Unmittelbar davor habe ich quasi den Vorreiter gespielt und bin mit meiner Tuono aufgrund eines abgefangenen Highsiders in den Graben gehüpft. Wäre es glimpflich ausgegangen, hätte ich gesagt "Da zeigt man euch mal einen coolen Schleichweg, aber keiner fährt mit!".
So aber bekam ich einen Gips und als nächstes Reiseziel wurde Rumänien mit Enduros festgelegt. Vermutlich damit ich das lerne mit dem losen Untergrund.
Auch dieses Jahr soll es wieder losen Untergrund geben. Und weil so viel davon geschwärmt wurde, soll es ab dem 16.9. für 2 Wochen nach Albanien bzw. den Balkan gehen.
Inzwischen bin ich durch die Andalusien Woche und ein weiteres Training sowie einige hundert Kilometer Feldweg etwas besser auf losen Untergrund vorbereitet.
Die Freundin wäre im Prinzip noch besser vorbereitet. Hatte sie nicht nur eine Woche Andalusien und Hechlingen und "Jens Scheffler" und einen Trial Lehrgang, nein sie war auch noch eine Woche im Piemont. Seit 3 Wochen darf sie auch schon wieder ohne Krücken gehen.
Weiter von der Partie wird ein reiferer Herr mit viel Ehrgeiz sein. Ich hoffe noch, dass man diesen Ehrgeiz ein wenig bremsen kann, da ich von der medizinischen Versorgung in Albanien keine Ruhmestaten vernommen habe. Aber immerhin haben die ersten 3 alle schon ihre Weber-B Fraktur in den letzten beiden Jahren gehabt

Viel zuversichtlicher bin ich da bei meinem Co-Guide, mit dem ich schon seit einigen Jahren unterwegs bin. Der überlässt eigentlich nie was dem Zufall und als schlechteste Charaktereigenschaft kann man ihm anlasten, dass er stets seine Camera mitlaufen lässt, man diese Filme aber nie zu Gesicht bekommt. Mal schauen, ob sein Bildstabilisator diesmal der 690er was entgegenzusetzen hat.
Und dann hab ich einem guten Kumpel und begnadetem Schrauber gegenüber erwähnt wo wir hinfahren. Er bekam glänzende Augen und fragte, ob er mit dürfe. Gut, das war schnell geklärt. Als es dann daran ging, die Fähre zu buchen (wir fahren Venedig-Igumenitza) meinte er, er bräuchte 2 Plätze. Meine Verwunderung entgegnete er mit: "Glaubst doch net, dass ich 2 Wochen ohne meinen Schatz in Urlaub fahre..."
Gut dachte ich, du bist schon MotoCross gefahren, du warst schon mal in Albanien, du wirst wissen was du tust. Wenn du mit deinem Esel (F800GS) nicht weiter kommst, dann muss halt Schatz im besten Fall nur laufen.
Rund 2 Wochen später fragte er, ob denn noch ein Mopped nachgebucht werden kann auf dem Schiff. Weil Schatzi macht gerade den Führerschein... angeblich ist sie als Jugendliche in der Kiesgrube mit MotoCross gefahren. Welches Mopped sie denn fahren solle, fragte ich. "Na die WR450 halt. Was anderes hab ich nicht mehr". Ich fand das sportlich, einer Fahranfängerin ein 120kg Mopped mit 60PS und ohne Sitzkomfort und Reichweite in die Finger zu geben. Daher fragte ich, ob sie denn nicht lieber meine MZ nehme wolle. Die ist zumindest gutmütig.
Außerdem haben wir geklärt, dass es unter diesen Umständen nicht "Alle für einen" heißen kann. Wenn es nicht klappt, dann muss er in den sauren Apfel beißen und seine Süße heil wieder zum Transporter nach Slowenien bringen.
Tja... wie soll das jetzt ablaufen:
Mit Gespann bis Slowenien, wo wir einen Abstellplatz haben. Am Abend noch den halben Weg nach Venedig machen und am Sonntag dann auf die Fähre. Montag nachmittag in Griechenland an Land gehen, noch am Blauen Auge vorbei und dann nach Girokaster.
Nächstes Ziel ist dann Voskopje. Da soll es eine alte Strasse von Vitkuq geben, die moderat zu fahren sein soll:
https://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=4821705" onclick="window.open(this.href);return false;
Von dort am nächsten Morgen Richtung Gramsh, um dort zu tanken, wieder 15km zurück um über Kukur bis an den Orid zu fahren. Das ist ganz schön viel Offroad an dem Tag. Bin gespannt, ob das klappt.
Ziel an Tag 4 wird dann Peshkopia sein. Das sollte zu schaffen sein: https://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=5441774" onclick="window.open(this.href);return false;
Am nächsten Tag kommt dann der Klassiker über den schwarzen Drin: https://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=5190566" onclick="window.open(this.href);return false;
Als Ziel hab ich mir Bajram Curry vorgestellt.
Jedenfalls dann am nächsten Tag bei einer lustigen Bootsfahrt auf dem Koman See entspannen. Je nachdem wie wir dann drauf sind wird Shkodra entweder über die südliche Standardroute angesteuert (wovon ich eigentlich ausgehe) oder knapp nach der Fähre nach Norden durch die Berge. Da hab ich allerdings recht wenig dazu gefunden. Könnte anstrengend sein.
Den 7. Tag wollen wir dann der Südroute nach Theth opfern, um dort auch Quartier zu beziehen. Natürlich schauen wir erst mal, ob Jimmy noch was frei hat

Tag 8 soll dann in Kotor enden.
Für den Rest ist dann mein Co-Guide zuständig

Der war schon einige Male in Bosnien und Kroatien und wir wollten die weitere Planung davon abhängig machen, wie viel Zeit uns tatsächlich noch bleibt.
Als Fahrzeuge haben wir 2x690er, LC4, Dominator, Baghira und F800GS.
Davon sind die Domi und die GS mit TKC ausgestattet, der Rest mit E-09.
Jedenfalls bin ich schon ganz aufgeregt
