Wir sind schön entspannt auf unserem CP so gegen 17 Uhr eingetroffen. Roland hat dann noch ein Bad im Meer genommen.
War etwas frisch

Nach dem wir für das leibliche Wohl gesorgt haben, ging es dann ab in den Schlafsack. Schon auf dem Weg zum Zelt hat es leicht geregnet. Gegen 23 Uhr hat dann der Wind aufgefrischt und Gewittert hat es auch. Roland hat das schon nicht mehr mit bekommen. Halb zwölf war dann Ruhe und ich bin dann auch eingepennt.
So gegen 1Uhr morgens bin ich das erste mal wach geworden. Da ist eine Böe über mein Zelt weggefegt und der Wind hat merklich aufgefrischt.
Ich hab die Augen fest zugemacht und mich in meinem Schlafsack gekuschelt.
Um halb drei Uhr Morgens wurde ich das zweite mal geweckt. Und zwar weil ich die Zeltwand im Gesicht hatte.
Aus den Böen ist ein anhaltender Sturm geworden. Wenn ich nicht das ganze schwere Zeugs auf der rechten Seite des Zeltes gelagert hätte, dann wär das Zelt über mich weg gerollt.
Ich also raus und habe versucht die Zelthaken wieder in den knochigen Boden zu treiben. Es hat alle sechs Haken auf der rechten Seite rausgezogen. Der Wind hat leicht nachgelassen und es gelang mir die Schüre wieder zu befestigen.
Ich hab mich dann wieder in den Schlafsack verzogen und versucht zu schlafen. Der Wind hat ganz schön an dem Zelt gezerrt.
Insgesamt bin ich noch zwei mal aufgestanden und beim letzten mal um halb fünf war ich kurz davor in ein Mobilhome um zu ziehen.
In meiner Verzweiflung habe ich dann alle größeren Steinbrocken auf dem CP gesucht und dann damit die Haken gesichert. Das hat erstmal Abhilfe geschafft und ich hab mich über mich selbst geärgert, das ich darauf nicht eher gekommen bin.
Und Roland? Der hat selig geschlafen und alles verpennt.
Der Gute hatte nämlich sein Zelt links von mir aufgestellt und war damit im Windschatten von meinem Zelt.
Erst als er so gegen halb sieben Uhr morgens zum Pinkeln aufgestanden ist, sind wir uns nach meiner nächtlichen Tortur wieder begegnet.
Der Wind hat seit dem frühen Morgen vermindert geblasen. Zelten war absolutes No go. Motorradfahren ebenso. Man konnte sich teilweise kaum auf den Beinen halten.
Also haben wir beschlossen die Zelte im wörtlichen Sinne abzubrechen. Eigentlich wollten wir ja noch nach Bosnien, aber bei den Verhältnissen war keiner scharf drauf.
Als wir also so am zusammenpacken waren, kommt so ein großer Camper und stellt sich genau gegenüber von unserem Platz auf.
Hätte der nicht ca 10 Std. eher kommen können? Ich hätte eine ruhigere Nacht gehabt.
Aber wenigstens hatte sich damit einRätsel gelöst, das sich insbesonders Roland gestellt hat. Warum haben trotz besten Wetters so wenig CP offen? Vor allem auf den Inseln war Schicht im Schacht.
Die Antwort: Bora.
Die Herbststürme in Kroatien. Da ist Zelten nur mit viel Elan und guten Willen möglich. (und viele, viele Steine zum befestigen!!!)
Ein weiteres Problem war die Heimfahrt. Die Küstenstraße war gesperrt. Und über die Berge war bei dem Wind auch nicht verlockend. Also über die Autobahn nach Slowenien zurück.
Aber das war auch ein Heidenspaß. Offen bedeutet nicht problemlos befahrbar. Es hat uns ordentlich durchgeschüttelt. Und mehr als einmal waren wir knapp davor gegen ein anders Fahrzeug oder die Leitplanke gedrückt zu werden.
Die Zahlreichen Tunnel waren wie im Auge eines Orkanes zu fahren. Kaum draußen, hat dich die volle Wucht der Stürme getroffen. Auch Lastwagen zu überholen war nur mit äußerster Vorsicht zu absolvieren.
In Slowenien hatten wir noch einen gemütlichen Abend auf einem Bauernhof
Am morgen haben sich unsere Wege getrennt. Ich war etwas unter Zeitdruck und Roland wollte noch nach Piran.
Aber Kroatien wird uns wieder sehen.
