So! Die lieben Freunde von der Air India haben mir heute eine 24stündige Reiseverlängerung besorgt, die ich weinend vor Glück am Flughafen Dehli verbringen darf. Dreck! Flieger konnte erst mit 2 1/2 Stunden Verspätung in Chennai starten, angeblich wegen Vogelschlagschaden. Der Anschlussflug war weg ... Mist! Ein Arbeitstag morgen im Flieger. Dann schreibe ich halt Bericht.
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Mittwoch 01.05.2019
Am folgenden Tag stand die Fahrt nach
Mayiladuthurai auf dem Plan. Das ist die Heimatstadt der Braut Haris und als Hochzeitsstätte somit die Station für die nächsten zwei Tage. Es waren gut 2 Stunden Überlandfahrt anzusetzen und Sathish suchte sich interessante Nebenstrecken.
Es besteht ein Unterschied in drei Stufen, was das Indien angeht, dem ich begegnete: Provinz - unstädtisch, kleinere Stadt, Großstadt. Pondycherrie und Mayiladuthurai sind kleinere Städte. Da ist der Verkehr durchaus schon für unsere Verhältnisse höllisch, aber ich fand es irgendwie noch akzeptabel. In den Großstädten wie Chennai oder Madurei spielt eine andere Musik. Dazu später noch mehr.
Es ging also auf die Fahrt durch die Provinz von Tamil Nadu, dem östlichen indischen Bundesstaat im Süden des Subkontinents. Kerala ist der westliche Nachbar. Die Gegend ist relativ grün und auch für diese heiße Jahreszeit feucht. Wir sahen viele Reisfelder und auch grasende Rinder und Büffel. Dazwischen immer wieder jämmerliche Unterkünfte/Hütten/Wellblechhäuser und andere Bruchbuden, in denen überwiegend Tagelöhner der Landwirtschaft ihr Dasein fristen. Es ist erbärmlich, das zu sehen. Ich glaube ernsthaft, ein Obdachloser in einer deutschen Stadt hat es besser.
Wir kamen durch Dörfer, in denen meistens Markthändler am Straßenrand ihre Waren feilboten. Ich muss sagen, dass das oft trotz aller Ärmlichkeit eine gewisse Würde besaß. Meistens waren die wenigen Waren auch sauber und adrett aufgebaut, selbst auf dem Boden.
Man sieht auch am herumliegenden Müll, ob man sich in Provinz, Kleinstadt oder Großstadt befindet. In der Provinz sieht man weniger, in der Großstadt kommt es auf die Gegend an (alles möglich von viel bis wenig). Die Kleinstädte sind am miesesten dran.
Der Müll ist leider das unleidigste Thema überhaupt. Er liegt überall herum. Wenn ich schreibe überall, dann meine ich überall. Sathish hat seine Verpackungen usw. auch einfach aus dem Fenster geworfen. Es interessiert keinen. Auf der ganzen Reise bekam ich 2-3 Müllfahrzeuge zu Gesicht. In den Straßen der Städte wird der Müll machmal zu Haufen zusammengekehrt. Was dann mit ihm geschieht, weiss ich nicht. Manchmal stehen Container herum. Oft kramen die untersten Schichten der Gesellschaft darin herum, ob noch Brauchbares zu finden ist. Oder Kühe, Ziegen, Hunde. Maurice erzählte mir, dass während seines Aufenthalts vor drei Jahren in Nagpur die Stadt versuchte, das Problem der überquellenden Abfalleimer in der Stadt zu lösen. Die Lösung war das Projekt „bin free city“ (abfalleimerfreie Stadt). Am Müll hat das nichts geändert, ganz im Gegenteil, der flog jetzt noch mehr herum ... Ein kroteskes Drama!
Am Straßenrand irgendwo an der Landstraße
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Es wird saubergemacht, aber dann?
In Mayiladuthurai

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Meine Gefährte sind orange ... und ich bin überzeugter Endurist.