Und da lag dieser Feiertag im Mai: Christi Himmelfahrt! Da muss sich doch etwas mit anfangen lassen. Nach kurzem Überlegen (mit dem Bandit-Forum nach Südtirol?) fiel die Entscheidung aber schnell: es sollte wieder Frankreich sein und wieder eine kleine Gruppe.
Das Ziel war auch schnell eingegrenzt: für die Alpen war es noch ein wenig früh, aber die Ardèche im Frühling, das wäre sicher schön! Und Frankreich, das Land aller Motorradträume, wird ja wohl auch keine Eisheiligen kennen und uns mit bestem Frühlingswetter verwöhnen!
Und dann war es endlich soweit: nach fast 8-monatiger Motorradreise-Abstinenz ging es am 13. Mai los. Die illustre Reisegruppe bestand dieses Mal nicht nur aus meinem Freund und mir, nein, meine Cousine Julia hat sich uns angeschlossen, was den Frauenanteil auf phänomenale 66,66% erhöhte!
Bild ab in mehr oder weniger chronologischer Reihenfolge!
Sonntag, 13. Mai: Die Anreise
Vor das Vergnügen hat der liebe Gott die Pflicht gestellt... und die sah so aus, dass Julia und ich uns bei Schaffhausen morgens um 9 trafen und langweilige und windige 350 km Schweizer Autobahn abrissen. Die längere Mittagspause in Perly hatten wir uns dann redlich verdient, bevor es endlich auf die französischen Landstraßen ging.

Autobahnparkplatz für Motorräder. Uns wäre ein Platz an der Sonne lieber gewesen...
Die Route ging erstmal ganz gemütlich über Viry, Frangy und Seyssel zum Lac de Bourget:

Die haben den See doch extra für Touristen da hingestellt...

Eine glückliche Julia auf ihrem ersten Frankreich-Trip.
In Aix-les-Bains ging das heitere Suchen nach der D912/13 wieder los... Stolz wie Oskar hab ich die Abzweigung entdeckt und dachte mir, hey, das war doch gar nicht so schwer, wieso hatten wir da letztes Jahr nur solche Probleme?
Aber dann hatte ich ein Deja-vu: Rumkurven in Aix, Krankenhäuser, kleine Straßen, kein weiteres Hinweisschild auf die gesuchte Straße... Hilfe!
Und dann dieses Gefühl, hier waren wir schon mal... Nur war das da, wo wir umdrehen mussten? Oder war es die richtige Ecke? Und ja, STRIKE, letztendlich waren wir auf der richtigen Fährte. Und nein, ich möchte trotzdem kein Navi...
Vom Col de la Cluse / Mont Revard gibt es dieses Jahr keine Bilder, die hab ich ja schon letztes Jahr gemacht ;-)

Irgendwo auf der D912/D913
Bei Chambery hab ich mich malerisch verfranst: ich hab nur das Schild „D1006“ und „Grenoble“ gesehen... Bis ich gemerkt habe, dass das leider genau die falsche Richtung war, waren wir schon so weit, dass wir lieber querfeldein über den Col de Granier gefahren sind, ist ja auch schön!
Und nein, ich möchte immer noch kein Navi. Auf meinem selbstgeschriebenem Roadbook stand „irgendwie durch Chambery durchwurschteln“. Vielleicht konkretisier ich das das nächste Mal...

Als Schmankerl gab's die Gorges du Guiers Vif...

... und schon waren wir wieder auf der geplanten Route gen Grenoble.
In Voreppe hab ich meine Abzweigung nicht entdeckt, egal, sind wir halt bei St. Egrève über die Isère. Ab da hätte es eigentlich einfach sein müssen.. in der Theorie... Wir sind durch Dörfer durch, haben gewendet, ab ins nächste Dorf und gottlob, irgendwann waren wir in Claix. An der Post links (so weit passt es noch) und dann verließen sie mich (ich bin ein Mädchen, ich verwechsel halt leider mal rechts und links... Ganz blöd, wenn das im Roadbook passiert...).
Also die gewohnte Leier: abgebogen, gewendet, Kreisverkehr, gewendet, gleicher Kreisverkehr nächste Ausfahrt... Da dachte ich, ich bin wieder falsch und wollte an der Kreuzung wenden. Witzigerweise war das genau die Kreuzung, an der ich rauskommen wollte und schwups waren wir da!!!
Wer braucht denn bitteschön ein Navi? Ohne ist doch viel spannender! Waren mit 659 km auch nur 50 km mehr als geplant...

Unser Chambre d'hotes machte Lust auf den nächsten Tag: Blick auf den Vercors.

Und auf der anderen Seite: Blick auf die Chaîne de Belledonne.

Wie jeden Abend: Kartenstudium, um die Tour des nächsten Tages schon mal durchzugehen.

Die Garage unseres Gastgebers beherbergt nicht nur unsere Moppeds, sondern auch ein nettes Sarko-Bild! Kann man sicher auch den Monsieur Hollande reinretuschieren…