Es geschah im Jahre des Herrn 2009 das sich zwei Herren in den 40ern dazu entschlossen, ihrer aufkommenden Mittel-Lebens-Leere durch Zuhilfenahme einer Fernreise in ein möglichst exotisches, aber gleichwohl ruhiges Land dieser Erde zu entgegnen. Durch diverse Reiseberichte aus den üblich verdächtigen Magazinen und diesem ominösen Internetz angefixt, fiel die Wahl auf das Sultanat Oman. Und da man nach Jahren des beruflichen Strebens über die notwendigen Mittel verfügt, wurde es „betreutes Fahren“, d.h. alles inklusive bis auf den Chauffeur.
Da es für den Oman nicht allzu viel Auswahl an geeigneten Reiseanbietern gab schlossen wir einen Reise-Vertrag mit Klaus Demel aus Göppingen, bzw. seiner Firma „Einfach Losfahren“
Aus seinem Programm wählten wir die „Weihnachts-Tour“:
Am Ende fahren wir dann die „Entdecker-Tour“, weil die für eine richtige Wüstendurchquerung angesetzte Mindest-Teilnehmerzahl (da hierfür zwei Begleitfahrzeuge vorgesehen sind) nicht erreicht wurde. Aber dazu ggfls. später.Klaus Demel hat geschrieben:Sie haben die Wahl: Silvester vor dem Kamin zu Hause verbringen oder mit ihrem Motorrad durch grüne Wadis und über rote Dünen fahren? Wir werden Oman unter dem Motto: Berge,
Wüste und Wasser, durchqueren. Die Höhepunkte der Reise sind die Bergwelt des Jebel Shams, den höchsten Berg des Omans mit 3000 m den wir auf abenteuerlichen Pisten umrunden werden. Danach können wir uns in der Oase Nizwa ins bunte treiben der Märkte stürzen. Dort rüsten wir uns auch für die Durchquerung der Rub Al Khali - der größten Sandwüste der Welt. Nach 5 Tagen und 600 km Sand werden wir dann in Salalah am indischen Ozean ankommen. Dort gibt es 2 Badetage und die Möglichkeit unter Koskusspalmen zu wandeln. Hier ist unser Wendepunkt und es geht wieder Richtung Nordost an der Küste entlang. Dort können wir 300 m tiefe Abbrüche, traumhafte Wadis und 3500 Jahre alte Bauwerke in den Höhen der Sharqia Gebirges bestaunen. Die Temperaturen entsprechen übrigens denen eines angenehmen Sommers bei uns, inkl. 24 Grad Wassertemperatur.
Hier schon mal zur Übersicht wo wir so rumgefahren sind:
Schwieriger gestaltete sich die Auswahl des passenden Fahrzeuges. Da wir uns für eine Tour mit hohen Naturstraßen-Anteil (inklusive Sand und Dünen) entschieden hatten , schlug das Pendel zugunsten des möglichst niedrigen Gewichtes (KTM 640 Adventure) und gegen die Bequemlichkeit eines zweizylindrigen, aber durchaus gewichtigeren Vertreters in Form meiner altehrwürdigen Africa Twin oder des kraftvollen rassigen Rappen (KTM 990 Adventure).
Da sich auch André kurz zuvor für den Erwerb einer 640 Adventure entschieden hatte – und damit gegen den Einsatz seiner Hängetitten-HP2 – stellten wir auch auf Grund der einfacheren gemeinsamen Wartung zwei annähernd baugleiche (da unterschiedlichen Jahrgangs) Fahrzeuge zu Hrn. Demel in den Container für den Seetransport nach Muskat.
Wir flogen dann wenige Tage vor Weihnachten mit der Lufthansa hinterher. Am 20.12. landeten wir am späten Nachmittag in Muskat, wo wir von unserem Reiseleiter und seinem Assistenten Sven in Empfang genommen wurden. Im Flugzeug lernten wir auch die beiden Mitreisenden kennen: Ute mit ihrem „Stoppelhopser“, einer Beta Alp 350, und Christian mit seiner Cagiva 900 Elefant. Meinen kurzen Kommentar gegenüber André, dass ich dann ja eigentlich auch mit dem V2 hätte fahren können wehrte dieser gekonnt mit der Begründung ab, dass ich diesen dann auch immer schön alleine aus dem Sand hätte buddeln dürfen … ein nicht zu schlagendes Argument.