Das Hochladen jedes einzelnen Bildes dauert gefühlte 20 Minuten - da kommt natürlich Frust auf. Aber ich gebe nicht auf und nutze die Wartezeit für sinnvolle Beschäftigungen wie Weinflaschen entkorken, das Kaminfeuer anpusten und die Toscanakarte studieren. Schließlich habe ich ja viel Zeit und kann morgen früh ausschlafen
![Lachend :lol:](./images/smilies/icon_lol.gif)
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Und genau das ist unser Motto: Schau den Italienern beim Arbeiten oder Faulenzen zu und lass dich vom "la dolche vita" inspirieren. Und das kam dabei heraus:
Hier hatte die Berufsgenossenschaft gerade anderweitig zu tun...
...die nette Tankwartin hatte offensichtlich einen sehr entspannten Job. 2 bis 3mal am Tag ein Auto betanken und zwischendurch entsprechende Devotionalien aus ihrem Alimentari ´rüberreichen...
...was so ein richtiger Italiener ist, der findet immer jemanden zum Palavern...
...sagt man nicht eher den Frauen eine angeborene Geschwätzichkeit nach?
Ok - schauen wir uns den Ort mal genauer an. Die Menschen hier sind ausgesprochen nett, hilfsbereit und jederzeit bereit, unsere sprachlichen Defizite durch einen nicht enden wollenden Wortschwall auszugleichen. Wir kaufen die Dinge, die man für eine Woche in einer Ferienwohnung benötigt ausschließlich beim ortsansässigen Alimentari. Nur eine Sorte Klopapier, Käse, der keinen Namen hat aber sehr lecker aussieht und ein Becher Margarine aus dem Regal ganz hinten (Italiener nehmen Margarine ausschließlich zum Backen und nicht als Butterersatz). Dann noch von der köstlichen Salami und zwei Flaschen Wein. Alles zusammen ungefähr 9 Euro. In eine Tüte gestopft und von der verblühenden Schönheit mit einem umwerfenden Lächeln über den Tresen geschoben. Morgen komme ich wieder - versprochen.
Der Ort Palaia liegt auf einem atemberaubenden Bergrücken. Rechts und links der einzigen Straße durch den Ort geht es auf der Häuserrückseite fast senkrecht nach unten...
Den Hügel am oberen Bildrand, den schauen wir uns noch genauer an. Aber wir sind ja noch ein paar Tage hier
![Überglücklich :D](./images/smilies/icon_e_biggrin.gif)
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Was verbindet man mit der Toscana? Unendlich viele Kunstschätze, Städtenamen, bei denen man in´s Träumen gerät: Florenz, Sienna, Volterra, Pisa, San Gimignano. Aber auch eine Landschaft, die mit ihren Wattewolken, den Zypressen und ihren steinernen Orten hoch auf sanften Hügeln liegend beim späten Licht des Tages einen Zauber ausstrahlt, der seinesgleichen sucht ( nach 1/2 Flasche Chianti gehen solche Sätze relativ locker über die Zunge
![Zwinkern ;)](./images/smilies/icon_e_wink.gif)
).
Der März ist dafür der perekte Monat. Keine Touristen (außer uns und zwei holländischen Extrem-Radfahrern, die statt Chianti lieber Energiedrinks schlucken), die Leute sind noch nicht genervt und das Wetter ist einfach perfekt (ok - bis jetzt hatten wir Glück). Apropo Wein! Heute Nachmittag haben wir ein Weingut am Straßenrand entdeckt und sind da mal ´rein.
Der Hofhund begrüßte uns mit freudigem Schwanzwedeln und die Segnora mit entsprechenden italienischen Formulierungen. Sie sprach ausgezeichnet Italienisch, aber verstand kein Wort Deutsch oder Englisch. Egal - es war eine sehr intensive Informationsveranstaltung zum Thema Weinanbau,- Lagerung,- Weiterverarbeitung und Flaschenetikettierung.
Immer wenn wir ein Wort aus ihrem Redeschwall verstanden haben, haben wir es kurz widerholt und heftig mit dem Kopf genickt. Segnora hat sich dann wie Bolle gefreut und alles noch einmal im Detail erläutert.
Am Ende haben wir genau zwei Weine verkostet und uns für den einen davon entschieden. Ein echt leckerer 2010er Chianti aus eigenem Anbau für 5 Euro. Die sechs Flaschen kamen in einen Karton und werden ganz bestimmt nicht alt. Genauer gesagt: Eine Flasche hat schon mächtig Luft gezogen und die zweite ist auch schon entkorkt.
Und als dann am Ende des Tage die Sonne noch einmal um die Ecke guckte, wußten wir, dass dieser Tag ein ganz besonders schöner war.
Bis morgen.
Gruß Werner