Tag 3:
Tag 3 war unser zweiter komplette Fahrtag. Motoplaner:
http://motoplaner.de/#v4&44.38747,6.653 ... 1,0,0&&0,0" onclick="window.open(this.href);return false;
Der morgendliche Blick aus dem Hotelfenster ließ mich auf ein verschlafenes Barcelonette kucken. Außer ein paar Schülern mit Rucksäcken war da noch nichts los. Die Sonne schien natürlich wieder ohne eine erkennbare Wolke am Himmel - logo

Das Schwimmen durch´s Bad wurde wieder begleitet von lauter Musik aus Oswald´s Bose-Dingens… - mir eindeutig zu alter Mist. Die Interpreten sind wahrscheinlich schon längst den Drogentod gestorben - also nicht der Rede wert.
Unten im Restaurant bekamen wir aber ein tolles Frühstück - Brischott, Marmelade, Kaffee aus der Siebträgermaschine usw. - einfach herrlich

Die heutige Route überschnitt sich kurz mit der Gestrigen, um dann weiter Richtung Nordwesten abzuzweigen.
Heute befuhren wir:
- Col de Vars
- Col d Izoard
- Col du Lautaret
- Col du Galibier
- Col du Telegraphe
- Montvernier Serpentinenstraße
- Col de Chaussy
- Col de la Madeleine
- Col de l Arpettaz
- Col de Saisies
Den Vars und Izoard fuhren wir Heute also entgegengesetz. Total reizüberflutet, war das nächste Highlight sicher wieder die Aussicht oben am Galibier.
Die Montvernier Serpentinenstraße war mir nur aus Berichten und Video´s von Euch hier aus dem Forum bekannt. Anfänglich war ich unsicher, ob ich Oswald mit seiner Straßenmaschine hier hochschicken sollte. Das Strässlein fuhr sicher aber völlig unaufgeregt. Der Blick ins Tal war zwischendurch auch wirklich schön. Anhalten und Bildermachen wollte ich meinem Mitstreiter aber nicht antun. Also ging´s weiter hoch zum Chaussy und Madeleine.
Vor allem der Madeleine glänzte wieder durch flüssig zu fahrende Kurven - was für ein Rausch...

Wir wollten heute soweit kommen, dass wir am Donnerstag, unserem letzten Tag, nur noch ein kurzes Stück mit den Motorrädern hatten. Immerhin hatten wir ja noch 580 km mit dem Bus vor uns.
Beim Arpettaz drohte die Stimmung kurz zu kippen. Ewig lang ging es auf schlechter Piste im Schneckentempo durch engste Kurven, hoch durch den Wald.
Auf halben Weg trafen wir ein völlig fertige Jungs auf 916er Ducati´s. Oswald hatte mit seinem Straßenmotorrad, entsprechend hartem Fahrwerk hier natürlich nicht den optimalen fahrbaren Untersatz.
Wir hatten auch kein Wasser mehr an Bord und wollten nur noch bei der nächsten Hütte ankommen. Meine Frage auf halbem Weg: "sollen wir ein Päuschen im Schatten machen" wurde mit steinerner Mine ignoriert... Also ging es ruhig weiter...
Endlich oben am Pass angekommen, stand da dann zum Glück tatsächlich eine Art Almhütte. Dort forderte Oswald zum ersten mal von mir mit leicht erhobener Stimme eine Landkarte - ein deutliches Alarmzeichen...
Der bestellte Heidelbeerkuchen, reichlich Wasser und der Tipp des Hüttenwirtes, wie wir auf menschenwürdiger Straße wieder runter ins Tal kommen, brachte uns und unsere Motivation wieder ein bisschen in die Spur.
Dieser Tipp war dann sogar meine ursprünglich geplante Navi-Route. Das half natürlich nur meinem Ego.
Bergab ging es dann deutlich einfacher und wir fuhren noch bis Flumes. Dort suchten wir ein Hotel.
Aus der Booking App lachte mich das Angebot des Hotel Very in Saisies an. Wir fuhren also noch den Col de Saisies hoch, fanden das Hotel aber nicht sofort.
Wir fragten in einem Sportgeschäft nach. Die freundliche Dame zeigte mit dem Finger direkt zur anderen Straßenseite

. Peinlich, ich musste an die Spülmittelwerbung der 80er denken "Sie baden gerade Ihre Hände drin..."
Wir mussten unsere Mopeds also nur kurz umparken und konnten sofort einchecken...
Der Wintersportort Saisies war fast menschenleer. Direkt neben unserem Hotel hatte aber ein Restaurant mit Sonnenterasse geöffnet.
Da bestellten wir uns wieder kühlende Getränke und was in den Magen. Die weibliche Bedienung kuckte erst reichlich verspannt drein.
Mein Klischee der unfreundlichen Franzosen wurde zum ersten mal bedient. Oswald holte aber ein paar Brocken französisch raus, und am Schluss konnte er ihr sogar noch ein Lächeln entlocken. Der Oswald, was für ein Weiberheld - unfassbar...

Bei perfektem WLAN, einem Tatort aus der ARD Mediathek und einem Telefonat mit den Lieben Zuhause schlief ich zufrieden tief ein.