der nette Mann und die experimentelle Fototheorie...

Welche Fotoausrüstung für wenn, wer benutzt was, Hilfen und Tipps
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netter Mann
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der nette Mann und die experimentelle Fototheorie...

#1 Ungelesener Beitrag von netter Mann »

Liebe Mimotos,
mein Bruder hat mir schon vor einiger Zeit seine Sony Alpha 100 vermacht, weil er sich technisch verbessern wollte.
Unverhofftes Glück für mich! :D Vorher war ich ja immer nur mit einer kleinen Taschenknipse unterwegs, aber diese Geschichte mit der "Schärfentiefe" und dem "Freistellen" hat mich schon immer fasziniert.

Unser Cheffe hat mal auf die Fototheorie von Herrn Wegener verwiesen: viewtopic.php?f=20&t=4894" onclick="window.open(this.href);return false;
Habe diese Texte schon x-mal gelesen, aber zum Verständnis bzw. zur Erfahrung braucht es (bei mir) auch immer die Praxis.

Aktuell verdammt mich der Rücken weitgehend zur körperlichen Schonung. :(
Grund und Zeit genug, mich mal ein bisschen mehr mit der Fototheorie zu beschäftigen.
Also startete ich folgenden Versuchsaufbau, um mich ein wenig der Thematik Blende/Schärfentiefe zu nähern.

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Mit fixiertem Fokus auf de pinken Golfball bin ich dann alle möglichen Blenden der Kamera durchgegangen. Die Kamera war also im Modus A.

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Folgende Erkenntnisse ziehe ich vorerst für mich heraus:
- große Blende (F3.5) = große Öffnung in der Kamera = kleine Schärfentiefe (rosa Golfball) = Freistellen
- kleine Blende (F22) = kleine Öfffnung in der Kamera = große Schärfentiefe (fast alle Golfbälle) = kein Freistellen

Eigentlich müsste bei großer Blende ein helles Bild und bei kleinerer Blende ein dunkleres Bild entstehen, da die Öffnungen für das Licht ja unterschiedlich groß sind.
Bei meinen Bildern ist das nicht der Fall, dafür hat die Kamera die Belichtungszeit erheblich verlängert (freihand geht also gar nix bei kleiner Blende).
Ich nehme an, hier hat der A-Modus der Kamera im Hintergrund die Belichtungszeit angepasst, richtig?

Hilfreich und laientauglich fand ich dann auch noch diese Video, das ich eben erst entdeckt habe:



Macht jedenfalls Spaß, sich mit experimenteller Fototheorie zu beschäftigen! :mrgreen:
Herrliche Grüße,
Jens Helge

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Specht
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Re: der nette Mann und die experimentelle Fototheorie...

#2 Ungelesener Beitrag von Specht »

netter Mann hat geschrieben:ch nehme an, hier hat der A-Modus der Kamera im Hintergrund die Belichtungszeit angepasst, richtig?
Ja richtig, damit die Kamera die Verschlusszeit nicht anpasst wäre der Manuelle Modus der richtig.
Verschlusszeit in der Größten Blende anpassen, die nicht verändern, aber die Blende weiterhin
so wie du das schon gemacht hast verstellen bzw einzelne Bilder machen.
Dann sieht man auf den Bildern das es dunkler wird!

Gruß

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ryna
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Re: der nette Mann und die experimentelle Fototheorie...

#3 Ungelesener Beitrag von ryna »

DD Eindrucksvolles Experiment.

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JvS-105
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Re: der nette Mann und die experimentelle Fototheorie...

#4 Ungelesener Beitrag von JvS-105 »

TOP! Das hilft doch ein bisschen, bei der Bedienung seiner Kamera mal _etwas_ besser durchzublicken.

Griass - JvS

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H.Kowalski
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Re: der nette Mann und die experimentelle Fototheorie...

#5 Ungelesener Beitrag von H.Kowalski »

Geiler Versuchsaufbau und wieder mal bewiesen: probieren geht über studieren. Der Lerneffekt ist durch praktische Erfahrung größer als durch theoretisches Wissen ansammeln. Bei mir ist das zumindest so.
Es grüßt der Hein (alias Heiner Kowalski)
http://www.kowalskifilm.de | Dem Hein seine Reiseberichte hier im Forum

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jojo
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Re: der nette Mann und die experimentelle Fototheorie...

#6 Ungelesener Beitrag von jojo »

netter Mann hat geschrieben: ....
Grund und Zeit genug, mich mal ein bisschen mehr mit der Fototheorie zu beschäftigen.
Also startete ich folgenden Versuchsaufbau, um mich ein wenig der Thematik Blende/Schärfentiefe zu nähern.
...
Gute Idee sich mal mit den Basics der Fotografie vertraut zu machen :L
Viel Spass beim Lernen und Probieren.

Ich würde Dir noch raten die Automatiken der Kamera auszuschalten.
Du wirst noch mehr lernen was den Zusammenhang von Blende/Licht und Zeit angeht.
Es ist am Anfang etwas kompliziert zu verstehen .... :Mh:
Wenn du das Intus hast, brauchst du keine Automatik mehr.

Grüssle
Jojo

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steph
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Re: der nette Mann und die experimentelle Fototheorie...

#7 Ungelesener Beitrag von steph »

:Sl: echt klasse deine fotoserie .. die macht die thematik sehr anschaulich und jetzt hab’s sogar ich kapiert :lol:

DD auch der link is genial .. hab gleich alle vier teile angeguckt .. und richtig lust bekommen, mich selber auch mal mehr damit zu spielen <daf>

herzlichen dank Bild
Wenn etwas gut gehen kann, geht es gut..

..sollte es einmal nicht gut gehen, tun sich stets viele andere gute Möglichkeiten auf


*Träume wollen gelebt werden .. Bild .. meine Reisegeschichten* Bild

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AlterHeizer
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Re: der nette Mann und die experimentelle Fototheorie...

#8 Ungelesener Beitrag von AlterHeizer »

netter Mann hat geschrieben: ... Folgende Erkenntnisse ziehe ich vorerst für mich heraus:
- große Blende (F3.5) = große Öffnung in der Kamera = kleine Schärfentiefe (rosa Golfball) = Freistellen
- kleine Blende (F22) = kleine Öfffnung in der Kamera = große Schärfentiefe (fast alle Golfbälle) = kein Freistellen
... Ich nehme an, hier hat der A-Modus der Kamera im Hintergrund die Belichtungszeit angepasst, richtig? ...
Schönes Experiment! :L
Schau Dir Deine Bilder noch mal genau an, denn Dein Experiment zeigt nicht nur die Wirkung der verschiedenen Blenden auf die Schärfentiefe bzw. den Effekt des Freistellens, sondern auch die zunehmende Beugungsunschärfe!
Zwar kann ich das anhand der vorliegenden Bildgröße nicht 100% beurteilen, aber mMn werden die Bilder spätestens ab F11 nicht mehr schärfer, bei F22 ist das Bild deutlich unschärfer ...

Ich nehme an, daß an der Sony A100 ein Standardzoom benutzt wurde, welches war das?
Diese Zooms liefern ihre beste optische Leistung meist im Bereich um F8, sie weiter abzublenden, ist nur bei extremen Lichtverhältnissen sinnvoll.

Zum Erreichen einer möglichst großen Schärfentiefe, die sich also über den weiten Bereich von Vorder- bis Hintergrund (z.B. bei Landschaftsbildern) erstreckt, nutzt man die sogen. Hyperfocale Distanz, d.h. man fokussiert, abhängig von der gewählten Blende und dem vorhandenen Objektiv, auf einen Punkt, der im vorderen Bereiches des Motives liegt und erhält damit ein durchgehend scharfes Bild. Siehe http://www.fotolehrgang.de/glossar/hype ... istanz.htm" onclick="window.open(this.href);return false;

Mit manuellen Objektiven und älteren AF-Linsen war das relativ einfach, denn diese besitzen eine Skala für die Schärfentiefe, z.B. zu sehen hier:

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Würde man auf 5m fokussieren und F16 wählen, so wäre alles von ca. 2,60m bis Unendlich scharf ...
Freundliche Grüße
AlterHeizer aka Armin

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