Unter Geiern in den Pireneus Aragonés August 2016
Unter Geiern in den Pireneus Aragonés August 2016
Hier zu finden mit Bildern als Sway - Unter Geiern in den Pireneus Aragonés
Eigentlich hatte ich mir ja für diesen Sommer die Transpyrenäica mit möglichst viel Schotteranteil in den Kopf gesetzt, aber wie so manchesmal im Leben .. kam es anders als gedacht..
Eine Kollegin hatte mir passend zum Abschied ein echt tolles Buch FreiGelassen - Zeit fürs Wesentliche geschenkt.
Eine Reise in die Gelassenheit, das war nun also mein neues Ziel und einer meiner Lieblingssongs aus den 90ern Entre dos Tierras (Zwischen den Welten) von Héroes del Silencio, einer Rockband aus Saragossa in Aragon lieferte sozusagen das geographische Ziel für diese drei Wochen.
Aragon wird im Norden von den Pyrenäen geprägt, wobei deren Hauptkamm auf der gesamten Länge die Nordgrenze der autonomen Gemeinschaft bildet. Mit gut 47.000 km² erstreckt es sich über 9,4 % der spanischen Landmasse, aber mit einer Bevölkerungsdichte von 28 Einwohnern pro Quadratkilometer leben hier nur 2,9 % der Einwohner Spaniens. Aragon gehört somit zu den am dünnsten besiedelten Regionen Spaniens .. das schien mir genau das Richtige als Einstieg in meine Auszeit zu sein und ein wunderschöner, abgelegener Campingplatz Los Vives (<- klick mich) bei Saravillo wurde zum Basislager erkoren. Nach zwei Tagen mit endlos scheinenden knapp 1500 km auf der Autobahn rollte der Bulli am Montagabend endlich dort ein und wir bekamen einen traumschönen ruhigen Stellplatz am äußersten Eck direkt in der ersten Reihe am Fluss zugewiesen.
Der nächste Tag war dann erstmal in aller Ruhe dem Ankommen, Aufbauen und Erkunden der direkten Umgebung gewidmet. Der Campingplatz war fast ausschließlich von sehr freundlichen Spaniern und einigen wenigen Franzosen bevölkert .. ah ja und nicht zu vergessen die durchaus auch sehr netten Niederländers – aber wo trifft man die eigentlich nicht an?
Die sanitären Anlagen dort sind vom Feinsten, mit einem sehr hohen ästhetischen Anspruch, und auch alles andere dort wird liebevoll gepflegt. Handynetz (D2) hatte ich keines und WiFi funzte nur an der Bar, und das auch nicht zuverlässig - aber das kam mir gerade recht .. ein Aufenthalt fern des Alltags war hier gut möglich.
Am Mittwoch vormittag waren wir immer noch ganz gelassen und kamen so erst spät mit dem Moppeds los, um eine kleine Runde über Ainsa, Boltana und Fiscal und dann über die HU-631 durch den Cañón de Añisclo zu drehen. Wir hatten allerdings übersehen, dass dieser nur als Einbahnstrasse von Puyarruego aus befahrbar war. Machte aber gar nix, denn so kamen wir nach der herrlichen Kurvenstrecke von Sarvisé über Fanlo noch in den Genuß des gigantischen Ausblicks vom Valle de Vió, bevor es in Buerba, einem wunderschön restaurierten kleinen Ort auf dem Heimweg dann noch lecker Abendessen als Abschluss des ersten Fahrtages gab.
rechts vom Valle de Vió, im Hintergrund der Peña Montañesa, dem wir auch öfters noch sehr nahe kommen werden =))
Buersa, ein hübscher kleiner Ort
Wohlwissend ging’s dann am nächsten Tag nach einem gemütlichen Frühstück, bei dem wir von unserem Logenplatz am Los Vives aus auch bereits die ersten vereinzelten Geier sichten konnten, richtig herum in den berühmten Cañón de Añisclo. Es ist schon wirklich ein echt geniales Erlebnis und ich habe im Laufe der 3 Wochen auch beim x-ten Mal durchfahren immer noch stets wieder was Neues entdecken können.
..und wir haben bei den vielen Fotostopps auch fleißig Ballett geübt
Bedingt durch mein notorisches Schlafdefizit und die für mich daher ziemlich anstrengenden Fahrten mit meiner hoppeligen und rappelig lauten Gweny - da muss das Fahrwerk definitiv noch auf mein Fliegengewicht angepasst werden und ohne Ohrstöpsel geht da für mich gar nix mehr wie sich diese Lautstärke mit einer Reiseenduro, auf der man mitunter den ganzen Tag verbringt, vereinbaren lässt .. ich weiß ja nich, aber vielleicht werde ich auch einfach nur alt - also aufgrund all dessen jedenfalls, folgten erstmal zwei Tage Relaxen mit meinem Buch in der Hängematte, mit kleinen Spaziergängen und Schnitzen am Bach .. und dem Beobachten dieser phänomenalen Geierwanderungen jeden Mittag direkt über unseren Campingplatz. Es waren jedesmal sicherlich an die 30 – 40 dieser majestätischen Vögel die da in Richtung Garganta de Escuain über uns hinwegzogen.
Der Ausblick vom Frühstückstisch auf die Felswand am anderen Flussufer, über die wohl fast jeden Mittag Scharen von Quebrantahuesos (Bartgeier) zogen
Quebrantahuesos („Der die Knochen bricht“) zählen zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt. Mit seiner Flügelspannweite von fast 3 m ist er der größte Greifvogel Europas. Leider ist sein Bestand durch Ausrottung sehr stark dezimiert und er ist vom Aussterben bedroht. Es gibt noch ca. 250 Brutpaare und davon leben fast alle in den Pyrenäen. Für weitere Informationen siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Bartgeier oder auf Spanisch: http://www.quebrantahuesos.org
continuar con parte 2 HIER
Eigentlich hatte ich mir ja für diesen Sommer die Transpyrenäica mit möglichst viel Schotteranteil in den Kopf gesetzt, aber wie so manchesmal im Leben .. kam es anders als gedacht..
Eine Kollegin hatte mir passend zum Abschied ein echt tolles Buch FreiGelassen - Zeit fürs Wesentliche geschenkt.
Eine Reise in die Gelassenheit, das war nun also mein neues Ziel und einer meiner Lieblingssongs aus den 90ern Entre dos Tierras (Zwischen den Welten) von Héroes del Silencio, einer Rockband aus Saragossa in Aragon lieferte sozusagen das geographische Ziel für diese drei Wochen.
Aragon wird im Norden von den Pyrenäen geprägt, wobei deren Hauptkamm auf der gesamten Länge die Nordgrenze der autonomen Gemeinschaft bildet. Mit gut 47.000 km² erstreckt es sich über 9,4 % der spanischen Landmasse, aber mit einer Bevölkerungsdichte von 28 Einwohnern pro Quadratkilometer leben hier nur 2,9 % der Einwohner Spaniens. Aragon gehört somit zu den am dünnsten besiedelten Regionen Spaniens .. das schien mir genau das Richtige als Einstieg in meine Auszeit zu sein und ein wunderschöner, abgelegener Campingplatz Los Vives (<- klick mich) bei Saravillo wurde zum Basislager erkoren. Nach zwei Tagen mit endlos scheinenden knapp 1500 km auf der Autobahn rollte der Bulli am Montagabend endlich dort ein und wir bekamen einen traumschönen ruhigen Stellplatz am äußersten Eck direkt in der ersten Reihe am Fluss zugewiesen.
Der nächste Tag war dann erstmal in aller Ruhe dem Ankommen, Aufbauen und Erkunden der direkten Umgebung gewidmet. Der Campingplatz war fast ausschließlich von sehr freundlichen Spaniern und einigen wenigen Franzosen bevölkert .. ah ja und nicht zu vergessen die durchaus auch sehr netten Niederländers – aber wo trifft man die eigentlich nicht an?
Die sanitären Anlagen dort sind vom Feinsten, mit einem sehr hohen ästhetischen Anspruch, und auch alles andere dort wird liebevoll gepflegt. Handynetz (D2) hatte ich keines und WiFi funzte nur an der Bar, und das auch nicht zuverlässig - aber das kam mir gerade recht .. ein Aufenthalt fern des Alltags war hier gut möglich.
Am Mittwoch vormittag waren wir immer noch ganz gelassen und kamen so erst spät mit dem Moppeds los, um eine kleine Runde über Ainsa, Boltana und Fiscal und dann über die HU-631 durch den Cañón de Añisclo zu drehen. Wir hatten allerdings übersehen, dass dieser nur als Einbahnstrasse von Puyarruego aus befahrbar war. Machte aber gar nix, denn so kamen wir nach der herrlichen Kurvenstrecke von Sarvisé über Fanlo noch in den Genuß des gigantischen Ausblicks vom Valle de Vió, bevor es in Buerba, einem wunderschön restaurierten kleinen Ort auf dem Heimweg dann noch lecker Abendessen als Abschluss des ersten Fahrtages gab.
rechts vom Valle de Vió, im Hintergrund der Peña Montañesa, dem wir auch öfters noch sehr nahe kommen werden =))
Buersa, ein hübscher kleiner Ort
Wohlwissend ging’s dann am nächsten Tag nach einem gemütlichen Frühstück, bei dem wir von unserem Logenplatz am Los Vives aus auch bereits die ersten vereinzelten Geier sichten konnten, richtig herum in den berühmten Cañón de Añisclo. Es ist schon wirklich ein echt geniales Erlebnis und ich habe im Laufe der 3 Wochen auch beim x-ten Mal durchfahren immer noch stets wieder was Neues entdecken können.
..und wir haben bei den vielen Fotostopps auch fleißig Ballett geübt
Bedingt durch mein notorisches Schlafdefizit und die für mich daher ziemlich anstrengenden Fahrten mit meiner hoppeligen und rappelig lauten Gweny - da muss das Fahrwerk definitiv noch auf mein Fliegengewicht angepasst werden und ohne Ohrstöpsel geht da für mich gar nix mehr wie sich diese Lautstärke mit einer Reiseenduro, auf der man mitunter den ganzen Tag verbringt, vereinbaren lässt .. ich weiß ja nich, aber vielleicht werde ich auch einfach nur alt - also aufgrund all dessen jedenfalls, folgten erstmal zwei Tage Relaxen mit meinem Buch in der Hängematte, mit kleinen Spaziergängen und Schnitzen am Bach .. und dem Beobachten dieser phänomenalen Geierwanderungen jeden Mittag direkt über unseren Campingplatz. Es waren jedesmal sicherlich an die 30 – 40 dieser majestätischen Vögel die da in Richtung Garganta de Escuain über uns hinwegzogen.
Der Ausblick vom Frühstückstisch auf die Felswand am anderen Flussufer, über die wohl fast jeden Mittag Scharen von Quebrantahuesos (Bartgeier) zogen
Quebrantahuesos („Der die Knochen bricht“) zählen zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt. Mit seiner Flügelspannweite von fast 3 m ist er der größte Greifvogel Europas. Leider ist sein Bestand durch Ausrottung sehr stark dezimiert und er ist vom Aussterben bedroht. Es gibt noch ca. 250 Brutpaare und davon leben fast alle in den Pyrenäen. Für weitere Informationen siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Bartgeier oder auf Spanisch: http://www.quebrantahuesos.org
continuar con parte 2 HIER
Zuletzt geändert von steph am Donnerstag 1. September 2016, 16:17, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn etwas gut gehen kann, geht es gut..
..sollte es einmal nicht gut gehen, tun sich stets viele andere gute Möglichkeiten auf
*Träume wollen gelebt werden .. .. meine Reisegeschichten*
..sollte es einmal nicht gut gehen, tun sich stets viele andere gute Möglichkeiten auf
*Träume wollen gelebt werden .. .. meine Reisegeschichten*
Re: Unter Geiern in den Pireneus Aragonés August 2016
Spannend, sitze hier und frage mich:
Was ist die/der/das Transpyrenäica ? Finde immer nur immer links zu dieser Triumph Rumbler. Ok und Hinweise auf ein Roadbook..
Die CCM und die 690 passen in einen T5?
Was ist die/der/das Transpyrenäica ? Finde immer nur immer links zu dieser Triumph Rumbler. Ok und Hinweise auf ein Roadbook..
Die CCM und die 690 passen in einen T5?
Tabea
It´s not the speed that kills. It´s the sudden stop!
It´s not the speed that kills. It´s the sudden stop!
Re: Unter Geiern in den Pireneus Aragonés August 2016
Huraa, Steph ist wieder zurück im digitalen Zeitalter. und wir bekommen wieder einen sehr toll beginnenden Reisebericht.
Weiter so!
Gruß
Herbert aka Schippy
Weiter so!
Gruß
Herbert aka Schippy
Grüßle
Herbert aka Schippy
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf eigene Fakten.
(gehört im Podcast Lanz/Precht)
Herbert aka Schippy
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf eigene Fakten.
(gehört im Podcast Lanz/Precht)
Re: Unter Geiern in den Pireneus Aragonés August 2016
Hallo steph,
schön wieder von dir zu lesen. Und die Bilder sind ja wieder richtig klasse Freu mich schon auf die Fortsetzung (und die vielen smileys )
Viele Grüße
Marc
schön wieder von dir zu lesen. Und die Bilder sind ja wieder richtig klasse Freu mich schon auf die Fortsetzung (und die vielen smileys )
Viele Grüße
Marc
Re: Unter Geiern in den Pireneus Aragonés August 2016
Hallo Steph
Ah, Du warst wieder unterwegs in Aragon, mein Tag ist gerettet. Tolle Gegend in die es Dich da verschlagen hat
sehr schöne Landschaft. Über die Berichterstattung brauche ich ja nichts mehr zu sagen einfach genial.
Bin gespannt auf weitere Ausführungen, ob zum Thema Geier oder anderes. Ist die CCM wirklich so laut?
Ah, Du warst wieder unterwegs in Aragon, mein Tag ist gerettet. Tolle Gegend in die es Dich da verschlagen hat
sehr schöne Landschaft. Über die Berichterstattung brauche ich ja nichts mehr zu sagen einfach genial.
Bin gespannt auf weitere Ausführungen, ob zum Thema Geier oder anderes. Ist die CCM wirklich so laut?
Gruss aus der Schweiz
Bruno
Bruno
Re: Unter Geiern in den Pireneus Aragonés August 2016
wow, Klasse!
dort passen sogar zwei BMW-Boxer rein, also dürfte es mit diesen Pocketbikes kein Problem geben.Tabbi hat geschrieben:Die CCM und die 690 passen in einen T5?
Gruß
Bernd (AUR)
Bernd (AUR)
Re: Unter Geiern in den Pireneus Aragonés August 2016
Steph, das scheint mir im URLAUB zu sein.
Einstieg in eine Zeitspanne, in der das wichtigste, weil nicht vermehrbare Gut, "Zeit", eine neue Dimension erreicht.
Pyrenäen, Geier - Urwald. - Da fällt mir doch gleich Heinz Erhardt ein:
Ich geh im Urwald so für mich hin
wie schön, dass ich im Urwald bin
und von den Urbäumen - Blatt für Blatt
fällt Urlaub - wie schön, dass man ihn hat.
Make so wider! (Lübke-Englisch)
Einstieg in eine Zeitspanne, in der das wichtigste, weil nicht vermehrbare Gut, "Zeit", eine neue Dimension erreicht.
Pyrenäen, Geier - Urwald. - Da fällt mir doch gleich Heinz Erhardt ein:
Ich geh im Urwald so für mich hin
wie schön, dass ich im Urwald bin
und von den Urbäumen - Blatt für Blatt
fällt Urlaub - wie schön, dass man ihn hat.
Make so wider! (Lübke-Englisch)
Zuletzt geändert von maxmoto am Donnerstag 1. September 2016, 18:17, insgesamt 1-mal geändert.
- Savethefreaks
- Beiträge: 3624
- Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 12:27
- Wohnort: Balingen
Re: Unter Geiern in den Pireneus Aragonés August 2016
Wunderschöne Gegend, die ich nur in der besten Erinnerung hab.
Vielen Dank, Stéph, fürs Mitnehmen und Teilhaben lassen an einem richtig erholsamen Urlaub! Freu mich auf weitere Geschichten aus dem Geierwally!
Vielen Dank, Stéph, fürs Mitnehmen und Teilhaben lassen an einem richtig erholsamen Urlaub! Freu mich auf weitere Geschichten aus dem Geierwally!