ryna hat geschrieben:Die Schauderterrasse ist bei Menschen mit Höhenangst als Steigerung von "Herausforderung", schon fast als Folter anzusehen. Als Ehepartner mit Fingerspitzengefühl möchte man sich hinterher
doch lieber in den Armen liegen!
Ja Micha, die Schauderterasse hatte ich bei meiner Planung tatsächlich mit drin. Doch aus oben genannten Gründen von ryna hab ich es doch lieber verworfen.
Weiter mit Tag 3
Ich weiß nicht, was sich der BMWtreiber von mir dachte, aber wie soll man sich in der Kürze ca. zwanzig verschiedene Strecken merken oder wieder verwerfen weil mit Sozia zu anstrengend.

Mir schwirrte beim weiter fahren vor lauter Tourvorschlägen schon der Kopf. Also beschlossen wir in Asiagio eine Cappuccinopause einzulegen.
Oder musste Silvia mal Pippi machen? Ach neee... ich wollt in Ruhe eine dampfen
Fragt mich nicht, warum ich nicht mehr Fotos gemacht habe. Es hätte so viele schöne Motive, auch unterwegs, gegeben.
Anfänger halt!
Bei herrlichstem Wetter fuhren wir dann weiter in Richtung Foza. Gute Laune pur bei dieser herrlichen Gegend.
Die Abfahrt (SP Campesana) war ein Genuss! Irgendwann hab dann auch ich gecheckt, dass die "Torontos" nummeriert sind.
("Torontos" = goldiger Versprecher meiner Hexe)
Unten in Valstagna angekommen musste ich die Abfahrt erst mal kurz sacken lassen. Das ging so toll und flüssig. Silvia gefiel es so gut, dass sie mich lobte!

Blick in den Canale ???
Hinten über dieser Brücke geht´s nachher weiter.
Jetzt war es nicht mehr weit zum Mt. Bassano und dessen Kriegerdenkmal!
Eigentlich hatte ich das Hinweisschild zum Mt. Bassano ja gesehen und meinte dem auch gefolgt zu sein. Auch das Navi meckerte nichts an.
Doch ich wollte nicht glauben (und erst recht nicht fahren) wo mich mein Zumo lang lotsen wollte.
Unbefestigter Weg steil bergauf. Ne ne ne... des kann net richtig sei!
Ich ignoriere das beflissentlich und fahre langsam geradeaus weiter. Sofort berechnet das Navi neu! Und was meldet es??? Na klar!
Bitte wenden!
Das darf doch nicht wahr sein! Das soll der Weg zum Mt. Bassano sein?
Und wie ein Rentner, welcher stur seinem Navi ins Hafenbecken folgt, fahre ich mit meinem Schatz diesen steilen Schotterweg hoch.
Oh weh... der Weg wird immer holpriger und ich meine schon meine liebste Sozia holt gleich zu einem gewaltigen Nierenschlag aus. Doch ob der vielen Löcher verkneift sie sich das anscheinend. Oder war es diese riesige Loch in welchem ich das halbe Motorrad hätte versenken können, wovor sie Angst bekam?
Zwischen Mauer und Meteoriteneinschlagsloch war noch eine schmale Spur die ich beherzt anfuhr.
Jou... das könnte passen! Doch plötzlich wird dieser schmale Pfad immer weicher

und im Geiste sehe ich uns schon im Abschleppwagen des Automobilclubs sitzen, die CBF hinten drauf.
Doch mit viel Gefühl an der Kupplung und guter Balance von uns beiden haben wir es gerade mal so geschafft!
Silvia und ich sind schon ein tolles Team!!!
Keine 20 Meter weiter befanden wir uns plötzlich auf der normalen Auffahrt zum Mt. Bassano.
Ich hab auch ein Video davon. Doch die Bearbeitung wird wohl noch eine Weile dauern!
Erleichtert fahren wir weiter und erfreuen uns wieder ob der schönen Landschaft.
Kurz vorm Ziel kam dann das, was ich mir eigentlich wünschte.
Eine Kuh mitten auf dem Weg!
Langsam fahre ich an ihr vorbei und bin am schmunzeln. Nicht viel weiter wurden es sogar immer mehr.
Eigentlich wollte ich anhalten, weil ich dachte mein Schatz möchte mal eine streicheln (also im Allgäu wollte sie das mal). Doch sie mahnte mich zur Weiterfahrt.
Die eine hätte schon so grimmig geschaut!
Linker Hand kann ich schon das Gemäuer des Denkmals sehen!
Doch was sehe ich rechts??? Wolken die vom Tal bergwärts ziehen
Ich stellte die CBF ab und drängelte meinen Schatz den Fussweg hoch. Ich nehm´s vorweg... wir waren zu langsam!
Oben angekommen sah es dann so aus.
Egal... ich bin glücklich! Auch wenn ich das Meer, wie erhofft, nicht sehen kann.
Plötzlich einsetzendes Gewittergrollen lies uns dann lieber schnell wieder die Heimfahrt antreten.
Ich hab die Abfahrt in Richtung Feltre gewählt und trotz Rollsplitt der uns sogar gegen das Visier prasselt, können wir auf dieser Seite des Berges die herrliche Aussicht genießen.
Und dann kam das was mir weniger gefiel.
Die kurvige und enge Abfahrt war durch voraus gegangenen Regen nass und glitschig.
Das empfanden wir beide überhaupt nicht angenehm!
Bei Santa Lucia angekommen hatte ich keine Lust mehr. Die Abfahrt hatte mir zu viel Konzentration abverlangt und ich wollte zurück ins Hotel.
Die Möglichkeit der Schnellstrasse, wie von ryna empfohlen, kam mir da gerade recht!
Unterwegs haben wir dann noch in irgend einem Dorf einen Cappu zu uns genommen. Oh Gott... die hatten Croissants nur in Tüten
Egal... der Hunger trieb´s rein.
Was war ich froh im Hotel unter der heiß geliebten Dusche zu stehen.
Zum Abendessen bestellte ich mir zum ersten mal eine gemischte Grillplatte mit Fisch und Meeresfrüchten.
Wow... die sah nicht nur lecker aus, sondern es schmeckte auch sehr vorzüglich!
Wenn da nicht noch diese zwei roten Dinger mit Kopf und Füßen auf dem Teller lägen!
Meine Süße schmunzelte schon

Sie wusste ja, dass ich gerne Shrimps esse. Doch bisher waren die noch nicht so groß und vor allen Dingen hatten die mich noch nie angesehen!
Doch bevor ich mich hier im Restaurant blamiere habe ich eine andere Variante gewählt.
Ich rief den Kellner zu mir!
"Can you show me how to eat shrimps?"
"For sure! I will clean it up for you!" schmunzelte der Kellner, welcher übrigens aus Tunesien stammte.
Interessiert beobachtete ich wie er die Shrimps fachgerecht zerlegte und ließ die mir dann munden.
Mhhh... köstlich!
Den restlichen Abend ließen wir bei einer Karaffe ausklingen und resümierten den vergangenen Tag.
Das Ergebnis davon: Ganz so kleine und nasse Straßen brauchen wir nicht unbedingt.
Es war abenteuerlich aber trotzdem schön!
Tag 4 folgt noch!