Schön umgesetzt!

Es war mir ein Genuss entschleunigt mitzufahren. Am Schluss wurde es sogar nochmals kurz spannend: schafft es der träge Diesel an dem langsamen Briten vorbei? Ja, schafft er!
Die Musik ist gut gewählt und bringt eine verträumte Herbststimmung der Alpen zum Ausdruck. Den Schnitt der Bilder auf die Rhythmik der Musik abzustimmen ist ein sehr geeignetes Stilmittel, um die Bilder so wirken zu lassen, dass sie den Ausdruck der Musik unterstützen - und umgekehrt. Das hast Du klasse umgesetzt, auch wenn im Detail die Synchronität nicht immer 100%ig passt.
Am Schluss auf der Edelweißspitze (habe ich den Ort richtig identifizeirt?) hätte ich noch einen Landschaftsaufnahme, einen Rundumblick erwartet, also das was man sieht, nachdem man einen Gipfel erklommen hat. Als Zuschauer empfinde ich es als schade, dass mir der Blick vorenthalten wird, stattdessen folgt sofort die Abfahrt und ein apruptes Ende des Films, was fast wie ein Abbruch wirkt.
Worauf ich persönlich bei Landschaftsbildern Wert lege - sei es aus der Fahrerperspektive oder von einem anderen Sichtpunkt aus - sind Ortsangaben. Wie heißt die Landschaft, die in den Bildern zu sehen ist, bzw. wo liegt sie? Dies kann durch die Einblendung von Untertiteln einfach realisiert werden. Ohne diese Angaben fehlt mir der geografische Bezug und somit der räumliche Kontext. Nur, weil ich die Edelweißspitze meine erkannt zu haben, konnte ich diesen Bezug für mich herstellen.
Was Inhalt und Filmtitel anbelangt: das Thema "Oktober" bringen Bildern und Musik sehr treffend zum Ausdruck!

Die "14 Stunden" kann man allenfalls vom Titel und anhand der Langsamkeit der Fahrt herleiten. Der Inhalt selbst vermittelt die 14 Stunden nicht so ganz. 14 Stunden im Oktober könnte um diese Jahreszeit bedeuten: von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Diese Vollständigkeit vermisse ich ein wenig im Film. Die gezeigten Bildern scheinen in einem deutlichen kürzeren Zeitraum zu umfassen als der Filmtitel verspricht.
Trotzdem sehr gut umgesetzt!

Natürlich ist klar, dass die Aufnahmen vom vergangenen Oktober in der Vergangenheit liegen - also zu einem Zeitpunkt, als die Erkenntnisse dieses Themas hier noch nicht vorliegen konnten. Und wenn es die Bilder, die ich vermisse, nicht gibt, dann gibt es sie halt nicht.

Um den Film zu vervollständigen, sodass er dem Titel gerecht wird, müsstest Du also bis zum kommenden Oktober warten und gezielt ein paar Sonnenaufgangs- und Sonnenuntergangs- (Zeitraffer-) Aufnahmen machen und evtl. auch nochmal auf die Edelweißspitze hochfahren. Ob Du so viel Aufwand betreiben wollen würdest, sei mal dahingestellt.

Mit meinem Sonnengruß am Weißhorn habe ich ein ähnliches Problem, nämlich dass mir Bilder für den Schluss fehlen. Stattdessen habe ich den Abspann lang gemacht, was zurecht kritisiert wurde. Man hat mich quasi ertappt....
Aus dem, was Du hast, hast Du was Großartiges gezaubert.
