networker hat geschrieben:Und da sich keiner von uns dort etwas getan hat ist es aus heutiger Sicht DAS Erlebnis dieses Urlaubs, an das wir uns noch lange, lange erinnern werden. Wir haben gelernt, das es immer das Problem des Tages gibt, und das wir uns als Gruppe gemeinsam drum kümmern.
Für mich eine der Kernaussagen
Wenn man das mal begriffen hat, dann hat man einmal richtig was gelernt im Leben, und dann geht man vieles relaxter an und sucht nicht vorher immer die Probleme.
Und egal ob große Gruppe oder zu Zweit, darum geht es.
Steigerungsstufe ist dann noch, das auch alleine so im Kopf umzusetzen
Wer sein Leben so einrichtet, dass er niemals auf die Schnauze fällt, der kann nur auf dem Bauch kriechen.
Sieht nach einer interessanten Tour aus! Schön, das ihr Euch gegenseitig durch das fast unfahrbare Terrain geholfen habt! Ich denke auch, davon könnt ihr noch Euren Enkeln und Urenkeln erzählen, sowas schweißt zusammen! Freu mich schon auf die Fortsetzung ...
So fangen Abenteuer an
Die nächste Endurotour kann nur besser werden.
Aber ein Klasse Zusammenhalt in der Truppe mein Respekt.
Gibt es eine Fortsetzung, bin doch neugierig
Ja - es geht im nachsten Teil ja erst richtig los.
Ich muss nur alle Photos in der Größe ändern - der Text ist schon komplett fertig.
Wird Morgen weitergehen - ist heute zu spät geworden für die Anreise und Tag 1 der Tour.
Danke für eure vielen Kommentare. Für uns war auch einer der Gründe eine geschlossene Gruppe zu machen, das wir es schon gewohnt sind zusammen zu fahren - und deshalb jeder auch problemlos sagen kann, das es für ihn zuviel ist.
Gute Nacht aus dem dunklen Norden.
P.S. Ich habe gerade gesehen, das wir zu eurem Forumstreffen an euch vorbeifahren - wir sind dann ich Schmücke - und wollen Single Track Roads in Thüringen befahren.
15 Uhr in Oyten, Treffen beim Daisý s Dinner. Jörg hat für jeden von uns auch noch Fahnen mit dem Wild RAT Logo bedrucken lassen und mitgebracht. Die Fahnen befestigten wir an den Motorrädern. Ronny war auch dabei und begleitete uns noch bis nach Hamburg. Er war ursprünglich im Autoreisezug eingebucht und reichte sein Reise Packet an Axel weiter, aber es konnte irgendwie nicht umgebucht werden. Falls Schwierigkeiten aufgetreten wären, hätten wir da noch was regeln können. Er wäre sehr gerne mitgekommen, aber das ging ja nicht. Ja leider, denn er hat eine phantastische Reise mit tollen Erlebnissen verpasst.
Tour Logo
Tour Flag
Motorräder verladen war easy, die Zugabteile dagegen sehr klein und unbequem. Die Nacht habe ich „verschlafen“, andere bekamen kein Auge zu.
Ulrich hat kein Ticket mehr bekommen und ist auf eigener Achse nach Bratislava gefahren, er will von da aus nach Ungarn fahren und uns an der Grenze zu Osterreich treffen.
Lars ist von Sofia - Bulgarien aus aufgebrochen, er will über Serbien nach Oradea fahren und uns da treffen.
Zug
Tag 2 05/09/15 Wien - Oradea
Die Ankunft in Wien war pünktlich, Frühstück gab es im Zug. Den Wagon durch den engen Gang zu verlassen, mit dem Gepäck und Helm, war bisschen nervig, alle Gäste wollten das gleiche: raus. Dann warten auf dem Bahnsteig bis die KFZ Wagons auf das verlade Gleis zur Rampe geschoben wurden. Motorräder runter vom Waggon, Gepäck auf die Bikes, Bahnhof verlassen und los.
Am Ortsausgang Wien hatten wir das erste Problem, Axel ́s BMW fing an zu stottern, Probleme mit der Lichtmaschine. So kann ́s kommen wenn man bis zur letzen Minute schraubt und keine Zeit mehr zum Testen hat. Ab da fuhr er ohne Licht, so sollte es erstmal gehen. Dann recht schnell zur letzten Tanke vor der Grenze nach Ungarn. Motorräder volltanken und los, so war der Plan.
Wir bekamen da schon mit das es an dem Grenzübergang Nickelsdorf Probleme geben soll, egal erst mal hin. Kurz vor der Grenze eine Polizei Sperre, „hier kommt ihr nicht durch, die Grenze ist dicht, wegen der Flüchtlinge“ so der Beamte. Er hat uns dann erstmal in die falsche Richtung geschickt und wir gerieten mitten in den Flüchtlingstreck, der es über die Grenze nach Osterreich geschafft hat und dort sahen wir das ganze Elend.
Der nächste Gendarm: „Wo kommt ihr her und was macht ihr hier“. Wir erzählten unsere Story und wurden sofort zurück geschickt. Im Dorf angekommen, trafen wir noch eine andere Motorrad Gruppe, die wir schon aus dem Autoreisezug kannten. Die wollten es über die Slowakei versuchen.
Axel ging erstmal in den Dorfladen und bekam die Info das man im Wald auf alten Schmuggler Wegen über die Grenze kommen kann, Klaus war sofort dabei, aber einigen von uns war es zu riskant. Also brachen wir auch in Richtung Slowakei auf.
Vorher nahmen wir erstmal Kontakt mit Ulrich auf, der wollten eigentlich in Ungarn an der Grenze zu uns stoßen, er kam aus Bratislava und ist problemlos über die Grenze gekommen. So musste er leider alleine nach Oradea weiterfahren.
Wir sind also los in Richtung Slowakei und kamen problemlos ins Land und dann weiter über die Grenze nach Ungarn. Das kostete uns aber ca. 2 - 3 Std. Dann 450 KM Ungarische Autobahn, das war unglaublich langweilig. Die Autobahn ist nahezu neuwertig, super im Zustand und kaum befahren.
In Ungarn begegneten wir immer wieder Flüchtlingen, die an der Autobahn entlang, Richtung Osterreich liefen, manchmal zu zweit, manchmal in kleinen Gruppen, teilweise schliefen einige in den Straßengräben. Das war schon ein bedrückendes Bild.
Dann, schon im dunkeln vor der Grenze, fuhren wir an einer sehr langen LKW Schlange vorbei und reisten problemlos nach Rumänien ein. Die Grenze und die Wechselstube bestätigten unsere Vorstellung von Rumänien, das war echt wie vor 100 Jahren.
Dort trafen wir Alexandru unseren Tourguide, kurzes bekannt machen, Geld umtauschen und los, nach Oradea. Spät angekommen im Hotel Silver, schnell die Motorräder abgepackt, das Gepäck auf die Zimmer gebracht und sofort wieder runter.
Das Gepäck wurde von da ab in unserem Begleitfahrzeug von Hotel zu Hotel transportiert. Den Job übernahm Florin.
Wir trafen uns dann auf der Terrasse, dort gab es ein Begrüßungsessen , die Tour wurde besprochen, noch ein paar Bier und dann ab auf ́s Zimmer, das ich mir von da ab mit Imre teilte.
Tag 3.1 06/09/15 Oradea - Scarisoara (Alba)
Crew
Start der eigentlichen Tour, wir verließen Oradea durch eine Zigeuner Siedlung am Ortsrand, das war das pure Elend. Mal sehen auf was wir uns da eingelassen haben, das ist das Rumänien meiner Vorstellung und der Medien Berichte.
Zum kennenlernen fuhren wir erstmal auf Nebenstraßen durch die Dörfer. Das Wetter war warm und stark bewölkt, kurze Zeit später fing es an zu regnen. Nach einiger Zeit signalisierte Klaus Alexandru dass wir uns die Regenkleidung anziehen wollen und hielten dann in einem Dorf auf der Straße vor einem alten Haus, sofort kam ein Mann heraus und fing auf Rumänisch mit Alexandru das palavern an. Wir, mittlerweile umgezogen, fragten was der Mann will. Alexandru sagte, dass er uns unbedingt in sein Haus auf einen Tee einladen will, was wir aber dankend ablehnten.
Kurz darauf ging es auf unsere erste off Road Passage, zuerst noch ganz locker, mittlerweile fing es stärker an zu regnen, der Weg wurde schmaler, steiler und lehmig. Alex hielt skeptisch schauend an, Ulrich mit Schwung dran vorbei und Klaus hinterher. Wir kamen aber nur wenige Meter voran, weil es zu rutschig war. Ok, wir sind ja keine Enduro Fahrer, wollen es langsam angehen lassen und Spass haben, also zurück, umgedreht und einen anderen Weg gesucht.
Im leichten Regen fuhren wir dann Schotter Pisten und Waldwege. Das hat richtig Spass gemacht, wir wurden immer mutiger, voll durch die Pfützen und der Dreck konnte gar nicht weit genug spritzen. Da waren wir noch hoch motiviert und voller Tatendrang.
Auf einem Waldweg hatten wir unser erstes Problem, Axel sah das am Motorrad unseres Tourguide`s der Auspuff nur noch lose am Krümmer hing. Klaus hatte, in meinem mitgeführtem Schraubensortiment, eine passende Schraube dabei und so konnten wir den Schalldämpfer wieder befestigen.
Während dessen sahen wir das Alexandru ́s Motorrad auch noch einen schleichenden Plattfuss im Vorderreifen hat, aber kein Problem als Tourguide hat man ja Reifenpilot dabei. Nur die Dose war aber wahrscheinlich noch aus der Ceausescu Zeit und hatte natürlich keinen Druck mehr.
Bernd, er kam am ersten Tag zu spät zum Treffen, weil er in weiser Voraussicht noch eben solch eine Dose bei Polo besorgt hat. Nur die deponierte er aber leider im Gepäck Transit Fahrzeug und das war weit weg.
Ulrich, mit dem ältesten Fahrzeug der Gruppe, einer BMW 60/6, hatte eine Luftpumpe dabei. So etwas war früher noch normales Bordwerkzeug, aber die Pumpe war noch älter als Alexandru ́s Dose und bracht trotz aufopfernder, abwechselnder Pumperei keinen Erfolg, wir schossen dann eine Patrone CO2 rein, das ging erstmal bis zur nächsten Tanke.
Das brachte unseren engen Zeitplan aus dem Lot. Wir wollten eigentlich noch eine Eishöhle besuchen, verschoben das aber dummerweise auf den nächsten Tag.
Mittags gab es eine Schweinshaxe mit Bohnen, das war mal eine Portion, boah waren wir voll.
Da sahen wir auch zum ersten Mal eine Zigeuner Familie mit Planwagen und Pferd.
Die Motorräder waren da schon total verdreckt, wir sind zwar keine Enduro Fahrer, sahen aber so aus und fühlten uns auch so. Sind dann noch ein paar schöne Strecken gefahren und spät in der Nähe von Alba, glaube ich, angekommen.
Jörg und Klaus hatten mit unseren Motorrädern die geringste Reichweite und mussten unbedingt tanken. Wir kamen dann an eine uralte Dorf Tankstelle, da gab es den Sprit nur gegen Bargeld, aber wir konnten weiter.
An der Pension angekommen, versorgten wir dann erstmal Alexandru ́s Vorderrad mit Bernd ́s Reifen Pilot und das hielt auch bis zum Schluss der Tour. Die Pension war super, wir waren die einzigen Gäste und hatten abends eine Menge Spass.
Morgens organisierte Florin von unserem Gastwirt ein paar Kanister und besorgte damit Kraftstoff, damit wir auf dem Umweg zur Tanke nicht noch mehr Zeit verlieren. Das Betanken der Motorräder, mit einem Trichter aus einer abgeschnittenen Flasche und einem Tuch als Filter, wurde dann auch eine schöne Panscherei. Unser Plan morgens immer um 9:00 zu starten, klappte nicht so richtig. Sind dann so um halb 10 losgekommen und erst mal dummerweise zu der Eishöhle gefahren, was unseren Zeitplan für diesen Tag auch schon wieder in Schieflage brachte.
Da geht’s runter in die Eishöhle
Nach dem Aufstieg aus der Eishöhle kamen einige von uns zum ersten Mal auf der Tour an ihre Grenze.
Die Eishöhle hätten wir streichen sollen, aber hinterher ist man ja immer schlauer. Das Wetter war wieder gut und trocken.
Danach fuhren wir auf gutem Asphalt durch ein wunderschönes Tal und dann wechselte die Straße völlig unvermittelt auf Schotter und so ging es im Wechsel weiter.
Dann kam ein Wald - Schotter Weg, der lies sich gut fahren, bis wir an eine steile Passage kamen die vom Regen so ausgespült war, dass sie für uns nicht fahrbar erschien, wir sind ja schließlich keine Enduro Fahrer.
Durch die Schlammpassagen waren mittlerweile Jörg ́s und mein Ölkühler total verkleistert, ergo schlechte Kühlung. Meine Öltemperatur stieg dann auch auf 130 Grad an. Bin dann den Berg mit abgestelltem Motor runtergerollt, das ging super und das Ol kühlte auf 80 Grad ab. Die bergab Passage dauerte ca. 45 Minuten. Wir steuerten dann erstmal eine Tankstelle an, wo wir Sprit bunkerten und unsere Ölkühler mit einem Wasserschlauch reinigten.
Dann weiter, wieder durch ein schönes Tal, mitten drin ein Restaurant. Wir da rein und da wir natürlich die Karte nicht lesen konnten, bestellten wir auf Alexandrú s Rat hin Cevapcici. Das war nicht der Hit und für mich das einzige Mal auf unserer gesamten Tour das mir das Essen nicht schmeckte.
Dann ging es weiter auf super geilen Waldwegen auf denen die ersten leichten Stürze passierten. Auf einem Plateau hielten wir an, um eine kurze Pause und ein paar Bilder zu machen.
Dann kam ein steile Bergab Passsage mit einem ausgefahrenen Weg, besonders die Kurven waren sehr ausgewaschen. Der Boden war sehr griffig und gut zu fahren, also Feuer und runter, das war super geil, unten angekommen erstmal den Glückshormon Spiegel runterfahren, damit ich nicht übermütig werde.
Ein Moment später kam Jörg und dann kam keiner mehr. Nach einer Zeit ist Jörg zu Fuss ein Stück wieder rauf, um zu schauen was los ist, es gab wohl einen paar Stürze in der Gruppe. Er stellte dann in einer schönen bergab Hohlkurve geistesgegenwärtig sein IPhone auf Video. Erek, Ulrich und Axel, ohne ABS ausgestattet aber mit der richtigen Bremstechnik völlig souverän da durch. Bernd auf der Vorderradbremse mit herunterbaumelnden Beinen, ABS regelt ja alles weg, gerät aus der Hohlkurve auf den Rand und bekommt gerade noch so die Spur nach unten.
Dann kam Lars, das gleiche Spiel, nur er schoss aus der Kurve raus, über eine abschüssige Wiese der Schwerkraft folgend nach unten. Weiß nicht wie er es geschafft hat das Motorrad heil nach unten zu bugsieren.
Jörg hat da einen schönen „ABS Lehrfilm“ gedreht. Tja das haben wir leider nicht trainiert.
Von unten betrachtet, sah es so aus als würden wir bei jemanden durch den Garten fahren, so sauber war es da.
Dann nochmal eine schöne Schotterpiste und danach kamen wir spät, in einer ehemaligen Kaserne der Rumänischen Armee, die zu einem Abenteuerpark ungestaltet wurde, an.
Der liegt in Eisenmark in der Nähe von Orästie, das war dann auch unser Quartier für diese Nacht, ist mal ganz was anderes.