Nach all den Videos und Berichten die wir ü er die Theth Runde gelesen hatten war die ganz oben auf unserer Löffelliste für diese Tour. Der Morgen startete mit einem Frühstück im Hotel Tradita von dem Klauston geschwärmt hatte - die Erwartungshaltungen waren also hoch.
Allerdings ist das Frühstück den Erwartungen nicht ganz gerecht geworden. Es waren viele Gäste da - und viele Speisen waren - na sagen wir mal - nicht mehr ganz warm. Zudem hat es meinen Geschmack nicht getroffen.
Allerdings war das Ambiente einfach traumhaft - und das Bier am Abend unglaublich lecker. Mann kann halt nicht immer alles haben....

Wir sind dann pünktlich gegen 9:00h im Hotel losgekommen - und der erste Punkt auf unserer Liste war das Tanken - das sollte in einer Stadt wie Shkoder ja kein Problem sein - Tankstellen entlang der Route gibt es ja reichlich. Als wir an der ersten Tankstelle hielten sagte uns der Tankwart gleich - das er Ärger mit dem Kartenleser hat
und wir den Sprit besser bar zahlen sollen. Wir haben aber auf unseren Reisen immer wenig Bargeld dabei - das sparen wir also für Fälle auf in denen sonst nichts geht. Tanken zählt da definitiv nicht dazu.
Also haben wir uns auf den Weg zur nächsten Tankstelle gemacht - kann ja nicht so schwer sein zu tanken - haben wir ja schon ein paarmal erfolgreich gemacht.....
Die nächste Tankstelle hatte keinen Sprit. Das kannten wir bislang nur aus Berichten - aber noch nicht im echten Leben. Wieder was Neues gelernt...
Also auf zur nächsten Tankstelle. Die hatte Sprit - aber keine Kartenzahlung. Und machte auch keinen so richtig einladenden Eindruck. Wir haben dann mit dem Füßen - oder besser gesagt mit den Reifen - abgestimmt und sind wieder zurück zur ersten Tankstelle gefahren. Dort haben wir dann getankt - und das Kartengerät hat unsere Karten
akzeptiert. Klasse - hat nur eine Weile gedauert - wir hatten jetzt schon 10:00h.
Aus Shkoder raus ging es in Richtung Südeingang der Theth-Runde. Unser Plan war die Fahrt von Süd nach Nord. Dort sollten die schwierigeren Passagen am Anfang kommen. Die ersten Kilometer waren erst einmal ein perfekte Asphaltstrasse - bis zum plötzlichen Übergang auf Schotter. Um 11:00h ging dann der "erste" Teil der Reise los.
Dort haben wir dann ein Pärchen mit einem einfachen VW Camper getroffen -die waren vor 5h aus Thethi losgefahren. Das hat uns ein wenig zum Nachdenken gebracht - wir hatten schon 12:00 - und wir würden also vielleicht erst gegen 17:00 in Thethi sein... mal sehen...

Und der erste Teil hatte auch schon sehr groben, steinigen Untergrund. Es ging bergauf zum ersten Pass. Klaus mit seiner Thruxton voran - Jörg in der Mitte und ich mit dem Tiger hinterher. Die Auffahrt bis zum ersten Pass hat bis etwa 13:30h gedauert. Für Jörg auf seinem Scrambler war das axtrem anstrengend. Die Federung ist recht hart - und er muss
die ganze Zeit im Stehen fahren. Das geht aber auf dem Scrambler nicht richtig gut. Er musste mit angewinckelten Knien fahren - und konnte nicht ganz aufrecht stehen. So eine Art Sit-Ups auf dem Motorrad.
Wir Drei hatten uns extra für die Tour das neue Sena K30 mit Mesh Intercom angeschafft. Und auf der Anfahrt hat sich gezeigt, das ab Tempo 100km/h das Rauschen aus meine Helm so laut wird, das es ständig sendet. Zum Glück kann man das Micro sehr einfach abschalten und dann ist Ruhe für die anderen. Hier in den Bergen haben wir dann Reichweiten
von 100-300m gehabt. Es musste aber auf Sicht sein. Durch das Bergmassiv ging es nicht um die Kurven. Trotzdem war es sehr genial und wir möchten diesen Komfort in Zukunft nicht mehr missen. Klaus konnte uns Tips zur Wahl der richten Spur geben - und ich konnte jederzeit Bescheid sagen wenn ein Akku getauscht werden musste.
Zusätzlich war es in den späteren Tagen einfach genial wenn der Erste nach dem Überholen den Anderen den Status des Gegenverkehrs einfach mitteilen konnte. Ein FREI-FREI-FREI-FREI war dann immer das Signal zum Überholen.
Auf dieser ersten Meter war es jedoch sehr faszinierend sich immer an Star Wars zu erinnern. Wenn Jörg eine längere Passage im Stehen gefahren ist, dann klang so wie Darth Vader in seinen besten Tagen..... Man muss schon Mann sein um einen Scrambler zu fahren....
Kurz vor dem ersten Pass kamen uns zwei LKW mit Holz entgegen. Wir sind immer fasziniert was ein LKW in kundiger Hand leisten kann.

Nach dem Gipfel kommt man an eine Stelle wo es einen Campingplatz und zwei Cafe / Restaurants gibt. Dort haben wir eine kleine Kaffeepause gemacht - und es ging dann bergab - auf deutlich groberen Schotter als es auf dem ersten Teil der Strecke war.
Dort sind wir dann auf die wahren Helden auf Reisen getroffen - 2 Radfahrer. Es erfüllt mich immer mit Respekt zu sehen das es Menschen gibt die diese Art des Reisen vollbringen. So wenig Gepäck - so wenig Motor und so viel Ausdauer.
In Dukagjin habe wir dann um 15:45h Mittag gemacht. Einfach aber Gut. Unterwegs auf Tour schmecken einfachen Dinge köstlich. Klaus und Jörg haben die Pause dann genutzt um noch ein paar tolle Photos vom Scrambler und der Thruxton auf einer Brück zu machen. Es ging dann gegen 16:00 weiter - wir hatten noch ein paar Kilometer vor uns. Ab Thethi soll
es dann wieder Asphalt geben - und das sollen noch 20km sein. Ein Klacks....
Die Strecke bis Thethi war auch nicht einfach. im Vergleich zu den steilen berauf und bergab Passagen war es dann eher tiefer Schotter auf den man aufpassen müsste. Aber das Panorama hat und dann einfach immer wieder für alle Mühen entschädigt.

Um 17:00h sind wir dann endlich in Thethi angekommen. Dort sollte ja der Asphalt beginnen - damit wir noch vor der Dunkelheit wieder aus den Bergen raus sind. Die Sonne stand schon recht tief. Allerdings zeiht sich die Fahrt aus dem Tal bis auf den nächsten Pass - und da ist noch nichts mit Asphalt. Auf jeden Fall gab es ab dort viel mehr Verkehr.
Viele Touristen kommen mit Geländewagen in das Dorf um dort ihren Urlaub zu verbringen. Das Panorama auf dem Pass mit dem Sonnenuntergang war aber einfach GENIAL.


Aber aller Schönheit zum Trotz - wir mussten weiter. Es war jetzt 18:00h - und die Sonne war schon recht tief. Um 18:30 sind wir dann wieder auf Asphalt gekommen - und konnten Luky Luke mäßig auf unseren Pferden in den Sonnenuntergang reiten. Ein perfekter Tag...