Nachtrag:
Die Route des 29.04.2018:
04-29 Route
Montag, 30.04.2018: Von der Route 66 zum Joshua Tree N.P.
Eigentlich hatten wir erwartet angesichts des Abstandes zur Straße eine richtig ruhige Nacht zu verbringen, aber wie es der Teufel so will verläuft irgendwo hinter dem nächsten Hügel eine Bahnlinie und die Lokomotivführer haben mutmaßlich ihren Totmann-Schalter mit dem Makrofon gekoppelt. Jedenfalls tutet es leise, aber regelmäßig durch die Nacht bis zum Morgen.
Als unerwartetes Extra bietet unser Campingplatz ein kostenloses „kontinentales Frühstück“ im Motel-Gebäude an. So nabeln wir unser WoMo nach dem Aufstehen ab und fahren die Meile zum Rasthof an der Straße. Es gibt Kaffee aus der großen Kanne, O-Saft aus der Tüte, Bagels mit Butter, Marmelade und Frischkäse. Das ganze amerikanisch-zünftig auf Papptellern mit Plastik-Besteck. Aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Wobei, der Campingtarif war nicht so niedrig das man von einem Geschenk sprechen konnte …
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Egal, so sparen wir uns den Abwasch und sind kurz nach 9 wieder auf der amerikanisch verklärten „Mother Road“. Ich hatte auf der Landkarte zwischen Valentine und Hackberry ein paar Hügel ausgemacht und auf etwas Abwechslung und ein paar Kurven gehofft. Aber diesmal hat der Maßstab nicht getäuscht, die Kurvenradien sind „Harley-tauglich“, also bei Tempo 80 mit weniger als 5° Schräglage zu durchfahren …
Wir erreichen das Straßendorf Peach Springs. Hier gibt es etwas Leben, vor der Hualapai Lodge stehen ca. 20 aufgereihte Harleys und andere Fahrzeuge.
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Davor und danach aber auch gefühlt mehr verrammelte und verfallene Gebäude als bewohnte. In den nächsten Orten Truxton und Valentine sieht man fast nur Wüstungen.
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Hier kommen dann die Hügel ins Bild.
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Eine seltene aber umso willkommenere Abwechslung bietet etwas später eine uns entgegenkommende Ausfahrt eines amerikanischen Opel-Clubs. D.h. uns kommen ca. 30 gepflegte Opel GT – in den USA auch „German Baby Corvette“ genannt – und ein halbes Dutzend Manta A entgegen.
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Ich denke mit etwas Wehmut an meinen Commodore, welcher daheim in der Garage ausharren muss.
Bis zur „Metropole“ Kingman, Arizona fährt man dann wieder viele Meilen stur geradeaus.
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In Kingman füllen wir den Tank, machen kurz Pause und beratschlagen dann kurz zur weiteren Route.
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Den Touri-Rummel im „Esels-Ort“ Oatman wollen wir uns sparen, daher wählen wir die Az 68 durch das „goldene Tal“ hinüber nach Laughlin. Von dort geht es dann nach Süden und schließlich südwestlich über den Interstate 40, wieder einen Rest U.S. 66 und dann bei Amboy nach Süden in den Joshua Tree National Park hinein. Hier war es uns doch tatsächlich gelungen, einen Stellplatz im Park zu ergattern.
Hier hätten wir auch nach Las Vegas abkürzen können, oder weiter nördlich durch das „Tal des Todes“ nach Kalifornien wechseln. Aber wir haben uns für die südliche Variante entschieden.
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Auch „Golden Valley“ bzw. die Az 68 bietet wenig Betätigung für die Flanken eines Motorradreifens. Immerhin gilt es den „Union Pass“ mit galaktischen 3571 Fuss Höhe (1088,4 Meter) zu überqueren.
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Danach geht es 10 Meilen konstant bergab, aber mit der automatischen Motorbremse des WoMo ist das kein ernsthaftes Problem.
Unten im Tal angekommen werden wir vor freilaufenden Eseln gewarnt. Vor manchen Eseln in Dosen auf der Straße wird selten gewarnt.
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Von Laughlin bis Needles folgt die Az 95 dem Verlauf des Colorado River, welcher hier auch die Grenze zwischen Californien und Nevada bzw. Arizona darstellt. Somit hat man am Nevada-Ufer erneut unzählige Spielcasinos mit integriertem Hotel und Vergnügungspark. Hier in Form eines Raddampfers.
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Gut das wir im Frühling unterwegs sind, deshalb müssen wir nicht auf den schrecklichen Herbst warten.
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Wir fahren dann auf dem I 40 nach Westen, bis wir den Abzweig nach Amboy erreichen.
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Sagte ich bereits dass ich lange Geraden wenig spannend finde? Wer auch dieser Meinung ist sagt jetzt mal „Harley-Luja“.
Die „Kelbaker Road“ soll uns zum Joshua Tree Park führen, der Belag stellt sich beim Fahren als weniger schlecht heraus als es das Bild vermuten lassen würde.
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Der nächste ungewohnte Wildwechsel.
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Das Ziel rückt näher.
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Und wieder geht es gefühlt eeeeeeeeeewig geradeaus.
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In Amboy befindet sich mit „Roy’s Motel“ eine weitere, in jedem Route 66 Buch beschriebene Ruine.
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Das Café ist noch geöffnet, der Rest der weitläufigen Anlage vergammelt in der trockenen Wüstenluft.
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Schließlich erreichen wir Twentynine Palms und damit die nordöstliche Einfahrt in den N.P.
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Die Reservierung auf dem eindrucksvollen „Jumbo Rocks“ Campingplatz hat einwandfrei geklappt, unser Name steht auf der Liste am Eingang, so müssen wir nur den uns zugewiesenen Stellplatz finden und uns installieren. Hier bleiben wir 2 Nächte.
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Rechtzeitig vor Sonnenuntergang lockert die Bewölkung auf und so kommen wir in den Genuss eines schönen Sonnenunterganges in Form der riesigen Murmeln.
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Nachdem alle Camping-Nachbarn ihre kleinen und großen Feierlichkeiten beendet haben (22 Uhr ist Ruhe im Park) genießen wir eine angenehm ruhige Nacht in der Wüste.
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Die Route des Tages:
04-30 Route