Chihuahua 19

Reiseberichte aus Nord, Mittel und Südamerika
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maxmoto
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Re: Chihuahua 19

#9 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Neugierige Vorfreude.
....und wenn Bärchen es überlebt hat .... wereden wir das auch. :D
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ryna
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Re: Chihuahua 19

#10 Ungelesener Beitrag von ryna »

Mehr Holz lässt sich auf dem Feuer der Neugier kaum auflegen. :Sl:

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Savethefreaks
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Re: Chihuahua 19

#11 Ungelesener Beitrag von Savethefreaks »

Hola, eine Blind-Date-Tour mit Grenzerfahrung??? Aber so was von interessiert :L :L :L :L
It's hard to be a Rock 'n Roller!

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C_B_
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Re: Chihuahua 19

#12 Ungelesener Beitrag von C_B_ »

gut - fangen wir mal langsam an ...

Aller Anfang ist kalt

Ende März/Anfang April sind die Temperaturen in Nord Texas in der Regel warm bis heiss, mit leichten Schwankungen in beide Richtungen. Perfekte Zeit fürs Motorrad bevor das Wetter in den Sommermonaten die 40 Grad Hürde locker hinter sich lässt.

Hat man dann aber mal was vor, hat auch das Texas Wetter oft eine Überraschung parat; dieses Jahr Ende März Kaltausläufer von Canada mit Temperaturen bis an die Gefriergrenze.

Das ist jetzt unpraktisch, da die Temperaturen in Süd-Texas und Mexico schon jenseits von 30 Grad sind. Man muss auch einigermassen leicht packen - bei nur 55 Litern Drybag kann jetzt nicht das ganze Winterzeug mitgeschleppt werden.

Das muss jetzt pragmatisch gelöst werden; also einfach auf den ersten Meilen die Zähne zusammenbeissen und warme Gedanken machen. Es wird dann ja theoretisch mit jeder Stunde nach Süden etwas wärmer und der Tiefausläufer wird nicht ewig über Texas stehen ... theoretisch!

Bis Presidio in Texas unten an der Grenze sind es etwa 9 Stunden im Auto über die Interstate (etwa 560 Meilen/900 km) - mit dem Mopped über die Nebenstrassen entsprechend länger. Also auf jeden Fall zwei Tage Anreise – ich hab mir auch noch einen Tag im Big Bend National Park vorgemerkt, um dort ein paar Off-Road Strecken zu machen die ich bisher mit Auto oder Strassenmotorrad noch nicht gemacht hatte. Im gemächlichen Tempo sollte ich es aber locker über den Tag bis Ozona, TX oder so schaffen ... .

Auf geht’s ...:


Bild
gepackt und abfahrbereit ...

Puh ... das mit dem Zähne zusammenbeissen war dann doch schwieriger als ich dachte ... etwa 9 Grad und die luftdurchlässige Jacke lässt tatsächlich Luft durch - auch kalte ... das war schon bitter. Gerade auf den ersten Kilometer Autobahn (Interstate) mit der man schnell aus der Stadt raus kommt ...
Der (Fahrt-)Wind ist am schlimmsten ... also Halt beim nächsten Walmart und einen Einwegponcho für 98 Cent gekauft um den Wind unter der Jacke etwas abzuhalten.

Das machte es schon etwas erträglicher ... zunächst ... .

Allerdings waren die Arme noch nicht windgeschützt ... also ein paar Walmarts später wieder rechts ran und für $9.99 eine Faltregenjacke – mit Ärmel – gekauft und untergezogen ... :


Bild

Nicht unbedingt hochmodisch – und ganz nebenbei kann ich nicht behaupten dass die Joppe von Qualität und Verarbeitung die $9.99 wert war – aber jetzt im Moment war sie Gold wert! Ich hätte sie an dem Tag für keinen Betrag der Welt wieder hergegeben ...!

Kurz vor San Angelo hab ich dann das Handtuch geschmissen ... die Pausen zum Aufwärmen mit heissem Kaffee wurden immer häufiger – die Pausen länger und die Fahrabschnitte kürzer. Also rechts ran und auf dem Smartphone ein Hotel gebucht. Mit Restaurant in Laufweite ... . Mann, Mann, Mann – das war selbst zum Laufen zu kalt.

Entfernungsmässig blieb ich da weit hinter meiner Erwartung und das wird morgen einen strammen Tag bis zum Big Bend National Park geben. Wie entwickeln sich denn die Temperaturen? Sah nicht wirklich vielversprechend aus, aber vielleicht wird es dann doch milder als bislang vorhergesagt:


Bild

Sorry, dass heute alle etwas frieren und schlottern mussten ... morgen wirds besser ...!

Die Strecke vom Tag:
https://kurv.gr/vc7le" onclick="window.open(this.href);return false;

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maxmoto
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Re: Chihuahua 19

#13 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Ich kann's Dir nachfühlen.
Beides.
Die Kälte, die ist sie einmal tief in den Körper eingedrungen, will sie da bleiben und Heißgetänk oder Aufwärmen hilft nur für nen kurzen Moment.
Windbreaker - für viele ziemlich unbekannt. Hilft aber wirklich und braucht - wenn man ihn nicht braucht - praktisch keinen Platz.
Hab ich immer dabei.
OK, bei niedrigen einstelligen Temperaturen hilft er nur, wenn man weiß, wie's ohne ist, aber so ab 10° ist's fast kuschelig.
Noch 'n Tipp. Bei Regen die Kapuze (bei langsam fahren übern, bei normalem Fahren unterm Helm) - da läuft Dir kein Wasser in den Nacken.

Will Dich nicht hetzen, aber, da es schon so mitfühlen lassend anfängt ....
freu ich mich drauf, wie's weiter geht.

Grüße
Max
maxmoto
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Schippy
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Re: Chihuahua 19

#14 Ungelesener Beitrag von Schippy »

wann gehts endlich weiter ???? :mrgreen:
Grüßle
Herbert aka Schippy

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Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf eigene Fakten.
(gehört im Podcast Lanz/Precht)

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C_B_
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Re: Chihuahua 19

#15 Ungelesener Beitrag von C_B_ »

Von Rallystreifen und Flussbiegungen

Weiter gehts. Was sagt das Wetter diesen Morgen ...?


Bild


Na Klasse! Da kann man sich ja gleich wieder in Plastik einwickeln. Vom Hotel gleich auf die Landstrasse – auf zum Big Bend, wir sind etwas hinter dem ursprünglichen Zeitplan. Also nun ohne viel Pause ... nein - das war alles noch zu frisch ... also erstmal wieder rechts ran und ausgiebig frühstücken und auf gefälligere Temperaturen warten.

Irgendwann wurde es dann gefälliger und es konnte losgehen ... . Hier ist nun West-Texas und weite Teile von West-Texas können mit einem Bild zusammengefasst werden – der weitere Vormittag sah nämlich so aus:


Bild
da wird der Reifen wieder eckig ...

Aber mein Gedanke vom Vortag trug nun endlich Früchte; es wurde mit jeder vorangeschrittenen Viertelstunde und mit jeder gefahrenen Meile zunehmend wärmer ...! Nach einer Stunde beim ersten Tankstopp hatte ich bereits das Plastik vollständig abgenommen und war nun nur noch mit einem T-Shirt unter der Jacke unterwegs. So ab Fort Stockton (Streckenführung weiter unten illustriert) konnte man sagen es ist nun fast zu warm ... .

Die andere Erlösung kommt so ab Fort Stockton in Form von ersten Kurven – die Landschaft wird auch gefälliger. Ausderdem sieht es auf der Landkarte so aus als sei man fast da ... das ist natürlich eine listige Täuschung – über eine Stunde bis zur nächsten Ortschaft, Marathon, TX, und nochmal so 45 Minuten bis zum Parkeingang des Big Bend National Parks.

In Marathon nochmal tanken - die Tankstellen sind hier spärlich. Keine Gelegenheit auslassen! Beim Tanken war auch ein Paar deutscher Touristen mit einem weissen Miet-Jaguar dort und konnte nicht bestimmen was für eine Sorte Sprit man tanken solle. Mit gebrochenem Englisch halten sie mir die Bedienungsanleitung unter die Nase.

Ich weis es auch nicht so genau, aber erkläre in normalem Deutsch dass ich mir nicht vorstellen kann dass ein Jaguar irgendwas weniger als Super möchte – aber andererseits man beim Mietwagen grundsätzlich nur Normal vertankt ... .

Der Big Bend National Park, benannt nach der Region die in einem grossen Bogen des Rio Grandes liegt, ist das landschaftliche Schmuckstück in Texas. Ein wirklich lohnender Park, der oft zu wenig Beachtung findet - leider selbst mit dem Auto runde 9 Fahrstunden vom Dallas – Forth Worth Metroplex entfernt.

Hier der Parkeingang wo ich gerne ein Vorzeige-Bild vom Mopped und dem Eingangsschild gemacht hätte, aber heute hier nur eins von einem anderen Tag anbieten kann ... :


Bild
Der Picobär ist natürlich dabei

... das Schild wurde nämlich von einem rund 50-köpfigen Schulausflug belagert ... rechts, links, oben, unten und davor ... .

Erstmal schnell weiter und in den Park. Für heute war an sich die Old Ore Road locker geplant. Eine Off-Road Strecke im National Park, die noch in meiner Sammlung fehlt. Ich bin da bislang immer nur mit Auto (Coupe) oder Strassen-Mopped hier gewesen.

Allerdings war die Zeit auch schon wieder vorangeschritten, zum einen deswegen weil ich am Vortag nicht so weit gekommen war wie ich hätte sollen und auch an diesem Morgen durch die Frühstückströdelei nicht viel Zeit gut gemacht worden war ... . Der Visitor Center oben am Persimion Gap wurde auch gerade vor meiner Nase abgeschlossen, so dass ich die tagesaktuellen Informationen über den Strassenzustand der Offroad-Pisten draussen am Schaukasten lesen musste. Old Ore Road hatte den üblichen 4x4 high clearance Status ... sollte für mich passen, obgleich ich nur 1x2 anbieten konnte ... ;)

Maverick Road, kein Thema für heute, war als 4x4 und sandig eingestuft, und die Terlingua Ranch Road, die über eine offroad Piste aus dem Park herausführt war auch als schwierig und sehr sandig verwarnt. Moment mal ... die Terlingua Ranch ... ja richtig! Was habe ich da nicht immer schon für Geschichten drüber gehört. Da wollte ich immer schon mal hin. Caroll Shelby hat die Ranch in den 1950ern übernommen und als Offroad-Paradies ausgebaut.

Caroll Shelby, genau der – der Erfinder des Rally Streifens und Gründer des Terlingua Chili Wettbewerbs, bekannt durch die Shelby Cobra, dem Shelby Ford Mustang und dem Terlingua Racing Team ... . Wer sich im Motorsport auskennt kennt vielleicht das markante Logo mit dem Shelby Rabbit im Wappen, einige Sonderserien des Ford Mustangs haben statt des Mustangs auch den Hasen vorne im Kühlergrill ... :


Bild

Rateaufgabe: Weiss jemand was die erhobene Pfote des Hasen bedeutet ...?

Da es eh schon sehr spät ist – könnte ich statt der Old Ore Road doch diese wenig befahrene Piste zur Terlingua Ranch nehmen und die Old Ore Road dann morgen machen ... .

Sounds like a Plan ...!

Das war jetzt so nicht richtig vorbereitet und ich hab es auch nicht richtig recherchiert, aber ich meine mich zu erinnern dass die Terlingua Ranch einen Saloon hat, wo die wildesten Parties seit Havanna vor der Revolution gefeiert werden und die absolut coolsten Typen rumhängen. Klar - der Ort ist nur entweder über rauhe off road Pisten zu erreichen oder über eine Landebahn, die aber in ebenso rauhen Zustand ist –Shelby war auch Pilot und hatte eine eigene DC-3 mit der er und seine Kumpels seinerzeit schnell mal von Dallas für ein paar wilde Tage zur Ranch geflogen sind.

Sicher ist: – da gibts nur aufgestellte Typen an der Bar ... . Der Plan ist geändert - es geht zur Ranch ...!

Die Strecke bislang:
https://kurv.gr/EyxGy" onclick="window.open(this.href);return false;

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maxmoto
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Re: Chihuahua 19

#16 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Immerhin hab ich ein Mal im Leben eine Shelby-Cobra gehört und deshalb weiß ich auch, dass die erhobene Hasenpfote "Servus C_B_" heißt. :D
Du macht Pläne - genau nach meinem Geschmack und auf die Terlingua-Ranch-Saloon-Bar freu ich mich schon.

:Sl:
maxmoto
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