Unter Geiern in den Pireneus Aragonés August 2016

[ratux]

Hallo Steph,
ich bin begeistert von deinem besmilten und toll bebilderten Bericht. Fühle mich wieder wie im Urlaub :-), da ich diesen Teil der Pyrenäen auch schon mehrmals genossen habe - danke dafür
Ich freue mich schon auf mehr.

[Lahmekuh]

Gegend Huesca - Graus um genau zu sein.

OT: Wenn ich mich richtig an letztes Jahr erinnere, dann war der Name Programm

[Lahmekuh]

Hi Steph,

das mit dem Ballett kannst du sicher auch noch besser

Bitte weitermachen, die Erinnerungen an das letzte Jahr schwappen gerade so schön nach vorne...

[steph]

Teil 3

@Michael
Ich kann sogar Ballett an der Stange




Mit dem Mondwechsel zog auch in den Pireneus Aragonés die Schlechtwetterfront durch und so war dann die Aufgabe des heutigen Tages die Gewitterfront großräumig zu umgehen. Geplant war ursprünglich ein Besuch von Torla, um auch die andere Seite des Ordessa Nationalparks kennenzulernen - also ging es erstmal wieder auf der HU-631 durch den heißgeliebten Cañón de Añisclo über Fanlo bis Sarvisé. Dort beschlossen wir jedoch bei einem gemütlichen (noch trockenen) Imbiss, ob der drohend schwarzen Wolkenfront im Norden, unsere Route Richtung Süden umzulegen. Letztlich führte uns diese nach einer (eher langweiligen) Nationalstrasse auf eine schöne kleinere Nebenstrecke, die A-2205, die von Boltana Richtung Süden abzweigt. Um dann wieder nach Hause zu kommen sollte es zwischen den beiden Stauseen Embalse de Mediano und dem Embalse de Gradol wieder Richtung Nord-Osten gehen. Auf der abwechslungsreichen kleinen Nebenstrecke über Mondot, Olsón und Lamata legten wir nochmals einen etwas längeren Stopp für eine kleine fototechnische Klettertour ein.

Das war ganz schön haarig mit dem Moppedstiefeln in dem lockernen Gestein..



..aber als Kind der Berge



Die Strecke dort hat mich sehr an ein Gebiet in Ostanatolien erinnert..





Zu guter letzt gab’s noch ein Päuschen auf einem schönen Platz bei Lamata im Abendlicht mit wunderschönen roten Gesteinsformationen und einer tollen Bank.





Die scheußliche schwarze Front über den Bergen, die wir den ganzen Tag aus der Ferne immer wieder „bewundern“ konnten, hatte sich mittlerweile verzogen und so hieß es dann endlich husch, husch zurück zum Campingplatz. Am Los Vives hatte es wohl tagsüber ordentlich geregnet und die Stühle, die wir morgens vergessen hatten ins Vorzelt zu stellen, waren pitschnass geworden und so gab es den kleinen Abendimbiss heute auf Markus' KTM-Koffern und dann ging's gleich ab ins Dachzelt..

Da das Wetter am nächsten Tag nicht sehr vielversprechend zu werden schien, gönnten wir uns wieder mal ein entspannter Pausentag und wir hatten sogar Glück und es regnete nicht einmal wirklich erwähnenswert am Los Vives und so machten wir am Nachmittag noch eine kleine Wanderung nach Saravillo .. dort war bei einem Dorffest munteres Treiben angesagt.

Das Wetter wurde dann zunehmend besser und es sollte den Tag darauf nochmal in den Süden gehen, denn es hatte uns dort sehr gut gefallen und so starteten wir also wie gewohnt über die HU-631 nach Sarvisè und von dort weiter über Broto nach Biescas .. eine echt tolle Kurvenstrecke .. danach ging’s Richtung Süden, ab Sabinánigo ziemlich langweilig auf einer öden Schnellstrasse bis Alavés. Der dortige Versuch eine laut Michelin grün unterlegte 6,5 km lang Nebenstrecke zu fahren endete vor einem zerschossenen Verbotsschild

Also ging’s gleich weiter Richtung Osten auf die A-1604, eine absolut geile gut 50 km lange Kurvenstrecke über Molino de Villobas bis Boltana. Hier waren wir so mit fahren und genießen beschäftigt, dass es nur zum Ende hin einen kurzen Fotostopp gab.



Bronto Grashopperus, zeigte sich völlig unbeeindruckt



Dieser klasse Fahrtag ging zu Ende mit einem genialen Sonnenuntergang.



Wir waren, wie üblich spät dran und so reichte die Zeit für unsere Lieblingsstrecke über Los Molinos unterhalb vom Peña Montañesa leider nicht mehr aus .. aber die is ja morgen auch noch da.

[steph]

Teil 4

Für den nächsten Tag hatten wir uns eigentlich eine große Runde Richtung Süden vorgenommen, aber irgendwie kamen wir morgens einfach nüch aus dem Quark .. es dauert halt doch so seine Zeit bis das Frühstücksei fertig ist.

Ich wollte zum einen unbedingt nochmal zu der genialen Schlucht zwischen den beiden Stauseen und wir mussten ja auch schauen, ob unsere Peña Montañesa Lieblings-Nebenstrecke wirklich noch da war .. also ging es über Los Molinos Richtung Süden und auf der HU V-6442 gab’s nen Fotostopp zwischen dem Embalse de Mediano und dem Embalse de Gradol.



Weiter auf der A-138 ging’s vor Abizanda auf die schöne kurvige A-2210 über den Puerto del Pino nach Naval. Es war mittlerweile schon halb zwei .. wo nur die Zeit immer auf der Strecke bleibt? .. und der Magen vermeldete gewisse Hungergefühle. Auf dem Dorfplatz des kleinen Ortes, der wohl für seine Keramik bekannt ist, fanden wir einen Hinweis, der uns neugierig machte und nach einem kleinen Fussmarsch landeten wir, gefühlt irgendwo in Kuba, an einer Strandbar .. ein echter Schmaus für alle Sinne

Die Strassenschilder in Naval waren hübsche eingemauerte Amphoren



ein erster Hinweis am Dorfplatz



Der Weg war gut ausgeschildert..





..und führte uns in ein wahrhaft kleines Paradies







Adiós .. wir kommen sicher wieder



Die junge Spanierin, die dieses Kleinod betreibt war auf eine angenehm stille Art aufmerksam und sehr freundlich bemüht, dass wir uns rundrum wohlfühlten .. es war wirklich so eine entspannte Stimmung wie in der Karibik, nicht zuletzt auch durch die geniale Musik .. das Essen ein wahrer Traum und als Nachtisch gab’s dann zum Cortado noch das beste selbstgemachte Eis meines Lebens .. dos bolas helado – Piment & Minze .. wen wundert’s, dass die Pause etwas länger wurde.

In Naval sollte nun, laut unserer Michelinkarte, endlich eine Schotterstrecke über Suelves nach Bárcabo abzweigen .. schee war’s, ging gut mit der Prinzessin, wenn auch der Schweinehund bei den Spitzkehren rechtsrum bergab ordentlich Zunder gab..

Unser Weg führte uns dann auf der A-2205 auf echt geilen Kurven weiter in den Süden bis Adahuesca, wo wir mit mehrheitlicher Zustimmung im schattigen Innenhof eines netten kleinen Hotels eine Cortado-Pause einlegten. Wir waren ja schließlich nicht auf der Flucht vor 007..



..und so wurde angesichts der bereits fortgeschrittenen Stunde und dem noch weiten Heimweg der geplante Besuch von Rodellar tief im Naturalpark Sierra de Guara mit seinem tiefen Schluchten .. guckst du Durch die spanischen Canyons .. ganz entspannt auf den nächsten Besuch in Aragon verschoben, dann mit ein paar Tagen mehr im Gepäck zum Wandern, denn die wahren Schätze der Pyrenäen liegen wohl doch schon eher abseits der Strassen.

Hinweis für Kletterfreaks: Rodellar - das wohl schönste Klettergebiet Spaniens

Auf dem Heimweg gab’s noch am Collado de Eripol zwei lecker Bocadillos Jamon aus dem Rucksack .. mit einem grandiosen Panorama auf die Pireneus Aragonés



Da wir heute aber irgend wie nicht genug kriegen konnten, musste kurz nach Eripol der Abzweig nach Las Bellotas sein, der uns nochmal auf das letzte Stück der genialen Kurvenpiste über Campodarbe nach Boltana führen sollte. Hat er auch, aber das Highlight dabei war dann unerwarteterweise die landschaftliche Traumstrecke ab Las Bellotas Richtung Norden im Sonnenuntergang .. die kam definitiv nochmal für diesen Urlaub auf den Plan



Spät war es gestern abend geworden und so mussten wir am nächsten Tag latürnich etwas länger schlafen .. aber es gab ja reichlich kleine Stichstrassen in der Umgebung zu erkunden und so war heute nachmittag die Strasse hoch nach Tella dran .. das war eh ganz passend, da sich die Temperaturen unten im Tal mittlerweile wieder jenseits der 30 Gradmarke bewegten.

Aussicht von Tella



..unser Freund der Peña Montañesa









Vor Tella geht es vorher links weiter zu einem Ort namens Revilla .. eine schöne kleine Strasse bis zu den Gargantes de Escuain, nur der Ort ist eher unfreundlich und ein böser Hund hat uns dort auch promt verjagt. Also zurück und im Abendlicht noch einen Cortado mit genialer Aussicht genießen .. so der Plan..



..aber die Bar Restaurante Lamiana, die hatte zwar geöffnet und eine wunderschöne Terrasse, nur anscheinend werden manche Gäste dort offensichtlich nicht bedient .. .. völlig unbehelligt genoßen wir die Aussicht bis die Camelbaks leer waren.


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[pässefahrer]

Schöne Fotos, ich könnte auch gleich wieder hin!

Wir haben in unserem Urlaub auch gelernt, daß man sich in Spanien in Bars und Cafes seine Sachen normalerweise selbst an der Theke abholt, da auf der Terasse normal nicht bedient wird.
Hat in unserem Urlaub aber auch 2 Wochen gedauert, bis uns das mal jemand gesagt hat. Ist aber nicht aufgefallen, da wir bis dahin immer freundlich bedient worden sind.

[2wheeler]

Hoi

habt Ihr auch Alquezar das hübschen Bergdorf besucht. Ihr seit da nur um ein oder zwei Km vorbeigefahren

https://goo.gl/maps/uW4oYvoeor72

[Noggi]

Hallo Steph

Ich bin immer noch begeistert von Deinem Berichterstattungsstil und natürlich auch von den tollen Bildern.
Hoffe der Urlaub dauert noch etwas an und da kommt noch mehr.