Montag, 14. Oktober
Ein letztes ausgiebiges Frühstück mit Aussicht über den Lago Maggiore. An solch ein
Fernsehen könnte ich mich gewöhnen, ist doch in der an sich statischen Ansicht irgendwo immer etwas in Bewegung.
Das spärliche Reisegepäck habe ich schon vor dem Gang ans Frühstücksbuffet in der Tasche verstaut. Kühl ist es an diesem Morgen und so habe ich mich beim Anziehen nach langem Grübeln...
mangels weiterer Auswahl ... für den einzig wahren incomprehensible-quality-yellow-marked-sleeves-end-lowbudget-discounter-baselayer [
sollte ich auch Produktvideos drehen?] unter dem T-Shirt entschieden.
Derart die Oberkörpermuskulatur gestützt fühlte ich mich gerüstet, via Bellinzona und Tankstop bei Quinto die Höhen des Gotthard zu erklimmen. Davor liegt aber noch der Schlund des Grauens. Die Belüftung in der Locarno-Untertunnelung ist immer noch so lausig. So muss sich ein Räucher-Schinken fühlen; nur darf der wohlriechende Buchenholzspan-Aromen schnuppern. *
hust-hust*
Oben in Gotthard-Passhöhe drückte der Wind aus Süden die Wolken am Bergmassiv platt. Zeit hatte ich reichlich; vor der Passhöhe und der leeren Tremola noch die Kamera ausgepackt.
Letzter Blick gen Süden; des Wetterwechsels geschuldet mit ohne Wehmut.
Hier hat die Generation unserer Eltern vollgepackte Opels, Fords, VWs und sonstige `s hochgequält
Alpines Schnabeltier vor Wohnhöhle für 2-, 4- und Mehrräder
Drei Kilometer weiter waren keine Wolken mehr über mir. Weg, in Luft aufgelöst! Blauer Himmel , starker Wind und merklich nach oben kletternde Temperaturen waren meine Begleiter gen Norden. Ich mag den gleichbleibenden Verkehrsfluss auf Schweizer- und Französischen Autobahnen. So lässt sich entspannt Strecke machen.
Mit Entspannung war es ab der deutschen Grenze bei Basel schlagartig vorbei. Wenige Tage im Ausland genügen, um sich kurz nach dem Schlagbaum wie im Irrenhaus zu fühlen. An diesem OktoberMontag sollte Lahr ein Temperaturmaximum von 26° erreichen, mächtig wenig uncool in solch einem IQYMSELD-baselayer-Laiberl. Bei Familie tornate konnte ich auf der schattigen Terrasse bei Kaffee+Keksen abkühlen, Tourerlebnisse austauschen, etwas Benzin babbeln und die nächsten technischen Projekte in Augenschein nehmen. Gestärkt wurden die restlichen Kilometer bis Karlsruhe auf einer Arschbacke abgerissen.
Das Tigerle ist als Reisemopped angenehm zu fahren und hat sich auf der Tour sehr genügsam gezeigt. Samstag einen Benzinverbrauch von 4,7Liter/100km, Montag auf dem Heimweg waren es 4,4Liter, laut Bordcomputer.
Doch nicht verkaufen?
Bei Sichtung der GoPro-Speicherkarte habe ich neben den vielen Einzelbildern auch Videodateien von der anschliessenden Talfahrt ab Lago del Narèt entdeckt. Daraus werde ich noch eine Sequenz zusammenschneiden. Wird aber noch etwas dauern.
Vielen Dank für`s virtuelle Mitfahren!
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