dikki hat geschrieben:Schöner Bericht und klasse Tour, danke!
Aber "barneys" Kritik ist auch nicht ganz unberechtigt.
Da hast Du auf den ersten Blick sicher Recht, Barney auch, dennoch sehe ich das etwas anders, erkläre es auch gerne, denn ganz so einfach, wie ein Video, das Leute bei gravierenden Verstößen selbst aufgezeichnet haben und ins Netz stellen, ist das in unserem Fall nicht.
Das kann man ohne Detailkenntnisse sicher so auffassen, das verstehe ich auch. Mir ist da aber nichts "entgangen", weil ich mich akribisch vorbereite und sehr genau prüfe, wo man wann fahren darf und wann nicht.
Jeder Abschnitt der (erkennbar als solche) Straße, der an der Assietta einem Befahrensverbot unterliegt, ist entsprechend gekennzeichnet. Da stehen Schilder. Diese "Querspange" gehört -wie manche Stiche auch- zur Strada dell'Assietta und ist legal befahrbar. Zudem arbeite ich auch mit einer Karte, die das FVA Oulx herausgibt und in der die legalen Strecken genau verzeichnet sind.
Bei seiner nachvollziehbaren Argumentation übersieht barney leider zwei Dinge, bzw. kennt sie vermutlich nicht: Die
"Strada dell'Assietta" beginnt erst nach dem Bogen über die Strada nach dem Colle Basset. Vorher ist es schlicht die SP173. Es gibt da noch zahlreiche legale Abzweige, z.B. nach Sportinia oder auf eine (sogar ausgeschilderte) Hochfläche mit Aussicht. Dazu gehört auch die von mir beschriebene Querspange. Da sitzt übrigens auch der Assietta Fotograf.
Strikte Auflagen, wie jedes Verbot, die "Straße" zu verlassen (also ins "Grüne" zu fahren) bestehen insbesondere für den sensiblen Bereich, in dem die
Strada dell'Assietta durch den Naturpark Gran Bosco di Salbertrand führt. Der beginnt, von Südwesten kommend, jedoch erst hinter dem Colle Blegier. Der ist auch entsprechend ausgeschildert.
Ich muss zugeben, dass ich dieses Verbot sträflich missachtet habe, als ich meine DAKAR links der Piste in die Böschung gebohrt habe. Ich hoffe, man schenkt mir Glauben, dass das kein Vorsatz war.
Wer den Basset kennt, kennt auch den Steilhang, oben fast 100%, an dem sich die Sportendurofahrer gerne versuchen. Der gehört definitiv nicht zur Straße, liegt aber weder auf der Strada dell'Assietta, geschweige denn im Naturpark. Trotzdem darf man da nicht fahren. Ich mache das auch nicht, wenngleich es reizt, da mal runter zu rauschen, wie im Training bei Stehlin.
Für den Naturpark gilt eine strenge Nutzungsordnung:
https://www.stradadellassietta.it/tedes ... turali.php" onclick="window.open(this.href);return false;
Es ist grundsätzlich verboten, "sich abseits der Straße, mit welchem Verkehrsmittel auch immer, zu bewegen". Das gilt auch für z.B. Mountainbiker. Daran haben wir uns gehalten und halten wir uns.
Das grundsätzliche Tempolimit auf der Strada dell' Assietta beträgt
30km/h.
https://www.stradadellassietta.it/tedes ... azione.php" onclick="window.open(this.href);return false;
Nur an exponierten Stellen ist die Vmax sequenziell auf 15 km /h beschränkt. Diese Schilder übersehen wir auch nicht und man ist auch gut beraten, sich dort an diese Regelung zu halten. Nicht wegen der Carabinieri, sondern aus reinem Selbsterhaltungstrieb.
Vor allem aber, ich kann das nicht oft genug betonen, schreibe ich
keine "Berichte" Ich nenne das Reiseromane oder Reportagen. Die Übertreibung/Überspitzung ist ein Stilmittel, einen Lesestoff interessant und spannend zu machen. Man ist also gut beraten, nicht jedes Wort, das ich geschrieben habe, auf die Goldwaage zu legen. Man kann auch mit 20 km/h um eine Kehre driften.
Was Barney aus seiner Sicht glaubt herausgelesen zu haben, ist genau dieser subjektive Effekt, der damit eigentlich auch erzielt werden soll, wenn auch nicht mit dieser Auswirkung, die ich bedaure, mir aber die Schuld zuschreiben muss, dass man mich da falsch interpretieren kann.
Ich will weder für mich, noch für meine Kameraden ausschließen, dass wir in dem einen oder anderen Fall, die 30 km/h überschritten haben, ganz sicher sind wir auf der LGKS Nord auch mal schneller als die erlaubten 20 gefahren, denn da bekommt man einen Vogel. Ich bin auch auf der Straße von Sauze di Cesana nach Bousson (schnurgerade, asphaltiert, 30 km/h) mit PKW und Anhänger 40 gefahren. Die ersten, die mich überholt haben und wohl für einen bekloppten Tedesco hielten, waren die Carabinieri.
Da sehe ich einen gewissen Unterschied zu Unternehmungen, denen ein striktes Verbot zugrunde liegt und die schlicht lebensgefährlich sind.