KTM 690 Enduro

Nachricht
Autor
Benutzeravatar
Schippy
Beiträge: 8750
Registriert: Freitag 5. Oktober 2012, 15:14

Re: KTM 690 Enduro

#225 Ungelesener Beitrag von Schippy »

Mal eine kleine Zusammenfassung von mir nach jetzt 15000km:

Defekte:
Kupplungsgeber und Kupplungsnehmer. Kupplungsgeber vermutlich Eigenverschulden da Mineralöl statt Bremsflüsigkeit eingefüllt.
Kupplungsnehmer ist ein bekanntes Problem und wurde durch ein verbessertes Teil ersetzt.

Problem:
Ich war sehr unzufrieden mit der Schaltung. Immer wieder hab ich einen Leerlauf zwischen 5+6ter Gang erwischt. Der Schaltassistent verschlimmerte das Thema deutlich da schon bei ganz leichtem Berühren des Schalthebels ein Schaltvorgang eingeleitet wird (obwohl ich erst in 3Sekunden schalten wollte)

Ich hab jetzt beim Kundendienst eine verstärkte Schaltrückholfeder einbauen lassen. Seitdem geht die Schaltung schwerer, dafür aber viel exakter. Früher hab ich mich auf 200km ca 3-5mal verschalten, letztes WE auf 800km kein einziges Mal.

Zusätzlich habe ich einen Schalter eingebaut mit welchem ich den Kupplungsschalter kurzschließen kann. Wenn dieser kurzgeschlossen ist, ist der Schaltautomat außer Kraft gesetzt. Das funktioniert absolut prima und ich kann den Assistenten jetzt beliebig aktivieren und deaktivieren. Das Schalten zwischen Gang 3 und 6 funktioniert ohne Schaltassistenten auch ohne Kupplung sehr gut mit ein bissle Gefühl in der Gashand(hoch und runter). Somit bin ich letztes Wochenende ca 70% der Strecke ohne Assistent gefahren. Das wird wohl auch weiterhin meine bevorzugte Version sein.

Ein Thema hab ich noch mit meiner Kathie: Die Gabel ist mir trotz softester Einstellung noch meist zu hart. Hier bin ich beim Überlegen ob ich mal versuche ein dünneres Gabelöl einzufüllen um damit den Einstellbereich weiter in Richtung Soft verschieben zu können.

Oft macht das Teil schon Spaß, obwohl ich immer wieder drauf komm, dass Scrambeln komfortabler und entspannter ist. Auch im Gelände ist die Scrambler für das was ich fahre kaum weniger geeignet. Nur das Moped umwerfen tut bei der Scrambler in der Seele deutlich mehr weh. Aber das ist ja keine von mir bevorzugte und gewollte Art ein Motorrad zu verwenden.

Ich ertappe mich noch immer öfters mit dem Gedanken die KTM zu verkaufen. Aber irgendwie finde ich sie auch ganz hübsch:

Bild

Grüßle
Herbert aka Schippy
Grüßle
Herbert aka Schippy

----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf eigene Fakten.
(gehört im Podcast Lanz/Precht)

Benutzeravatar
tornante
Beiträge: 1805
Registriert: Samstag 21. Juni 2014, 09:12
Wohnort: 77749 Hohberg zwischen Lahr und Offenburg

Re: KTM 690 Enduro

#226 Ungelesener Beitrag von tornante »

... ganz schwierige Situation. Ich für meinen Teil hab mich so entschieden, daß immer dann wenn Schottern ansteht das mit der 250er Freeride zu machen, weil die das auch kann. Bei den größeren Mopeds, wie auch mit der 790er, geht zwar ne Menge, es ist aber immer anstrengend - zumindest anstrengender als mit der Kleinen. Und ich bekomme auch keine Identitätskrise wenn ich mal umdrehen muß. Und die Sache mit dem Scrambler ist schon fein. Schöne Optik, schöner Sound - was willst Du mehr ?

Grüßle Michael
es gibt immer etwas zu entdecken

Benutzeravatar
ryna
Administrator
Beiträge: 10522
Registriert: Montag 21. Juni 2010, 09:09

Re: KTM 690 Enduro

#227 Ungelesener Beitrag von ryna »

Bei mehreren Moppeds findet sich immer etwas, was das andere in der aktuellen Situation besser könnte. ;)

Zu den Defekten... falsche Flüssigkeit in Kupplung eingefüllt war Fehlbedienung/Unkenntnis, kann man dem Hersteller nicht ankreiden.
Die Kupplungszylinder der Europäer neigen wohl gerne zu Ausfall, war bei Ducati schon zu unseren Multistradazeiten ein Problem.

Quickshifter; kein Fuß am Schalthebel, wenn man nicht schalten möchte.

An der Gabel muss nicht gleich dünneres Öl rein. Etwas mehr Dämpfung könnte auch ein größeres Luftpolster bewirken. Vorderrad komplett entlasten, Deckel auf und ein paar ml Öl absaugen. Geht gut mit einer Katheterspritze, gibt’s in der Apotheke. Vorne etwas Schlauch dran... wenn man auf akkuraten Höhengleichstand in beiden Rohren Wert legt, Katheterspritze mit Schlauch und Alurohr (Baumarkt) verbinden. Mit Klammer am Gabelrohr auf Wunschhöhe befestigen und absaugen.
Im „Gnadenhof“Thread findest du bei der Erstverarztung des Tigerles ein Foto einer solchen Absaugung.

Benutzeravatar
Schippy
Beiträge: 8750
Registriert: Freitag 5. Oktober 2012, 15:14

Re: KTM 690 Enduro

#228 Ungelesener Beitrag von Schippy »

ryna hat geschrieben: Zu den Defekten... falsche Flüssigkeit in Kupplung eingefüllt war Fehlbedienung/Unkenntnis, kann man dem Hersteller nicht ankreiden.
Die Kupplungszylinder der Europäer neigen wohl gerne zu Ausfall, war bei Ducati schon zu unseren Multistradazeiten ein Problem.
Ja mir war das beim Einfüllen des Öls klar, dass es Folgen haben wird für den Geberzylinder. Das dickere Öl hat aber den Nehmerzylinder soweit abgedichtet dass das wieder funktioniert hat. Leider nicht die erhofften 3 Resttage des Urlaubs. Am übernächste Tag waren die Dichtungen schon defekt. Der Nehmerzylinder hat dann noch 3-4 zusätzliche Tage gehalten durch das aufquellen.

Ja in dem Maße wie das wohl bei KTM auftritt hab ich aber nirgends von so vielen Problemen gehört wie jetzt mit den EUR4 690er (und 701) Die schaffen es teilweise keine 1000km. Da hab ich mit meinen 14000km Glück gehabt. Das alles nur weil bei der Montagestraße eine zusätzliche Flüssigkeit vermieden werden soll. Angeblich soll ein Rückruf kommen. Bei der 790er war KTM schlauer, da ist wieder ein Seilzug dran.

Bei der Multistrada hats glaub ich bei mir 20000km gehalten. Auch Japanische Probleme hatte ich bei meiner V-Strom. Da war auch eine anfänglich schlechter Schutz vor Schmutz. Das aber auch erst später nach über 20000 km.
Quickshifter; kein Fuß am Schalthebel, wenn man nicht schalten möchte.
Ja ist richtig, das hab ich aber in den ganzen Kilometern nicht zu 100% umgesetzt bekommen. Außerdem hat mit der orginalen Schaltrückholfeder schon das leichteste Berühren zu einer Zündunterbrechung geführt und damit zum halbherzigen Schalten. Ich hab dann so umgestellt dass ich in einem forcierten Ruck mit einem Abstand von 1cm zu Schalthebel durchgezogen hab. Also mit Gefühl hatte das nichts zu tun. Ich finde den QS nur hilfreich bei sportlicher Fahrweise. Je weiter man den Hahn spannt umso besser schaltet er. Oder andersrum runterschalten nur bei komplett geschlossenem Gasgriff. In der Stad beschleunigen bis zum 2ten Gang dann wegen der Drehzahlreduzierung ohne weitere Beschleunigung in den 3ten und 4ten das passt nicht so richtig. Das kann ich ohne QS auch ohne Kupplung sanfter. Wenn ich mit QS mit Kupplung geschaltet hab, ist die Drehzahl bei jedem Schaltvorgang angestiegen, weil der Kupplungsschalter erst angesprochen hat, wenn der Kupplungshebel komplett durchgezogen wurde.
Egal jetzt: Was nicht passt, muss man passend machen. Jetzt passt es mir.
An der Gabel muss nicht gleich dünneres Öl rein. Etwas mehr Dämpfung könnte auch ein größeres Luftpolster bewirken. Vorderrad komplett entlasten, Deckel auf und ein paar ml Öl absaugen. Geht gut mit einer Katheterspritze, gibt’s in der Apotheke. Vorne etwas Schlauch dran... wenn man auf akkuraten Höhengleichstand in beiden Rohren Wert legt, Katheterspritze mit Schlauch und Alurohr (Baumarkt) verbinden. Mit Klammer am Gabelrohr auf Wunschhöhe befestigen und absaugen.
Im „Gnadenhof“Thread findest du bei der Erstverarztung des Tigerles ein Foto einer solchen Absaugung.
Das ist eine super Idee diese Umsetzung liegt ja auf dem Weg zum Austauschen des Öls. Mit welcher Menge absaugen würdest du da anfangen. Ich hab da ja keine Ahnung welche Menge sich da so auswirkt damit man das spürt.

Grüßle
Herbert aka Schippy
Grüßle
Herbert aka Schippy

----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf eigene Fakten.
(gehört im Podcast Lanz/Precht)

Benutzeravatar
ryna
Administrator
Beiträge: 10522
Registriert: Montag 21. Juni 2010, 09:09

Re: KTM 690 Enduro

#229 Ungelesener Beitrag von ryna »

Auf die Schnelle habe ich nur in der Louis Datenbank Werte zu der Gabel gefunden:
Gabel pro Holm:
635 ML SAE 5W

D.h. wenn die Angaben korrekt sind, ist da schon recht dünnflüssiges Öl drin. Fang doch mal mit 20ml/Holm an. Dann Testfahrt auf bekannter Strecke.
Wenn nicht besser, nochmal 20ml.
Kein gewünschtes Ergebnis - 250ml/Holm absaugen und durch SAE 2,5 ersetzen.

:!: 8tung beim ansetzen der Feingewinde-Gabelstopfen. Die Gewinde sind schnell versaut.


Nachtrag - die Gabel hat ja schon einige Holperstrecken hinter sich. Sollte das Öl graue Schwebstoffe aufweisen, kann Abrieb den Durchfluss durch die feinen Dämpferbohrungen beeinträchtigen. Das macht die Gabel auch unkommod. Es empfiehlt sich über Winter eine Revision zB bei franzracing.
Dort bekommst du auch ein Wunsch-Setup auf dich zugeschnitten.

Benutzeravatar
pässefahrer
Beiträge: 4128
Registriert: Samstag 19. Oktober 2013, 22:21
Wohnort: Allgäu

Re: KTM 690 Enduro

#230 Ungelesener Beitrag von pässefahrer »

Schippy hat geschrieben:Ja in dem Maße wie das wohl bei KTM auftritt hab ich aber nirgends von so vielen Problemen gehört wie jetzt mit den EUR4 690er (und 701) Die schaffen es teilweise keine 1000km. Da hab ich mit meinen 14000km Glück gehabt. Das alles nur weil bei der Montagestraße eine zusätzliche Flüssigkeit vermieden werden soll. Angeblich soll ein Rückruf kommen. Bei der 790er war KTM schlauer, da ist wieder ein Seilzug dran.
Nö, das finde ich nicht schlau.
Ein Seilzug ist grundsätzlich ein Verschleißteil, eine hydraulische Betätigung dagegen nicht.
Wenn sie denn vernünftig ausgeführt wird.
Als noch Öl in der Kupplungs-Hydraulik war, gab es auch schon Probleme. Nur nicht ganz so früh.
Und mit Bremsflüssigkeit als Hydraulik-Fluid funktioniert es bei den Japanern auch. Hat bei meiner V-Strom 105000 km durchgehalten.



Bei meiner 690 hat sich das nächste schwache Bauteil bemerkbar gemacht.
Das Ventil im Kühlerdeckel hält den Druck nicht mehr. Dadurch wird die Kühlflüssigkeit immer weniger.
Da aber im Ausgleichsbehälter immer ein Schluck drin bleibt, fällt das erst nicht auf. Bis das Temperaturniveau ungewöhnlich hoch ist.
Hoffentlich hat die Kopfdichtung nichts abbekommen. :Mh: :Kn:
Gruß Bernd

meine Reiseberichte
Unterwegs mit KTM 890 Adventure R und Yamaha WR 450 F
Ein Urlaub ohne Motorrad ist möglich, aber sinnlos.

Bild

Benutzeravatar
Schippy
Beiträge: 8750
Registriert: Freitag 5. Oktober 2012, 15:14

Re: KTM 690 Enduro

#231 Ungelesener Beitrag von Schippy »

@Ryna: Danke das selbst so zu versuchen klingt nach einem guten Plan. Wenn ich vorsichtig bin kann ja auch nichts schief gehen.
Es gibt bei mir um die Ecke auch einen Fahrwerksspezi den ich empfohlen bekam: https://www.winklersuspension.de/ ist in der Crosser Szene hier in der Gegend gut bekannt. Ich will aber mit der km Leistung nicht glauben dass da ne Überholung stattfinden soll. Die Gabel war von Anfang an so bockig. (Für mich. Ich glaub das die für jemand der's kann im Gelände gut passt. Ready to Race halt)

@Bernd.
Theoretisch ist die hydraulische Kupplung weniger Verschleißteil da hast du natürlich Recht. Aber beim Seilzug kann mit einem Blick oft beurteilt werden, ob der Zug bald den Geist aufgiebt. Den könnte man beim Kundendienst ja auch regelmäßig wechseln. (Sollte KTM beim KNZ eigentlich auch machen so wie das aussieht) Und so ein Not-Ersatzzug kann leicht eingepackt werden. Beim KNZ hab ich jetzt auch einen Oring als Ersatz in Zukunft dabei. Den gibt es jetzt ja zu kaufen seit es den neuen Kolben gibt.

Ich denke es ist schon die Pfennigfuchserei dass bei der Herstellung jeder Cent 3x umgedreht wird. Hersteller wie Oberon und Sigutech machen 3 Dichtungen rein, wo Magura/Brembo eine machen. Das könnten diese doch sicher auch für 1,5€ mehr pro Zylinder.

Grüßle
Herbert aka Schippy
Grüßle
Herbert aka Schippy

----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf eigene Fakten.
(gehört im Podcast Lanz/Precht)

nairolF
Beiträge: 899
Registriert: Sonntag 26. März 2017, 22:03
Wohnort: Fürth

Re: KTM 690 Enduro

#232 Ungelesener Beitrag von nairolF »

@Schippy:
Was hältst du eigentlich davon, beim KNZ gleich auf einen Sigutech oder wie das Ding heißt zu wechseln?

Ich habe mir vorgenommen, bei meiner auch mal präventiv zu wechseln. Ist aber noch der Vorgänger von 2014.
Außerdem hadere ich mit mir, noch den Steuerkettenspanner auf ein Zubehörteil zu migrieren. Hatte den schon defekt, kurz nachdem ich sie mit knapp über 9tkm gekauft hatte und bis jetzt außer diesen komischen Kipphebeln noch nichts.

Nachdem was ich bisher so gelesen habe über dieses Wunderwerk der Technik, war es bislang auch fahrlässig ohne eine Ersatzbenzinpumpe auf den Track zu gehen. Aber da müsste man ja dann auch wissen, wie man sowas wechselt.

Da ich ja den Vorgänger von deiner habe, kann ich nicht viel zu Gabel sagen. Nur ist es bei meiner halt auch so, dass sie eher auf der störrischen Seite agiert, wenn ich langsam fahre. Das kann man ganz schnell mit einem beherzten Griff Rechts lösen. Dann ist es echt erstaunlich, was das Ding so ab kann. Traue ich mich halt leider nicht so oft.

Gruß, Florian

Antworten

Zurück zu „Motorräder“