Marocks "Hiddensee - Make My Day"
Wie immer zum Inhalt - technische Kritik überlass' ich den Anderen.
Make my day - mach meinen Tag - OK, eine Redewendung übersetzt man eher nicht so wörtlich; sie soll wohl so viel bedeuten wie: Mach mich glücklich. Versüße mir den Tag. Mach mir einen schönen Tag. Die Aufforderung richtet sich wohl an die Insel Hiddensee, die meinem geografischen Halbwissen nach in der Ostsee liegen müsste. Doch wird die Insel den Anforderungen gerecht? Und wie sie das wird! Als Zuschauer bekomme ich herrliche Landschaftsaufnahmen serviert, dass ich am liebsten sofort dorthin reisen würde, um der graukühlen Feuchte in der Heimat zu entfliehen. Wohl wissend natürlich, dass es um diese Jahreszeit auf Hiddensee nicht so schön grün und blühend aussieht wie im Film. Umsomehr erwärmt der Film das Herz!
Die Musik empfinde ich klanglich-emotional als sehr passend gewählt. Spontan muss ich immer an "Du hast den Farbfilm vergessen" von Nina Hagen denken, wenn ich "Hiddensee" höre oder lese.

Das Stück würde den Bildern sicher nicht gerecht werden, so farbenfroh die Bilder doch sind.
Erst beim zweiten Anschauen habe ich etwas genauer auf den Text geachtet, den man hier nachlesen kann:
https://www.azlyrics.com/lyrics/ohhello ... edawn.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Das Stück scheint nicht komplett verwendet worden zu sein, da die Lyrik erst ab der Textzeile "You were the brightest shade of sun I had ever seen" im Film zu hören ist. Mir war das beim Film schauen nicht negativ aufgefallen, dass der Anfang fehlt - scheint also gut gemacht zu sein.

Die Metaphern der Lyrik verstehe ich nicht so ganz, ist mir aber auch wurscht. Ich habe zumindest das Gefühl, dass die Metaphern emotional zu den gezeigten Bildern passen und deren Aussage unterstützt, ohnedass sich ein Widerspruch ergibt.
Der Film schließt mit dem Ende des Musikstücks ab und bildet so eine Runde Sache. Die Nennung des Musikstücks am Ende des Films würde ich mir noch wünschen. Auch wenn es aus lizenzrechtlichen Gründen nicht erforderlich sein sollte, so finde ich, dass die Namensnennung eines Künstlers, dessen Werk verwendet wird, eine Selbstverständlichkeit sein sollte, um Respekt auszudrücken. Mich persönlich interessiert als Zuschauer, wie das Stück heißt und von wem es stammt. Die Info habe ich zwar in der Videobeschreibung auf YouTube gefunden, aber ich erwarte sie schon im Film selbst.
Hier und da stimmte für mein Gefühl die Dauer der Einstellungen nicht immer. Z.B. bei der Fahrradfahrt mit dem Selfiestick in der Hand kam der erste Schnitt zu spät, die rückwärtige Einstellung mit der folgenden Pferdekutsche verschwindet viel zu schnell, der Schnitt kommt zu früh. Da ließe sich im Detail noch etwas verbessern. Die Aufnahmen scheinen von Hand gemacht worden zu sein. Ich finde es gut, da so auch Schwenks möglich sind, um die Landschaft in ihrer Breite einzufangen. Hier und da fällt aber auf, dass das Bild um die Mittelpunktachse schwankt. Falls in der Nachbearbeitung am PC eine Stabilisierung erfolgte, kam die offenbar an ihre Grenzen. Es hätte den Bildern gut getan, beim Filmen ein Gimbal zu verwenden, um den Bildern die Ruhe zu verleihen, die die Motive vermitteln. War das nun doch technische Kritik? Nicht nur, denn es geht inhaltlich um die Ruhe, die ein klein wenig gestört wird.