Turn around - Österreich innerhalb der Grenze entlang

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Chris aus Leonding
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Re: Turn around - Österreich innerhalb der Grenze entlang

#33 Ungelesener Beitrag von Chris aus Leonding »

Klaus, nochmals ein herzliches Dankeschön für eure Gastfreundschaft in Fertőszentmiklós. Und du bist für mich sowieso einer der besten Guides for ever... :L
Liebe Grüße von Chris aus Oberösterreich
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KTMUmsteiger
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Re: Turn around - Österreich innerhalb der Grenze entlang

#34 Ungelesener Beitrag von KTMUmsteiger »

Chris, was willst den trinken
Weiterhin gute Reise ins Innervillgraten
Am Dienstag gehts bei mir los, aber gegen den Uhrzeigersinn
LG Klaus
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mandi5162
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Re: Turn around - Österreich innerhalb der Grenze entlang

#35 Ungelesener Beitrag von mandi5162 »

Servus Chris,

nach einer kurzen Vorstellung darf ich direkt zu Deinem Beitrag kommen. Ich freu mich unheimlich dass Du (und Dein Kumpel) das macht :L , denn wir haben es gerade (bis auf einen Tag) abgefahren. Wir hatten die letzten 14 Tage Urlaub und wollten - coronabedingt und weil Korsika und einiges anderes gestrichen werden musste - eben in Österreich bleiben. Meine Planung machte ich auf BC mit OSM-Karten (hab sie noch mit meinem Freund Varahannes abgestimmt denn der möchte die Tour auch fahren) und wollten vorletzten Sonntag (gegen den Uhrzeigersinn) starten. Es war grausliges Wetter und wir verschoben den Start um drei Tage.
Die selbst gestellte Vorgabe war wie bei Euch - so nah wie möglich an der Grenze, egal was daherkommt. Und da gab es doch einige Überraschungen denn unbefestigte Strassen wollten wir nicht ausnehmen (je mehr Schotter umso besser :) ). Fahrverbote und Privatstraßen sieht man bei der Planung nicht und wir mussten einige Male (drei mal weit oben am Berg) umdrehen.
Unsere Etappen waren:
1. Obertrum - Lechtal (MoHo Schönauerhof - Freunde von uns)
hier haben wir einen Zusatztag eingelegt um ein paar kleine Straßen zu fahren (auf Empfehlung von Kai dem Hotelchef ) die wir im Westen noch nicht kannten
2. Lechtal - Matrei am Brenner (Unterkunft bei der Schwester meiner Lebensgefährtin)
3. Matrai - Kötschach Mauthen (Unterkunft MoHo Gailtalerhof) - halber Tag Regen und z.T. sehr grobe Schotterstrecken
4. Kötschach Mauthen - St. Johann im Rosental (bei durchgehend strömendem Regen) - dort Abbruch und nach Hause
drei Tage Pause - Regen abgewartet und am letzten Do wieder gestartet
5. Anfahrt zum Abbruchpunkt - Fortsetzung bis Bad Eisenkappel (Unterkunft im MoHo Berghof Brunner)
6. Bad Eisenkappel - Gols (Unterkunft beim Kirchenwirt)
7. Gols - Gmünd (Unterkunft im Goldenen Stern am Hauptplatz) - auf dieser Tagestour 90 % Regen u. z.T. massiver Wind
8. Gmünd - strömender Regen - die Vernunft siegt und wir brechen wieder ab denn die vielen kleinen Wegerl im Mühlviertel (wahrscheinlich viele Schotterwege) wollten wir uns nicht geben. Der Bericht in den Nachrichten über die Unwetter hat uns nachträglich Recht gegeben

Fortsetzung folgt natürlich (bisher haben wir ca. 2.800 km am Tacho - allerdings mit der extra Runde in Tirol/Vorarlberg)

Fazit bisher - wir sind in Gegenden gewesen, die würde man im Leben nie besuchen und wir haben Eindrücke gewonnen die sind unvergesslich. Den Unterschied zwischen einem Dorf im Bregenzer Wald und einem Gassendorf in Niederösterreich ist grandios - das alles ist Österreich.

Irgendwo müssten wir uns begegnet sein :) :) unser Anknüpfungspunkt war Andau (um ca. 9.00 Uhr), dann Halbturn, Nickelsddorf, Deutsch Jahrndorf (unser östlichster Punkt)
Wir fahren beide eine 16er Africa-Twin Tricolor

Ich wünsche Euch noch eine schöne Weiterreise und vor allem viele neue Eindrücke

Besten Gruß
Mandi
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hier bei einer kurzen Zwischenstation bei Varahannes - auf der Ansreise zum zweiten Teil
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Chris aus Leonding
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Re: Turn around - Österreich innerhalb der Grenze entlang

#36 Ungelesener Beitrag von Chris aus Leonding »

mandi5162 hat geschrieben: .........Fazit bisher - wir sind in Gegenden gewesen, die würde man im Leben nie besuchen und wir haben Eindrücke gewonnen die sind unvergesslich. Den Unterschied zwischen einem Dorf im Bregenzer Wald und einem Gassendorf in Niederösterreich ist grandios - das alles ist Österreich. ........
Servus Mandi,
dem o.a. Satz stimme ich uneingeschränkt zu :Sl:

Die Idee dazu hatte ich schon vor einem Jahrzehnt, und Dank Corona endlich wahrgenommen. Auch wenn es uns wettertechnisch doch etwas besser gegangen ist als euch, hatten wir auch so manchen Regenschauer zu überstehen. Doch dazu mehr in dem in Kürze folgenden Bericht.
Schade, dass wir uns on tour nicht gesehen haben :Mh: 2 AT`s wären mir aufgefallen :roll: Wenn ich dich richtig verstanden habe, waren wir an deinem vermuteten Anknüpfungspunkt in Andau ca. 2 Stunden später, da wir vorher überraschender Weise zu einem Kaffee bei einem lieben Mimoto eingeladen wurden.
Liebe Grüße von Chris aus Oberösterreich
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batmax69
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Re: Turn around - Österreich innerhalb der Grenze entlang

#37 Ungelesener Beitrag von batmax69 »

Hallo Chris,
super Tour - so in der Art haben mein Bruder und ich auch das vor.
Bei uns geht es erst im September los. Da wieder einmal Griechenland ins Wasser (COV-19) fällt. Bastle ich an einer Tour innerhalb von Österreich an der Grenze entlang.
Vor 2 Jahren konnten wir auch nicht nach Griechenland - da die Fähren gestreikt haben und mein Bruder nicht sehr flexibel vom Datum war. Da sind wir dann auch an der Grenze um einen Teil von Österreich aber außen herum.

Liebe Grüße
Maximilian
Zukunft: die Ausrede all jener, die in der Gegenwart nichts tun wollen.
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Chris aus Leonding
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Re: Turn around - Österreich innerhalb der Grenze entlang

#38 Ungelesener Beitrag von Chris aus Leonding »

Ja Servus Maximilian,

mir ging es genauso. Hatte auch Griechenland gebucht :roll: Wenn du möchtest kann ich dir die GPX gerne zukommen lassen. Bei Bedarf einfach eine PN ...

Ich kann dir jetzt schon sagen, dass ihr die Tour nicht bereuen werdet :L
Liebe Grüße von Chris aus Oberösterreich
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Chris aus Leonding
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Turn around - Österreich innerhalb der Grenze entlang

#39 Ungelesener Beitrag von Chris aus Leonding »

So, nun ist es soweit nach vielen Stunden der Einsamkeit ist der kleine Reisebericht fertig ;)

Begonnen hat alles vor über 10 Jahren, als ein Spezi mir von seinem Schwiegervatern und seiner Reise rund um Österreich erzählte. Er möchte die Tour auch mal machen und steckte mich mit seiner Begeisterung an.
Nun sind die Jahre vergangen, wo immer wieder andere Ziele eingeschoben wurden - der Wunsch dieser Reise aber immer noch da war. So musste ein Virus mit Namen Corona oder Covid19 kommen, um dem Verlangen endlich nachzugeben. Mein Spezi jedoch lehnte aus gesundheitlichen Gründen ab und so kam es, dass ich mich mit dem Gedanken anfreundete, alleine zu fahren. Es wurde Basecamp gestartet und all die der Grenze nächstgelegenen Straßen (tlw. auch Kleinststraßen, wie Güterwege und dgl.) markiert und zu einer runde zusammengefasst. Auch die Seitentäler in Osttirol, Tirol und Voralberg wollten erkundet werden.
So kamen ca. 3.000 Km zusammen welche aufgrund der besseren Wettervorhersage, mit 1 Tag Verschiebung, im Uhrzeigersinn befahren wurden. Kurzfristig fragte noch Mopedkumpel Werner an, ob er mich begleiten dürfe und stimmte nach einiger Überlegung zu. So starteten wir unser Tour GRENZGÄNGER 2020 am 19. Juni mit Start in Bad Leonfelden, wo sich 8 Tage später der Kreis (Werner sagte immer das "Ringerl") wieder schließen sollte.

Vorab möchte ich euch Werners Gedanken während der Reise wiedergeben, die sich größtenteils auch mit meinen deckten und auch tlw. in dem Bericht - mit seiner Zustimmung - hab mit einfließen lassen.
Und nun viel Spaß, würde mich über einem Daumen hoch, aber auch Anregungen ;) sehr freuen.
Zuletzt geändert von Chris aus Leonding am Sonntag 5. Juli 2020, 16:52, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße von Chris aus Oberösterreich
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Chris aus Leonding
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Re: Turn around - Österreich innerhalb der Grenze entlang

#40 Ungelesener Beitrag von Chris aus Leonding »

Eindrücke von Werner:

Grenzgänger Tour Juni 2020 – GRENZWERTIG ERFAHREN

Eine Geschichte, die uns selbst guttut und mit der wir bei unseren Enkelkindern mal mächtig Eindruck schinden werden war die Reise mit Chris. Schön, dass ich ihn Begleiten durfte, auf einer toll geplanten und noch besser geguideten Tour. Diese führte uns entlang der grenznähesten Straßen innerhalb unserer Heimat, also rund um Österreich.
So fuhren wir 8 Tage auf – immer legal zu befahrenden - Nebenstraßen, Güterwegen und nicht ohne der einen oder anderen Schotterpiste. Begonnen in Bad Leonfelden, OÖ. (Mühlviertel) fuhren wir im Uhrzeigersinn und unternahmen auch so manche Stichfahrt in die am Weg liegenden Täler, wenn sie Richtung Landesgrenze führten. Nach fast genau 3.000 Km kehrten wir wieder zu unserem Ausgangspunkt im Mühlviertel zurück. Wettermäßig genossen wir ein breites Spektrum von Allem.
Die Planung bescherte uns im Schnitt 8 Stunden Fahrzeit, auf gut gewählten Etappen. So starteten wir den Tag immer nach einem ausreichend gutem Frühstück. Tagsüber gaben uns spontan gewählte Jausenplätze Kraft und Muße, um Kräfte zu sammeln. Und das nie ohne selbstgebrühten Kaffee aus Werners Bialetti. Das wir am Abend nach gefühlten 1000enden Kurven angenehm müde waren, rundete die Tage perfekt ab.
Am Beginn stand einfach die Lust Motorrad zu fahren. Doch diese wurde bald von den großartigen Eindrücken überlagert. Durch die Streckenwahl abseits der Hauptwege - oft nicht einmal einen Steinwurf von den Nachbarländer getrennt - entstanden tolle Gedanken und Empfindungen.
Da bei manch Nachbarländer vor 30 Jahren noch der Eiserne Vorhang präsent war, wir das noch erlebt haben, ist es immer wieder ein herrliches Gefühl, Freiheit zu spüren. Heute überquert man einen Bach – wie beispielsweise am nördlichsten Punkt Österreichs - würde keiner mehr auf die Idee kommen, auf einen zu schießen. Nur ein vergilbtes Schild mit „Pozor“ lässt darauf schließen, einer Grenzverletzung nahe zu kommen. So sind die Grenzen mit Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien mit Feldwegen und oft kleinsten Straßen mit Österreich verbunden. Fast wie ein Spinnennetz. So auch am „Tor der Freiheit“ zu Ungarn, bietet sich eine Zeitreise zurück sehr leicht an. Mit der kleinen Wehmut, dass wir älter geworden sind.
Das größte Highlight ist jedoch die Schönheit unserer Heimat. Die Sauberkeit - Grenzhinweise wären oft nicht notwendig. Dort, wo sich im Norden unendliche Weiten im Waldviertel und je nach Region die Häuser den Lebensumfeld und der landestypischen Gewohnheit angepasst haben. Meist sammeln sich die Häuser um die Kirche, den Dorfplatz, den Dorfwirt, der Post, der Feuerwehr und den Vereinsstätten. Im Nordosten und Osten stehen Langsiedlungen, wo hinter dem Haus schon die Felder und Weingärten beginnen. Hier wird eine Ortsdurchfahrt mit einem „ewigen“ 30er schon mal zur Nervensache. Auch die Holzhäuser in den im Süden beginnenden Bergtäler, die Steinhäuser usw., sind durchwegs gepflegt und ein kleines Abbild der österreichischen Seele. Und jene Häuser, die verlassen wurden, sterben einen ruhigen Tod in Würde, wobei sich die Natur ihren Teil wieder zurückholt. Wie man im Osten meistens sagen würde: „a schene Leich“.
Leider gibt es auch die hässlichen Extreme in den Touristenzentren, deren Auswüchse sind unübersehbar. Piefke Saga ist längst überholt, und Felix Mitterer könnte noch viele Folgen schreiben. Für mich eine Horrorvorstellung wären alle Bettensilos, wie beispielsweise in der Axamer Lizum das Hotel Olymp, belegt. Zum Glück haben die echten - Nomen est omen - Kühe im Kühtai neben den Straßen Zeit zum relaxten Wiederkäuen, während die bemalten auf den Dächern und der Partymeile, ihr buntes Kleid umsonst tragen. Ich hoffe, die echten Kühe sind farbenblind. Sonst würden sie es werden.
Am schlimmsten von Allem ist (für mich) der pseudo-ländliche Brachialstil in den Touristen-Hotspots wie Ischgl - ein Wahnsinn! Beim Umfahren dachte ich mir das ist ein behübschter Scheixxhaufen, und die Touris sind die Fliegen darauf, welche eine ins Gehirn geklatscht kriegen. Aber es gibt zum Glück doch noch einige wunderschöne – und tlw. fast unberührte - Täler, wie beispielsweise das Villgratental in Osttirol, das Kaunertal in Tirol, oder das Brandnertal in Vorarlberg, mit all ihren rundum hohen Bergen, glasklaren Bächen u herrlicher Luft zwischen den klassischen Touristenzielen. Speziell Tirol ist ziemlich verseucht, nicht nur bedingt der Enge des Inntales und des Transitverkehrs. In den restlichen Bundesländern, abseits des Mainstreams, lässt sich Österreich sehr gut „erfahren“.
Wenn man dort fährt, überkommt einem oft Freude, die Leichtigkeit des Seins. Weil man es direkt im Vorbeifahren spüren kann. In diesen Momenten erhält Motorradfahren, dieses schwierig und für jedermann anders zu beschreibende Etwas. Dann ist Geschwindigkeit, Lautstärke ……., komplett Nebensache. Frau und Mann erfreut sich einfach hier zu sein, und mit Weitblick das Leben zu erfahren.
Wir Österreicher können richtig stolz auf unser Land sein. Und wenn wir jammern, jammern wir auf höchstem Niveau. So sind wir halt. Es gäbe noch viel zu erzählen, aber jeder Motorradfahrer hat seine eigenen Erlebnisse und gerade diese Vielfalt verbindet.
So wie es uns immer wieder bei unseren Pausen in den Sinn kam: SCHÖN IST ES HIER - DAS LEBEN IST SCHÖN!
Wünsche zum Schluss allen eine unfallfreie Fahrt, genießt das Leben und die Natur. Und gebt acht darauf!

© Werner aus Österreich, Mühlviertler und gerne Weltreisender, auch zu finden unter
http://www.windrosetour.com/" onclick="window.open(this.href);return false;
Zuletzt geändert von Chris aus Leonding am Montag 6. Juli 2020, 17:25, insgesamt 2-mal geändert.
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