Meine (Ex-)BMW F800GS oder die Zwei Seiten der Medaille

[barney]

Wenn ich Dich richtig verstehe Barney, ist eine Benzinpumpe ein aktives Bauteil und darf deshalb verschleißen.
An einem Motorrad gibt es aber doch hunderte andere "aktive Bauteile". Beispielhaft nennen möchte ich Kurbelwelle, Nockenwellen, Kolben, Zylinder. Dürfen die alle 60.000 Kilometer verschleißen?

Hallo Andreas,
was die Innereien des Motors angeht, so hat sich – Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel – in den letzten Jahrzehnten doch ein erheblicher technischer Fortschritt bei den Werkstoffen gezeigt. Wäre ja auch schlimm wenn nicht.
Beispiel Motortest: wenn ich in Motorrad-Zeitschriften der 60er Jahre blättere war man seinerzeit froh wenn eine Revision erst nach 10 oder 20.000 km anstand. Später galt ein „Dauertest“ mit 50.000km als Grenze des technisch Machbaren, heute sind Laufleistungen von 100.000km ohne Auffälligkeit nicht ungewöhnliches mehr. Abgesehen davon, dass die Mehrheit der Motorrad-Besitzer (ich unterscheide hier sehr wohl von den M-Fahrern ) ihr Bike weniger als 5.000 km pro Jahr bewegt und daher kaum in die Erfahrung von ernsthaftem mechanischen Verschleiß kommt.

Auch der Rotax-Reihenzweier hat einst im Tourenfahrer (siehe Dauertest) die Distanz von 50.000 km erfolgreich bzw. ohne signifikanten Verschleiß absolviert. Das war auch für mich ein Kaufargument. Die Lichtmaschine findet in diesem Test noch keinerlei Erwähnung …

Und ich bin sicher dass auch in meinem Motor – abgesehen von der LiMa – kein weiterer Handlungsbedarf bestand. Bzw. ich wünsche es dem neuen Besitzer …
Ölverbrauch oder Leistungsverlust hatte ich zumindest nicht zu vermelden.

Da kommen wir wieder zu meiner Aussage/Meinung im Nachbar-Thread viewtopic.php?f=9&t=6297" onclick="window.open(this.href);return false;
Jedes Motorrad, Auto, Bagger, Maschine usw. hat nun mal Schwachstellen. Ob Lima oder Benzinpumpe, irgendwann gehen diese Schwachstellen kaputt.
Während der Garantie/Kulanz kann man auf den Hersteller zählen/hoffen. Nach 60.000 Kilometer, 6 Jahren und 95%igem Scheckheft muss man wahrscheinlich selber zahlen.

Hier bin ich anderer Meinung: wenn ein Hersteller eine Schwachstelle identifiziert hat und
a) es nicht für notwendig erachtet seine Kunden vorsorglich zu informieren und
b) nach Auftreten des Defektes jegliche kulante Lösung für seinen -Murks ablehnt
dann ist es für mich eine Firma von der ich nichts mehr kaufen will.
Besonders wenn das Verhältnis zwischen Selbstbild (Premium- und Unstobbbabble-Werbung), Preisgestaltung (definitiv Oberklasse) und Qualität (beim Teileeinkauf ist Geiz augenscheinlich extrem geil) aus meiner persönlichen Sicht in so krassem Missverhältnis steht.

Wenn in dieser Zeit außer einer Lichtmaschine und ein paar Pillepalle-Kleinigkeiten nix kaputt kaputt gegangen ist, finde ich das jetzt nicht so übel.

Jetzt sind wir wieder bei meinem Maßstab, den ich vorher schon beschrieben habe. Da bin ich nun mal verwöhnt und deshalb liegt er so hoch. Und das ich mit der F auch schöne Erlebnisse hatte bestreite ich nicht.
Aber wie so oft, abgerechnet wird zum Schluss.

Dann nochmal andersrum: Sind nicht gerade passive Bauteile wie Steuergeräte, Sensoren, Lambdasonden,... die Bauteile, die an heutigen "Maschinen" vorzeitig verrecken?
So ne Lichtmaschine schockt mich überhaupt nicht.

Wo liegt denn bei Dir die Wertgrenze ab wann es schockiert?

...Nur wenn ein Hersteller ein Bauteil unterdemensioniert was hier wohl der Fall ist ist es eine Frechheit vom Hersteller sich aus der Verantwortung zu ziehen. ... Da spielt es keine Rolle ob aktiv oder passiv, denn bezahlen muß der Kunde.
…. sag mir einen Hersteller der fehlerlos ist oder keinen Dreck am Stecken hat!!!!!!

Hallo Specht,
auch da gebe ich Dir Recht. Du hattest Pech mit KTM, ich mit BMW. Ärgerlich war es für uns beide …

Die Marke ist doch eine Glaubensfrage.

Und in unserem Land herrscht schließlich Religionsfreiheit und deshalb darf auch jeder nach seiner Facon selig werden

... jeder hat seine eigenen Erfahrungen, egal mit welcher Marke und darf seine Meinung entsprechend vertreten......und das ist gut so.

In diesem Sinne freue ich mich auf weitere anregende Gespräche

[Andreas W.]

Wo liegt denn bei Dir die Wertgrenze ab wann es schockiert?

Ich möchte diese Grenze nicht an monetären Werten festmachen.
Schocken täte mich, wenn die Lichtmaschine 3x oder noch öfter kaputtgegangen wäre und Du sie 3x hättest zahlen müssen.

So einen Trubel wegen dem ersten ernstzunehmenden Schaden in 6 Jahren und 60.000 Kilometer - das verstehe ich nicht.

[klauston]

Naja, eine LiMa um über 800 Euro, da haut's mir den Vogel raus.

Das finde ich jenseits von abnormal.
Um das Geld hab ich meine Transalp gekauft die immer noch fährt

Bei einer Lima um 200 Euro ärgert man sich, aber das ist normaler Preis.
Im nacbau gibt es die dann auch viel billiger.

Aber original BMW um 800 Euronen....
Sorry, da drehts mir die Zehennägel hoch.....

[Andreas W.]

Barney schreibt ja von ca. 800 USD. Das dürften damals ca € 600 gewesen sein - immer noch viel Kohle.
Ich habe jetzt nicht nochmal alles gelesen, aber wo das Teil final bezogen wurde ist ja noch offen, oder?

Im Aftermarket gibts die ja deutlich günstiger.

[GS-Tom]

Ca. 800€ kostet die verbesserte Version (Lima + Rotor), die Notlösung (Wicklung) kostet ca. 200 € mit Dichtung.
Gruss Thomas

[Frido]

Hallo,

Naja, eine LiMa um über 800 Euro, da haut's mir den Vogel raus.

den Ausdruck kannte ich noch nicht.

800 € Lima + Einbau Allerdings sind Ori-Ersatzteile bei allen Marken unverschämt teuer, aber das war schon immer so.

Gruß
Frido

[AlterHeizer]

... Aber original BMW um 800 Euronen.... Sorry, da drehts mir die Zehennägel hoch.....

So?
Anscheinend hast Du Dir noch nicht die Preise für Original Honda E-Teile angesehen!
Original E-Teile sind nämlich nicht nur bei BMW relativ teuer, schau mal, was z.B. ein Lima für die Honda CBF 1000 beim Honda Händler kostet (Quelle http://www.cbf-1000.de/VBForum/showthre ... r-CBF1000F" onclick="window.open(this.href);return false;):
- Stator Teilenummer : 31120-MFA D02 310 Euro
- Rotor Teilenummer : 3110-MFA D01 598 Euro
Hoppla, die sind ja mit gesamt 908,- € noch teurer als BMW ...

Oder hier für eine Transalp Bj. 2000:
https://www.bike-parts-honda.de/pieces- ... P+650.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Natürlich wird man für ein älteres Schätzchen aus wirtschaftlichen Gründen auf preisgünstigere Nachbauten zurückgreifen, aber die Ansicht, BMW sei bei den E-Teilen wesentlich teurer als andere Hersteller, ist wohl eher nicht zutreffend.

[klauston]

Im Normalfall benötigt man ja nur den Stator.
Nur wenn eine komplette Lima wie bei BMW geändert wird Stator und Roto.

Den Stator mit 330 € finde ich schon viel.

Im Regelfall kann ich auf den Nachbau um knapp über 100 Euro zurückgreifen.
Ausser es ist wie bei BMW eine geänderte komplette LiMa