Canyonland
Canyonland
Nachdem wir im Januar/Februar 1994 in Neuseeland (viewtopic.php?t=1689" onclick="window.open(this.href);return false;) waren, waren wir auf den Geschmack gekommen. Also sind wir im September 1994 für drei Wochen in die USA geflogen. Der Klassiker stand an: Die Nationalparks im Westen der USA. Wir haben wieder im Reisebüro den Flug gebucht, einen Camper gemietet und das erste Hotel in San Francisco reserviert.
Ich hatte zwei Bilder im Kopf, die ich unbedingt in SF sehen wollte: die Golden Gate Bridge und vor allem Alcatraz. Somit war klar, wo wir zuerst hin mussten. In den D-Block. Zu gerne hätte ich mir die Insel mal abseits der vorgesehenen Wege angesehen – wir wurden aber vom Ranger eindringlich davor gewarnt. Wir haben uns dran gehalten. Schade.
Wie sagte ein Kollege von mir mal:
Die Amis haben zwei Ängste: vor Feuer – und dass sie irgendetwas zu klein bauen könnten.
Folglich war der 'kleinste' Camper, den wir mieten konnten, für unsere Verhältnisse ein Riesenbrummer. Ein Ford F-250 XLT mit einem Campingaufsatz. Die Amis nennen das 'Truck & Camper' und das Gerät ist etwa acht Meter lang. Die Maschine war echt beeindruckend. 7,5l Hubraum, V8, Automatik, bei Tempo 90 drehte der Motor nur rund 1.500 U/min, Verbrauch mit dem Camper rund 24l/100km. Was für ein Sound...
Unser Plan war es, durch den Yosemite NP und über den Tioga Pass zu fahren. Aber ein früher Wintereinbruch hatte bereits zu einer Sperrung des Tiogas geführt. Wie kommen wir nun über die Berge? Also sind wir nach Norden ausgewichen. Auf der Zufahrt zum Ebbetts Pass haben wir uns noch den Calaveras Big Tree State Park angesehen. So riesige Bäume kannte die Welt damals nicht, und zum Beweis ihrer Existenz ging man damals eigenartige Wege. So schälte man die Rinde eines der Riesenbäume ab und verschiffte sie auf Ausstellungen, wo die Rinde an einem Gerüst in Form des Stammes zur Schau gestellt wurde. Der Baum hat das natürlich nicht überlebt. Oder man hackte einen Tunnel in einen der Riesenbäume und ließ Autos hindurchfahren. Die Sequoias sind ansonsten wahre Überlebenskünstler. Ihre Rinde ist so dick, dass sie den Baum auch vor Waldbränden schützen kann.
Weiter ging es in Richtung Passhöhe. Schneetreiben setzt ein. Unterwegs treffen wir einen Ranger. „you've got snow chains?“ - no. „4WD?“ - no. „Stay with the car in case something happens!“ Uns wurde mulmig. Wenn wir jetzt umdrehen, wird es ein Riesenumweg und wir kommen in die Dunkelheit. Ist der nächste Pass noch offen? Nach kurzer Diskussion drehen wir um. Ich erinnere mich nicht mehr genau, welchen Pass wir dann genommen haben (vermutlich den Lincoln Pass). Aber ich erinnere mich noch gut, wir wir im Schneetreiben und bei völliger Dunkelheit über eine bereits geschlossene Schneedecke geeiert sind...
Das Wetter hatte uns einen schönen Streich gespielt und uns bis zum Lake Tahoe geführt. Dort merkte man direkt, dass hier zwei Staaten quasi in einer Stadt aneinander grenzen. In Kalifornien waren die ganzen Motels, direkt hinter der Grenze in Nevada die Spielcasinos. Weiter ging es nun, zurück in den Süden. Unterwegs kommen wir an Bodie, einer Geisterstadt vorbei. Nettes Fotomotiv mit dem frischen Schnee. Wir fahren weiter ins Death Valley. Damals durfte man bis einschließlich August mit dem Mietwagen hier nicht rein. Aber seit ein Paar Tagen ist September ;-) das Timing passt. Mit Klimaanlage ist es nett im Wagen, aber unsere Wanderungen, eher Spaziergänge sind extrem schweißtreibend und wir sind froh, wenn wir wieder klimatisiert sind. Natürlich fahren wir auch unbefestigte Wege, z.B. die 20 Mule Team Road und schauen uns Artist's Palette, Dante's View oder den Golden Canyon an. Badwater (tiefste Stelle in Nordamerika) und Devil's Golfcourse vermitteln einen Eindruck, wie sich die Siedler im wilden Westen gefühlt haben müssen, wenn sie im Sommer mit den Pferdefuhrwerken hier durch mussten. Wir verlassen das Death Valley am Nachmittag in Richtung Las Vegas, wo wir nach Einbruch der Dunkelheit ankommen. Das Lichtermeer des Strips ist das krasse Gegenteil zur Einsamkeit des Death Valley. Als erstes kamen wir am Luxor, also einer Pyramide mit Sphinx davor, vorbei. Die anderen Casinos sind nicht weniger spektakulär. Wir übernachten mit unseren Camper auf dem Campingplatz des Circus Circus und schlendern durch ein Paar Casinos.
Ich hatte zwei Bilder im Kopf, die ich unbedingt in SF sehen wollte: die Golden Gate Bridge und vor allem Alcatraz. Somit war klar, wo wir zuerst hin mussten. In den D-Block. Zu gerne hätte ich mir die Insel mal abseits der vorgesehenen Wege angesehen – wir wurden aber vom Ranger eindringlich davor gewarnt. Wir haben uns dran gehalten. Schade.
Wie sagte ein Kollege von mir mal:
Die Amis haben zwei Ängste: vor Feuer – und dass sie irgendetwas zu klein bauen könnten.
Folglich war der 'kleinste' Camper, den wir mieten konnten, für unsere Verhältnisse ein Riesenbrummer. Ein Ford F-250 XLT mit einem Campingaufsatz. Die Amis nennen das 'Truck & Camper' und das Gerät ist etwa acht Meter lang. Die Maschine war echt beeindruckend. 7,5l Hubraum, V8, Automatik, bei Tempo 90 drehte der Motor nur rund 1.500 U/min, Verbrauch mit dem Camper rund 24l/100km. Was für ein Sound...
Unser Plan war es, durch den Yosemite NP und über den Tioga Pass zu fahren. Aber ein früher Wintereinbruch hatte bereits zu einer Sperrung des Tiogas geführt. Wie kommen wir nun über die Berge? Also sind wir nach Norden ausgewichen. Auf der Zufahrt zum Ebbetts Pass haben wir uns noch den Calaveras Big Tree State Park angesehen. So riesige Bäume kannte die Welt damals nicht, und zum Beweis ihrer Existenz ging man damals eigenartige Wege. So schälte man die Rinde eines der Riesenbäume ab und verschiffte sie auf Ausstellungen, wo die Rinde an einem Gerüst in Form des Stammes zur Schau gestellt wurde. Der Baum hat das natürlich nicht überlebt. Oder man hackte einen Tunnel in einen der Riesenbäume und ließ Autos hindurchfahren. Die Sequoias sind ansonsten wahre Überlebenskünstler. Ihre Rinde ist so dick, dass sie den Baum auch vor Waldbränden schützen kann.
Weiter ging es in Richtung Passhöhe. Schneetreiben setzt ein. Unterwegs treffen wir einen Ranger. „you've got snow chains?“ - no. „4WD?“ - no. „Stay with the car in case something happens!“ Uns wurde mulmig. Wenn wir jetzt umdrehen, wird es ein Riesenumweg und wir kommen in die Dunkelheit. Ist der nächste Pass noch offen? Nach kurzer Diskussion drehen wir um. Ich erinnere mich nicht mehr genau, welchen Pass wir dann genommen haben (vermutlich den Lincoln Pass). Aber ich erinnere mich noch gut, wir wir im Schneetreiben und bei völliger Dunkelheit über eine bereits geschlossene Schneedecke geeiert sind...
Das Wetter hatte uns einen schönen Streich gespielt und uns bis zum Lake Tahoe geführt. Dort merkte man direkt, dass hier zwei Staaten quasi in einer Stadt aneinander grenzen. In Kalifornien waren die ganzen Motels, direkt hinter der Grenze in Nevada die Spielcasinos. Weiter ging es nun, zurück in den Süden. Unterwegs kommen wir an Bodie, einer Geisterstadt vorbei. Nettes Fotomotiv mit dem frischen Schnee. Wir fahren weiter ins Death Valley. Damals durfte man bis einschließlich August mit dem Mietwagen hier nicht rein. Aber seit ein Paar Tagen ist September ;-) das Timing passt. Mit Klimaanlage ist es nett im Wagen, aber unsere Wanderungen, eher Spaziergänge sind extrem schweißtreibend und wir sind froh, wenn wir wieder klimatisiert sind. Natürlich fahren wir auch unbefestigte Wege, z.B. die 20 Mule Team Road und schauen uns Artist's Palette, Dante's View oder den Golden Canyon an. Badwater (tiefste Stelle in Nordamerika) und Devil's Golfcourse vermitteln einen Eindruck, wie sich die Siedler im wilden Westen gefühlt haben müssen, wenn sie im Sommer mit den Pferdefuhrwerken hier durch mussten. Wir verlassen das Death Valley am Nachmittag in Richtung Las Vegas, wo wir nach Einbruch der Dunkelheit ankommen. Das Lichtermeer des Strips ist das krasse Gegenteil zur Einsamkeit des Death Valley. Als erstes kamen wir am Luxor, also einer Pyramide mit Sphinx davor, vorbei. Die anderen Casinos sind nicht weniger spektakulär. Wir übernachten mit unseren Camper auf dem Campingplatz des Circus Circus und schlendern durch ein Paar Casinos.
Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.
Canyonland (Teil 2)
Neben der sofortigen Kontrollmöglichkeit der Aufnahme war die Möglichkeit der direkten Veränderung der Empfindlichkeit (pro Aufnahme!) der für mich größte Fortschritt bei der Arbeit mit Digitalkameras. Heute sind im Bereich der Low Light Fotografie unheimlich viele Sachen möglich! 12.800 ASA? Damals undenkbar, heute machbar...
Weiter geht es durch den Zion Canyon. Angel's Landing (nein, nur angeschaut), Checkerboard Mesa und über den Red Canyon (klein, aber trotzdem ein nettes Motiv) zum Bryce Canyon.
Mit dem Camper kann man auf den Self Service Campgrounds innerhalb der Parks übernachten. Man füllt einen Umschlag aus, legt die Gebühr hinein und wirft den Umschlag in einen Kasten. Ab und zu kommt ein Ranger vorbei und sammelt die Umschläge ein. Die Campgrounds sind einfach, aber meist traumhaft gelegen! Am Visitor Center ist am Abend Sterne gucken angesagt. Ein paar Hobby Astronomen haben ihre Teleskope aufgebaut. Aber auch ohne Teleskop ist der Sternenhimmel gigantisch. Der Bryce Canyon liegt weit ab von jeder Stadt, kein Licht stört das Auge des Betrachters. Wir haben noch nie so viele Sterne auf einmal gesehen...
Wir ziehen das volle Programm durch. Fotos bei Sonnenaufgang, Wanderung durch den Canyon, Fotos tagsüber und bei Sonnenuntergang. Die warmen Farben des Canyon sind dankbare Motive, sowohl in der Totalen, als auch im Teleausschnitt. Die gelben Aspenblätter sind ein willkommener Kontrast. Über Capitol Reef NP und Gobblin Valley State Park geht es weiter zum Arches NP. Die natürlichen Brücken in allen möglichen Größen sind faszinierend und geniale Motive.
Ein Paar andere Wanderer fragen uns nach dem Weg, wir können mit unserer Karte aushelfen. Auf dem Rückweg treffen wir sie zufällig wieder. Wir kommen ins Gespräch. Auch sie fahren Motorrad (BMW GS!), sind aber im Moment mit dem eigenen Motorhome unterwegs. Wir werden eingeladen zum Kaffee und es wird ein langer Abend mit vielen Geschichten. Wir tauschen die Adressen. Ekke und Magda stammen eigentlich aus Holland und sind vor vielen Jahren nach Kanada ausgewandert. Die Freundschaft bleibt bis heute erhalten. Wir haben die beiden bereits mehrfach in der Nähe von Calgary besucht. Ekke ist diese Woche zu Besuch bei uns. Ihre Kinder sind noch verrückter. Am 1.7. starten Ekke jun. und Audrey ihre dritte, einjährige Auszeit und gehen mit den Mopeds auf Weltreise. Von München geht es über Russland und China bis nach Japan und untenrum wieder zurück. Wen es interessiert: http://www.ekke-audrey.ca" onclick="window.open(this.href);return false; (in Englisch, VIEL zu lesen, viele Bilder).
Nach dem Arches fahren wir weiter durchs Monument Valley in Richtung Grand Canyon. Hier steht noch DAS fotografische Highlight auf dem Programm: Antelope Canyon. Ich hatte einige wenige Bilder davon gesehen und sofort war klar: DA MUSS ICH HIN! Es war damals von hier aus nicht ganz einfach herauszufinden, wo der Canyon eigentlich liegt. Aber wie heisst es so schön: Wer will findet Lösungen, wer nicht will findet Ausreden...
Der Upper Antelope Canyon selber ist recht klein, wenige hundert Meter lang, maximal 5 Meter breit. Und voll mit Fotografen. Die Touriknipser wurden per Bus angekarrt und drangen zum Glück nicht weit in den Canyon vor. Aber die ambitionierteren Kollegen lauerten hinter jeder Ecke. Bevor man um eine Ecke weiterging, war die Frage angebracht, ob nicht grade einer eine Langzeitbelichtung machte. Wir haben uns einen ganzen Vormittag hier aufgehalten, wegen mir hätte es auch gerne mehr sein dürfen. Aufgrund der schwierigen Lichtverhältnisse habe ich von jedem Motiv drei Belichtungsreihen mit einem Lichtwert Versatz gemacht, also neun Bilder. Es gibt hier keine richtige oder falsche Belichtung. Jede Belichtung offenbart weitere Details – nur in einem anderen Bereich des Bildes. Genial. Es kribbelt auch heute noch, wenn ich mir die Bilder anschaue.
Der Abschluss unserer Reise ist der Grand Canyon. Viele Scenic Vew Points an der Strasse. Wir gehen einen der Wanderwege bis etwa zur Hälfte hinunter. Das tückische: Es geht erst bergab und am Ende wieder bergauf. Von hier aus fahren wir in einem Rutsch nach Los Angeles und fliegen heim.
Die vielen Canyons (ich habe gar nicht mal alle erwähnt) haben sehr viele Eindrücke hinterlassen. Die Bilder werden wieder lebendig, wenn ich diesen Bericht schreibe. Erinnerungen kehren zurück. Dieser Bericht ist also nicht nur für das Forum, sondern auch für mich.
To be continued...
Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.
Re: Canyonland
Hi Peter,
Du bist ja gar nicht zu bremsen
Hat euer Besuch abgesagt
Klasse Bericht und schöne Fotos, Danke.
Ingo
Du bist ja gar nicht zu bremsen

Hat euer Besuch abgesagt

Klasse Bericht und schöne Fotos, Danke.
Ingo
Ich bedenk‘, was ein jeder zu sagen hat und schweig fein still,
Ich setz mich auf mein achtel Lorbeerblatt, und mache was ICH will.
( Reinhard Mey )
Ich setz mich auf mein achtel Lorbeerblatt, und mache was ICH will.
( Reinhard Mey )
Re: Canyonland
DANKE!
Und da beste ist:
ich fahr dahin
liegt auf meiner geplanten Route
Und da beste ist:
ich fahr dahin


liegt auf meiner geplanten Route

Liebe Grüße
von einer, die auszog, die Welt zu entdecken...
Doris
Die Kuh einfach mal (f)liegen lassen
Meine Reiseberichte
_________________________________
http://www.doris-auf-reisen.de" onclick="window.open(this.href);return false;
von einer, die auszog, die Welt zu entdecken...
Doris
Die Kuh einfach mal (f)liegen lassen
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Re: Canyonland
Nee, der videochatet grade mit seinem Sohn via iPad. Morgen machen wir zu dritt eine Gespann-Tour ins Weserbergland.Biting Cock hat geschrieben: Hat euer Besuch abgesagt![]()
Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.
- Mimoto
- Administrator
- Beiträge: 16493
- Registriert: Mittwoch 16. Juni 2010, 09:11
- Wohnort: Idar-Oberstein
- Kontaktdaten:
Re: Canyonland
..was für geile Aufnahmen, exzellent ausbelichtet klasse Farben,
die würde ich mir sehr gerne in groß mal anschauen!
Vorfreudige Grüße was da alles noch kommt
und nochmal schön das Du hier bist!
die würde ich mir sehr gerne in groß mal anschauen!

Vorfreudige Grüße was da alles noch kommt
und nochmal schön das Du hier bist!
Michael /mimoto
Sterbe mit Erinnerungen, nicht mit Träumen.
|| >>Meine Reiseberichte<< || >>YouTube Kanal<< || >>Vimeo Kanal<< || >>Flickr<< ||
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Re: Canyonland
Noch ein Flecken, den ich noch nicht mit eigenen Augen gesehen habe. Tolle Bilder, vielen Dank!
- michaelklbg
- Beiträge: 1592
- Registriert: Dienstag 10. August 2010, 19:53
- Wohnort: Klosterneuburg, Niederösterreich
Re: Canyonland
Super Sache, was du da machst. Kein Wunder, dass unser Chef sich freut, dass du endlich aktiv bist!
Das erinnert mich, dass ich von meiner Reise in dieser Gegend 2005 noch nicht berichtet habe. Naja, es läuft ja nix davon!

Das erinnert mich, dass ich von meiner Reise in dieser Gegend 2005 noch nicht berichtet habe. Naja, es läuft ja nix davon!


Der Michl mit den 3 Zylindern
Michl hat uns am 25. Juli 2013 für immer verlassen †
Schlaf nun in Frieden, ruhe sanft.
>>Michl<<