Am nächsten Morgen freute ich mich auf ein leckeres Birchler Müsli, was scheinbar etwas verfrüht war, da ich in einen grossen Speisesaal eintrat, gefüllt mit Amis, Japanern und Cornflake Tellern auf Europe in five days Tour.
Ein freundlicher Kellner machte mich aber auf einen deutlich kleineren, gemütlichen Frühstücksraum aufmerksam, der aller Erwartungen übertraf und die Abfahrt auf unbestimmte Zeit genüsslich verzögerte.
Apropo verzögern, der geplante Grimselpass und seine Kumpels litten noch an akuter Wintersperre, so blieb leider nur der Gotthard Tunnel, mal wieder.
Was in der Gegend ohne Schnee möglich ist.
http://www.offroad-only.de/Schweizer_Pa ... ussell.htm
Wenigsten machte das Wetter blau und der Umweg bot feine Ausblicke.
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Im Tessin litt ich wieder an meiner Autobahnallergie, was sich nur durch eine sofortige Landstrassengabe entlang der Prealpi besserte. Es folgt das übliche Klagen über die Po Ebene, was aber diesmal etwas gemildert wird durch einen älteren Italiener, der beim Halt an einer Bahnschranke zweimal die Adventure und mich umkreiste, was von einem bella moto murmelte, dann fragte woher, wohin und zum Ende ein Foto von seiner alten Moto Guzzi Einzylinder aus der Brieftasche kramte, solo in Italia.
Aber irgendwann schälen sich die Berge des Apennin in der Emilia Romagna aus dem Dunst und man weiss, hier ist man richtig, wo der Wein und die MX Strecken wachsen.
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Da ich mich schon damals von Satelliten fernsteuern ließ, begegnete ich den nächsten Stunden nur sehr vereinzelt anderen Fahrzeugen, geschweige denn Menschen.
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Und selbst der Asphalt wird weniger.
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Stichwort weniger. Selbst das größte Benzinfass wird einmal leer, besonders wenn der Besitzer die Benzinleitungen etwas unorthodox "verknotet" hatte, was die Reserve ungünstig minimierte. Im Apennin ist die Agip Dichte noch optimierbar, was allerdings den Kontakt zu den örtlichen Agrarökonomen fördert.
Langsam dämmerte der Tag vor sich hin, aber kein Grund auf etwas Kitsch zu verzichten.
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Perfektes Timing, pünktlich zum Abendessen zeigt sich das Castello di Bardi. Im Dorfzentrum quartiere ich mich im Albergo Ristorante Bue Rosso ein, kurze Wege sind ab einer Flasche Wein bei mir notwendig.
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Am nächsten Morgen geht es weiter durch schottrige Täler und grüne Höhen.
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Die Verkehrsdichte wird nur geringfügig größer, die Streckenführung nicht schlechter
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lange Geraden sind Mangelware, das Aufstellen von "Achtung Kurven Schildern" wäre eindeutig zu teuer.
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In der Ferne zeichnen sich die Apuanischen Alpen ab, dahinter lauert schon das Mittelmeer.
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Blau vor weiss.
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Podere mit Aussicht.
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Diesmal wird der Pietra Bismantova nicht bestiegen, ist aber sehr empfehlenswert.
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Die Grenze zur Toskana ist nicht mehr weit, was die Gegend aber nicht weniger bergig macht
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oder weniger einsam, was den Wölfen gut gefällt.
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Was in Italien noch als öffentliche Straße durchgeht.
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Viele werden erstaunt sein, aber auch das ist die Toskana.
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Vorbei an Abetone, durch das toskanische Unterholz und Lucca wird rechts liegen gelassen, eigentlich Schade, Lucca ist auch einen Besuch wert.
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Aber langsam tauchen die typischen Landschaften auf
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und auf Schotter nähert man sich Volterra
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wo sich langsam auch das Tageslicht über der Chiesa di S. Giusto verabschiedet.
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Was einen zügigen Endspurt bis zu meiner Bleibe in der Nähe von Monterotondo erfordert.
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Podere und Moto wird stilecht von einem Maremmano bewacht.
Der Reifen sieht echt abgefahren aus.
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Mit Schnee über Ostern, siehe Foto, ist nicht mehr zu rechnen, aber bis nach Hause wird es nicht mehr reichen.
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Ist nicht so einfach in der toskanischen Provinz einen Gommista für das Zweirad zu finden, werde im Gewerbegebiet von Follonica fündig. Aber auch der muss das einheimische Produkt von Pirelli erst bestellen.
Ok, das Teil wird in Brasilien direkt vom Gummibaum gepflückt und der Preis erinnert auch eher an ein teures Importprodukt. Dafür ist der Service topp. Klar wird der "alte" Schlauch wieder benutzt und das komplette Hinterrad fachkundig aus- und eingebaut. Da macht das Schottern zum Feriendomizil gleich doppelt Spaß.
Aber auch der hat mal ein Ende und so geht es Nonstopp Richtung Norden. Ok, der kürzlich eröffneten Gotthard Pass wird noch schnell mitgenommen,
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irgendwo auf Höhe Schwarzwald der Autobahn ade gesagt und schon ist man nach ca. 1300 Km wieder zu Hause.
Keine Beschwerden über die Qualität der Fotos, war eine olle, damal neue Panasonic Lumix DMC-LC20 mit gigantischen 2,1 MegaPixeln.
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