2018 - Schottland Sommertour
Verfasst: Samstag 25. August 2018, 12:36
Hallo liebe Forenmitglieder und Mitleser,
nachdem es dieses Jahr schon einige tolle Berichte von Schottland und vor allem Heins Film gegeben hat, traut man sich ja fast nicht, auch noch einen abzuliefern. Ich mach es aber trotzdem
und vielleicht gibt es ja den ein oder anderen Tipp für die Leser, die auch mal in die Richtung wollen.
Schottland! ....Schottland?
Was will man denn da? Da ist nur schlechtes Wetter
, die fahren alle auf der falschen Seite
, Schlaglöcher wie Saurierfüße, Monster in den Seen
, mittlerweile total überlaufen usw.
Zu allem Überfluss fragt mich dann noch mein Onkel Wolfgang, mit dem ich Anfang der 2000er drei tolle Namibiatrips gemacht habe,
“Warum fahrt ihr immer dahin wo es regnet?“ - “Na weil wir es können“
Wie dem auch sei... wir haben uns von all dem nicht beeindrucken lassen und ich habe eine Rundreise geplant, die uns einmal entgegen dem Uhrzeigersinn herumführen sollte. Man will ja schließlich mitreden und das geht am besten oder besser gesagt, dass geht eigentlich nur, wenn man auch selbst vor Ort war.
Um nicht jeden Tag was zum Wetter zu schreiben, mache ich es hier kurz. Wir hatten echt Glück. Schon lange gab es wohl nicht mehr so eine schöne Wetterperiode. Der gemeine Tourist findet das jetzt gut, die Farmer aber eher weniger. Wir hatten fast durchgehend relativ gutes Wetter und wir mußten nur ein paarmal - meist nur kurzzeitig - die Regenkombi auspacken. Meist aber eher übervorsichtig und wäre vielleicht in Einzelfällen gar nicht nötig gewesen. Lediglich die letzten zwei drei Tage waren dann etwas schlechter.
Die Unterkünfte hatte ich wieder hauptsächlich über booking com gefunden. Lediglich an der Nord- und Westküste habe ich mit google maps und email “gearbeitet“, da dort die Unterkünfte von booking com übersichtlich sind. Vorbuchen oder nicht überlasse ich mal jedem selbst, aber ohne muß man dann halt nehmen, was man noch kriegt und das kann dann hoch im Norden auch teuer werden. Ich bin ein bekennender Vorbucher. Eine Selbsthifegruppe für dieses Phänomen, die mich bekehren
könnte, ist mir nicht bekannt, deswegen wird dieser Zustand wohl weiter anhalten. Die Zimmer, die wir hatten, lagen alle zwischen 70 und 80 Pfund incl. Frühstück.
Bar- oder Plastikgeld? Bargeld ist fast nicht notwendig. Visa mit Pin und Bargeld für Notfälle reicht, da auch nicht alle Unterkünfte oder Läden (gerade im Norden) Plastikgeld nehmen.
Die Tankstellensituation ist ausreichend. Im Norden muß man evtl auf die Öffnungszeiten achten. Dazu aber dann mehr, wenn wir im Norden sind.
Hier schonmal eine Übersicht der Tour:


Dann fahren wir mal los...
06.07.2018
Zuhause - Winterberg - Südlohn
Unterkunft: Tobi
KM: 270/270
Es ging los mit einer Tour Richtung holländische Grenze. Zwischendrin haben wir in Winterberg noch Klaus und Ursel aus dem Schwarzwald besucht, die da gerade auf ihrer jährlichen Mororradtour Station machten. Mit Klaus war ich letztes Jahr in den französischen Alpen und auf der Maira Stura (Bericht im Forum). Weiter dann zu Tobi, meinem Studienkollegen, der uns Unterkunft gewährte und für kaltes Bier und ein Grillbuffet gesorgt hatte. Bilder gibts von dem Tag nicht.
07.07.2018:
Tobi - Utrecht
Hotel Ibis
KM: 150/420
Heute war keine lange Strecke geplant. Wir sind nur bis nach Utrecht gefahren, um uns mal die Stadt anzuschauen. Ein schönes Städtchen, welches wir uns mit dem ein oder anderen Kaltgetränk an den Grachten angeschaut haben.
08.07.2018
Utrecht - Ijmuiden
KM: 61/481
Heute ging die Fähre nach Newcastle. Dazu mußten wir nur ein paar Km nach Ijmuiden fahren. Dadurch konnten wir es mit Frühstück und verpacken ruhig angehen lassen. Das Boarding ist in den Sommermonaten früher als normal möglich. Man beginnt schon um 13 Uhr. Das steht aber in keiner Buchung, sondern lediglich auf der Internetseite. Dadurch wußte das wohl auch nicht jeder und als wir ankamen, waren wir die ersten in der Reihe. Dadurch natürlich auch früh auf dem Schiff, mit der Möglichkeit die Sonne in der Skybar zu geniesen. Im Vorfeld also am besten mal per Mail oder Telefon die Boardingzeiten erfragen.



09.07.2018
Newcastle – Edinburgh
KM: 270/751
Unterkunft: Riccarton Inn
Streckenempfehlung des Tages: Die Single Road von Cappercleuch nach Tweedsmuir

Die Fähre runter und todesmutig in den Linksverkehr gestürzt. Eigentlich wollten wir uns, bis wir aus der Stadt raus sind, erstmal an ein Schweizer Paar hängen (haben auf der Fähre neben uns gestanden), da die schon öfter Linksverkehr gefahren sind. Das klappte aber irgendwie doch nicht, da die beiden schneller als wir aus den Kontrollen draußen waren.
Hier mal kurz der Hinweis, dass es zur Einreise nach England so Bestimmungen gibt wie „keine Taschenmesser mit arretierender Klinge“. Vorher bitte zu den Regelungen kundig machen, da das nach dem Brexit (so er denn kommt) sicher noch etwas verschärft wird. Ich sage damit nicht, dass das auch sicher geprüft wird. Wir wurden bei der Einreise nicht danach gefragt, komischerweise aber bei der Ausreise. Es soll nur ein Hinweis sein, auf die Bestimmungen für eine Einreise nach England zu achten, was jeder dann damit anfängt, ist einem ja selbst überlassen.
Es ging etwas holprig los, aber die Bürger von Newcastle wissen sicher um die verrückten Deutschen, die zu Hause alle auf der falschen Seite fahren. Außerdem gibt es genügend Schilder die einen nochmal an den Linksverkehr erinnern. Manche kleben sich auch noch einen Pfeil ins Cockpit zur Erinnerung. Ging aber auch ohne.
Kreiselfahren ist erstaunlich einfach, wenn man nicht vergisst nach rechts zu schauen
. Die größeren Kreisel haben einzeln beschriftete Spuren in die man sich dann einfach einordnet. Dennoch waren wir froh als wir Newcastle verlassen hatten und in eine ländlichere Gegend kamen, in der es auch gleich mal zu regnen begann. Also Regenzeug an und nächster Stopp schottische Grenze.


Der erste Blick auf Schottland...

Hier gibt es ein entsprechendes Schild und auch eine Imbissbude, die uns Getränk und Hot Dog verkaufte. Ich hoffte, dass der Hot Dog geschmacklich nicht die weiteren 14 Tage vorwegnahm. Hat er glücklicherweise nicht.
Da es aufhörte zu regnen, die Klamotten wieder ausgezogen und uns stand ein toller restlicher Tag mit super Strecke bei bestem Wetter bevor.
Der schönste Abschnitt an dem Tag die Single Road von Cappercleuch nach Tweedsmuir,
aber auch die anderen Nebenstrecken waren schön zu fahren.





Nachmittags dann in der Unterkunft angekommen. Ein Pub in einem Vorort (Currie) von Edinburgh mit ein paar Zimmern dabei. So konnten wir auch gleich mal die ersten Ale und Cider Spezialitäten aus dem Zapfhahn testen
.
Essen und Frühstück sind ok. Man kann beim Frühstück zwischen Continental oder Full Scottish wählen. Die Fahrzeuge stehen nicht einsehbar hinter dem Pub.
09.07.2018
Edinburgh Castle
KM: 0/751
Unterkunft: Riccarton Inn in Currie
Streckenempfehlung des Tages: Der Linienbus. Tageskarte koste 4 Pfund und erspart Parkplatzsuche und –gebühren
Der Besuch des Edinburgh Castle stand heute an. Mit dem Linienbus, der direkt vor dem Pub hält, ging es in die Stadt (umsteigen nicht notwendig). Ich hatte die Karten im Vorfeld online gebucht und das war glaube ich auch gut so. Wie erwartet war da ziemlich was los. Wir sind erst noch durch die Stadt geschlendert und haben uns das einheimische Mückenspray „Smidges“ gekauft. Das deutsche Autan z. B. nehmen die Midges angeblich nicht wirklich ernst. Smidges hat sich dann auch bewährt.
Laut Karten hatten wir ein Zeitfenster (muss man beim Buchen angeben) von 12-14 Uhr für den Einlass in die Burg. Durch das Vorbuchen spart man sich die Schlange und wir sind relativ zügig reingekommen.
Jeden Tag um 13 Uhr wird dort ein Salutschuss mit einem Geschütz abgefeuert. Davon hätte ich Euch gerne das ein oder andere schöne Foto präsentiert, nur war da vor lauter Menschen kein wirklich freier Blick aus der Nähe möglich. Also haben wir uns einen Platz etwas weiter weg gesucht.








Insgesamt ein schöner Besuch und viel zu schauen. Wer sich für sowas interessiert, sollte da auf jeden Fall mal hingehen.
11.07.2018
Edinburgh - Maryculter
KM: 270/1021
Unterkunft: Maryculter Hotel
Streckenempfehlung des Tages: Die Strecke durch den Cairngorms Nationalpark (A93)

Wir verließen Edinburgh Richtung Norden. Um erstmal dem Speckgürtel zu entgehen, sind wir bis Perth Autobahn gefahren. Dort dann runter und Richtung Cairngorms Nationalpark.




Dann auf Nebenstrecken (parallel zur Hauptstraße) ostwärts gehalten, um in Richtung Stonehaven zum Dunottar Castle zu fahren. Die Welt ist klein….als wir mitten in der Pampa kurz anhielten um etwas zu trinken, hörte ich hinter mir eine Stimme „Seit ihr aus Fritzlar?“ „Nein, aber aus der Nähe“. Es kamen zwei Fahrradfahrer, von denen der Fragende in Stonehaven wohnt, aber Verwandte in unserer Nähe hat. Nach einer kurzen Unterhaltung „Wo kommt ihr her, wo wollt ihr hin,…..“ ging es dann weiter Richtung Dunottar Castle. Insgesamt muss man sagen, dass wir durchgehend nette Begegnungen mit Einheimischen hatten, die einem vom Straßenrand auch einfach nur mal freundlich gewunken haben. Motorradfahrer sind dort scheinbar noch nicht der Teufel
auf zwei Rädern. Dunottar Castle ist eine Burgruine direkt auf einer Klippe, in der u. a. William Wallace mal eine Kirche mit Engländern angezündet hatte.







Lohnt sich mal anzuschauen. Die Motorräder stehen direkt vorm Parkwächterhäuschen ziemlich sicher und kosten keine Gebühr.
Von dort ging es zur Unterkunft. Hat schon bessere Tage gesehen, aber nichts desto trotz eine gute Unterkunft mit Bar und Restaurant, welche auf einer alten Anlage der Tempelritter beruht und wohl oft als Ort für Hochzeiten und ähnliche Feiern gebucht wird.




12.07.2018
Tagestour
KM: 214/1235
Unterkunft: Maryculter Hotel
Streckenempfehlung des Tages: Von Rhynie nach Dufftown (A941)

Heute wollten wir eine Tagestour ohne bestimmte Anfahrpunkte machen, aber da man ja irgendwas braucht wo man wenden kann, haben wir uns für die Glenfiddich Destillerie in Dufftown entschieden. Es wurde ein Tag durch die Gegend östlich des Cairngorms Nationalpark ohne wirklich spektakuläre Höhepunkte, aber durch eine schöne Ecke. Bei Glenfiddich keine Führung mitgemacht, aber mal über das Gelände und durch den Laden gestolpert.


Langsam wird es zum Running Gag einer jeden Sommerreise der letzten Jahre: Heute ging mir wieder mein Abblendlicht kaputt. Also an der nächsten Tanke angehalten und eine neue H7 erworben. Abends dann gewechselt.

13.07.2018
Maryculter – Dingwall
KM: 278/1513
Unterkunft: The Birches
Streckenempfehlung des Tages: Cairngorms NP und östlich Loch Ness Richtung Süden die A851/A862

Heute sollte es bis westlich von Inverness gehen, um dann am folgenden Tag in die „North 500“ einzusteigen. Nach kurzer Zeit erreichten wir den Cairngorms NP und führten unsere Route durch den Park dort fort, wo wir sie zwei Tage zuvor verlassen hatten. Die Landschaft sah immer noch so gut aus wie vor zwei Tagen, was sich bei uns dann immer auch auf die Geschwindigkeit auswirkt. Nach dem Motto „Gucken statt rasen“
ging es durch die Landschaft.




In Schottland ist es üblich das man schnellere auch mal an sich vorbeilässt, was wir auch mehrfach praktizierten, aus den vorher genannten Gründen. Das funktioniert (genau wie bei Gegenverkehr) insbesondere auf Single Tracks mit den Passing Places recht gut, wenn alle mitmachen. Das ist zum größten Teil auch so. Scheinbar ist dieses System aber gerade meinen Landsleuten nicht immer bekannt.
Während einer Pause stellte ich auf einmal einen Ölfleck auf dem Boden, im Bereich des vorderen Ritzels, fest
. Brachte mich jetzt erstmal nicht in besondere Aufregung und ich tippte mal auf einen zu hoch eingestellten Kettenöler in Zusammenarbeit mit der Nässe auf der Straße. Also weiter.
Nächster Stopp war Carrbridge. Im Bericht von McFadden/Der nette Mann hatte ich gelesen, dass man da in der Old Bakery einen guten Kaffee trinken kann und noch eine alte Steinbrücke gegenüber zu bestaunen sei. Beides wurde pflichtgemäß durchgeführt
und es ist schon erstaunlich, was so ein Steinbogen alles aushalten musste und immer noch steht.


Da wir ganz gut vorangekommen waren entschieden wird uns noch um Loch Ness herum zu fahren. Für die östliche Seite eine gute Entscheidung und eine wirklich schöne Strecke.


Ab Fort Augustus der erwartete Touristen Hot Spot. Ein Meer von Reisebussen. Aus diesem Grunde dort auch nicht angehalten. Auch am Westufer beim Urquhart Castle ein riesiger Menschenauflauf mit gesperrtem Parkplatz wegen Überfüllung und deswegen gleich weiter Richtung Dingwall in die Pension. Nettes Paar mit Pensionsanbau am eigenen Haus.
Zwischendurch hatte es in den Pausen immer mal wieder im Bereich vorderes Ritzel getropft
. Nie viel und wenn der Motor abkühlte hörte es auch immer wieder auf. Also den Hausherr mal vorsichtig gefragt, ob ich bei ihm das mal begutachten und reinigen darf. „No problem“. Garage auf….voll ausgestattete Hobbyschrauberecke mit einer Triumph Tiger und 2-3 Trialmaschinen. Am Ende waren seine Hände dreckiger wie meine
. Ein netter Typ und eine klare Empfehlung für das B&B . Meine Hoffnung war, dass durch das Säubern des Bereichs, kein alter Schmotter mehr runtertropft. Schaun wir mal….
Abends dann noch 5 Minuten in die Stadt und im Restaurant Victoria gegessen. Können wir empfehlen.
14.07.2018
Dingwall – Barrock
KM: 327/1840
Unterkunft: Lau-ren B&B
Streckenempfehlung des Tages: North 500, Dunett Head

Heute ging es dann auf die „North 500“ eine Küstenstraße die sich einmal um das nördliche Schottland schlängelt. Zunächst noch unspektakulär und breit ausgebaut, wird diese Richtung Norden schöner und landschaftlich reizvoller. Der landschaftlich deutlich schönere Teil ist jedoch die West- und Nordküste (kommen wir noch zu)



Beim ersten Pausenstopp tropfte es trotz abgestelltem Kettenöler wieder
. Aha, war es also doch nicht der Kettenöler. Was nun? In Inverness ist ein Motorradhändler mit Werkstatt, also aufgesattelt und wieder Richtung Süden gefahren. Der Werkstattmeister nahm sich auch gleich Zeit und schaute sich das Ganze an und damit meine ich auch, er schaute halt auf das tropfende Motorrad, sagte was zum Verkäufer und ging wieder
. Mir wurde dann mitgeteilt, dass das soweit alles in Ordnung ist und ich mir keine Sorgen über die paar Tropfen machen soll. Na dann. So richtig konnte ich mir auf die „Ferndiagnose“ noch keinen richtigen Reim machen
. Sicherheitshalber nochmal einen Liter Öl gekauft und entschieden weiter zu fahren. Solange da 5-6 Tropfen rauskommen, dachte ich, kann man ja weiterfahren. Die gute Nachricht: Wir sind weitere 3.000 km gefahren und ich musste nicht einmal Öl nachfüllen. Katharina hat dann mal abends google befragt und es handelt sich vermutlich um den Simmering beim vorderen Ritzel, der nicht mehr richtig abdichtet und dann in Schräglage aufgrund des Seitenständers zu leichtem Tropfen führt (hat dann - zurück in der Heimat - auch mein Schrauber bestätigt). Mittlerweile ist das Ding gewechselt und das Problem beseitigt. Das soll wohl u. a. auch bei englischen Maschinen öfter vorkommen, was die entspannte Reaktion des Schraubers in der Werkstatt erklären würde. Die schlechte Nachricht: Gibt keine.
Wir mussten dieselbe Strecke dann nochmal Richtung Norden und vor Wick fing es an zu regnen. Also Pelle übergezogen und zum Dunett Head, dem nördlichsten Punkt des Festlandes (oder der großen Insel?), Puffins suchen. Katharina hat sie dann auch gefunden, aber zum Fotografieren leider zu weit weg.


Danach weiter zu Dan & Dolina ins B&B. Auch eine sehr interessante Unterkunft. D&D betreiben ihr B&B in ihrem Haus. Die Zimmer sind nicht von der Wohnung getrennt. Wir haben direkt neben D&D im Zimmer geschlafen. Frühstück ist dann mit den anderen Gästen am großen Küchentisch der Beiden, was zu einem kurzweiligen Frühstück mit einer italiensichen Familie führte. Es gibt zwei DZ und unter dem Dach ein größeres Familienzimmer. Ich vermute wir haben im alten Kinderzimmer geschlafen.
Dan ist so ziemlich der größte Elvis Fan außerhalb der USA schätze ich. Das ganze Haus ist mit Bildern oder auch Statuetten des King ausgestattet, sofern er den Platz nicht für die Pokale braucht, die er mit seinem Show-Truck abstaubt. Die ganzen Wikinger Gegenstände wie Schwerter, Helme, usw. sollen dabei aber auch nicht unerwähnt bleiben. Also eine sehr interessante, aber doch aufgeräumte Wohnung.




Eine wirklich nette Unterkunft, wenn man kein Problem damit hat, dass man halt mittendrin statt nur dabei ist. Das Frühstück von Dolina ist jedenfalls zu empfehlen.
15.07.2018
Barrock – Durness
KM: 259/2099
Unterkunft: Wild Orchid Guesthouse
Streckenempfehlung des Tages: Alles heute gefahrene

Nach dem guten Frühstück bei D&D und einem Tankstopp in Thurso, ging es dann westwärts an der Nordküste entlang. Da braucht man gar nicht groß was zu schreiben. Die Gegend wird immer schöner und die Straßen immer kleiner. Aufgrund der Entfernung nach Durness hatte ich noch zwei Schleifen ins Inland eingebaut die ich auch nur empfehlen kann. Sobald man von der „North 500“ etwas abweicht, ist man praktisch unter sich, da die Straßen zum großen Teil nicht Wohnwagen/Wohnmobil kompatibel sind.


Wir sind da zum Teil schon ziemlich einsam unterwegs gewesen und das in der Ferienzeit. Unbedingt machen, wenn die Zeit reicht. Die Tongue Bay kann man auf der alten Straße umfahren. Auch zu empfehlen, aber die Straße hat teilweise schon bessere Tage gesehen.





Zum Schluss kam für ca. 30 km eine ordentliche Dusche. In der Hoffnung und der Erfahrung der letzten Tage, dass das gleich rum ist, haben wir mal das Regenzeug ausgelassen. Hätten wir mal anziehen sollen. Na egal, komplett durch waren die Klamotten nicht und da wir am Folgetag nicht fahren wollten, hatten sie Zeit zum Trocknen.
Die Unterkunft war ein etwas größeres B&B in Durness, was vom Zimmer und Frühstück ok war, aber sicher nicht zu den Highlights unserer Behausungen gezählt hat.
Ich hatte ja schon erwähnt, dass ich nochmal auf die Tankstellen im Norden zurückkomme. An der Nordküste haben wir nur Tankstellen in Durness, Bettyhill und Thurso gesehen. Es gibt vielleicht noch mehr, aber ich möchte hier nur das selbst gesehene weitergeben. Auf Bettyhill sollte man sich nicht verlassen. Eine Zapfsäule, die vom örtlichen Tante-Emma-Laden betrieben wird. Das heißt, hat der Laden zu, gibt’s auch kein Sprit. Sonntagnachmittag ist da definitiv dicht.
Durness ist eine 24/7 mit Kreditkarte (PIN) und in Thurso gibt’s mindestens eine. Angeblich ist in Tongue noch eine, die haben wir aber nicht gesehen.
16.07.2018
Durness
KM: 0/2099
Unterkunft: Wild Orchid Guesthouse
Gestern Abend hatten wir noch im Sango Sands Oasis gegessen und wollten heute einen motorradfreien Tag einlegen. Beim Essen haben wir dann die Schweizer getroffen, die wir bei der Ausschiffung „verloren“ hatten. Die nächsten 2-3 Tage sind wir uns dann regelmäßig über den Weg gelaufen bzw. gefahren, da sie auch die Westküste runter sind. Durness ist nicht groß und der einzige Pub, in dem man auch was zu Essen kriegt, ist am Sango Sands Beach. Den werden einige der Leser auch aus dem Film von Hein kennen. Für Selbstversorger gibt es einen SPAR-Markt im Ort.


Wir hatten uns zwei Dinge vorgenommen, die wir heute machen wollten. Zuerst wollten wir der Smoo Cave einen Besuch abstatten und dann noch westlich Richtung Künstlerdorf Balnakeil und etwas weiter zum Strand. Die Smoo Cave ist eine Höhle im Osten von Durness, wo es auch eine kleine Führung mit Bootseinlage gibt. Also erstmal am Sango Sands Beach vorbei Richtung Höhle.





Blick auf den Eingang

Danach sind wir mit kurzen Fotostopps in Richtung Westen zum Künstlerdorf gelaufen, aber nicht ohne zumindest mal Ansatzweise die Füße ins Wasser zu halten.



Brrrrr, saukalt das Wasser, was die wenigen Badegäste erklären dürfte.
In Balnakeil haben sich diverse Künstler nieder gelassen, stellen dort ihre Sachen aus und verkaufen die natürlich auch. Außerdem soll es dort noch die beste Schokolade Schottlands geben. Da mussten wir natürlich auch mal ein zwei Pralinen probieren. Nicht weit entfernt ist dann noch ein großer Sandstrand mit alter Kirchenruine und Friedhof zu sehen.





Uuups, da hatten wir doch zufällig noch ein schönes Getränk für eine Pause am Strand dabei


Durness, bei gutem Wetter eine tolle Sache.


nachdem es dieses Jahr schon einige tolle Berichte von Schottland und vor allem Heins Film gegeben hat, traut man sich ja fast nicht, auch noch einen abzuliefern. Ich mach es aber trotzdem

Schottland! ....Schottland?
Was will man denn da? Da ist nur schlechtes Wetter



Zu allem Überfluss fragt mich dann noch mein Onkel Wolfgang, mit dem ich Anfang der 2000er drei tolle Namibiatrips gemacht habe,
“Warum fahrt ihr immer dahin wo es regnet?“ - “Na weil wir es können“

Wie dem auch sei... wir haben uns von all dem nicht beeindrucken lassen und ich habe eine Rundreise geplant, die uns einmal entgegen dem Uhrzeigersinn herumführen sollte. Man will ja schließlich mitreden und das geht am besten oder besser gesagt, dass geht eigentlich nur, wenn man auch selbst vor Ort war.
Um nicht jeden Tag was zum Wetter zu schreiben, mache ich es hier kurz. Wir hatten echt Glück. Schon lange gab es wohl nicht mehr so eine schöne Wetterperiode. Der gemeine Tourist findet das jetzt gut, die Farmer aber eher weniger. Wir hatten fast durchgehend relativ gutes Wetter und wir mußten nur ein paarmal - meist nur kurzzeitig - die Regenkombi auspacken. Meist aber eher übervorsichtig und wäre vielleicht in Einzelfällen gar nicht nötig gewesen. Lediglich die letzten zwei drei Tage waren dann etwas schlechter.
Die Unterkünfte hatte ich wieder hauptsächlich über booking com gefunden. Lediglich an der Nord- und Westküste habe ich mit google maps und email “gearbeitet“, da dort die Unterkünfte von booking com übersichtlich sind. Vorbuchen oder nicht überlasse ich mal jedem selbst, aber ohne muß man dann halt nehmen, was man noch kriegt und das kann dann hoch im Norden auch teuer werden. Ich bin ein bekennender Vorbucher. Eine Selbsthifegruppe für dieses Phänomen, die mich bekehren

Bar- oder Plastikgeld? Bargeld ist fast nicht notwendig. Visa mit Pin und Bargeld für Notfälle reicht, da auch nicht alle Unterkünfte oder Läden (gerade im Norden) Plastikgeld nehmen.
Die Tankstellensituation ist ausreichend. Im Norden muß man evtl auf die Öffnungszeiten achten. Dazu aber dann mehr, wenn wir im Norden sind.
Hier schonmal eine Übersicht der Tour:


Dann fahren wir mal los...

06.07.2018
Zuhause - Winterberg - Südlohn
Unterkunft: Tobi
KM: 270/270
Es ging los mit einer Tour Richtung holländische Grenze. Zwischendrin haben wir in Winterberg noch Klaus und Ursel aus dem Schwarzwald besucht, die da gerade auf ihrer jährlichen Mororradtour Station machten. Mit Klaus war ich letztes Jahr in den französischen Alpen und auf der Maira Stura (Bericht im Forum). Weiter dann zu Tobi, meinem Studienkollegen, der uns Unterkunft gewährte und für kaltes Bier und ein Grillbuffet gesorgt hatte. Bilder gibts von dem Tag nicht.
07.07.2018:
Tobi - Utrecht
Hotel Ibis
KM: 150/420
Heute war keine lange Strecke geplant. Wir sind nur bis nach Utrecht gefahren, um uns mal die Stadt anzuschauen. Ein schönes Städtchen, welches wir uns mit dem ein oder anderen Kaltgetränk an den Grachten angeschaut haben.
08.07.2018
Utrecht - Ijmuiden
KM: 61/481
Heute ging die Fähre nach Newcastle. Dazu mußten wir nur ein paar Km nach Ijmuiden fahren. Dadurch konnten wir es mit Frühstück und verpacken ruhig angehen lassen. Das Boarding ist in den Sommermonaten früher als normal möglich. Man beginnt schon um 13 Uhr. Das steht aber in keiner Buchung, sondern lediglich auf der Internetseite. Dadurch wußte das wohl auch nicht jeder und als wir ankamen, waren wir die ersten in der Reihe. Dadurch natürlich auch früh auf dem Schiff, mit der Möglichkeit die Sonne in der Skybar zu geniesen. Im Vorfeld also am besten mal per Mail oder Telefon die Boardingzeiten erfragen.



09.07.2018
Newcastle – Edinburgh
KM: 270/751
Unterkunft: Riccarton Inn
Streckenempfehlung des Tages: Die Single Road von Cappercleuch nach Tweedsmuir

Die Fähre runter und todesmutig in den Linksverkehr gestürzt. Eigentlich wollten wir uns, bis wir aus der Stadt raus sind, erstmal an ein Schweizer Paar hängen (haben auf der Fähre neben uns gestanden), da die schon öfter Linksverkehr gefahren sind. Das klappte aber irgendwie doch nicht, da die beiden schneller als wir aus den Kontrollen draußen waren.
Hier mal kurz der Hinweis, dass es zur Einreise nach England so Bestimmungen gibt wie „keine Taschenmesser mit arretierender Klinge“. Vorher bitte zu den Regelungen kundig machen, da das nach dem Brexit (so er denn kommt) sicher noch etwas verschärft wird. Ich sage damit nicht, dass das auch sicher geprüft wird. Wir wurden bei der Einreise nicht danach gefragt, komischerweise aber bei der Ausreise. Es soll nur ein Hinweis sein, auf die Bestimmungen für eine Einreise nach England zu achten, was jeder dann damit anfängt, ist einem ja selbst überlassen.
Es ging etwas holprig los, aber die Bürger von Newcastle wissen sicher um die verrückten Deutschen, die zu Hause alle auf der falschen Seite fahren. Außerdem gibt es genügend Schilder die einen nochmal an den Linksverkehr erinnern. Manche kleben sich auch noch einen Pfeil ins Cockpit zur Erinnerung. Ging aber auch ohne.
Kreiselfahren ist erstaunlich einfach, wenn man nicht vergisst nach rechts zu schauen



Der erste Blick auf Schottland...

Hier gibt es ein entsprechendes Schild und auch eine Imbissbude, die uns Getränk und Hot Dog verkaufte. Ich hoffte, dass der Hot Dog geschmacklich nicht die weiteren 14 Tage vorwegnahm. Hat er glücklicherweise nicht.
Da es aufhörte zu regnen, die Klamotten wieder ausgezogen und uns stand ein toller restlicher Tag mit super Strecke bei bestem Wetter bevor.
Der schönste Abschnitt an dem Tag die Single Road von Cappercleuch nach Tweedsmuir,
aber auch die anderen Nebenstrecken waren schön zu fahren.





Nachmittags dann in der Unterkunft angekommen. Ein Pub in einem Vorort (Currie) von Edinburgh mit ein paar Zimmern dabei. So konnten wir auch gleich mal die ersten Ale und Cider Spezialitäten aus dem Zapfhahn testen

Essen und Frühstück sind ok. Man kann beim Frühstück zwischen Continental oder Full Scottish wählen. Die Fahrzeuge stehen nicht einsehbar hinter dem Pub.
09.07.2018
Edinburgh Castle
KM: 0/751
Unterkunft: Riccarton Inn in Currie
Streckenempfehlung des Tages: Der Linienbus. Tageskarte koste 4 Pfund und erspart Parkplatzsuche und –gebühren
Der Besuch des Edinburgh Castle stand heute an. Mit dem Linienbus, der direkt vor dem Pub hält, ging es in die Stadt (umsteigen nicht notwendig). Ich hatte die Karten im Vorfeld online gebucht und das war glaube ich auch gut so. Wie erwartet war da ziemlich was los. Wir sind erst noch durch die Stadt geschlendert und haben uns das einheimische Mückenspray „Smidges“ gekauft. Das deutsche Autan z. B. nehmen die Midges angeblich nicht wirklich ernst. Smidges hat sich dann auch bewährt.
Laut Karten hatten wir ein Zeitfenster (muss man beim Buchen angeben) von 12-14 Uhr für den Einlass in die Burg. Durch das Vorbuchen spart man sich die Schlange und wir sind relativ zügig reingekommen.
Jeden Tag um 13 Uhr wird dort ein Salutschuss mit einem Geschütz abgefeuert. Davon hätte ich Euch gerne das ein oder andere schöne Foto präsentiert, nur war da vor lauter Menschen kein wirklich freier Blick aus der Nähe möglich. Also haben wir uns einen Platz etwas weiter weg gesucht.








Insgesamt ein schöner Besuch und viel zu schauen. Wer sich für sowas interessiert, sollte da auf jeden Fall mal hingehen.
11.07.2018
Edinburgh - Maryculter
KM: 270/1021
Unterkunft: Maryculter Hotel
Streckenempfehlung des Tages: Die Strecke durch den Cairngorms Nationalpark (A93)

Wir verließen Edinburgh Richtung Norden. Um erstmal dem Speckgürtel zu entgehen, sind wir bis Perth Autobahn gefahren. Dort dann runter und Richtung Cairngorms Nationalpark.




Dann auf Nebenstrecken (parallel zur Hauptstraße) ostwärts gehalten, um in Richtung Stonehaven zum Dunottar Castle zu fahren. Die Welt ist klein….als wir mitten in der Pampa kurz anhielten um etwas zu trinken, hörte ich hinter mir eine Stimme „Seit ihr aus Fritzlar?“ „Nein, aber aus der Nähe“. Es kamen zwei Fahrradfahrer, von denen der Fragende in Stonehaven wohnt, aber Verwandte in unserer Nähe hat. Nach einer kurzen Unterhaltung „Wo kommt ihr her, wo wollt ihr hin,…..“ ging es dann weiter Richtung Dunottar Castle. Insgesamt muss man sagen, dass wir durchgehend nette Begegnungen mit Einheimischen hatten, die einem vom Straßenrand auch einfach nur mal freundlich gewunken haben. Motorradfahrer sind dort scheinbar noch nicht der Teufel








Lohnt sich mal anzuschauen. Die Motorräder stehen direkt vorm Parkwächterhäuschen ziemlich sicher und kosten keine Gebühr.
Von dort ging es zur Unterkunft. Hat schon bessere Tage gesehen, aber nichts desto trotz eine gute Unterkunft mit Bar und Restaurant, welche auf einer alten Anlage der Tempelritter beruht und wohl oft als Ort für Hochzeiten und ähnliche Feiern gebucht wird.




12.07.2018
Tagestour
KM: 214/1235
Unterkunft: Maryculter Hotel
Streckenempfehlung des Tages: Von Rhynie nach Dufftown (A941)

Heute wollten wir eine Tagestour ohne bestimmte Anfahrpunkte machen, aber da man ja irgendwas braucht wo man wenden kann, haben wir uns für die Glenfiddich Destillerie in Dufftown entschieden. Es wurde ein Tag durch die Gegend östlich des Cairngorms Nationalpark ohne wirklich spektakuläre Höhepunkte, aber durch eine schöne Ecke. Bei Glenfiddich keine Führung mitgemacht, aber mal über das Gelände und durch den Laden gestolpert.


Langsam wird es zum Running Gag einer jeden Sommerreise der letzten Jahre: Heute ging mir wieder mein Abblendlicht kaputt. Also an der nächsten Tanke angehalten und eine neue H7 erworben. Abends dann gewechselt.

13.07.2018
Maryculter – Dingwall
KM: 278/1513
Unterkunft: The Birches
Streckenempfehlung des Tages: Cairngorms NP und östlich Loch Ness Richtung Süden die A851/A862

Heute sollte es bis westlich von Inverness gehen, um dann am folgenden Tag in die „North 500“ einzusteigen. Nach kurzer Zeit erreichten wir den Cairngorms NP und führten unsere Route durch den Park dort fort, wo wir sie zwei Tage zuvor verlassen hatten. Die Landschaft sah immer noch so gut aus wie vor zwei Tagen, was sich bei uns dann immer auch auf die Geschwindigkeit auswirkt. Nach dem Motto „Gucken statt rasen“





In Schottland ist es üblich das man schnellere auch mal an sich vorbeilässt, was wir auch mehrfach praktizierten, aus den vorher genannten Gründen. Das funktioniert (genau wie bei Gegenverkehr) insbesondere auf Single Tracks mit den Passing Places recht gut, wenn alle mitmachen. Das ist zum größten Teil auch so. Scheinbar ist dieses System aber gerade meinen Landsleuten nicht immer bekannt.
Während einer Pause stellte ich auf einmal einen Ölfleck auf dem Boden, im Bereich des vorderen Ritzels, fest

Nächster Stopp war Carrbridge. Im Bericht von McFadden/Der nette Mann hatte ich gelesen, dass man da in der Old Bakery einen guten Kaffee trinken kann und noch eine alte Steinbrücke gegenüber zu bestaunen sei. Beides wurde pflichtgemäß durchgeführt



Da wir ganz gut vorangekommen waren entschieden wird uns noch um Loch Ness herum zu fahren. Für die östliche Seite eine gute Entscheidung und eine wirklich schöne Strecke.


Ab Fort Augustus der erwartete Touristen Hot Spot. Ein Meer von Reisebussen. Aus diesem Grunde dort auch nicht angehalten. Auch am Westufer beim Urquhart Castle ein riesiger Menschenauflauf mit gesperrtem Parkplatz wegen Überfüllung und deswegen gleich weiter Richtung Dingwall in die Pension. Nettes Paar mit Pensionsanbau am eigenen Haus.
Zwischendurch hatte es in den Pausen immer mal wieder im Bereich vorderes Ritzel getropft


Abends dann noch 5 Minuten in die Stadt und im Restaurant Victoria gegessen. Können wir empfehlen.
14.07.2018
Dingwall – Barrock
KM: 327/1840
Unterkunft: Lau-ren B&B
Streckenempfehlung des Tages: North 500, Dunett Head

Heute ging es dann auf die „North 500“ eine Küstenstraße die sich einmal um das nördliche Schottland schlängelt. Zunächst noch unspektakulär und breit ausgebaut, wird diese Richtung Norden schöner und landschaftlich reizvoller. Der landschaftlich deutlich schönere Teil ist jedoch die West- und Nordküste (kommen wir noch zu)



Beim ersten Pausenstopp tropfte es trotz abgestelltem Kettenöler wieder



Wir mussten dieselbe Strecke dann nochmal Richtung Norden und vor Wick fing es an zu regnen. Also Pelle übergezogen und zum Dunett Head, dem nördlichsten Punkt des Festlandes (oder der großen Insel?), Puffins suchen. Katharina hat sie dann auch gefunden, aber zum Fotografieren leider zu weit weg.


Danach weiter zu Dan & Dolina ins B&B. Auch eine sehr interessante Unterkunft. D&D betreiben ihr B&B in ihrem Haus. Die Zimmer sind nicht von der Wohnung getrennt. Wir haben direkt neben D&D im Zimmer geschlafen. Frühstück ist dann mit den anderen Gästen am großen Küchentisch der Beiden, was zu einem kurzweiligen Frühstück mit einer italiensichen Familie führte. Es gibt zwei DZ und unter dem Dach ein größeres Familienzimmer. Ich vermute wir haben im alten Kinderzimmer geschlafen.
Dan ist so ziemlich der größte Elvis Fan außerhalb der USA schätze ich. Das ganze Haus ist mit Bildern oder auch Statuetten des King ausgestattet, sofern er den Platz nicht für die Pokale braucht, die er mit seinem Show-Truck abstaubt. Die ganzen Wikinger Gegenstände wie Schwerter, Helme, usw. sollen dabei aber auch nicht unerwähnt bleiben. Also eine sehr interessante, aber doch aufgeräumte Wohnung.




Eine wirklich nette Unterkunft, wenn man kein Problem damit hat, dass man halt mittendrin statt nur dabei ist. Das Frühstück von Dolina ist jedenfalls zu empfehlen.
15.07.2018
Barrock – Durness
KM: 259/2099
Unterkunft: Wild Orchid Guesthouse
Streckenempfehlung des Tages: Alles heute gefahrene

Nach dem guten Frühstück bei D&D und einem Tankstopp in Thurso, ging es dann westwärts an der Nordküste entlang. Da braucht man gar nicht groß was zu schreiben. Die Gegend wird immer schöner und die Straßen immer kleiner. Aufgrund der Entfernung nach Durness hatte ich noch zwei Schleifen ins Inland eingebaut die ich auch nur empfehlen kann. Sobald man von der „North 500“ etwas abweicht, ist man praktisch unter sich, da die Straßen zum großen Teil nicht Wohnwagen/Wohnmobil kompatibel sind.


Wir sind da zum Teil schon ziemlich einsam unterwegs gewesen und das in der Ferienzeit. Unbedingt machen, wenn die Zeit reicht. Die Tongue Bay kann man auf der alten Straße umfahren. Auch zu empfehlen, aber die Straße hat teilweise schon bessere Tage gesehen.





Zum Schluss kam für ca. 30 km eine ordentliche Dusche. In der Hoffnung und der Erfahrung der letzten Tage, dass das gleich rum ist, haben wir mal das Regenzeug ausgelassen. Hätten wir mal anziehen sollen. Na egal, komplett durch waren die Klamotten nicht und da wir am Folgetag nicht fahren wollten, hatten sie Zeit zum Trocknen.
Die Unterkunft war ein etwas größeres B&B in Durness, was vom Zimmer und Frühstück ok war, aber sicher nicht zu den Highlights unserer Behausungen gezählt hat.
Ich hatte ja schon erwähnt, dass ich nochmal auf die Tankstellen im Norden zurückkomme. An der Nordküste haben wir nur Tankstellen in Durness, Bettyhill und Thurso gesehen. Es gibt vielleicht noch mehr, aber ich möchte hier nur das selbst gesehene weitergeben. Auf Bettyhill sollte man sich nicht verlassen. Eine Zapfsäule, die vom örtlichen Tante-Emma-Laden betrieben wird. Das heißt, hat der Laden zu, gibt’s auch kein Sprit. Sonntagnachmittag ist da definitiv dicht.
Durness ist eine 24/7 mit Kreditkarte (PIN) und in Thurso gibt’s mindestens eine. Angeblich ist in Tongue noch eine, die haben wir aber nicht gesehen.
16.07.2018
Durness
KM: 0/2099
Unterkunft: Wild Orchid Guesthouse
Gestern Abend hatten wir noch im Sango Sands Oasis gegessen und wollten heute einen motorradfreien Tag einlegen. Beim Essen haben wir dann die Schweizer getroffen, die wir bei der Ausschiffung „verloren“ hatten. Die nächsten 2-3 Tage sind wir uns dann regelmäßig über den Weg gelaufen bzw. gefahren, da sie auch die Westküste runter sind. Durness ist nicht groß und der einzige Pub, in dem man auch was zu Essen kriegt, ist am Sango Sands Beach. Den werden einige der Leser auch aus dem Film von Hein kennen. Für Selbstversorger gibt es einen SPAR-Markt im Ort.


Wir hatten uns zwei Dinge vorgenommen, die wir heute machen wollten. Zuerst wollten wir der Smoo Cave einen Besuch abstatten und dann noch westlich Richtung Künstlerdorf Balnakeil und etwas weiter zum Strand. Die Smoo Cave ist eine Höhle im Osten von Durness, wo es auch eine kleine Führung mit Bootseinlage gibt. Also erstmal am Sango Sands Beach vorbei Richtung Höhle.





Blick auf den Eingang

Danach sind wir mit kurzen Fotostopps in Richtung Westen zum Künstlerdorf gelaufen, aber nicht ohne zumindest mal Ansatzweise die Füße ins Wasser zu halten.



Brrrrr, saukalt das Wasser, was die wenigen Badegäste erklären dürfte.
In Balnakeil haben sich diverse Künstler nieder gelassen, stellen dort ihre Sachen aus und verkaufen die natürlich auch. Außerdem soll es dort noch die beste Schokolade Schottlands geben. Da mussten wir natürlich auch mal ein zwei Pralinen probieren. Nicht weit entfernt ist dann noch ein großer Sandstrand mit alter Kirchenruine und Friedhof zu sehen.





Uuups, da hatten wir doch zufällig noch ein schönes Getränk für eine Pause am Strand dabei



Durness, bei gutem Wetter eine tolle Sache.

