

wi haben im letzten Jahr mit ein paar Freunden eine Schotter Tour durch Rumänien gemacht - und jetzt in der dunklen Jahreszeit uns Bild- und Textmaterial aufgearbeitet.

Da ich sehr gerne Reiseberichte lese, wollte ich hier auch einmal selber dazu beitragen. Der Text kommt größtenteils von Klaus - die Kommentare und Bilder und Filme größtenteils von mir. Die Mitfahrer haben ebenfalls diverse Bilder und Kommentare beigetragen.

Das schönes ist, das man beim Erstellen eines solchen Berichtes und Bearbeitung der Filme den Urlaub immer wieder erlebt - und einfach nicht aus dem Grinsen herauskommt.

Ich hoffe, das ich sowohl die Bilder als auch die Filme hier vernünftig einbinden kann - das ist mein erster Versuch dieser Art hier im Forum.

Aber lest selber....

Tagebuch einer phantastischen Urlaubstour mit Freunden durch die Karpaten und die Walachei

Das Team ist:

Jörg Triumph Scrambler 865
Florin Opel Zafira mit Trailer
Bernd Triumph Tiger 800 XCx
Axel (Odin) BMW R 100/GS
Klaus ThruxScram 865
Alexandru Natalat Tourguide BMW R 1150/GS
Erek BMW F 650
Ulrich (Uli) BMW R 60/6 800 ccm
Imre Triumph Tiger 800 XCx
Lars Triumph Tiger 800 XCx
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Crew am Tourstart
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Die Crew
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networker
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Re: Rumänien - MudRun 2015

#2 Ungelesener Beitrag von networker »

Vorspann:

Geistige Stunde Null der Rumtour 2015.

Bernd, Fischer und ich waren im Winter 2014-15 auf der Rückreise nach einem Vortrag, von Erik Peters, über eine Motorradtour durch Alaska, in Hamburg. Wir sprachen über die Saison 2015 und hatten die Idee, inspiriert vom Vortrag, auch eine Tour zu planen.
Bernd schlug vor zum Nord Kap zu fahren, ein Punkt auf seiner Löffelliste, das war mir aber zu kalt und zu teuer. Aber ein anderer Punkt auf der Löffelliste klang sehr verlockend, die Tranfagarasan in Rumänien. Ich hatte noch nie davon gehört und habe, zuhause angekommen, erst einmal Tante Google bemüht.

OK, das klang super, der Osten reizte mich schon lange und die Tour sollte in mein Budget passen. Bernd hatte mittlerweile im WWW einen Mann gefunden der eine Karpaten Tour anbot, auf der auch die Transfagarasan im Programm stand und das alles zu einem sehr günstigen Kurs.
Das klang verlockend, es gab zwei Varianten zur Auswahl. Die komplette Tour auf guten Straßen oder als Soft Enduro Tour auf überwiegend Nebenstraßen, Schotter-Wald und Feldwegen.

Ja wenn alles noch weit weg und hypothetisch ist, wird man schon mal leicht übermütig. Ich sagte: „Lass uns die Schotter Tour fahren, das ist mal was neues“.

Gesagt getan und somit haben wir die Schotter Tour gebucht.
Nach und nach begeisterten Bernd und ich einige Leute, aus unserem Bekanntenkreis, für die Tour. Anfangs waren es noch eine Menge Interessierter die mit wollten, aber das dezimierte sich, als es konkret wurde, auf den harten Kern, der oben genanten Fahrer.

Ende des Frühlings 2015 waren wir 7 verwegene Piloten, die es wagen wollten.
Das reichte um die Gruppe dicht zu machen, d.h. es kamen keine Fremden dazu, wir bezahlten etwas mehr aber wir waren eine geschlossene Gruppe. (Die Tour war auf max.10 Leute begrenzt)
Ronny musste aufgrund eines Jobwechsels ausscheiden, aber dafür kam Axel in die Gruppe.
Zum Schluss, 4 Wochen vor dem Tour Start, kam Ulrich dazu. Er hörte über einen Freund von der Tour und entschloss sich sehr kurzfristig mit zu fahren und das mit 61. Respekt, das nenne ich flexibel.

Inzwischen designte Jörg in mühevoller Arbeit das „Wild RAT“ Logo lies und für jeden Piloten Patches mit eingesticktem Namen anfertigen.

Keiner von uns hatte ein passendes Bike für die Tour. Einige kauften sich ein neues Zweit oder Dritt- Motorrad. Die anderen haben sich was günstiges, gebrauchtes gekauft, in der Absicht es nach der Tour wieder zu verkaufen.
Axel hatte noch eine alte BMW in Teilen, an der er bis zum letzten Tag vor der Tour geschraubt hat. Ulrich lies seine BMW R 60/6 noch kurzfristig bei Heinz Bals umbauen und off Road tauglich machen.

Ich habe im Juli eine Unfall Thruxton gekauft, den Unfallschaden beseitigt, sie zum Scrambler umgebaut und wie Axel bis zum letzten Tag vor der Tour an dem Krad geschraubt.

Da wir alle über keine oder nur wenig Off Road Erfahrungen verfügten, trafen wir uns im August an einem schönen Sonntag zu einem kleinen Enduro Fahrtraining.
Zum kennenlernen fuhren wir Feld und Wirtschaftswege, war total easy. Haben dann noch einen kleinen Abstecher nach Hellwege gemacht und sind auf den Truppenübungsplatz eingedrungen.
Ronny kannte den Weg durch den Wald über einen Wall auf das Gelände. Ronny vorweg, wir seiner Spur? - einer Spur? hinterher und gerieten auf einen Weg aus tiefem losen Sand.
Die andere Hälfte folgte der richtigen Spur auf die Panzer Ringstraße. Wir kämpften uns also durch den tiefen, losen Sand und trafen die anderen Gott sei Dank ohne Sturz wieder.

Habe dann dem Rest von der Passage erzählt und aus tiefster innerer Uberzeugung gesagt, dass wir auf der Tour so etwas ganz sicher nicht erleben werden. Die Reise wird ganz easy, wir sind ja keine Enduro Fahrer und es soll ist ja ein Soft Enduro Urlaub werden.
Während des Trainings überraschte uns Jörg mit seinem Eifer. Er ist mit seinen Motorrädern ja eher sehr vorsichtig und sie sehen immer wie aus dem Ei gepellt aus.
Jörg war ein sehr eifriger Schüler und nutzte jede Gelegenheit, um voll durch die Pfützen und Schlammlöcher zu fahren. Sein Motorrad sah entsprechend aus und auf die Frage hin, ob er seine Frau schocken wolle, wenn er nach hause kommt, sagte er: „Habe ich schon, habe ihr Bilder vom völlig verdreckten Motorrad geschickt“.

Dann im weiteren Verlauf auf dem Rückweg, wir wurden mutiger und die Wege rutschiger, passierten die ersten zwei Ausrutscher und Umfaller im Wald. Ok, wir sind dann auf Wirtschaftswegen geblieben und easy nach Asendorf in die Eierschale gefahren.

Tenor am Ende des Tages, gut dass wir auch so schwierige Passagen gefahren sind, somit haben wir uns gut vorbereitet, in Rumänien wird das nicht so schlimm, es soll ja eine Soft Enduro Tour werden.



Und ein kleiner Vorgriff auf Tag 7 - warum die Tour MudRun heißt die Vorbereitung absolut unzureichend waren :-))


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maxmoto
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Re: Rumänien - MudRun 2015

#3 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Bloß gut, dass ihr vorher geübt habt. :D :D :D
Ne, obwohl ich alle Hüte vor Euch ziehe, aber das muss ich nicht haben. - Denn ich finde, dass das schon hardcore war.

Aber es zeigt auch, dass man immer was zu Essen und vor allem zu Trinken dabei haben sollte.
Es könnte wirklich ein Lehrfilm sein, dass man, gerade bei unbekanntem Terrain unbedingt an Getränke und möglichst auch an Essen denken sollte.
Und nach so einer Tour weiß man auch, dass Enduroreifen nicht beim Heidenau oder dem TKC 80 beginnen.
maxmoto
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Frido
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Re: Rumänien - MudRun 2015

#4 Ungelesener Beitrag von Frido »

Hallo,

es spricht nicht für den Guide, dass er die Jungs mit den Moppeds und den Reifen über diese Strecke geführt hat. Von einem Guide kann man eigentlich erwarten, dass er es erstmal locker angehen läßt, sich einen Überblick über die Fähigkeiten der Gruppe verschafft und dann die Schwierigkeit so steigert, dass die Gruppe gefordert aber nicht überfordert wird. Sicherlich wird er gewußt haben, dass es Enduroneulinge sind. Was wäre wohl passiert wenn der Weg blockiert gewesen wäre und die Gruppe hätte umdrehen müssen?

Auch was Essen und Getränke angeht hätte der Tourguide die Neulinge entsprechend informieren müssen. Allerdings hat wohl kaum jemand genug Getränke dabei wenn es zu so unverhofften Problemen kommt.

Gruß
Frido
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networker
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Re: Rumänien - MudRun 2015

#5 Ungelesener Beitrag von networker »

Moin,

Da möchte ich unseren Guide komplett von freisprechen.
Das war ein 2km Waldweg - einer 2800km Rundreise.

Die Zustände waren dort so extrem, weil es vorher dort 3 Tage stark geregnet hatte -
aber als wir dort längs gefahren sind, war es den ersten Tag " trocken".

Auch die Trail erfahrenen Trail Leute unter uns hatten solchen Boden noch nie in Ihrem Leben vorher erfahren. Ich denke, das es zu viel erwartet wäre, wenn der Guide Bodenproben zu verschiedenen Witterungen der gesamten Strecke parat haben müsste.

Zudem war das erste Stück war SO steil, das wir zwar nach 200m gemerkt haben, das es dort
zu rutschig ist - aber uns auch klar war, das wir die Motorräder dort nicht mehr hochbekommen.

Ich bin sicher, das unser Tourguide dieses Stück in Zukunft nur bei knochentrockener Strecke fährt.

Bei normalem,trockenen Wetter würde sich heute keiner mehr an dieses Stück erinnern -
wir wären dort in 5 Minuten längs gefahren.

Und die Beschaffenheit der Schotterstücke ändert sich in Rumänien stark - wir sind auch vorher und
nachher an Stellen umgedreht, wenn es zu schwierig aussah.

Und da sich keiner von uns dort etwas getan hat ist es aus heutiger Sicht DAS Erlebnis dieses Urlaubs, an das wir uns noch lange, lange erinnern werden. Wir haben gelernt, das es immer das Problem des Tages gibt, und das wir uns als Gruppe gemeinsam drum kümmern.

Und die besten Erlebnisse ergeben sich meiner Erfahrung nach, wenn man sich verfährt, etwas schief geht und man das Problem des Tages lösen muss.

Gigl
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Re: Rumänien - MudRun 2015

#6 Ungelesener Beitrag von Gigl »

networker hat geschrieben: ..............................................
Und da sich keiner von uns dort etwas getan hat ist es aus heutiger Sicht DAS Erlebnis dieses Urlaubs, an das wir uns noch lange, lange erinnern werden. Wir haben gelernt, das es immer das Problem des Tages gibt, und das wir uns als Gruppe gemeinsam drum kümmern.

Und die besten Erlebnisse ergeben sich meiner Erfahrung nach, wenn man sich verfährt, etwas schief geht und man das Problem des Tages lösen muss.
Ich hoffe solche Erlebnisse gehen an mir vorüber! :D ;)

Aber Hut ab vor eurer Truppe, dass ihr diese Situation letztendlich gemeistert habt! :L

Grüße
Gigl

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Mimoto
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Re: Rumänien - MudRun 2015

#7 Ungelesener Beitrag von Mimoto »

...spricht doch für sich wenn man "nur" die 2km Waldboden zeigt,
die 2km vergisst keiner mehr von Euch und Grenzerfahrungen die man
überlebt sind die Besten. :lol:

Herrlich, herrlich, herrlich es im warmen Büro ansehen zu können. :mrgreen:

Ehrlich, wie gut das ihr geübt habt. :lol: :lol: :lol:

Scheint mir aber der normale Boden von Rumänien zu sein wenn ich an die Fotos
von Tornante denke. >KLICK<

Bin gespannt wie es weitergeht.... :lol: :L :L :L


@Frido,... wie willst Du das den händeln für alle das richtige Programm zu finden, jeder muss selber seine Grenzen kennen
und in solchen Gruppen kannst Du jedem in die Augen schauen und bekommst immer die Antwort "...geht schon." auch
dann wenn's eigentlich nimmer geht man selber schon längst umgedreht wäre.
Haben sie doch gut gemacht indem sie sich gegenseitig helfen. :L

Grüße
Michael /mimoto

Sterbe mit Erinnerungen, nicht mit Träumen.


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Frido
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Re: Rumänien - MudRun 2015

#8 Ungelesener Beitrag von Frido »

Hallo,

ich denke, dass ein erfahrener Guide nach 1, spätestens 2 Tagen schon beurteilen kann was man der Gruppe zutrauen kann, auch ohne Kommentar der evtl. übermotivierten Fahrer. Wenn man privat in einer Gruppe fährt kriegt man ja auch mit wie die Fahrer die gefahrene Strecke einschätzen und ob sie locker über die Piste hoppeln oder schon kämpfen. Ich führe keine Statistik, aber viele Fahrer sagen auch ganz offen wenn es zu heftig wird. Ich hab auch schon an Abhängen gestanden und mich geweigert runterzufahren. Wenn erstmal einer die Weiterfahrt verweigert hat hört man oft auch die Steine die den anderen Fahrern von den Herzen fallen weil sie eigentlich nicht wirklich traurig sind umzudrehen. ;) Andererseits ist es auch ein tolles Gefühl wenn man zweifelnd unten am Berg steht und ein Begleiter zieht vorbei und meistert ihn. Man sieht das und wie es geht, schiebt die Selbstzweifel beiseite und ist dann froh es auch geschafft zu haben.

Wenn die Gruppe aber mit dem Guide zufrieden war ist ja alles gut und im Nachhinein kann man sich noch lange über dieses Erlebnis amüsieren.

Das man sich unterwegs hilft ist selbstverständlich!

Gruss
Frido
Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.

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