Sie ist ganz offiziell Rentnerin
Plan machen!
Erst mal umstrukturieren.
Feststellen, dass wir eine Reiselimousine haben, die wir eigentlich nicht brauchen, weil Reisen werden im WoMo (ersatzweise mit dem Moped) getätigt.
Also verkauft.
Festgestellt, dass der Twingo als Stadtwagen mit 3,46m Länge und einem Wendekreis von 8,6m auch nicht mehr erste Wahl ist. Abgegeben, an Lianes Schwester, die gerade dringend ein Auto brauchte.
Neues, gebrauchtes Auto gekauft, weil’s den nicht mehr neu gibt, er uns aber sofort nach einer Probefahrt in seinen Bann gezogen hat. Länge: 2,985m Wendekreis 7,8m.
Dabei richtig luxuriös, und für zwei saubequem. Als 2+2 Sitzer zugelassen, aber da wird es schon extrem eng.
Genau, einen Toyota IQ; Benziner, mit 98PS.
Der passt in die kleinste Lücke.

Na ja, der Kauf bzw. der Abholungstermin hat sich wegen einiger Extras noch ein wenig verzögert – dafür hab ich ein dümmlich-fragendes Gesicht meines Lieblingsreifenhändlers gesehen.
Beim Kauf des IQ waren auch Winterreifen dabei – natürlich auf Alufelgen, mann /frau gönnt sich ja sonst nix.
Ich also mit dem IQ und den Winterreifen im Kofferraum (Rücksitze umgeklappt) zu meinem Reifenhändler und ihn gebeten, mir die Winterreifen zu montieren.
Dümmlich fragendes Gesicht und „hä???“.
Ich klärte ihn auf: „Wir gehen Übermorgen mit dem WoMo auf Reisen und kommen erst Ende Oktober wieder zurück – Und Anfang November fällt ja immer Schnee. Dann erst wieder im Februar. Dann hast Du Anfang November wieder alle Hände voll zu tun und wir kriegen Stress wegen eines Termins. Dem beuge ich vor, denn dem Auto ist’s wurscht ob es bis dahin auf Sommer- oder Winterreifen steht.“
So kam’s zu dem Titel: 9 ½ Wochen.
Am Samstag dem 26.08. kurz nach 10:00 losgefahren.
Nach Hindelang, weil da „unser“ Schmuckmacher wohnt.
Liane hatte seit Jahrzehnten einen sehr auffälligen, auch schönen, aber schweren Ohrring von ihm. Den trug sie nicht mehr, weil er ihr einfach zu schwer war.
Wir haben ihn vor ein paar Wochen zu ihm gebracht, mit der Bitte ihm einen Anhänger zu verpassen und ihn an einer passenden Kette zu befestigen, sodass sie ihn um den Hals tragen kann.
Er hat ne Mail geschickt, dass er fertig ist und wir holten ihn ab.

Da wir Zeit haben vereinbarten wir untereinander, dass wir so weit fahren, wie wir wollen um am Sonntag auf den ganz versteckten, idyllischen, aber luxuriösen Campingplatz „Tenuta Squaneto“ in Ligurien zu fahren.
Um 18:30 waren wir in Ovada und Liane rief an, ob wir um 20:30 noch kommen können.
Natürlich, war die Antwort. Listiger Weise gab ich dann ins Navi: Kürzeste Strecke ein.
Es war eine List mit Tücken, denn ich glaube kurvigeres Strecken bin ich mit dem WoMo noch nie gefahren.
Wir haben uns vorgenommen, die Strecke morgen mit dem Moped zu fahren. Freu, freu!
Installiert, lecker im Campingplatzrestaurant gegessen, gequatscht, Bericht in „Word“ geschrieben, weil WiFi nur an der Rezeption / an der Bar und ich bin nun, da es auf Mitternacht zu geht, etwas angemüdet und geh ins Bett.
Gute N8!
Sonntag am 27.08.17
Alles ruhig angehen lassen und erst nach 10:00 wegefahren.
Ziel: Die kurvige Strecke nach Ovada und über Aqui Terme zurück.
Unterwegs festgestellt, was wir alles vergessen haben:
Brotzeit: Ist nicht schlimm, es gibt Kneipen.
Meinen Fotoapparat: Nicht schlimm, Liane hat ihren dabei
„Lautsprecher“ für’s Navi: Macht nix, aber ab Morgen kommt das Teil an den Helm.
Kleine Scheine zum Tanken: Wir fanden einen, der einen 50er gewechselt hat
Liane hat vergessen, ihre Tabletten zu nehmen: Nimmt sie sie halt später.
Max hat vergessen, seine Tabletten zu nehmen: Nicht gut, weil bei der Hitze von deutlich über 30°, der extrem kurvigen Strecke, dem Auf und Ab … da spielt sein Kreislauf verrückt und er kriegt Watte in den Kopf.
Also Ovada Ovada sein lassen und kurvig nach Aqui Terme, getankt, eingekauft und auf der Bundesstraße zurück.
Tabletten eingeworfen, alles Eingekaufte verstaut, umgezogen und den Nachmittag am Pool verbracht.
Es gibt Schlimmeres.
Was uns dabei freut: Es ist nicht alles Routine. Es ist immer noch immer wieder spannend, auf Reisen zu sein - vor allem, wenn der Kopf dabei ist.
