Two Tiger in Mongolia

Reiseberichte aus Asien
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Schippy
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Re: Two Tiger in Mongolia

#137 Ungelesener Beitrag von Schippy »

Gut dass ihr grad auch nicht sooo viel Zeit habt jeden Tag seitenlang was reinzustellen. So kann man das in Ruhe anschauen und geniessen und daran denken wie ihr das wohl genossen habt dort und sich auch weitere Teile freuen.

Klasse :Sl:

Grüße
Herbert und Tanja
Grüßle
Herbert aka Schippy

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Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf eigene Fakten.
(gehört im Podcast Lanz/Precht)

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Tigertrail
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Re: Two Tiger in Mongolia

#138 Ungelesener Beitrag von Tigertrail »

Vielen Dank für die netten Kommentare, freut uns wenn wir euch ein bisschen an unserer tollen Reise teilhaben lassen können. :L

Weiter gehts...
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Tigertrail
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Re: Two Tiger in Mongolia

#139 Ungelesener Beitrag von Tigertrail »

17.06.2017; Tag 13 – Ein weiterer Tag am See

Die Sonne scheint und wärmt das Innere meines Zelts, es scheint trocken zu sein als ich aufwache. Jagaa ist bereits im „ich mache Frühstück“ Modus, Duger wäscht Wäsche am See und Pascal montiert die erste Kamera für ein 360 Grad Zeitraffervideo. Hatte ich gestern noch meinen Bikini vergeblich montiert nehme ich heute einen zweiten Anlauf. Wie schon gestern sind die Wolken heute umtriebig und mal lassen sie die Sonne durch und dann wieder nicht, was entsprechend für ein rasches Auf und Ab der Temperaturen sorgt. Ich habe aber so sehr Lust auf ein erfrischendes Bad dass ich schon vor dem Frühstück in den See tauche. Nicht ganz so kalt wie erwartet halte ich es drei Minuten im kühlen Nass aus. Wieder trocken ist der heisse Kaffee schon bereit, Jagaa brät seine „Spiegeleier Spezial“ und ich bereite unser Müsli zu. Nach dem Frühstück beginnt Duger mein Motorrad auseinander zu nehmen weil der linke Gabelholm Oel verliert. Pascal erwähnt dass bei der Gelegenheit auch der vordere Pneu gewechselt werden sollte weil er sehr abgefahren ist und praktisch keine Stollen mehr vorhanden sind. Immer um meine Sicherheit besorgt wird die Servicearbeit genaustens überwacht, das Motorrad danach intensiv Probe gefahren und die Arbeit schliesslich für gut befunden. In der Zwischenzeit habe ich wieder einmal Wäsche gewaschen, denn die Wäsche im See spülen zu können ist viel effizienter als im Lavabo oder Plastikbecken. Die Shirts welche wir auf den Bikes tragen sind unglaublich schmutzig und das zurückbleibende Spülwasser ist dunkelbraun. Die Sonne die nun doch kräftig scheint trocknet die Wäsche schnell und ich berechne meine Chancen für ein etwas längeres Nachmittagsbad.

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Beim Mittagessen heizt die Sonne wieder kräftig auf und das Spiel das wir nun schon ein paar Mal gespielt haben wiederholt sich. Zum Glück ist unser heutiges Camp nur ein paar Kilometer von unserem Zeltplatz entfernt und idyllisch auf einem Hügel mit Blick auf den See gelegen. Zusammenpacken, das nächste Ziel anpeilen, ankommen, alles in die Jurte schmeissen und schon blitzt und donnert es. Heute zur Abwechslung von Hagel begleitet. Ich nutze die Zeit um duschen zu gehen. Das Camp hat eine tolle Duschanlage, mit Wasser sparen meinen sie es aber fast zu gut. Meinen Bemühungen zum Trotze ist das schöne Badetuch danach nicht mehr ganz so sauber. Die schöne Gegend möchte erkundet sein und beim nächsten Sonnenstrahl wagen wir uns raus und runter zum See welcher nur ein paar hundert Meter vom Camp entfernt ist um zehn Minuten später unter sintflutartigem Regen zurück zur Jurte zu rennen. Schluss für heute… wir geben auf und verziehen uns in die Schlafsäcke. Ich lese während Pascal sofort einschläft, immer noch halb erkältet und etwas reduziert. Um sieben Uhr gibts leckeren Fisch aus dem See zum Abendessen. Der Regen lässt endlich nach und wieder einmal präsentiert sich ein Sonnenuntergang in den wunderschönsten Farben. Wie immer nach dem Regen ist es sehr kalt, aber wir lassen uns dieses Naturschauspiel trotzdem nicht entgehen und machen fleissig Fotos. Um Pascals Erkältung zu bekämpfen genehmigen wir uns auch heute einen Chinggis Wodka. Danach geht es ab in die warme Jurte und rein in den kuschligen Schlafsack.

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Tigertrail
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Re: Two Tiger in Mongolia

#140 Ungelesener Beitrag von Tigertrail »

18.06.2017; Tag 14 – Sand, Sand und nochmal Sand

Heute wollen wir eigentlich ausschlafen, aber schon um sechs Uhr in der Früh wecken uns die Stimmen der kleinen Kinder die auch im Camp und bereits ausgeschlafen sind. Wir versuchen noch etwas weiter zu schlafen, aber leider nur mit mässigem Erfolg. Beide sind wir etwas gerädert beim Aufstehen. Mich plagen Nervenschmerzen in der Schulter (Bett oder Zugluft), Pascal hat auch nicht übermässig gut geschlafen, fühlt sich aber sonst zum Glück nicht schlechter. Nach dem Frühstück wollen wir zügig los, die heutige Strecke entlang der Sanddüne Elsen Tasasrkhai soll nicht ganz einfach zu fahren sein, da sie zu einem grossen Teil aus Sand und Wellblech besteht. Den ersten Teil der Strecke schaffen wir zügig, auch weil ich die Wellblechpisten mittlerweile mit über 60 km/h zu fahren traue. Langsamer ist eher mühsam, denn es schüttelt einem alle Plomben aus den Zähnen und alle Schrauben in der Ausrüstung locker. Unterwegs macht der Fourgon mal wieder einen Schlenker den Hügel rauf, was sonst bedeutet dass er eine andere Piste sucht. Heute jedoch aus einem anderen Grund. Jagaa hat eine Ziege mit einem winzigen, vielleicht ein paar Stunden alten Zicklein gesehen… alleine ohne Herde. Daneben wartet ein riesiger Geier der es wohl auf das Zicklein abgesehen hat. Wir verjagen den Geier in der Hoffnung, dass die Ziege den Anschluss zu ihrer Herde schaffen möge. Aber solche Sachen gehören halt zur Natur. Mittagspause gibt es in einem kleinen Dörfchen Ich beschliesse dort nun ein Schmerzpflaster aufzukleben da das Eincremen bisher nichts gebracht hat und ich kaum den Kopf drehen kann. Die Jungs decken sich mit anderen SIM Karten ein weil sie ohne ihr 3G nicht leben können. Also werden jeweils die Karten getauscht bis ein Anbieter mit 3G gefunden ist.

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Am Nachmittag wird die Piste dann wirklich immer sandiger und die Bikes schütteln öfter mal die Lenker unwillig hin und her. Alternativen gibts nun nicht mehr da neben der Piste nun halbhohe Sträucher wachsen was ein Durchkommen neben der Piste nur schwer zulässt. Der Fourgon welcher sonst im ebenen Gelände so richtig Gas geben kann klebt am Hang wie ein Käfer und kommt nur im Schritttempo voran. An einem steilen Hang im 30 Zentimeter tiefen und feinsten Sand brauche ich Tempo, also muss ich anhalten um dem Fourgon einen Vorsprung zu geben. Was dann wiederum saublöd zum anfahren ist. Ich versuche tapfer mein Glück aber es ist wirklich mühsam, der Sand ist so fein und tief dass der Lenker bald hier hin und bald dahin schlägt und so kein Tempo aufzubauen ist. Schliesslich kippt das Bike zur Seite in den Sand, der Gashebel voller Sand lässt sich nun kaum mehr bewegen. Mit dem schwergängigen Gas traue ich mir keinen neuen Versuch zu und Pascal tauscht mit mir sein Bike. Wir schaffen den Aufstieg doch noch ohne dass uns die Betas abwerfen. Oben angekommen richtet der bereits auf uns wartende brave Duger das Bike schnell zurecht und wir können uns mit einem Schluck Wasser erfrischen. Noch ein zwei solche Stellen sind zu bezwingen und die restlichen Pisten meistern wir auch gut, jedoch ist es sehr anstrengend und ich schwitze zum ersten Mal so richtig. Allerdings auch weil das Wetter heute mal keine Zicken macht.

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Nach ein paar weiteren Kilometern windet sich die Strasse ins Hogno Han Gebirge an dessen Fuss wir heute im Camp schlafen. Wir essen etwas früher zu Abend um noch das Kloster Erdene Khamba zu besuchen. Ein ca 4 Kilometer lange Wanderung führt an den speziellen Felsformationen entlang. Die Steine sind sehr gross und alle gerundet, keiner hat scharfe Kanten und fast alle sind geschmückt mit den hellgrünen, orangen und weissen Flechten die hier viele Steine zieren. Wir schiessen unzählige Fotos. Neben all den Knochen welche hier überall liegen haben wir beim Aufstieg über einen Bergkamm als Abkürzung bizarrerweise einen menschlichen Schädelknochen angetroffen. Was für eine Geschichte wohl dahinter steckt? Auch dieses kleine Kloster liegt recht versteckt am Ende einer Schlucht .Es wurde im 15 Jh. gebaut und während der stalinistischen Zeit zu einem grossen Teil zerstört. Es gibt noch Lehmmauern aus der Zeit zu sehen und kleine Tempel. Langsam geht die Sonne unter und wir sind etwas spät dran. So bestellt Jagaa per Handy unseren Fahrer Duger der uns mit seinem Bus auf halber Strecke abholt. Zu viert trinken wir vor der Jurte noch ein Golden Gobi Bier. Heute Nacht wollen die Jungs den Sternenhimmel fotografieren und rüsten ihre Kameras. Schlussendlich habe aber nur ich den nächtlichen Himmel gesehen… bei einer Pinkelpause. Unglaublich wie viele Sterne man hier sehen kann. Sie scheinen, wie tagsüber die Wolken, der Erde extrem nahe zu sein. Lange halte ich mich jedoch nicht draussen auf, denn irgend ein Viech schleicht im Camp herum und macht Laute wie ein junger Fuchs. Und da es hier auch Wölfe geben soll mach ich mich schnell wieder auf in die Sicherheit der warmen Jurte.

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Mimoto
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Re: Two Tiger in Mongolia

#141 Ungelesener Beitrag von Mimoto »

Hatte ich gestern noch meinen Bikini vergeblich montiert nehme ich heute einen zweiten Anlauf. Wie schon gestern sind die Wolken heute umtriebig und mal lassen sie die Sonne durch und dann wieder nicht, was entsprechend für ein rasches Auf und Ab der Temperaturen sorgt. Ich habe aber so sehr Lust auf ein erfrischendes Bad dass ich schon vor dem Frühstück in den See tauche. Nicht ganz so kalt wie erwartet halte ich es drei Minuten im kühlen Nass aus.
...gute ich bin mir ziemlich sicher das hast Du geschrieben Andrea. Ich schreib es gleich mal nicht das Pascal in ein falsches Licht gerückt wird,
der hätte keine 3 Minuten in dem Eiswasser ausgehalten. :mrgreen: :LoL:

Diese Fotos sind ein Traum, was eine herrliche Landschaft ich Knie nieder, echt jetzt. :Sab: :Gn: :Sl:

Dankeschön.... DD

Liebe Grüße
Michael /mimoto

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hoppalla
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Re: Two Tiger in Mongolia

#142 Ungelesener Beitrag von hoppalla »

Toll, Ihr zwei - eine geniale Mischung aus Abenteuer und Genuss.
Wie immer - herrliche Bilder einer Traumlandschaft ... humorvoll beschrieben, macht viel Spaß dabei zu sein!
Ganz besonders: das vorletzte Foto mit dem rotzfrech dreinschauenden Kälbchen in der Mitte. Was der Racker wohl gerade denkt?

Wir denken: 3 Minuten Ganzkörper-Kneippen können ganz schön lang sein, Respekt! Und das freiwillig, wo ihr doch insgesamt eh schon so viel frösteln musstet ...

... und die Passagen mit dem tiefen Sand ... sicher richtig schwierig, wow!

Wunderschöner Bericht, danke! :L :L :L

Tanja und Herbert
Zuletzt geändert von hoppalla am Dienstag 25. Juli 2017, 23:28, insgesamt 1-mal geändert.
alla Hopp!
Hoppalla

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ryna
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Re: Two Tiger in Mongolia

#143 Ungelesener Beitrag von ryna »

Von eurem Abenteuerurlaub bin ich richtig fasziniert. Die Fotos sind ein Traum. DD

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2wheeler
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Re: Two Tiger in Mongolia

#144 Ungelesener Beitrag von 2wheeler »

Andrea

alle Achtung in diesem " kühlen Nass " zu schwimmen.

Da wäre ich vom Mann zur Frau Mutiert, wenn man mich dort hinein geworfen hätte.

Was natürlich den Schluss zu lässt - Frauen sind doch die härteren Kerle :Sl:

Wie lange wahrt Ihr dort da ??? 3 Monate :L und bitte jeden einzelnen Tage genau umschreiben - es ist soooooo schööööön :Ni:

und Fotos nicht vergessen :Ni:
Bild 3,3 L /100 km

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