Da ich noch nie in den Vogesen war, und mir die Berichte hier schon öfter den Mund wässrig machten, solltes dieses mal endlich in das kleine französische Gebirglein gehen.
Also gings am Sonntag, den 02.10. los mit:
Tag 1:
Gut ausgeschlafen, von Gattin und Jungs verabschiedet, gings gleich morgens los. Die Straße war zwar noch feucht, aber der Wetterbericht sagte voraus, dass ich der Sonne entgegen fuhr.
Das stimmte auch, leider erst viel später. Kurz nach Ulm zogen schon richtig dunkle Wolken auf.
Kurz danach fing es richtig schön an zu regnen, das blieb auch die nächsten Stunden so, und ich bekam reichlich Gelegenheit meine Regenklamotten zu testen…
Kurz vor Eguisheim zeigte der Wettergott aber Gnade und es wurde trockner.
Die letzten Meter bis zum Hotel kam dann sogar noch die Sonne raus und ich konnte trocken einchecken.
Da es erst 16.00 Uhr war, fuhr ich noch ein knappes Stündchen bis zum Hartmannswillerkopf Gedenkfriedhof.
Tag 2:
Am nächsten Morgen strahlte mir die Sonne schon durch das Zimmerfenster - so muss das sein

Also machte ich mich mit leichtem Gepäck los zur geplanten Route.
Kurz nach dem Hotel fuhr ich schon am nächsten Gedenkfriedhof (Wettstein) vorbei. Direkt am Straßenrand steht da sogar so ein kleiner Bunker.
Hier ist Geschichte richtig greifbar.
Weiter ging es entlang der Route des Cretes. Da die meisten Kurzreisenden den 03.10. als Abreisetag nutzten, waren die Straßen ziemlich leer gefegt. Zeitweise kam es mir so vor, als hätte ich die Vogesen fast für mich alleine.
Dann, in einer Spitzkehre passierte das Unfassbare. Mir kam eine alte Yamaha mit einem Pärchen entgegen.
Das waren die gleichen Zwei, denen ich 4 Wochen vorher den Bonette hoch hinterher fuhr, oben anquatschte und kennenlernen durfte.
Wir drehten um und hielten ein kurzes Pläuschchen. Unglaublich, das Leben schreibt einfach die schönsten Geschickten…

Ich wedelte den restlichen Tag dann noch weiter, machte einen Blaubeerkuchenstop und kam abends glücklich im Hotel an.
Tag 3:
Am Abreisetag wollte ich noch die KZ-Gedenkstätte in Natzweiler besichtigen.
Über den Col de Fouchy gings dann bei kühlen Temperaturen auch dort hin.
Außer einer deutschen Schulklasse war da morgens um 10.00 Uhr auch fast nichts los. Direkt zwischen Prügelbank, Verbrennungsofen, düsteren Bildern bekam ich dann schon noch so ein richtig beklemmendes Gefühl.
Es ist schon ein Unterschied, ob man die dunkelste Seiten der deutschen Geschichte in Form von Pixeln, oder hautnah erlebt…
Die restliche Heimfahrt war geprägt von viel Landstraße/Autobahn, kühlen Temperaturen und leichtem Regen.
Mein Resümee:
Ich bin froh, die Vogesen besucht zu haben - auch wenn es nur 1 kompletter Fahrtag war.
Künftig alleine unterwegs würde ich im Zuge meiner üblichen 3-4 Tages Touren wieder Richtung Alpen fahren. Da ist die An- und Abfahrt auch schon ein Genuss.
Und hier noch meine Route und ein paar Bilder

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