Indische Hochzeit
Re: Indische Hochzeit
Weiter ging die Reise.
Nachdem die erste Etappe eher auf kleinen Nebenstraßen verlief, kamen wir jetzt auf eine Art Schnellstraße oder Autobahn, die auch mautpflichtig war.
Sathish hielt kurz an, um sich eine Flasche Wasser zu kaufen. Mir war schleierhaft, wie er erkannte, dass es dort Wasser zu kaufen gab ...
Auf der Autobahn machten wir schliesslich an einer Art Raststätte Mittagspause. Sie boten dort einen klimatisiertem und einen unklimatisierten Speisesaal an - da wir klimafreundlich sind, gönnten wir uns den letzteren . Das Essen war relativ teuer, aber gut.
Unsere Raststätte
Verschiedene Transportvarianten, die man so zu Gesicht bekommt
Gefahrguttransport
Ich finde, der hätte noch ein bissel mehr zuladen können. Platzverschwendung!
Bei meinen Schilderungen zum Verkehr habe ich diese Verkehrsteilnehmer vergessen: Klein-Lkw. Sie fahren massenweise herum und sind verkehrshierarchisch aber nicht ganz klar einzusortieren. Mir kam es oft so vor, als ob sie vor Autofahrern zu kuschen hätten ...
Die Weiterfahrt war dröge und ich schlief ein bissel.
Nachdem die erste Etappe eher auf kleinen Nebenstraßen verlief, kamen wir jetzt auf eine Art Schnellstraße oder Autobahn, die auch mautpflichtig war.
Sathish hielt kurz an, um sich eine Flasche Wasser zu kaufen. Mir war schleierhaft, wie er erkannte, dass es dort Wasser zu kaufen gab ...
Auf der Autobahn machten wir schliesslich an einer Art Raststätte Mittagspause. Sie boten dort einen klimatisiertem und einen unklimatisierten Speisesaal an - da wir klimafreundlich sind, gönnten wir uns den letzteren . Das Essen war relativ teuer, aber gut.
Unsere Raststätte
Verschiedene Transportvarianten, die man so zu Gesicht bekommt
Gefahrguttransport
Ich finde, der hätte noch ein bissel mehr zuladen können. Platzverschwendung!
Bei meinen Schilderungen zum Verkehr habe ich diese Verkehrsteilnehmer vergessen: Klein-Lkw. Sie fahren massenweise herum und sind verkehrshierarchisch aber nicht ganz klar einzusortieren. Mir kam es oft so vor, als ob sie vor Autofahrern zu kuschen hätten ...
Die Weiterfahrt war dröge und ich schlief ein bissel.
Meine Gefährte sind orange ... und ich bin überzeugter Endurist.
Re: Indische Hochzeit
Madurai ist eine größere Stadt mit einer Million Einwohnern. Weitere Infos sind hier zu finden: https://de.wikipedia.org/wiki/Madurai
Wir bezogen unser Hotel. Die Zimmer waren ganz ok, das Bad war naja. Ich hatte mindestens eine Mitbewohnerin mit vermutlich älteren Wohnrechten (Kakerlake gesichtet). Sie war aber nicht aufdringlich und deshalb schlossen wir einen zeitlich befristeten Nichtangriffspakt. Ich wollte sie zwar später töten, als sie das vertraglich vereinbarte Terrain eigenmächtig verliess (Badezimmer), aber sie entzog sich durch Flucht. Die feige Sau!
Was mich mehr geärgert hat: Das WLAN war leider ein echter Dreck, viel zu lahm und man ist immer wieder rausgeflogen.
Ich habe mich dann an der Rezeption beschwert. Da wurde mir auch ein typisch indisches Muster klar, dem ich immer wieder begegnet bin (zweimal auf der Reise, aber ich kenne es auch beruflich so): bei einer Beschwerde wird sofort (das heisst sofort, bevor man ausgeredet hat) ein Kollege angerufen (wer auch immer das ist), und der "... kümmert sich sofort um das Problem. Es wird in wenigen Minuten gelöst sein!". Tja, was will man anderes machen als sich zu bedanken und zum Beten zu gehen.
Das ist übrigens eine sehr trickreiche Verhaltensweise, die es aber auch im Westen gibt: die sogenannte "folgenlose Zustimmung" - auch in der Politik und Wirtschaft beliebt. Siehe auch hier: https://www.umsetzungsberatung.de/konfl ... immung.php
Nach kurzer Pause machten wir uns per pedes auf den Weg zum Meenakshi Tempel. Hintergründe zur Anlage sind hier zu finden: https://en.wikipedia.org/wiki/Meenakshi_Temple. Der Tempel ist riesig, was von aussen nicht so wahrnehmbar ist. Siehe dieses Bild: https://tools.wmflabs.org/zoomviewer/?f ... temple.jpg
Auf dem Fußweg dorthin kamen wir auch durch ein kleines Slum. Misere. Maurice ist routinierter damit als ich. Während seines Freiwilligendienstes war er in den Slums von Nagpur eingesetzt und kannte das schon. Es gibt schon schlimmere Slums, immerhin sind es befestigte Gebäude. Trotzdem sehr mies anzuschauen. Keine Fotos ...
Man beachte die Zusatzausstattung!
Eine Moschee mit Fachgeschäften für allerlei Schläuche davor
Wir nähern uns dem Tempel
Als wir uns dem Tempelbezirk näherten, hatten wir sofort einen „Guide“ um uns, der sich um alles kümmern wollte. Er war nicht abzuschütteln und echt hartnäckig. Nach dem Tempelbesuch wollte er uns noch seinen Schneiderladen zeigen. Wir wollten das nicht. Aber erst ging es einmal in den Tempel.
Was für ein Ding! Und das ist nur ein Turm von vielen ...
Hier gelten strenge Regeln!
- Keine Handys (deshalb auch leider keine Bilder von drinnen)
- keine Schuhe
- langes Beinkleid ist Pflicht
- keine freien Schultern.
Also erstmal die langen Hosen anzippen. ***Schwiiiiiitz***!
Dann ging es darum, alles Material loszuwerden:
- Schuhe abgegeben, Zettel bekommen - diesmal Gratisservice.
- Handys abgeben - Zettel ausfüllen - Gebühr - Formular erhalten und Abholzettel
- Rucksack durch den Scanner wie am Flughafen.
Dann anstellen an einer Sicherheitskontrolle mit Scanner. Männer und Frauen getrennt. Vor uns ein älterer Franzose, dem sie den Rucksack detailliert auseinandernahmen. Das dauerte - ***Schwitz***!
Dann waren Maurice und ich dran, Chiara war schon länger durch. Der Polizist wollte irgendwas von uns, was keiner verstand. Es stellte sich heraus, dass er wissen wollte, ob wir einen Führer mit uns hatten. "Nein". Also Eintrag in ein Buch mit Namen Telefonnummern. Falls wir verloren gehen würden? Weiss der Teufel, wir hätten sogar blanko Handyverträge unterschrieben, um endlich ins kühlere Innere des Tempels zu kommen ....
Jetzt war es jedenfalls endlich soweit. Wir waren drinnen. Hosianna!
Wir bezogen unser Hotel. Die Zimmer waren ganz ok, das Bad war naja. Ich hatte mindestens eine Mitbewohnerin mit vermutlich älteren Wohnrechten (Kakerlake gesichtet). Sie war aber nicht aufdringlich und deshalb schlossen wir einen zeitlich befristeten Nichtangriffspakt. Ich wollte sie zwar später töten, als sie das vertraglich vereinbarte Terrain eigenmächtig verliess (Badezimmer), aber sie entzog sich durch Flucht. Die feige Sau!
Was mich mehr geärgert hat: Das WLAN war leider ein echter Dreck, viel zu lahm und man ist immer wieder rausgeflogen.
Ich habe mich dann an der Rezeption beschwert. Da wurde mir auch ein typisch indisches Muster klar, dem ich immer wieder begegnet bin (zweimal auf der Reise, aber ich kenne es auch beruflich so): bei einer Beschwerde wird sofort (das heisst sofort, bevor man ausgeredet hat) ein Kollege angerufen (wer auch immer das ist), und der "... kümmert sich sofort um das Problem. Es wird in wenigen Minuten gelöst sein!". Tja, was will man anderes machen als sich zu bedanken und zum Beten zu gehen.
Das ist übrigens eine sehr trickreiche Verhaltensweise, die es aber auch im Westen gibt: die sogenannte "folgenlose Zustimmung" - auch in der Politik und Wirtschaft beliebt. Siehe auch hier: https://www.umsetzungsberatung.de/konfl ... immung.php
Nach kurzer Pause machten wir uns per pedes auf den Weg zum Meenakshi Tempel. Hintergründe zur Anlage sind hier zu finden: https://en.wikipedia.org/wiki/Meenakshi_Temple. Der Tempel ist riesig, was von aussen nicht so wahrnehmbar ist. Siehe dieses Bild: https://tools.wmflabs.org/zoomviewer/?f ... temple.jpg
Auf dem Fußweg dorthin kamen wir auch durch ein kleines Slum. Misere. Maurice ist routinierter damit als ich. Während seines Freiwilligendienstes war er in den Slums von Nagpur eingesetzt und kannte das schon. Es gibt schon schlimmere Slums, immerhin sind es befestigte Gebäude. Trotzdem sehr mies anzuschauen. Keine Fotos ...
Man beachte die Zusatzausstattung!
Eine Moschee mit Fachgeschäften für allerlei Schläuche davor
Wir nähern uns dem Tempel
Als wir uns dem Tempelbezirk näherten, hatten wir sofort einen „Guide“ um uns, der sich um alles kümmern wollte. Er war nicht abzuschütteln und echt hartnäckig. Nach dem Tempelbesuch wollte er uns noch seinen Schneiderladen zeigen. Wir wollten das nicht. Aber erst ging es einmal in den Tempel.
Was für ein Ding! Und das ist nur ein Turm von vielen ...
Hier gelten strenge Regeln!
- Keine Handys (deshalb auch leider keine Bilder von drinnen)
- keine Schuhe
- langes Beinkleid ist Pflicht
- keine freien Schultern.
Also erstmal die langen Hosen anzippen. ***Schwiiiiiitz***!
Dann ging es darum, alles Material loszuwerden:
- Schuhe abgegeben, Zettel bekommen - diesmal Gratisservice.
- Handys abgeben - Zettel ausfüllen - Gebühr - Formular erhalten und Abholzettel
- Rucksack durch den Scanner wie am Flughafen.
Dann anstellen an einer Sicherheitskontrolle mit Scanner. Männer und Frauen getrennt. Vor uns ein älterer Franzose, dem sie den Rucksack detailliert auseinandernahmen. Das dauerte - ***Schwitz***!
Dann waren Maurice und ich dran, Chiara war schon länger durch. Der Polizist wollte irgendwas von uns, was keiner verstand. Es stellte sich heraus, dass er wissen wollte, ob wir einen Führer mit uns hatten. "Nein". Also Eintrag in ein Buch mit Namen Telefonnummern. Falls wir verloren gehen würden? Weiss der Teufel, wir hätten sogar blanko Handyverträge unterschrieben, um endlich ins kühlere Innere des Tempels zu kommen ....
Jetzt war es jedenfalls endlich soweit. Wir waren drinnen. Hosianna!
Zuletzt geändert von Monti am Freitag 17. Mai 2019, 09:53, insgesamt 1-mal geändert.
Meine Gefährte sind orange ... und ich bin überzeugter Endurist.
Re: Indische Hochzeit
Diese Anlage war noch riesiger als der Tempel von Tanjore.
(Wie gesagt: Handyverbot - wer trotzdem etwas anschauen will: http://www.maduraimeenakshi.org)
Es ist ebenfalls eine rechteckig angeordnete Tempelanlage mit Eingangstoren in den Mauern und Türmen an jeder Seite. Drinnen geht es immer tiefer in verschachtelte Kammern, die Wege gesäumt vom Tourismusfachhandel jeglicher Art. Viele Hindus haben sich an allen möglichen Ecken niedergelassen, manche schlafen, manche meditieren, manche beten, manche essen, manche plaudern ...
Wir erreichen einen Eingang, an dem nur Hindus weiter dürfen. Ist jetzt nicht sooo schlimm. An allen Ecken Statuen und Bildnisse der diversen Gottheiten.
Es sind viele Fledermäuse und Vögel umeinander, deshalb war der Boden auch immer wieder gespickt mit Kot - und wir ware ja barfuß unterwegs. Manchmal riecht es leider auch so, als ob da nicht nur Tierkot dabei war ... fürchterlicher Gestank. Was im übrigen das ist, was mich am meisten stört. Mehr noch als der Müll. Wenn ich das Gefühl bekomme, in einer Kloake unterwegs zu sein, mag ich irgendwann nicht mehr.
Wir wandelten durch die Gänge und Höfe, schwitzten und schauten uns alles an. Nach einer guten halben Stunde ging es zurück zum Ausgang.
Unser Guide war immer noch da und echt hartnäckig. Er empfing uns freundestrahlend.
Nachdem wir unsere Sachen zurück erhalten hatten und wieder alles verstaut war, näherte sich eine Frau mit Schmuck und anderen Devotionalien, die sie feilbot. Dann ging aber die Post ab! Unser Guide erklärte ihr lautstark, dass wir seine „Kunden“ seien. Dazu musste ich kein Tamil verstehen. Der Disput dauerte ein paar Minuten und wir liefen los. Ich erklärte ihm, dass wir seine Dienste nicht benötigen würden. Er hat es wie ein Mann aufgenommen ... die Dame allerdings hat sich noch während der nächsten 200 m nicht abschütteln lassen.
Wir verließen den Tempelbezirk - das war erstmal geschafft, jetzt war der Rückweg dran. Routensuche ...
Die Gegend war mir nicht so ganz koscher. Ich laufe immer hinten, um die Kontrolle zu haben, was mit Maurice und Chiara vor uns passiert (mache ich immer und überall so, meine Frau verarscht mich deshalb schon als Paranoiden - soll sie ruhig ). Eine Zeitlang wurden wir von einem jungen Mann verfolgt, der dann aber verschwand. Meine Antennen waren auf Alarm gestellt .. . Aber zum Glück falscher Alarm.
Impressionen vom Rückweg
Interessante Elektroinstalltion - nein falsch: eine „Elektroskulptur“!
Wir erreichten das Hotel unbeschadet und entschlossen uns, im Hotelrestaurant zu essen. Dannach ging es ab in die Falle.
(Wie gesagt: Handyverbot - wer trotzdem etwas anschauen will: http://www.maduraimeenakshi.org)
Es ist ebenfalls eine rechteckig angeordnete Tempelanlage mit Eingangstoren in den Mauern und Türmen an jeder Seite. Drinnen geht es immer tiefer in verschachtelte Kammern, die Wege gesäumt vom Tourismusfachhandel jeglicher Art. Viele Hindus haben sich an allen möglichen Ecken niedergelassen, manche schlafen, manche meditieren, manche beten, manche essen, manche plaudern ...
Wir erreichen einen Eingang, an dem nur Hindus weiter dürfen. Ist jetzt nicht sooo schlimm. An allen Ecken Statuen und Bildnisse der diversen Gottheiten.
Es sind viele Fledermäuse und Vögel umeinander, deshalb war der Boden auch immer wieder gespickt mit Kot - und wir ware ja barfuß unterwegs. Manchmal riecht es leider auch so, als ob da nicht nur Tierkot dabei war ... fürchterlicher Gestank. Was im übrigen das ist, was mich am meisten stört. Mehr noch als der Müll. Wenn ich das Gefühl bekomme, in einer Kloake unterwegs zu sein, mag ich irgendwann nicht mehr.
Wir wandelten durch die Gänge und Höfe, schwitzten und schauten uns alles an. Nach einer guten halben Stunde ging es zurück zum Ausgang.
Unser Guide war immer noch da und echt hartnäckig. Er empfing uns freundestrahlend.
Nachdem wir unsere Sachen zurück erhalten hatten und wieder alles verstaut war, näherte sich eine Frau mit Schmuck und anderen Devotionalien, die sie feilbot. Dann ging aber die Post ab! Unser Guide erklärte ihr lautstark, dass wir seine „Kunden“ seien. Dazu musste ich kein Tamil verstehen. Der Disput dauerte ein paar Minuten und wir liefen los. Ich erklärte ihm, dass wir seine Dienste nicht benötigen würden. Er hat es wie ein Mann aufgenommen ... die Dame allerdings hat sich noch während der nächsten 200 m nicht abschütteln lassen.
Wir verließen den Tempelbezirk - das war erstmal geschafft, jetzt war der Rückweg dran. Routensuche ...
Die Gegend war mir nicht so ganz koscher. Ich laufe immer hinten, um die Kontrolle zu haben, was mit Maurice und Chiara vor uns passiert (mache ich immer und überall so, meine Frau verarscht mich deshalb schon als Paranoiden - soll sie ruhig ). Eine Zeitlang wurden wir von einem jungen Mann verfolgt, der dann aber verschwand. Meine Antennen waren auf Alarm gestellt .. . Aber zum Glück falscher Alarm.
Impressionen vom Rückweg
Interessante Elektroinstalltion - nein falsch: eine „Elektroskulptur“!
Wir erreichten das Hotel unbeschadet und entschlossen uns, im Hotelrestaurant zu essen. Dannach ging es ab in die Falle.
Zuletzt geändert von Monti am Donnerstag 16. Mai 2019, 21:32, insgesamt 1-mal geändert.
Meine Gefährte sind orange ... und ich bin überzeugter Endurist.
Re: Indische Hochzeit
Samstag 04.05.2019
Der Tag des Abschieds. Maurice und Chiara werden noch eine weitere Woche in Indien verbringen und ich mache mich auf den Heimflug. Aber vorher war noch etwas Sightseeing geplant.
Zuerst wollten wir uns den Thirumalai Nayak Palast in Madura anschauen.
Impression vom Hinweg:
Gleich zwei Besonderheiten auf dem Bild:
1) Sehr grosse christliche Kirche
2) Müllcontainer!
Boah, der Arme war wirklich am Ächzen. Kommt dazu, dass alle Räder so gut wie platt waren ... und knapp 40° C:
Wir fuhren mit dem Auto hin und Sathish konnte auch direkt vor dem Eingang parken. Hier gab es nicht ganz so strikte Regeln, aber wieder eine Handygebühr. Und wir durften nur mit einem Gerät fotografieren. Chiara übernahm das.
Der Palast stammt aus dem 17.Jahrhundert und ist wirklich sehr ansehnlich. Weitere Infos sind hier zu finden: https://en.m.wikipedia.org/wiki/Thiruma ... kkar_Mahal. Er ist in einem Mix aus indischen und arabisch-muslimischen Stilen erbaut. Auf der Infotafel am Eingang stand, dass auch ein italienischer Architekt beteiligt war. Im verlinkten Wikipedia-Artikel finde ich dazu aber nichts mehr. Was soll‘s, schee war‘s ...
Der Innenhof ist bestuhlt und hier finden abends Laser- und Lichtshows statt.
Viiiiile Säulen - überall Schilder mit dem Verbot, die Säulen zu bekritzeln. Alle Säulen waren natürlich bekritzelt. Im Gegensatz zu den bei uns üblichen Kritzeleien waren aber fast nur Liebesschwüre und „Ich war hier“-Bekanntmachungen zu finden. Nicht die üblichen Pimmel- und sonstige Schweinekritzeleien wie bei uns. Das sage ich als anerkannter Experte, in meiner Jugend war ich einer der berüchtigtsten Pimmelkritzler überhaupt ... aber das führt jetzt zu weit und mein Papa muss es auch nicht grade wissen. Muss aufpassen, er kann inzwischen Internet!
Der Tag des Abschieds. Maurice und Chiara werden noch eine weitere Woche in Indien verbringen und ich mache mich auf den Heimflug. Aber vorher war noch etwas Sightseeing geplant.
Zuerst wollten wir uns den Thirumalai Nayak Palast in Madura anschauen.
Impression vom Hinweg:
Gleich zwei Besonderheiten auf dem Bild:
1) Sehr grosse christliche Kirche
2) Müllcontainer!
Boah, der Arme war wirklich am Ächzen. Kommt dazu, dass alle Räder so gut wie platt waren ... und knapp 40° C:
Wir fuhren mit dem Auto hin und Sathish konnte auch direkt vor dem Eingang parken. Hier gab es nicht ganz so strikte Regeln, aber wieder eine Handygebühr. Und wir durften nur mit einem Gerät fotografieren. Chiara übernahm das.
Der Palast stammt aus dem 17.Jahrhundert und ist wirklich sehr ansehnlich. Weitere Infos sind hier zu finden: https://en.m.wikipedia.org/wiki/Thiruma ... kkar_Mahal. Er ist in einem Mix aus indischen und arabisch-muslimischen Stilen erbaut. Auf der Infotafel am Eingang stand, dass auch ein italienischer Architekt beteiligt war. Im verlinkten Wikipedia-Artikel finde ich dazu aber nichts mehr. Was soll‘s, schee war‘s ...
Der Innenhof ist bestuhlt und hier finden abends Laser- und Lichtshows statt.
Viiiiile Säulen - überall Schilder mit dem Verbot, die Säulen zu bekritzeln. Alle Säulen waren natürlich bekritzelt. Im Gegensatz zu den bei uns üblichen Kritzeleien waren aber fast nur Liebesschwüre und „Ich war hier“-Bekanntmachungen zu finden. Nicht die üblichen Pimmel- und sonstige Schweinekritzeleien wie bei uns. Das sage ich als anerkannter Experte, in meiner Jugend war ich einer der berüchtigtsten Pimmelkritzler überhaupt ... aber das führt jetzt zu weit und mein Papa muss es auch nicht grade wissen. Muss aufpassen, er kann inzwischen Internet!
Zuletzt geändert von Monti am Donnerstag 16. Mai 2019, 19:53, insgesamt 2-mal geändert.
Meine Gefährte sind orange ... und ich bin überzeugter Endurist.
Re: Indische Hochzeit
Wir flanierten also dahin, die Temperaturen waren erträglich.
Meine Gefährte sind orange ... und ich bin überzeugter Endurist.
Re: Indische Hochzeit
Als wir wieder draussen waren, benötigten wir einen Geldautomaten. Sathish erkundige sich und wir marschierten los.
Das Mistding war in einem kleinen Raum mit einem uniformierten Aufpasser. Es dauerte genau eine Minute, dann lief der Schweiss in Strömen in dem stickigen Kabuff. Und das Mistding wollte nicht. Also weiter.
Der nächste Geldspender (es waren sogar zwei) war ebenfalls in einem kleinen Raum. An der Decke zwei Klimanlagen, die liefen aber nicht. Am Boden zwischen den Geräten lagen kniehoch die weggeworfenen Quittungszettel vorheriger Kunden. Wenigsten spuckte das Gerät aus, was es sollte. Nichts wie raus!
Nächste Etappe: das Gandhi-Museum von Mandurai
Es handelt sich um eines von fünf Gandhi-Museen des Landes und ist in einem repräsentativen Bau untergebracht, der auch schon Kulisse für Spielfilme war - so die Infos von Sathish. Weitere Infos siehe hier https://en.wikipedia.org/wiki/Gandhi_Me ... m,_Madurai
Freier Eintritt. Schön gemacht mit vielen Schautafeln, Fotos und Devotionalien. Inklusive des Hemdes, das der Mahatma getragen haben soll, als er 1948 erschossen wurde.
Die dargestellte Geschichte begann um 1650, als die ersten britischen Händler in Indien begannen, Handelsbeziehungen aufzubauen. Sie zog sich durch bis in die Sechziger Jahre des letzten Jahrtausends.
Dieses Land und diese Leute haben sehr gelitten unter dem Kolonialismus der Briten (und ein bisschen auch der Franzosen). Das übliche Gemetzel in allen Kolonien, das sich alle Kolonialmächte in ihrer unerträglichen Arroganz erlaubt haben.
Da ich historisch interessiert bin, fand ich es sehr ansprechend, die neuere Geschichte Indiens nochmal im Schnelldurchlauf zu lesen. Die meisten Namen kannte ich zwar nicht und konnte ich mir auch nicht merken, aber die dicke rote Linie war gut zu sehen.
Hier schliesst sich ein bisschen ein interessanter Kreis. Die Inder stehen auf starke Führungspersönlichkeiten. In Politik, Militär und Wirtschaft. Ein besonderes Interesse besteht an Adolf Hitler. In vielen Buchhandlungen ist "Mein Kampf" im Regal zu sehen.
Als Maurice seinen Freiwilligendienst absolvierte und ins Gespräch mit Einheimischen kam, kreiste das Gespräch sehr schnell um Hitler, als seine Nationalität bekannt war. Eines Tages wurde Maurice und sein Kollege aus Frankfurt von der lokalen Zeitung in Nagpur interviewt. Auch in diesem Gespräch ging es sehr schnell um Hitler. Maurice konnte es sich zum Glück verkneifen, blöde Antworten zu geben und antwortete ernsthaft. Und jetzt ratet mal, wie der Artikel dann überschrieben war, als er erschien?
"Hitler in Deutschland immer noch kritisch gesehen" .... oder sinngemäss.
Als er mir das erzählte, dachte ich mir zuerst, wie kann man nur so dämlich sein? Empörung!
Aber dann habe ich mir mal die Frage gestellt, was ich so alles über die indische Geschichte weiss. Und das ist jetzt nicht so arg viel - mein Allgemeinwissen ist eher als gut einzustufen. Also erstmal kürzer treten mit der Empörung.
Ich empfehle, das hier anzuhören (oder zu lesen, es wird auch eine Textversion angeboten) - sehr aktuell im Deutschlandfunk gelaufen, da in Indien bald wieder Wahlen anstehen. Es wird genau der geschilderte Zusammenhang erklärt. https://www.deutschlandfunkkultur.de/wo ... _id=443995
(ich bin Deutschlandfunk-Fan )
Jedenfalls bewundern die Inder starke Führer. Das geht auch als roter Faden durch die Ausstellung, die wir im Gandhi-Museum besuchten.
Gandhi war beeindruckend. Das moderne Indien gibt es nur dank seiner.
Das Mistding war in einem kleinen Raum mit einem uniformierten Aufpasser. Es dauerte genau eine Minute, dann lief der Schweiss in Strömen in dem stickigen Kabuff. Und das Mistding wollte nicht. Also weiter.
Der nächste Geldspender (es waren sogar zwei) war ebenfalls in einem kleinen Raum. An der Decke zwei Klimanlagen, die liefen aber nicht. Am Boden zwischen den Geräten lagen kniehoch die weggeworfenen Quittungszettel vorheriger Kunden. Wenigsten spuckte das Gerät aus, was es sollte. Nichts wie raus!
Nächste Etappe: das Gandhi-Museum von Mandurai
Es handelt sich um eines von fünf Gandhi-Museen des Landes und ist in einem repräsentativen Bau untergebracht, der auch schon Kulisse für Spielfilme war - so die Infos von Sathish. Weitere Infos siehe hier https://en.wikipedia.org/wiki/Gandhi_Me ... m,_Madurai
Freier Eintritt. Schön gemacht mit vielen Schautafeln, Fotos und Devotionalien. Inklusive des Hemdes, das der Mahatma getragen haben soll, als er 1948 erschossen wurde.
Die dargestellte Geschichte begann um 1650, als die ersten britischen Händler in Indien begannen, Handelsbeziehungen aufzubauen. Sie zog sich durch bis in die Sechziger Jahre des letzten Jahrtausends.
Dieses Land und diese Leute haben sehr gelitten unter dem Kolonialismus der Briten (und ein bisschen auch der Franzosen). Das übliche Gemetzel in allen Kolonien, das sich alle Kolonialmächte in ihrer unerträglichen Arroganz erlaubt haben.
Da ich historisch interessiert bin, fand ich es sehr ansprechend, die neuere Geschichte Indiens nochmal im Schnelldurchlauf zu lesen. Die meisten Namen kannte ich zwar nicht und konnte ich mir auch nicht merken, aber die dicke rote Linie war gut zu sehen.
Hier schliesst sich ein bisschen ein interessanter Kreis. Die Inder stehen auf starke Führungspersönlichkeiten. In Politik, Militär und Wirtschaft. Ein besonderes Interesse besteht an Adolf Hitler. In vielen Buchhandlungen ist "Mein Kampf" im Regal zu sehen.
Als Maurice seinen Freiwilligendienst absolvierte und ins Gespräch mit Einheimischen kam, kreiste das Gespräch sehr schnell um Hitler, als seine Nationalität bekannt war. Eines Tages wurde Maurice und sein Kollege aus Frankfurt von der lokalen Zeitung in Nagpur interviewt. Auch in diesem Gespräch ging es sehr schnell um Hitler. Maurice konnte es sich zum Glück verkneifen, blöde Antworten zu geben und antwortete ernsthaft. Und jetzt ratet mal, wie der Artikel dann überschrieben war, als er erschien?
"Hitler in Deutschland immer noch kritisch gesehen" .... oder sinngemäss.
Als er mir das erzählte, dachte ich mir zuerst, wie kann man nur so dämlich sein? Empörung!
Aber dann habe ich mir mal die Frage gestellt, was ich so alles über die indische Geschichte weiss. Und das ist jetzt nicht so arg viel - mein Allgemeinwissen ist eher als gut einzustufen. Also erstmal kürzer treten mit der Empörung.
Ich empfehle, das hier anzuhören (oder zu lesen, es wird auch eine Textversion angeboten) - sehr aktuell im Deutschlandfunk gelaufen, da in Indien bald wieder Wahlen anstehen. Es wird genau der geschilderte Zusammenhang erklärt. https://www.deutschlandfunkkultur.de/wo ... _id=443995
(ich bin Deutschlandfunk-Fan )
Jedenfalls bewundern die Inder starke Führer. Das geht auch als roter Faden durch die Ausstellung, die wir im Gandhi-Museum besuchten.
Gandhi war beeindruckend. Das moderne Indien gibt es nur dank seiner.
Meine Gefährte sind orange ... und ich bin überzeugter Endurist.
Re: Indische Hochzeit
Wir bekamen Hunger und Chiara suchte uns wieder ein Restaurant, das mitten in der Stadt lag.
Impressionen von unterwegs:
Dort angekommen, stellte sich heraus, dass Renovierungsarbeiten im Gang waren. Aber das ist kein Grund, den Betrieb einzustellen. Wir aßen also auf einer Baustelle sehr gut.
Kein Eingang zu einem Baustoffhandel, sondern zu einem Restaurant!
Impressionen von unterwegs:
Dort angekommen, stellte sich heraus, dass Renovierungsarbeiten im Gang waren. Aber das ist kein Grund, den Betrieb einzustellen. Wir aßen also auf einer Baustelle sehr gut.
Kein Eingang zu einem Baustoffhandel, sondern zu einem Restaurant!
Meine Gefährte sind orange ... und ich bin überzeugter Endurist.
Re: Indische Hochzeit
Der Abschied von den Jungen nahte.
Wir fuhren zum Busbahnhof der Stadt, wo wir uns morgens beim Vorbeifahren schon erkundigt hatten. Maurice und Chiara hatten eine Fahrt bis abends mit einmal Umsteigen vor sich.
Auf der Fahrt dorthin habe ich dann doch noch Bilder machen können zum Thema „Be- und Entladen von Waren“ - keine Mechanik am Werk:
Auch beim Reparieren eines Taxis nicht ...
Da der Bus unmittelbar abfahren sollte, gab es keine tränenreiche Verabschiedungsorgie. Kurz gedrückt und „Salut mon fils!“ - „Bye-bye Chiara“. Ihr Plan ist es, noch ein bisschen das Land zu besichtigen und dann nach Nagpur zu reisen, wo Maurice seinen Freiwilligendienst verrichtete. Er will dort Freunde von damals treffen.
Der Bus ...
Wir fuhren zum Busbahnhof der Stadt, wo wir uns morgens beim Vorbeifahren schon erkundigt hatten. Maurice und Chiara hatten eine Fahrt bis abends mit einmal Umsteigen vor sich.
Auf der Fahrt dorthin habe ich dann doch noch Bilder machen können zum Thema „Be- und Entladen von Waren“ - keine Mechanik am Werk:
Auch beim Reparieren eines Taxis nicht ...
Da der Bus unmittelbar abfahren sollte, gab es keine tränenreiche Verabschiedungsorgie. Kurz gedrückt und „Salut mon fils!“ - „Bye-bye Chiara“. Ihr Plan ist es, noch ein bisschen das Land zu besichtigen und dann nach Nagpur zu reisen, wo Maurice seinen Freiwilligendienst verrichtete. Er will dort Freunde von damals treffen.
Der Bus ...
Meine Gefährte sind orange ... und ich bin überzeugter Endurist.