Zwei Tiger unterwegs in Marokko
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Re: Zwei Tiger unterwegs in Marokko
Teil 2 mit weiteren Fotos der zwei Schluchten Tour...
Unterwegs auf der R704 im Atlas Gebirge... Die Todra Schlucht... unspektakulär nach dem bereits Erlebten Kurz vor Tinghir... Hotel Tomboctou in Tinghir... Da die Anzahl der maximal hochzuladenden Fotos im ersten Teil überschritten wurde und die Fotos als Link von meiner Seite hier nicht runterskaliert werden habe ich sie neu eingebunden, resp den Teil des Berichts aufgeteilt und die Fotos direkt hier hochgeladen. Sonst hätte man die Fotos auf kleinen Displays nur halb oder noch weniger gesehen und da ich finde dass das ein spezieller Tag mit speziellen Fotos war wollte ich sie euch nicht vorenthalten und hab sie neu eingebunden.
Unterwegs auf der R704 im Atlas Gebirge... Die Todra Schlucht... unspektakulär nach dem bereits Erlebten Kurz vor Tinghir... Hotel Tomboctou in Tinghir... Da die Anzahl der maximal hochzuladenden Fotos im ersten Teil überschritten wurde und die Fotos als Link von meiner Seite hier nicht runterskaliert werden habe ich sie neu eingebunden, resp den Teil des Berichts aufgeteilt und die Fotos direkt hier hochgeladen. Sonst hätte man die Fotos auf kleinen Displays nur halb oder noch weniger gesehen und da ich finde dass das ein spezieller Tag mit speziellen Fotos war wollte ich sie euch nicht vorenthalten und hab sie neu eingebunden.
Zuletzt geändert von Tigertrail am Samstag 3. September 2016, 13:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zwei Tiger unterwegs in Marokko
Daran war ich definitiv unschuldig, Dieter.CrazyPhilosoph hat geschrieben: Was Pascal da an den Wasseranschlüssen geschraubt hat hätte ich ja schon gerne noch etwas genauer gewusst.

Danke Jojojojo hat geschrieben:Wieder ein mal schöne Pixel aus MA![]()
Und das Wetter passt auch endlich. Was für mich total faszinierend ist, wie klar die Luft dort ist.
Da kann man super Fotos machen, knochentrockene Luft macht es möglich.
Grüssle
Jojo
ja, das Klima war bis auf die beiden Unwetter Tage optimal. Leider habe ich ein paar Tage lang mit ISO800 fotografiert, weiss nicht warum mir das nicht eher aufgefallen ist (wie einem anderen, aufmerksamen Forenmitglied

Das kannst du laut sagen, danke für das nette Feedback.pässefahrer hat geschrieben:Das sind Erlebnisse!![]()
![]()
Danke für den klasse Reisebericht.

Danke dir. Hast du auch versucht oben drüber zu fahren wie wir, also die grosse Schlaufe zu fahren? Oder hast du es über die Querverbindung versucht?GS-Tom hat geschrieben:So endete mein Versuch, beide Schluchten zu verbinden, Mist. Ich beneide euch, tolle Fotos + Bericht. Gruss Thomas
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Re: Zwei Tiger unterwegs in Marokko
Mittwoch 11. Mai 2016; Tinghir – Aguelmous
Langsam aber sicher geht es Richtung Norden und somit für uns auf den Rückweg. Aber erst wollen wir heute unser südöstlichstes Ziel, Erfoud, erreichen. Es ist ein heisser Tag und die Sonne brennt uns auf den Pelz. Dass die Wüste naht ist deutlich spürbar. Der Wind ist voll von feinem Sand, wir haben ständig Durst und der Staub knirscht zwischen den Zähnen da mit geschlossenem Visier zu fahren unmöglich erscheint. Über den Steppen ähnlichen Flächen sammelt der Wind Sand in kleinen Wirbeln auf und trägt ihn hoch bis zu den Wolken. Wie Wasserhosen über einem See, nur hier mir Sand anstelle von Wasser. Wir beobachten manchmal bis zu zehn dieser kleinen Twister welche geistergleich in rasanter Geschwindigkeit über die karge Landschaft ziehen. Der Himmel bekommt dadurch eine trübe Farbe. Alles ist so dürr dass es kaum noch Tiere zu sehen gibt. Es kommt mir ganz ungewohnt vor, waren Hirte und Herde in den letzten Tagen doch ständig irgendwo sichtbar. Am Strassenrand nun statt dessen überall geflochtene Zäune die die Strasse vor Sandverwehungen und Wanderdünen schützen sollen. Überall ist Sand. Einen Tagelmust, auch Cheche genannt, zu tragen welcher um den ganzen Kopf gewickelt werden macht hier absolut Sinn.
In Erfoud angekommen werden wir von geschäftstüchtigen, aber absolut anständigen jungen Marokkanern empfangen. Sofort weist man uns einen bewachten Parkplatz zu und führt uns auf Wunsch zu einem Restaurant. Nach einer ausgiebigen Stärkung kehren wir zum Parkplatz zurück und werden als Dank für die Bewachung gebeten doch einen Blick in den Laden der jungen Leute zu werfen. Da unsere Transportmöglichkeiten beschränkt sind und ihre im und vor dem Laden hängenden Kopftücher wirklich schön sind, lassen wir uns zum Kauf einiger Cheche’s überreden. Gerne hätten sie uns mehr verkauft und wir können uns nur schwer loseisen, aber unsere Koffer sind voll bis zum Rand.
Unsere Reise führt uns weiter durch ein Tal, einer riesigen und sehr eindrücklichen Flussoase. Vom Wasser des Flusses sieht man nichts, jedoch einen Fluss ganz aus Palmen mitten in der trockenen Einöde. Danach überqueren wir mehrere kleine Pässe und staunen weil sich hinter jedem Pass eine völlig neue Welt eröffnet. In anderen Farben mit anderen Steinen und Pflanzen. Es ist schon gegen 19 Uhr und wir sind sehr müde als sich der Himmel in alle möglichen und unmöglichen Farben verfärbt wie wir es noch nie zuvor gesehen haben. Es herrscht richtige Weltuntergangstimmung. Der Wind frischt böig, ja fast sturmartig auf und es wird plötzlich sehr kalt. Nur mühsam kommen wir vorwärts, der Wind reisst an den Motorrädern und drängt uns mal auf die eine und dann wieder auf die andere Seite unserer Spur. Vor uns tut sich eine Wand auf welche sich vom Boden bis hoch hinauf in den Himmel zieht und in den unglaublichsten Farben schimmert. Pascal möchte das Spektakel gerne fotografieren, mir jedoch macht es Angst und so dränge ich zur Weiterfahrt. Schliesslich wird auch Pascal etwas nervös und so geben wir auf unseren Tigern nochmal richtig Gas. Kaum haben wir die sichere Hotelanlage erreicht, fallen die ersten schweren Tropfen und es kracht gewaltig. Vielmehr ist dann allerdings nicht mehr daraus geworden, ausser einem kräftigen Temperaturstutz und Schnee auf der Bergkette vor unserem Hotel.
In Erfoud angekommen werden wir von geschäftstüchtigen, aber absolut anständigen jungen Marokkanern empfangen. Sofort weist man uns einen bewachten Parkplatz zu und führt uns auf Wunsch zu einem Restaurant. Nach einer ausgiebigen Stärkung kehren wir zum Parkplatz zurück und werden als Dank für die Bewachung gebeten doch einen Blick in den Laden der jungen Leute zu werfen. Da unsere Transportmöglichkeiten beschränkt sind und ihre im und vor dem Laden hängenden Kopftücher wirklich schön sind, lassen wir uns zum Kauf einiger Cheche’s überreden. Gerne hätten sie uns mehr verkauft und wir können uns nur schwer loseisen, aber unsere Koffer sind voll bis zum Rand.
Unsere Reise führt uns weiter durch ein Tal, einer riesigen und sehr eindrücklichen Flussoase. Vom Wasser des Flusses sieht man nichts, jedoch einen Fluss ganz aus Palmen mitten in der trockenen Einöde. Danach überqueren wir mehrere kleine Pässe und staunen weil sich hinter jedem Pass eine völlig neue Welt eröffnet. In anderen Farben mit anderen Steinen und Pflanzen. Es ist schon gegen 19 Uhr und wir sind sehr müde als sich der Himmel in alle möglichen und unmöglichen Farben verfärbt wie wir es noch nie zuvor gesehen haben. Es herrscht richtige Weltuntergangstimmung. Der Wind frischt böig, ja fast sturmartig auf und es wird plötzlich sehr kalt. Nur mühsam kommen wir vorwärts, der Wind reisst an den Motorrädern und drängt uns mal auf die eine und dann wieder auf die andere Seite unserer Spur. Vor uns tut sich eine Wand auf welche sich vom Boden bis hoch hinauf in den Himmel zieht und in den unglaublichsten Farben schimmert. Pascal möchte das Spektakel gerne fotografieren, mir jedoch macht es Angst und so dränge ich zur Weiterfahrt. Schliesslich wird auch Pascal etwas nervös und so geben wir auf unseren Tigern nochmal richtig Gas. Kaum haben wir die sichere Hotelanlage erreicht, fallen die ersten schweren Tropfen und es kracht gewaltig. Vielmehr ist dann allerdings nicht mehr daraus geworden, ausser einem kräftigen Temperaturstutz und Schnee auf der Bergkette vor unserem Hotel.
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Re: Zwei Tiger unterwegs in Marokko
Hallo, war die Querverbindung. 2. Maiwoche 2011. Wenn es meine alten Gräten zulassen, wird das nochmal versucht. Dieses Jahr bin ich nur bis Chefchaouen gekommen.Tigertrail hat geschrieben:Danke dir. Hast du auch versucht oben drüber zu fahren wie wir, also die grosse Schlaufe zu fahren? Oder hast du es über die Querverbindung versucht?GS-Tom hat geschrieben:So endete mein Versuch, beide Schluchten zu verbinden, Mist. Ich beneide euch, tolle Fotos + Bericht. Gruss Thomas
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Re: Zwei Tiger unterwegs in Marokko
Donnerstag 12. Mai 2016; Aguelmous – Fes
Nach einer kalten Nacht im ungeheizten Hotelzimmer bei Temperaturen um die 7 Grad im selbigen und am Vorabend schon frierend auf dem Motorrad sind wir anderntags etwas erkältet und kaputt. So beschliessen wir heute eine etwas kürzere Route zu fahren, um der Erholung willen. Wir fahren den direkten Weg Richtung Fès, die Strasse führt nach einer kalten, sehr windigen Anfahrt über Ifrane. Genau genommen fahren wir durch den Nationalpark von Ifrane. Hier befinden sich die größten, zusammenhängenden Zedernwälder Marokko's in welchem es Berberaffen gibt die dort frei leben. Wir können schon bei der blossen Durchfahrt welche sehen. Es ist völlig ungewohnt wieder einmal durch einen Wald zu fahren und die kühle frische Luft zu atmen. Spüre ich da einen leichten Unwillen gegen das was uns zu Hause wieder erwartet?
Und plötzlich ist es grün! Die Gegend um Fès erinnert mich mit ihrer grünen, weichen, hügeligen Art eher an die Toskana als an eine marokkanische Landschaft. Wieder einmal staunen wir wie abwechslungsreich und voller Überraschungen dieses Land doch ist. Schliesslich erreichen wir Fès, können jedoch das Hotel, welches in der Medina, aber direkt anfahrbar sein soll, nicht finden. So landen wir irgendwann in einer Slumsiedling unterhalb der Stadt. Beim Navikonsultationsstop eilt sofort Hilfe herbei. Der Mann auf dem Moped folgt uns schon eine ganze Weile. Er beteuert dass es ein direkt anfahrbares Hotel wie wir es suchen in der Medina nicht gibt, das unser geplanter Weg nicht befahrbar sei, er aber ein tolles Hotel kennen würde. Mittlerweile mit den geschäftstüchtigen Praktiken der Marokkaner vertraut lässt sich Pascal nicht aus der Ruhe bringen und lässt den fuchtelnden und rufenden Typen dankend stehen.
Nachdem wir das vermeintliche Ziel ein paar Minuten auf unseren Motorrädern umkreist haben lassen wir die beiden Tiger vor dem grossen Tor der Medina stehen. Sofort eilt ein junger Mann in Cowboystiefeln und mit Cowboyhut herbei und fragt höflich wonach wir suchen würden. Als wir ihm den Namen des Hotels nennen begleitet er Pascal zu besagtem Hotel, zu Fuss wohlgemerkt. Der Weg war nicht versperrt, das Hotel allerdings tatsächlich mit Motorrad nicht erreichbar, obwohl wir extra per Mail angefragt hatten. Nachdem das geklärt war, beschlossen wir eben dieses Hotel mit Nichtbelegung zu bestrafen. Was aber bedeutet dass wir uns kurzfristig etwas anderes suchen müssen, obwohl wir eigentlich so gar keine Lust dazu haben. Der junge Mann schlägt uns vor es im Hotel direkt hinter dem grossen Tor der Medina zu versuchen. Dass es sich dabei um einen gefühlten 10 Sterne Schuppen handelt verschweigt er natürlich erst mal. Egal, Pascal sieht sicht das Hotel an und kehrt nach einer halben Stunde mit einem dicken Grinsen im Gesicht zurück. Nach Verhandlung und Zimmerbesichtigung ist der Preis zwar noch heftig. Aber um 25% runtergehandelt finden wir, wir hätten uns das zum Schluss unserer Reise verdient.
Wir trauen uns fast nicht diese Kingsuite zu beziehen, schmutzig wie wir sind. Der junge, sehr freundliche Hotelmanager will unsere vor Dreck starrenden Motorräder im Hotelgarten parkiert sehen und nicht im weiter entfernten, aber geschlossenen und bewachten Parkplatz. Wie fast jeder mit dem wir bis jetzt zu tun hatten will er um jeden Preis seine Wertschätzung zeigen und dass wir willkommen sind. Am Abend wollen wir die Medina von Fes besichtigen welche riesig und deren Gewirr aus Gassen für uns völlig undurchschaubar ist. Der junge Mann, wir nennen ihn Lucky Luke, welcher Pascal zum verschmähten Hotel geführt hatte steht schon für eine Führung bereit. Es ist spät und wir rennen fast durch die engen Gassen, zudem hatt es angefangen leicht zu zu regnen. Trotzdem bekommen wir einen Einblick in das farbenfrohe Gewusel, die engen Geschäftslokale dicht an dicht bis an die Decke mit Waren gefüllt. Die oft winzigen Läden haben nur wenige Quadratmeter in der Fläche , dafür wird jeder Zentimeter in der Höhe genutzt. So mancher Verkäufer muss also einige Male pro Tag die Leiter rauf und runter steigen.
Inmitten der Medina liegt die grosse Moschee mit ihren 16 Eingängen und Toren. Wir sind beeindruckt ob der Grösse und der Farbenpracht im Innern der heiligen Stätte welche wir durch die Tore erblicken können. Der Eintritt ist uns wie immer versagt, was wir auch strikte respektieren. Unser Führer schleppt uns schliesslich in ein Tuchgeschäft um uns die Weberei zu zeigen, was prompt in ein Verkaufsgespräch übergeht. Ich kann mich erfolgreich gegen den Erwerb einer Tischdecke durchsetzen, schlussendlich kaufen wir ein äusserst schön gefertigtes Halstuch für Pascals Mutter welche sich später sehr darüber freut. Zu guter letzt landen wir in einer Touristenabzocke von Restaurant wo wir ein Menu für zwei bestellen weil wir eigentlich nur etwas Kleines essen wollen, aber für zwei Menüs bezahlen müssen. Ärgerlich zwar, aber dennoch scheint es fast unmöglich sich in der Medina ohne Führer zu bewegen, zumal zu später Stunde plötzlich gewisse Tore geschlossen werden und eben noch offene Wege so plötzlich versperrt sind. Nach einer Weile taucht auch unser geschäftstüchtiger, aber immer anständiger junger Guide wieder auf und führt uns zurück zum Hotel. Wir hätten uns im Gewirr der Gassen definitiv nicht mehr zurecht gefunden.
Schneebedeckte Berge und klirrend kalte Luft... Bei warmen Temperaturen bestimmt angenehm... Unsere Rettung am Vorabend vor dem üblen Sturm... Eisige Winde auf den Bergkämmen... Die Stadt Fès aus der Ferne... Alt und neu vermischt... P.S. Der blaue Himmel ist speziell für Bruno (Noggi)...
Und plötzlich ist es grün! Die Gegend um Fès erinnert mich mit ihrer grünen, weichen, hügeligen Art eher an die Toskana als an eine marokkanische Landschaft. Wieder einmal staunen wir wie abwechslungsreich und voller Überraschungen dieses Land doch ist. Schliesslich erreichen wir Fès, können jedoch das Hotel, welches in der Medina, aber direkt anfahrbar sein soll, nicht finden. So landen wir irgendwann in einer Slumsiedling unterhalb der Stadt. Beim Navikonsultationsstop eilt sofort Hilfe herbei. Der Mann auf dem Moped folgt uns schon eine ganze Weile. Er beteuert dass es ein direkt anfahrbares Hotel wie wir es suchen in der Medina nicht gibt, das unser geplanter Weg nicht befahrbar sei, er aber ein tolles Hotel kennen würde. Mittlerweile mit den geschäftstüchtigen Praktiken der Marokkaner vertraut lässt sich Pascal nicht aus der Ruhe bringen und lässt den fuchtelnden und rufenden Typen dankend stehen.
Nachdem wir das vermeintliche Ziel ein paar Minuten auf unseren Motorrädern umkreist haben lassen wir die beiden Tiger vor dem grossen Tor der Medina stehen. Sofort eilt ein junger Mann in Cowboystiefeln und mit Cowboyhut herbei und fragt höflich wonach wir suchen würden. Als wir ihm den Namen des Hotels nennen begleitet er Pascal zu besagtem Hotel, zu Fuss wohlgemerkt. Der Weg war nicht versperrt, das Hotel allerdings tatsächlich mit Motorrad nicht erreichbar, obwohl wir extra per Mail angefragt hatten. Nachdem das geklärt war, beschlossen wir eben dieses Hotel mit Nichtbelegung zu bestrafen. Was aber bedeutet dass wir uns kurzfristig etwas anderes suchen müssen, obwohl wir eigentlich so gar keine Lust dazu haben. Der junge Mann schlägt uns vor es im Hotel direkt hinter dem grossen Tor der Medina zu versuchen. Dass es sich dabei um einen gefühlten 10 Sterne Schuppen handelt verschweigt er natürlich erst mal. Egal, Pascal sieht sicht das Hotel an und kehrt nach einer halben Stunde mit einem dicken Grinsen im Gesicht zurück. Nach Verhandlung und Zimmerbesichtigung ist der Preis zwar noch heftig. Aber um 25% runtergehandelt finden wir, wir hätten uns das zum Schluss unserer Reise verdient.
Wir trauen uns fast nicht diese Kingsuite zu beziehen, schmutzig wie wir sind. Der junge, sehr freundliche Hotelmanager will unsere vor Dreck starrenden Motorräder im Hotelgarten parkiert sehen und nicht im weiter entfernten, aber geschlossenen und bewachten Parkplatz. Wie fast jeder mit dem wir bis jetzt zu tun hatten will er um jeden Preis seine Wertschätzung zeigen und dass wir willkommen sind. Am Abend wollen wir die Medina von Fes besichtigen welche riesig und deren Gewirr aus Gassen für uns völlig undurchschaubar ist. Der junge Mann, wir nennen ihn Lucky Luke, welcher Pascal zum verschmähten Hotel geführt hatte steht schon für eine Führung bereit. Es ist spät und wir rennen fast durch die engen Gassen, zudem hatt es angefangen leicht zu zu regnen. Trotzdem bekommen wir einen Einblick in das farbenfrohe Gewusel, die engen Geschäftslokale dicht an dicht bis an die Decke mit Waren gefüllt. Die oft winzigen Läden haben nur wenige Quadratmeter in der Fläche , dafür wird jeder Zentimeter in der Höhe genutzt. So mancher Verkäufer muss also einige Male pro Tag die Leiter rauf und runter steigen.
Inmitten der Medina liegt die grosse Moschee mit ihren 16 Eingängen und Toren. Wir sind beeindruckt ob der Grösse und der Farbenpracht im Innern der heiligen Stätte welche wir durch die Tore erblicken können. Der Eintritt ist uns wie immer versagt, was wir auch strikte respektieren. Unser Führer schleppt uns schliesslich in ein Tuchgeschäft um uns die Weberei zu zeigen, was prompt in ein Verkaufsgespräch übergeht. Ich kann mich erfolgreich gegen den Erwerb einer Tischdecke durchsetzen, schlussendlich kaufen wir ein äusserst schön gefertigtes Halstuch für Pascals Mutter welche sich später sehr darüber freut. Zu guter letzt landen wir in einer Touristenabzocke von Restaurant wo wir ein Menu für zwei bestellen weil wir eigentlich nur etwas Kleines essen wollen, aber für zwei Menüs bezahlen müssen. Ärgerlich zwar, aber dennoch scheint es fast unmöglich sich in der Medina ohne Führer zu bewegen, zumal zu später Stunde plötzlich gewisse Tore geschlossen werden und eben noch offene Wege so plötzlich versperrt sind. Nach einer Weile taucht auch unser geschäftstüchtiger, aber immer anständiger junger Guide wieder auf und führt uns zurück zum Hotel. Wir hätten uns im Gewirr der Gassen definitiv nicht mehr zurecht gefunden.
Schneebedeckte Berge und klirrend kalte Luft... Bei warmen Temperaturen bestimmt angenehm... Unsere Rettung am Vorabend vor dem üblen Sturm... Eisige Winde auf den Bergkämmen... Die Stadt Fès aus der Ferne... Alt und neu vermischt... P.S. Der blaue Himmel ist speziell für Bruno (Noggi)...

Zuletzt geändert von Tigertrail am Montag 5. September 2016, 13:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zwei Tiger unterwegs in Marokko
..Andrea hat sich ja mit ihrem "Hartschalenkopftuch" den Kontinentalen Landesgegebenheiten prima angepasst.
Tolle Serie an Fotos eine beeindruckende Reise.
Grüße

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Michael /mimoto
Sterbe mit Erinnerungen, nicht mit Träumen.
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Re: Zwei Tiger unterwegs in Marokko
Also es gibt in doch den blauen Himmel über Marokko.Tigertrail hat geschrieben:Donnerstag 12. Mai 2016; Aguelmous – Fes
P.S. Der blaue Himmel ist speziell für Bruno (Noggi)...


Habe mir bis jetzt jeden Tagesbericht von Andrea mit den dazugehörenden Bilder angeschaut und gelesen, verneige mich vor der Berichteschreiberinn
und natürlich auch vorm Fotografen



herausgefordert.

Nein Spass beiseite ganz tolle Sache, das würde ich gerne mit Euren Kommentaren mit allen Bildern mal sehen, wie ich es erst bei einem Freund
über ein Wochenende über die Route 66 sehen und hören durfte, war genial.

Gruss aus der Schweiz
Bruno
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Re: Zwei Tiger unterwegs in Marokko
Freitag 13. Mai 2016; Fes – Tanger
Am nächsten Morgen dann das Highlight… Frühstück auf dem verglasten Dachgeschoss des Hotels mit Rundumblick über die ganze Stadt Fes. Ein zehn Sterne Frühstück welches keine Wünsche offen lässt, mit einer Bedienung die einem jeden Wunsch von den Lippen abliest bevor man diesen ausgesprochen hat. Einmal mehr hätten wir es gut länger aushalten können in diesem Palast und mit den freundlichen Menschen.
Trotz des tollen Frühstücks ist die Stimmung beim Aufbruch eher etwas bedrückt. Diesmal fällt es auch Pascal, der sonst immer gerne wieder nachhause fährt, etwas schwer zu akzeptieren dass dies unser letzter Tag in diesem tollen Land ist. Wir werden aber mit einer wunderschönen Fahrt durch den grünen Norden Marokkos getröstet. Wir fahren auf kleinen Strässchen durch eine liebliche Gegend, welche mich sehr an Mittelitalien erinnert. Weiche Hügel, Weizenfelder, Obstbäume, Seen. Grün in allen Tönen.
Gegen siebzehn Uhr fahren wir bei Asilah auf die Autobahn Richtung Tanger. Nach ca. 40 Kilometern erreichen wir Tanger mitten in der Rush Hour. Die letzen 25 Kilometer bis zum Hotel kommen wir nur im Schneckentempo vorwärts. Erst jetzt nehmen wir die riesige Dimension der Stadt wahr. Beim ankommen am ersten Tag haben wir eigentlich nur die Altstadt erlebt und die neue Stadt gar nicht realisiert. Die letzten Kilometer kosten ziemlich Nerven, an Pascal dran zu bleiben ist nicht einfach im dichten Gewusel. So gut es geht versucht er mich vorzuwarnen wo es langgeht. Schliesslich finden wir unser Hotel wieder obwohl das Navi uns woanders durchlotsen will. Zum Schluss gönnen wir uns noch einmal marokkanisches Essen, leider fast zu viel davon und zu später Stunde. So schlafen wir beide mehr schlecht als recht, in den Bäuchen rumpelt es und wir starten müde und alles andere als ausgeruht in den nächsten Morgen.
Sind wir noch in Afrika...?
Trotz des tollen Frühstücks ist die Stimmung beim Aufbruch eher etwas bedrückt. Diesmal fällt es auch Pascal, der sonst immer gerne wieder nachhause fährt, etwas schwer zu akzeptieren dass dies unser letzter Tag in diesem tollen Land ist. Wir werden aber mit einer wunderschönen Fahrt durch den grünen Norden Marokkos getröstet. Wir fahren auf kleinen Strässchen durch eine liebliche Gegend, welche mich sehr an Mittelitalien erinnert. Weiche Hügel, Weizenfelder, Obstbäume, Seen. Grün in allen Tönen.
Gegen siebzehn Uhr fahren wir bei Asilah auf die Autobahn Richtung Tanger. Nach ca. 40 Kilometern erreichen wir Tanger mitten in der Rush Hour. Die letzen 25 Kilometer bis zum Hotel kommen wir nur im Schneckentempo vorwärts. Erst jetzt nehmen wir die riesige Dimension der Stadt wahr. Beim ankommen am ersten Tag haben wir eigentlich nur die Altstadt erlebt und die neue Stadt gar nicht realisiert. Die letzten Kilometer kosten ziemlich Nerven, an Pascal dran zu bleiben ist nicht einfach im dichten Gewusel. So gut es geht versucht er mich vorzuwarnen wo es langgeht. Schliesslich finden wir unser Hotel wieder obwohl das Navi uns woanders durchlotsen will. Zum Schluss gönnen wir uns noch einmal marokkanisches Essen, leider fast zu viel davon und zu später Stunde. So schlafen wir beide mehr schlecht als recht, in den Bäuchen rumpelt es und wir starten müde und alles andere als ausgeruht in den nächsten Morgen.
Sind wir noch in Afrika...?
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