Der nächste Tag ... die gute Nachricht: es gibt mehr Bilder ... aber zeitweise wird es etwas trübe ...
Wie schon am Vortag - die Sierra hat tolle Kurven und Pässe – aber um da hinzukommen muss immer mal wieder eine lange Gerade bezwungen werden - wie hier die 41 von Fresno zum Yosemite (gute 60 km geradeaus):
Aber ab dem Ort Oakhurst Richtung Yosemite National Park wird die Strecke gefälliger ... im Auto wird dort den nicht seefesten schlecht ...
Als Krönung kommt man auf der 41 ins eigentliche Yosemite Tal durch einen langen Tunnel, was immer wieder ein Wow-Effekt ist, da man unmittelbar hinter dem Tunnel den Vorzeige-Ausblick aufs das Tal hat.
Es ist warm und die Ausläufer des Sturmsystems sind über Nacht weitergezogen und ich werde es auf diesem Trip auch nicht mehr einholen. Von nun an bleibt es trocken.
Allerdings wird die Sicht mehr und mehr eingeschränkt. Und es riecht nach Lagerfeuer ... . In Oakhurst ist die Suppe schon recht dicht:
Was ist das ...?! Auf Warntafeln wurde vorm Ort schon drauf hingewiesen dass die 41 im weiteren Verlauf zum Park wegen Waldbränden gesperrt sei.
Da hiess es umplanen, statt des südlichen Eingangs zum Park wurde alles zum mittleren Eingang an der 120 in El Portal umgeleitet. Dazu musste erst ein bischen tangential auf der 49 nach Norden gefahren werden. Auch eine schöne Strecke, aber die hatte ich erstmal nur für den Rückweg locker notiert.
Aber auch hier schöne Sweepers auf der 120 zum El Portal. Wenn nur dieser Rauch nicht wäre. Stellenweise hat es schon etwas in den Augen gebissen ... .
Ich weiss immer nicht wieso dieser Ort El Portal heisst ... aber man fährt parkeinwärts durch diese Steinschlucht ... sind diese Steine das ‘El Portal’ …?
Mit einem kleinen Dreher bin ich dann doch noch schnell durch den zuvor erwähnten Tunnel gefahren:
Na ja, mit dem ganzen Rauch im Tal ist der Wow-Effekt natürlich etwas getrübt:
Hier die famose Aussicht vom Tunnel auf El Capitan und Half Dome … (heute nicht zu sehen):
Wie Sie sehen ... sehen Sie nichts ...
Ich hab mal zum Vergleich ein Archiv-Bild von früheren Besuchen beigeheftet, damit man sieht was man hätte sehen sollen:
Naja – irgendwas ist immer ... und man will nicht wissen wie abends dann die Klamotten gerochen haben ...
Eine schnelle Runde durchs Tal – aber bei dem Rauch hab ich dann auch nur einen schnelle Kaffee getrunken und dann weiter Richtung Ostausgang. Dort ist der höchste Pass der Sierra; der Tioga Pass.
Mit zunehmenden Kilometern – oder vielmehr Meilen – nach Osten wurde der Rauch weniger und der Himmel freundlicher. Ein paar Restausläufer vom Sturm waren zwar noch da, aber beim Sightseeing hab ich sogar schon wieder die Jacke aufs Mopped gelegt:
Pflichtstop am Tioga: der Olmsted Point –- mit fantastischer Aussicht über die Granitfelsen bis hin zum Half Dome. Jetzt etwa von der anderen Seite als vorher am Tunnel:
Olmsted Point und hinten der Half Dome
Nächstes Highlight ist der Tenaya Lake auf 2400 Meter Höhe:
Dann die Tuolumne Meadow:
Visitor Center …
... und die saisonale Snackbar:
Lustigerweise war ich
auf den Tag genau vor 34 Jahren das erste Mal in dieser Snackbar drin und habe nach einer 4 Tages Rucksack Tour vom Yosemite Valley über die beiden Gipfel vom Half Dome und Clouds Rest bis hier morgens durchgefroren eine heisse Schokolade getrunken.
Es hat sich seit damals kaum was geändert – Grund genug für ein Re-Enactment. Zumal die Temperaturen so am Nachmittag in der Höhe (nun 2600 Meter) allmählich wieder absackten.
Aber trotzdem sind das immer wieder herrliche Momente, so mit dem heissen Becher neben dem Mopped zu sitzen ... . Da denkt man später oft und gerne dran zurück ... in diesem Fall sogar 34 Jahre später:
Gut – damals nicht neben dem Mopped sondern neben dem viel zu grossen Rucksack (damals hatte man noch Aussen-Tragegestell) ...
die Meadow
Hier dann der tatsächliche Tioga Pass - 9943 Fuss (3031 Meter) Höhe … auch gleichzeitig östliche Grenze des National Parks:
… und Ar#$%kalt … hier stoppe ich erstmal um die Regenjacke wieder drüber zu ziehen ...
‘Tioga’ ist übrigens ein Native American Begriff – was jetzt nicht wirklich überraschend ist … aber seltsamerweise kommt der Begriff von den Iroquese und Mohawks, welche an der Ostküste beheimatet waren ...!?
Eine Minengesellschaft aus New York hat den Namen mit in den Westen geschleppt … .
Vom Pass geht es steil abwärts ... die Ostseite der Sierra sei eins der steilsten Gefälle der Welt hab ich irgendwo gelesen ... da sollte es theoretisch auch mit jedem Meter Ostwärts wieder wärmer werden ...
Unten in Lee Vining an der 395 war dann gleich noch ein heisser Kaffee fällig:
Hungrig wurde ich auch – aber am späten Nachmittag essen passt nicht so gut wenn man abends dann auch wieder ran muss. Als Übernachtungsort hatte ich Bridgeport, CA vorgemerkt – so viele Orte gibt es auf der Ostseite der Sierra nicht. Deshalb hat es auch nicht so viele Hotels und gerade an einem Feiertagswochenende wie dieses eins war wird Vorbuchen unbedingt angeraten ...
Aber CB’s alte Regel: “in jedem ausgebuchten Ort gibt es immer noch mindestens ein freies Zimmer“
So auch hier – direkt im historischen Bridgeport Inn; alt, knarzend und auch etwas unkomfortabel … aber über 100 Jahre auf dem Buckel. OK, ... ich weiss ... in Amerika sind 100 Jahre alt, und in Europa sind 100 Meilen weit ...
mit altem Eisenofen .. wobei den hätte man auch ruhig schon anmachen können ... .
Kurzer Rundgang durch den Ort:
General Store – ältestes Gebäude in der Stadt
Im hauseigenen Restaurant gegessen – der Magen rumpelte schon gewaltig – und an der hauseigenen Bar versumpft
:
Einige der Übernachtungsgäste kamen gerade vom Burning Man Festival zurück und hatten allerhand zu erzählen ...
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die heutige Strecke:
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