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Mich würde ein Erfahrungsbericht auch heftig interessieren. Hatte auch schon mal über eine Teilnahme nachgedacht.
Ich bin aber nicht so sensationslüstern wie Pascal und schiebe das schon gar nicht auf meine Frau .
Also wenn jemand gelegt hat, darf man das auch für sich behalten
Jaja, Weicheier, Drückeberger, Warmduscher, Sportbeutelvergesser.
Zuerst die Hosen voll, und dann sensationslüstern hinterhergefragt...
Es war geil, sehr geil.
Es war anstrengend, sehr anstrengend.
Ich lernte Grenzen kennen. Meine absoluten Grenzen.
Wir sind Stellen gefahren, wo ich vorher nicht geglaubt hätte dass ich das schaffe.
Wenn ich aus meinem Friaul und Schotter Urlaub zurück bin, vlt auch vorher schreib ich noch ein paar Zeilen mehr dazu. Wenn ich das vergesse - erinnert mich daran...
Leider gibt es nur 2-3 Handyfotos....
Für die, die Blut sehen wollen: Keine Verletzungen, außer Muskelkater, und das Material ist auch nur artgerecht verschmutzt worden.
Grüßle
Herbert aka Schippy
Grüßle
Herbert aka Schippy
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Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf eigene Fakten.
(gehört im Podcast Lanz/Precht)
Wenn ich aus meinem Friaul und Schotter Urlaub zurück bin, vlt auch vorher schreib ich noch ein paar Zeilen mehr dazu. Wenn ich das vergesse - erinnert mich daran... Da wünsch ich Euch saumäßig viel Spaß!!!
Leider gibt es nur 2-3 Handyfotos.... Schade, aber besser als nix.
Für die, die Blut sehen wollen: Keine Verletzungen, außer Muskelkater, und das Material ist auch nur artgerecht verschmutzt worden. Ideal - so soll es sein. Und Grenzen sind dazu da, sie kennenzulernen.
Jedem seine Grenzen sind ein wenig anders gestrickt - aber für jeden ist's ein Erlebnis, sie kennenzulernen und manchmal auch ein nahezu erhabenes Gefühl, sie ein ganz klein wenig zu überwinden.
Grüßle
maxmoto hat geschrieben:sie ein ganz klein wenig zu überwinden.[/color]
Grüßle
Das war nicht ein ganz klein wenig, das war ganz schön viel....
Grüßle
Herbert aka Schippy
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Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf eigene Fakten.
(gehört im Podcast Lanz/Precht)
Also gut, für die oben genannten Warmduscher der versprochene Bericht.
Ich hab jetzt lange überlegt ihn in den Bereich Grenzerfahrungen einzustellen. Aber eines hat sich seither gezeigt, das was damals auch schon grenzwertig erschien war ein paar Wochen später im Ligurischen dann schon nicht mehr soooo schlimm.
Am Tag vorher angereist, konnten wir am Samstag vormittag einigermaßen ausschlafen und am Gelände dann die Mopeds vom Hänger laden.
Anschließend ging es auf den Platz um die anderen Teilnehmer und die Trainer, darunter auch Eddi zu begrüßen. Am Anfang war die Gruppeneinteilung. Eddi nahm die 1er Gruppe, ok das schied für Marc und mich dann schon mal aus. Viele Teilnehmer kamen mit Profienduros und Profiklamotten und wir sahen da gleich, das ist ein klein wenig zu extrem für uns. Marc wollte in die 3er Grupee, ich sagte komm die mittlere das schaffen wir schon, sind ja keine Mädels. Apropos Mädels - eine in der 2er Gruppe ist dann wegen Unterforderung zum Eddi gewechselt.
Zuerst ging es zum Einfahren und Wiederholungsübungen auf den Platz. Kurze Aufwärmübungen und dann ging es los. Was ich damals beim Fortgeschrittenenkurs auf dem Platz gesehen hab und dachte das muss ich nicht fahren, fuhr unser Trainer jetzt einfach mal so locker vor. Singletrails mit 20cm hohen Steinen und 30cm hohen Holzschwellen, über die schmalen 20cm breiten Holzbalken die extremsten Steigungen des Geländes, Sandpiste, Schotterpiste, alles nahmen wir unter die Räder. Ich konnte keine Minute entspannen, das war schon gänzlich an meiner Leistungsgrenze, gefühlt auch mal darüber. Aber alles gut gegangen. Später im Gelände wird es ja sicher nicht so schlimm kommen. Wir sind ja in der Gruppe 2 und fahren (fast) legale Wege in den Vogesen.
Leicht zum schwitzen gekommen zwischendurch bei einer Pause:
Beim Mittagesen sieht man deutlich den Unterschied von Könner und Möchtegern: Der eine lächelt in der Mitte links, der andere hält das Handy.
Anschließend ging es dann auf Tour. Die ersten paar km mal auf der Straße. Kurz hinter der französischen Grenze fuhr unser Guide auf einmal langsam und bog plötzlich nach rechts ab, eine 3-4m hohe Grasböschung. Ok das sieht geplant aus und alle hinterher. Ich fuhr an zweiter Stelle, weil ich dachte der Schwächste muss ja an zweiter Stelle fahren und wenn ich nicht weiterkomm, dann merkt der Guide das ja gleich und passt eventuell die Schwierigkeit etwas an das schwächste Glied an. Holper di Polter ging es dann über Feldwege, durch Schlammlöcher, bis zu einem Kanal. Dort fuhr der Kerl vorne plötzlich ins Gebüsch. Waaaas ??? Da ist doch kein Weg, dachte ich. Da war aber ein Singletrail. Nur ist da seit gefühlt 2 Jahren niemand mehr gelaufen, geschweige gefahren. Ich dachte einfach da nachfahren wo der vor fährt. Er wird schon wissen wie der Weg verläuft. Gras, Wurzeln, alles feucht, Lehm, Schlamm, Dornenbüsche - so sah es dort aus:
Eine Machete wäre nicht schlecht gewesen:
Etwas später ging es dann in den Wald:
Ne kurze Trinkpause:
Ich glaub da hatte ich nach einer Stunde schon mehr Wasser getrunken als mein Moped Sprit braucht.
Ziehwege mit Holzresten von der Waldarbeit, 20cm hohe Baumstücke. "Alles was niedriger ist als die Achse, da könnt ihr einfach drüber fahren"
Ein Highlight war dann noch die Begegnung mit Hirschen, die plötzlich von links aus dem Wald geschossen kamen, eine "Vollbremsung" machten und mit "blockierten Hufen" soweit abbremsten, dass sie 20cm hinter mir und 5m vor Marc durchschlüpften. Ich hatte an der Stelle sicher 50km/h drauf und die Hirsche waren nicht viel langsamer. Ich habe den Blick "Aug in Aug" noch sehr gut in Erinnerung. Das Ganze ging so schnell. Weder der Guide noch die Kollegen hinter Marc haben irgendwas von den Hirschen gesehen.
Abends dann angekommen in der Unterkunft gönnten wir uns ein Bier, oder zwei, oder drei.
Da schaute ich dann wieder etwas entspannter:
Die Mopeds
Und die Unterkunft:
Für mich sehr zeitig bin ich dann ins Bett gefallen. Nicht ohne zu überlegen ob ich morgen nicht die Gruppe wechseln soll.
Am nächsten Tag waren die Gedanken an Gruppenwechsel zuerst mal verflogen. Los ging es auf der Straße. Hier war gerade ein Radrennen oder so was in Vorbereitung. Etliche Streckenposten standen am Wegrand. Dann fuhren wir auf einen Kreisverkehr zu. Der Guide hielt rechts die Hand raus. Ah, dachte ich wir fahren im Kreisverkehr rechts. Auf einmal merkte ich dass der da vorne mit Bremsen schon 50m vor dem Kreisverkehr fertig ist. Wohin will der denn? Schwupps und schon fuhr er rechts die Böschung hoch. Ah da ist ein kleiner Steig. Was, über diese Steine ? Huch da ist ein Gebüsch. Mitten durch, weiter über Wurzeln und 20cm hohe Steine. Oben angekommen meinte unser Guide, dass das heute unsere Aufwärmübung war.
Die letzten Meter bis hierher schauten auch nach Aufwärmen aus:
Kurze Pause:
Etwas später, wir fuhren grad mal auf einem "normalen" Waldweg und der Guide schaute immer nach rechts den Hang hoch. "N E I N" dachte ich, da bringt der mich nirgends hoch. Ich hatte schon bereut die Gruppe nicht gewechselt zu haben. Natürlich ging es rechts ab. Das war jetzt nur noch ein kleiner Trampelpfad mit 20cm hohen Stufen und Holz und Äste und Steine und Geröll. Nein der sieht ja gar nicht wenn ich stehen bleib und nicht fahren will, also nachgefahren. Ich hatte meine Brille auf. Das ist eine Gleitsichtbrille. Dass die ab und an etwas beschlägt, an den Milchglasblick hatte ich mich schon gewöhnt, aber dass durch das springen auf der Nase meine Augen gar nichts mehr fokussieren können, sowas hatte ich noch nie erlebt. Vielleicht war es auch besser so. Ich fuhr und fuhr und irgendwann ging es aber dann nicht mehr.
Über diese Stufe benötigte ich dann Hilfe vom Guide, der inzwischen zurückgetrabt kam:
So 50-100m weiter machten wir eine Pause. Vorher musste ich aber zurückgehen um den Kollegen noch hoch zu helfen. Auf dem Video sieht man den Weg welchen wir hochgefahren sind, während ich runterlaufe: (Für Kenner meiner Endurostiefel ist das Knarren der Beweis dass ich das bin )
Also halfen wir alle zusammen. Außer dem Guide ist da keiner von uns ohne Hilfe hochgefahren.
Anschließend ging es natürlich auch ohne Kindergeburtstag weiter. Nach 2-3km fuhr der Guide wieder auf eine Strecke, bei welcher ich an die Grenzen kam. Ich hatte null Kraft mehr in den Armen. Meine Beine schmerzten, hatte Blasen an den Händen. "Nein du kannst doch nicht klein beigeben, das gibts doch gar nicht Herbert du musst jetzt stark sein! Nein das macht keinen Sinn jetzt hinzufallen und sich noch die Knochen brechen". Die Konzentrationsfähigkeit war auch schon bei NULL angekommen."Herbert du musst jetzt sagen dass du das nicht mehr schaffst". Gefühlt stundenlang der Dialog in mir (in Wirklichkeit 4-5 Minuten) Dann blieb ich stehen. Ich fahr nicht mehr weiter mit, wie komme ich auf der Straße zum Mittagessen und ich fahr anschließend in der 3-er Gruppe mit. Der Guide schaute mich ernst an, und begriff dass es mir auch ernst war. Und so erklärte er mir und Marc den Weg zum Restaurant wo das Mittagessen geplant war. Ob Marc das aus Solidaritätsgründen gemacht hat, oder ob er auch ähnlich fertig war, kann er noch selbst dazuschreiben. Auf alle Fälle hat er mit der 690er KTM noch ein paar Kilo mehr zu schleppen gehabt. HUT AB Marc
Ja der Rest ist schnell erzählt. Mittagessen und etwas Pause. Am Nachmittag dann Strecken, die trotz der Müdigkeit meistens Spaß machten. Am Rheinufer noch mal eine Pause:
Dem Herbert gings schon wieder deutlich besser:
Am Gelände angekommen, das Auto beladen und noch einen Sprung in den Baggersee. Dann gingen 2 Tage (Grenz-) Erfahrung zu Ende:
Fazit: ES WAR TROTZDEM SEEEEEHR G....
Grüßle Herbert aka Schippy
Grüßle
Herbert aka Schippy
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Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf eigene Fakten.
(gehört im Podcast Lanz/Precht)
Schippy hat geschrieben:Nein der sieht ja gar nicht wenn ich stehen bleib und nicht fahren will, also nachgefahren.
Mein lieber Herbert. Ich würde niemals auf die Idee kommen jemandem nachzufahren, der garnicht sieht wenn ich stehenbleibe geht's noch?
Ich finde dieser Bericht und was du erlebt und gefühlt hast, hat durchaus Grenzerfahrungs-Potenzial. Ich erinnere mich, wie deine Stimme am Telefon klang, du warst echt fertig und bist an deine Grenzen gegangen. Dass du jemals so früh ins Bett gefallen bist habe ich auch noch nicht erlebt, dann ist es ernst
Klasse, wie ihr das durchgezogen habt ! Marc, das gilt genau so für dich, genial !
Ihr zwei habt's faustdick hinter den Ohren.
Während Marc (auch auf dem Gruppenbild am Tisch) immer entspannt ausschaut, sieht man dem Herbert an, dass er wirklich gefordert wurde und (ich bin ja schon so 'n bisschen mit ihm geschottert) glaubt mir, wenn der so gefordert ist, dann waren das Strecken, die würde ich nicht zu Fuß machen wollen.
Schippy,
Drei Schippies für die Leistung. für bis an die Grenze und darüber hinaus gehen
und für den Mut, beim über die Grenze gehen zu sagen: Es geht nicht mehr, ich will in die 3er Gruppe. für Deine Offenheit, das so spannend und nachvollziehbar und eben Schippymäßig offen zu berichten.
Trotzdem - oder vielleicht gerade deshalb - tät ich 2017 gerne mal wieder mit Euch schottermäßig unterwegs sein wollen.
PS Jetzt vermisse ich nur noch ein paar Zeilen über euere Schottertour mit Parpaillon, Mallemort usw.
Vielleicht schreibt der Sammi und / oder der Walle da auch ein paar Zeilen dazu.
Vielen Dank lieber Max. Ne Runde schottern in 2017? Irgendwie bekommen wir das hin. Joemoto hat doch grad nen Stehlin Termin Vogesen reingeposted hier
Über Gruppe 3 können wir diskutieren.
Und der Bericht bzgl. Ligurien /Piemont kommt noch. Muss erst noch mit Tanja 100 Tage Friaul schreiben und das kann dauern...
Gute N8
Schippy & Hoppalla
Grüßle
Herbert aka Schippy
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