Jetzt hier nach langem wieder ein Reisebericht von mir.
Es ging am verlängertem Wochenende im Juni zu unserem freund Michael ins Pian del Bosco
Die Bilder in groß sind auf meinem Flickr-Account bei den Alben unter 2017-06-15 bis 06-18 Pian del Bosco
Marken 15.06. - 18.06.2017
Jetzt sind wir "daheim angekommen". So sind jedesmal unsere Gedanken, wenn wir beim Michael im Pian del Bosco in den nördlichen Marken ankommen.

Pian del Bosco
Ein fantastisch gelegenes Haus mit nur 9 Zimmern, eine Lage am Westrand eines Hügels, eine Küche zum niederknien und ein Besitzer - nämlich der Michael - der nur aus Herzlichkeit und Freundlichkeit trotz seiner vielen Arbeit besteht machen diese "Location" für uns schon zu etwas fast Einmaligem.
Das Drumherum die traumhaftesten Mopedstrecken auf kleinen, kleinsten und oft unvermittelt ungeteerten Straßen existieren auf denen man nur sehr selten andere Fahrzeuge runden das Gesamtbild nochmals positiv weiter nach oben ab.
(wir sind weder verwandt noch verschwägert mit Michael noch am Hotel beteiligt!!!)
Aber der Reihe nach:
15.06.2017 - Die neue Art beim Mopedreisen
Nachdem wir uns kurzfristig entschlossen hatten, einen Mopedanhänger für lange Anfahrten zu unseren - auch gerade zukünftigen - Moped-Urlaubsgebieten anzuschaffen musste dieser natürlich auch schnellstmöglich getestet werden. und was bot sich da besser an, wie das Pian del Bosco, in dem wir bereits Anfang Januar für das lange Wochenende im Juni ein Zimmer gebucht hatten.
Am Vorabend wurde das Moped so wie es mir gute Freunde gezeigt haben auf unseren Absenkanhänger verladen (kann ich ganz alleine machen!).
Am Donnerstag den 15.06.2017 ging es um 6 Uhr morgens los. Nachdem wir noch etwas Luft in die Reifen am Anhänger gefüllt hatten fuhren wir gleich auf die Inntalautobahn Richtung Brenner.
Da die ganze Chose noch ziemlich ungewohnt war blickte ich viel zu oft in den Rückspiegel um mich zu vergewissern, dass alles OK ist. Die höherfrequente Blickfolge in die Rückspiegel wurde uns damals, im letzten Jahrtausend, ziemlich intensiv beim Bund eingeimpft und das sollte uns später kurz vor dem Ziel einige theoretische Probleme ersparen.
Die Inntalautobahn ist durch den "Igel" wie wir die Anzeige IG-L für angebliche Luftverschmutzung (ist immer an egal welche Jahreszeit, egal ob Sturm, Regen usw. denn damit können die Ö-ler erhöht abkassieren. Eine Dauerbegrenzung via fest montierter Schilder wäre wenigstens ehrlich!) nennen eigentlich immer auf 100 km/h begrenzt und so fuhren wir tempomatgestützt mit unserem Anhänger ziemlich genau diese vermaledeite Begrenzung.
Es macht mit nichts aus, war eine bald aufkommende Erkenntnis, mit der relativ langsamen Geschwindigkeit so dahin zu rollen. Dies verstärkte sich noch in Italien, obwohl dort laut Straßengesetzt nur 80 km/h mit Anhänger erlaubt sind.
An der Mautstelle Schönberg erfolgt eine weitere Eingewöhnung: es dürfen mit Anhänger hintendran nur bestimmte Mautspuren benutzt werden.
Wir hatten viel mehr Verkehr für dieses lange Wochenende erwartet, wurden aber mit einer Wartezeit von knapp 5 Minuten sehr positiv überrascht. Den Brenner hinauf gibt es nichts zu berichten. Der Diesel läuft und bügelt die Steigungen mit seinem Drehmoment einfach glatt.
Auf der Italienischen seite lassen wir unser gespann mit den ungefähr genauen 80 hinunterrollen und stehen dann ein bisserl länger an der Ticket-Zieh-Mautstelle an. Auf dem weiteren weg sind wir zwar immer wieder ein Hindernis für die LKW-Fahrer, aber da ich nicht schneller fahren und bis Bologna auch nicht überholen darf ist es halt so.
An der nächsten Raststätte halten wir kurz an für's WC, nicht ohne dass mich eine dumpfe Blondine aus Ro dämlich von der Seite anmacht, sie käme wohl mit ihrem verboten parkenden Mini nicht so einfach heraus.
Ich tat ihr kund das mich das einen Sch... interessiert, sie intelligenter - trotz blond - parken solle und einfach 5 Minuten warten müsste. Hat ihr nicht gefallen, war mit aber wurscht: ich bin im Langsamfahr- und Urlaubsmodus ;-)
Bis zur Raststätte Gardasee West, an der wir immer auf dem Weg nach Süden halten nichts Auffälliges. Dort machen wir wie schon seit vielen Jahren Pause mit Café und Dolce, es wird getankt und weiter geht es.

Unser Gespann

Espresso & Dolce
Mal mehr mal weniger Verkehr und ich beobachte die intensiven Drängeleien auf der linken Fahrspur: ich bin im Langsamfahr- und Urlaubsmodus und schone unsere Urlaubskasse.Pause mit Selbst am Abzweig der A22 bei Modena Richtung Bologna kein Stau, nichts, es geht einfach mit 100 - sorry - natürlich 80 weiter.
Rund um Bologna herum in dichtem Verkehr. Die Temperatur über 30°, viele Fahrzeuge, die Klimaanlage kühlt, es gibt an Bord Getränke und Brotzeit.
Bei Cesena fahren wir ab von der Autobahn, löhnen den erhöhten Anhängersatz von gut 47 Euro und fahren auf der kostenfreie E45 Superstrada-Holperstrada (geht Richtung Rom) bis eigentlich Mercato Saraceno. Die Straße ist aber so schlecht, dass selbst bei 60 km/h alles am und auf dem Anhänger wackelt und sich trotz stabilster Verzurrung die Vorderradwippe seitlich verschiebt und unsere brave Q ziemlich schräg aussieht. Da wird mir doch ein bisserl anders und wir fahren sofort die nächste Raststätte an. Unter den sehr interessierten Blicken der dortigen LKW-Fahre lasse ich den Anhänger herunter, schiebe die Q etwas rückwärts, richte die Wippe aus und fahre die Q wieder hoch. Jetzt neu verzurren; alles ist in weniger als 15 Minuten erledigt.
Langsam holpern wir weiter bis kurz nach Mercato Saraceno, wo wir diese Straße verlassen und auf der ebenen Landstraße weiterfahren. Schon während der Fahrt diskutieren wir mögliche Optimierungen, um ein weiteres Verrutschen der Wippe bei schlechten Straßen zu verhindern. Wir kamen auf 2 Lösungen: 1 temporäre zum Heimfahren und eine längerfristige, die dann daheim konstruiert werden soll.
In Romagnano geht es die letzten knapp 10 KM ziemlich steil, eng und kurvig hoch nach Miniera und dann den letzten Kilometer zum Pian del Bosco.
Am Parkplatz stellte sich sofort das am Anfang beschrieben Heimkommengefühl ein.
Moped abladen, Anhänger aufräumen, Zimmer beziehen und den Willkommenstunk auf der wunderbaren Terrasse unter wachsenden Weinreben genießen.

Wir sind da

Eingangsbereich

Willkommenstrunk
Als Michael ankam gab es natürlich ein großes Hallo und wir schwelgten kurz in vielen Erinnerungen der letzten Jahre; wir logieren in unregelmäßigen Abständen seit 2003 hier.
Das Abendessen auf der ostseitigen Terrasse, die genialen Pizzen, die man mit Schere und Gabel ist und die wie immer erlesene Weinempfehlung des Sommeliers Michael (er hat die offizielle italienische Sommelier-Prüfung abgelegt) ließen den für uns aufregenden Tag mit der neuen Anreiseart sanft ausklingen.

Weinpergola

Zum "Abhängen"

Poolbereich

Der Pool

Landschaft mit Wolken

Wetter- und Wolkenspiele

Der Nachbarhügel

Geniale Pizza

Eine geniale Kombination
... to be continued ...