Alpenbollern 2019 - ein paar frische Gedanken
Verfasst: Montag 22. Juli 2019, 16:02
Hallo Leute,
ganz im Sinne von „90er Jahre Revival“ habe ich meine Ausrüstung dem Thema angepasst und weder Digitalkamera, noch Action-Cam mit im Rucksack gehabt.
Bilder, oder Film kann ich also nicht beisteuern - wen meine noch ganz frischen Gedanken interessieren, der kann jetzt gerne weiter lesen…. ich habe in der Mittagspause drauf los getippt... und los geht’s
Leute, ich kann Euch sagen: Ich freue mich ja immer auf meine Kurztripps mit dem Motorrad. Bei dem von Schippy angeregten Alpenbollern war die Vorfreude aber nochmal deutlich größer.
Die 90er waren einfach meine Motorradzeit. 1996 bis 2000 war wirklich wild. Auch wenn ein kleiner Bausparer drauf ging, bin ich im Nachhinein froh und dankbar, dass ich diese Zeit erleben durfte.
Und so ging es für mich am Freitag den 19.07. morgens in der Früh mit Auto, Anhänger und dem Julchen ab Richtung Hotel Alpina nach Wenns.
Dort checkten einen Tag vorher schon Micha (Mimoto), Bernd (qtreiber) und Torsten (bester Mopedkumpel von Bernd und Milleman) ein.
Als pünktlicher Nordschwabe kam ich ein bisschen zu früh, um die Drei beim Frühstücken zu ärgern… was auch geklappt hat
Kurz danach machten wir uns mit 2x Superduke, 1x Multistrada und dem Julchen (gelbe Ducati 996 S) auf Richtung Timmelsjoch, Jaufenpass, alte Brennerstraße und Kühtai wieder zurück zum Hotel.
Das Wetter war bestens, wir waren im Flow, und auch wenn ich nicht immer folgen konnte, war es einfach nur herrlich.
Kurz vor dem Abzweig nach Kühtai waren ein paar flottere Kurven, wo sich das Julchen dann auch richtig wohl fühlte…
Als wir spätnachmittags bei den Stiefelgetränken vorm Hotel saßen, trudelten so langsam die restlichen Teilnehmer ein.
Barneys Altehrenwürdige durfte sogar direkt vor dem Hotel parken…. Nächstes mal bringe ich Kübel, Spülmittel und Schwamm mit… Man sieht nämlich schon, dass sie meistens für „nicht staubfreie Straßen“ genutzt wird…
Abends saßen wir an großer Tafel und genossen das 3-Gänge-Menü, welches gerade mal € 9,00 gekostet hat… Für den Preis war das unfassbar lecker, und weil einer der Michas mal kurz seinen Teller alleine lassen musste, wurde ich auch satt
Die Nacht war kurz, nicht weil ich abends so lang machte… Nein, weil ich innerlich wirklich aufgewühlt und voller Vorfreude war.
Gefreut habe ich mich weder auf die widerlichen Rechtskehren am Stilfser, noch auf den holprigen Asphalt am Gavia.
Gefreut habe ich mich auf die tollen Typen/Typinnen, mit denen ich das erleben darf.
Also mal ganz im Ernst, die Mimotos sind schon ein herrlicher Haufen Motorradverrückter
Und so kam es wie es kommen musste, es trafen sich alle pünktlich am vereinbarten Punkt und es ging hoch zur Piller Höhe, Samnaun, bis zum Reschenpass.
Dort wartete schon Jürgen (JVS) mit seiner wunderschönen 748.
Thematisch passt mein Julchen natürlich perfekt zur 748 und so klemmte ich mich (natürlich mit Sicherheitsabstand) an sein Hinterrad.
Gedacht habe ich mir natürlich auch – so günstig kommste nie wieder an eine Vorführung, wie man das Stilfser richtig hoch fährt.
Und in der Tat war es eine reine Wohltat Jürgen zuzusehen. Die flotten Passagen gehen mir eh leicht von der Hand, in den weiteren Linkskehren komme ich auch klar.
Zu beobachten, wie Jürgen mit seiner Parmesanfeile in die superengen Rechtskehren sticht und jedes Mal den Scheitelpunkt auf den Zentimeter trifft ist einerseits sensationell, aber auch frustrierend.
Irgendjemand sagte mir oben am Tibethaus, dass Jürgen bestimmt schon mit dem Kinderwagen da hochgeschubbst wurde… das tröstete mich ein bisschen
Am Tibethaus haben wir übrigens erstklassig getrunken und gespeist… Danach ging es den Stelvio runter Richtung Bormio und weiter Richtung Gavia.
Oben am Gavia rief Benny zum Gruppenbild auf – auch das schafften wir ohne Verletzte
Ab dem Gavia hatte ich dann auch super Radioempfang am Headset. Meinen Helm zierten danach nämlich 2 schöne Knubbel-Antennen im „Mork vom Ork Style“… Danke Barney
Irgendwie beschlich mich so langsam das Gefühl, dass es besonders großen Spaß machen muss, MICH zu verarxxxen… Vielleicht muss ich auch für irgendwas büßen… Es war aber immer lustig.
Letzter Stop war oben am Mortirolo. Es wurde getrunken, eisgeschlemmt, fotografiert, geblödelt und was man halt sonst so tut.
Anschließend sammelten wir uns zum Gruppenbild, und der kradreisende Peter lies routiniert seine Drohne fliegen.
Das Hotel in Sondalo war zum Greifen nahe. Meine Handgelenke brüllten mir unter den Helm: Hey Andreas, so langsam reichts uns, entweder mehr Wampenspannung, oder Feierabend.
Der Tank war auch fast leer, und so bollerten wir ins Tal.
Unten an der Tankstelle wollte ich nach dem Bezahlen meinen Rucksack aufschnallen und da fiel mir auf, dass ich gar keinen Rucksack mehr dabei hatte.
Kennt Ihr das, wenn dann alle Gehirnzellen auf einen Schlag zu Höchstform auflaufen und errechnen, wo man das verloren Gegangene zuletzt dabei hatte.
In meinem Fall war es leider die Passhöhe des Mortirolo…
Also mussten meine Handgelenke und die Wampe im Wechsel nochmal eine gute Überstunde machen… Zum Glück war das Gepäckstück noch da, ich gedanklich erleichtert und praktisch wieder um den Packsack beschwert.
Im Hotel angekommen, kurz durch die Dusche geschwommen, war der Rest schon wieder bei den Stiefelgetränken.
Ich kann wohl sagen, dass die Stimmung nochmal deutlich gelöster als am Vorabend war.
Danach wie üblich Essen, Trinken, Labern, Lästern, Trinken, Lästern, Labern, Trinken, Nachbestellen, die Lichter gehen aus, Nachbestellen, Trinken, Nachbestellen wird schwieriger, Trinken und irgendwann Gute Nacht John Boy
Am nächsten Morgen wurden noch die individuellen Heimreisen besprochen. Bernd (Barney) und ich hatten ansatzweise den gleichen Plan und so machten wir uns in der Früh zeitig los Richtung Berninapass.
Bernd bog rechts ab Richtung Livorno und spätestens jetzt war das Julchen wieder kurz in Ihrem Element… Flotte Kurven gehen mit ihr einfach spielerisch locker und sicher von der Hand…
Nach dem Bernina wollte ich mir noch Albula oder Flüela reinziehen. Am Albula sah es nach Regen aus, und so fuhr ich den Flüela so lang hoch, bis es tatsächlich zu Regnen begann.
Ich drehte wieder um, um gemütlich die letzten Kilometer über die Piller Höhe zurück zu Auto und Anhänger zu machen, was Beides ja in Wenns auf mich wartete.
Die Heimfahrt im Auto verlief wie in Trance… der Kopf voller schöner Gedanken…
Mit Milli wäre diese Tour deutlich entspannter geworden – durch das Julchen und die Mimotos wurde aber ein echtes Erlebnis daraus
Schippy, Danke für die Idee, das Anfixen und das Organisieren
Normal heißt es hier so oft: Irgendwas ist immer… Hier war aber gar nix…
Deshalb muss es heißen: Wann geht’s wieder los?
Grüße
Andreas
ganz im Sinne von „90er Jahre Revival“ habe ich meine Ausrüstung dem Thema angepasst und weder Digitalkamera, noch Action-Cam mit im Rucksack gehabt.
Bilder, oder Film kann ich also nicht beisteuern - wen meine noch ganz frischen Gedanken interessieren, der kann jetzt gerne weiter lesen…. ich habe in der Mittagspause drauf los getippt... und los geht’s
Leute, ich kann Euch sagen: Ich freue mich ja immer auf meine Kurztripps mit dem Motorrad. Bei dem von Schippy angeregten Alpenbollern war die Vorfreude aber nochmal deutlich größer.
Die 90er waren einfach meine Motorradzeit. 1996 bis 2000 war wirklich wild. Auch wenn ein kleiner Bausparer drauf ging, bin ich im Nachhinein froh und dankbar, dass ich diese Zeit erleben durfte.
Und so ging es für mich am Freitag den 19.07. morgens in der Früh mit Auto, Anhänger und dem Julchen ab Richtung Hotel Alpina nach Wenns.
Dort checkten einen Tag vorher schon Micha (Mimoto), Bernd (qtreiber) und Torsten (bester Mopedkumpel von Bernd und Milleman) ein.
Als pünktlicher Nordschwabe kam ich ein bisschen zu früh, um die Drei beim Frühstücken zu ärgern… was auch geklappt hat
Kurz danach machten wir uns mit 2x Superduke, 1x Multistrada und dem Julchen (gelbe Ducati 996 S) auf Richtung Timmelsjoch, Jaufenpass, alte Brennerstraße und Kühtai wieder zurück zum Hotel.
Das Wetter war bestens, wir waren im Flow, und auch wenn ich nicht immer folgen konnte, war es einfach nur herrlich.
Kurz vor dem Abzweig nach Kühtai waren ein paar flottere Kurven, wo sich das Julchen dann auch richtig wohl fühlte…
Als wir spätnachmittags bei den Stiefelgetränken vorm Hotel saßen, trudelten so langsam die restlichen Teilnehmer ein.
Barneys Altehrenwürdige durfte sogar direkt vor dem Hotel parken…. Nächstes mal bringe ich Kübel, Spülmittel und Schwamm mit… Man sieht nämlich schon, dass sie meistens für „nicht staubfreie Straßen“ genutzt wird…
Abends saßen wir an großer Tafel und genossen das 3-Gänge-Menü, welches gerade mal € 9,00 gekostet hat… Für den Preis war das unfassbar lecker, und weil einer der Michas mal kurz seinen Teller alleine lassen musste, wurde ich auch satt
Die Nacht war kurz, nicht weil ich abends so lang machte… Nein, weil ich innerlich wirklich aufgewühlt und voller Vorfreude war.
Gefreut habe ich mich weder auf die widerlichen Rechtskehren am Stilfser, noch auf den holprigen Asphalt am Gavia.
Gefreut habe ich mich auf die tollen Typen/Typinnen, mit denen ich das erleben darf.
Also mal ganz im Ernst, die Mimotos sind schon ein herrlicher Haufen Motorradverrückter
Und so kam es wie es kommen musste, es trafen sich alle pünktlich am vereinbarten Punkt und es ging hoch zur Piller Höhe, Samnaun, bis zum Reschenpass.
Dort wartete schon Jürgen (JVS) mit seiner wunderschönen 748.
Thematisch passt mein Julchen natürlich perfekt zur 748 und so klemmte ich mich (natürlich mit Sicherheitsabstand) an sein Hinterrad.
Gedacht habe ich mir natürlich auch – so günstig kommste nie wieder an eine Vorführung, wie man das Stilfser richtig hoch fährt.
Und in der Tat war es eine reine Wohltat Jürgen zuzusehen. Die flotten Passagen gehen mir eh leicht von der Hand, in den weiteren Linkskehren komme ich auch klar.
Zu beobachten, wie Jürgen mit seiner Parmesanfeile in die superengen Rechtskehren sticht und jedes Mal den Scheitelpunkt auf den Zentimeter trifft ist einerseits sensationell, aber auch frustrierend.
Irgendjemand sagte mir oben am Tibethaus, dass Jürgen bestimmt schon mit dem Kinderwagen da hochgeschubbst wurde… das tröstete mich ein bisschen
Am Tibethaus haben wir übrigens erstklassig getrunken und gespeist… Danach ging es den Stelvio runter Richtung Bormio und weiter Richtung Gavia.
Oben am Gavia rief Benny zum Gruppenbild auf – auch das schafften wir ohne Verletzte
Ab dem Gavia hatte ich dann auch super Radioempfang am Headset. Meinen Helm zierten danach nämlich 2 schöne Knubbel-Antennen im „Mork vom Ork Style“… Danke Barney
Irgendwie beschlich mich so langsam das Gefühl, dass es besonders großen Spaß machen muss, MICH zu verarxxxen… Vielleicht muss ich auch für irgendwas büßen… Es war aber immer lustig.
Letzter Stop war oben am Mortirolo. Es wurde getrunken, eisgeschlemmt, fotografiert, geblödelt und was man halt sonst so tut.
Anschließend sammelten wir uns zum Gruppenbild, und der kradreisende Peter lies routiniert seine Drohne fliegen.
Das Hotel in Sondalo war zum Greifen nahe. Meine Handgelenke brüllten mir unter den Helm: Hey Andreas, so langsam reichts uns, entweder mehr Wampenspannung, oder Feierabend.
Der Tank war auch fast leer, und so bollerten wir ins Tal.
Unten an der Tankstelle wollte ich nach dem Bezahlen meinen Rucksack aufschnallen und da fiel mir auf, dass ich gar keinen Rucksack mehr dabei hatte.
Kennt Ihr das, wenn dann alle Gehirnzellen auf einen Schlag zu Höchstform auflaufen und errechnen, wo man das verloren Gegangene zuletzt dabei hatte.
In meinem Fall war es leider die Passhöhe des Mortirolo…
Also mussten meine Handgelenke und die Wampe im Wechsel nochmal eine gute Überstunde machen… Zum Glück war das Gepäckstück noch da, ich gedanklich erleichtert und praktisch wieder um den Packsack beschwert.
Im Hotel angekommen, kurz durch die Dusche geschwommen, war der Rest schon wieder bei den Stiefelgetränken.
Ich kann wohl sagen, dass die Stimmung nochmal deutlich gelöster als am Vorabend war.
Danach wie üblich Essen, Trinken, Labern, Lästern, Trinken, Lästern, Labern, Trinken, Nachbestellen, die Lichter gehen aus, Nachbestellen, Trinken, Nachbestellen wird schwieriger, Trinken und irgendwann Gute Nacht John Boy
Am nächsten Morgen wurden noch die individuellen Heimreisen besprochen. Bernd (Barney) und ich hatten ansatzweise den gleichen Plan und so machten wir uns in der Früh zeitig los Richtung Berninapass.
Bernd bog rechts ab Richtung Livorno und spätestens jetzt war das Julchen wieder kurz in Ihrem Element… Flotte Kurven gehen mit ihr einfach spielerisch locker und sicher von der Hand…
Nach dem Bernina wollte ich mir noch Albula oder Flüela reinziehen. Am Albula sah es nach Regen aus, und so fuhr ich den Flüela so lang hoch, bis es tatsächlich zu Regnen begann.
Ich drehte wieder um, um gemütlich die letzten Kilometer über die Piller Höhe zurück zu Auto und Anhänger zu machen, was Beides ja in Wenns auf mich wartete.
Die Heimfahrt im Auto verlief wie in Trance… der Kopf voller schöner Gedanken…
Mit Milli wäre diese Tour deutlich entspannter geworden – durch das Julchen und die Mimotos wurde aber ein echtes Erlebnis daraus
Schippy, Danke für die Idee, das Anfixen und das Organisieren
Normal heißt es hier so oft: Irgendwas ist immer… Hier war aber gar nix…
Deshalb muss es heißen: Wann geht’s wieder los?
Grüße
Andreas